K 4.—; halbjährig K 8.—; ganzjährig K 16.—. — Gin;rl«e Uummern 8 h.— Ankündigungspreis nach Tarif. Annahme von Anzeigen in allen Ankündigungsanftalten des In- und Auslandes. |tv. IW. Innsbruck, Mittwoch, de» 13. Mai 1903. 38. Jahrgang. Beredtes Schweige». Tie „Innsbrucker Nachrichten" bringen un sere Enthüllungen über den Danneberg'schen Jn- seratenschwindel zum Abdruck, b e ft ü t i g e n und ergänzen sie. Bevor wir diese interessanten Er gänzungen wiedergeben, möchten wir kürz die Auffassung des genannten
Blattes zurückweisen, als ob wir irgend eine Richtigstellungspflicht bezüglich der in unserem Berichte angeführten Blätter hätten. Wir haben lediglich Tatsachen berichtet, die die „Innsbrucker Nachrichten"ffelbft bestätigen und haben zunächst gegen kein Blatt eine Beschuldigung erhoben, sondern diese Ab sicht ausdrücklich abgelehnt. Zum Gekränkttun hat also kein Blatt ein Recht, sondern es ist Lache jedes einzelnen, sich selbst von dem Ver dachte zu reinigen, d en der Schwindel des Juden Tanneberg
auf die ganze österreichische Presse wirft. Es ist zum mindesten kindisch, uns zn- zumuten, daß wir vorher bei irgendwelchen Fak toren Erkundigungen einziehen müßten, wie es in diesem oder jenem Falle mit den „Innsbru cker Nachwichten" steht, ehe wir eine Geschichte vor die Oeffentlichkeit bringen. Daß die Kor ruptionsaffäre, die wir aufgedeckt haben, „eklig" ist, wollen die „Nachrichten" hoffentlich nicht ms zum Vorwurfe machen, obwohl der Satz beinahe so klingt, als ob wir die Schweinerei hätten zugedeckt
lassen sollen. Zur Sache selbst berichten die „Innsbrucker Nachrichten": „Auch zu uns kam am Sonntag, den 29. März ein Annoncen-Reisender, der sich als Tann e- berg vorstellte und bot uns unter dem selben Hinweis auf das Finanz - Ministerium 900 Kronen für das ganzseitige Inserat be treffend die Rentenkonvertierung unter der Be dingung an, d aß wir ihm 50 Prozent Provision geben. Wir holten ihn über die uns unglaublich er scheinende Sache aus, indem wir scheinbar da rauf eingingen. Zur Erklärung
Angelegenheit an die Oeffentlichkeit getreten und hätten sie unseren Lesern ausführ- lich dargelegt, um ihnen zu zeigen, welche Mo ral in gewissen Kreisen herrscht, wollten jedoch dem Gang der Untersuchung in Wien nicht vor greifen. Bemerken wollen wir nur noch, daß wir für dieses ganzseitige Inserat vom k. k. Finanz ministerium 48 Kronen, also den üblichen Tarif satz gefordert und erhalten haben." Soweit die „Innsbrucker Nachrichten". Auf die Lehren, die sich für die Beurteilung des Schwindels