ein Jrrthum, Lin Testament. I Roman von Adolf Streckfuß. 28 lNachdruck verboten.) Sie war zwar noch nicht ganz versöhnt und mur melte etwas vor sich hin wie „es sei eine Sünde und eine Schande, daß solch alter Mann nicht vernünftiger sei und sich nicht mehr schone," aber das Glas nahm fie doch und stieß kräftig mit dem Major, mit Ernst, dem fie sehr freundlich zunickte, und dem Asiesior an, dann leerte fie das Glas, wie fich's gebührt, auf einen Zug, «m zu zeigen, daß ihr .der Wunsch von Herzen komme
. Mit einem Seufzer setzte fie es nieder. Ob fie sah, daß es der Major von neuem füllte, wiffen wir nicht, geäußert hat fie darüber nichts; fie war in tiefe Gedanken versunken, um eS zu bemerken. „Ja, ja, Hochzeit und Ktndtaufe, Herr Vetter Ernst," sagte fie, sich zu diesem wendend, „das find freilich vorläufig nur noch schöne Träume; aber ich denke es doch noch zu erleben, wie sehr sich Freundin Clärchen auch sperrt. Geweint hat das arme Kind heut den ganzen Tag, ein Stein hätte sich erbarmen mögen
. Goldrente 4°/ 0 122.06 „ Kronenrente 4®/ # 99 95 Oeste?r.-ung. Bank-Actien 949.- Credit-Actien 363.40 London vista 119.66 Deutsche Reichsbanknoten für 100 Mark d. R.-W. . 68.80 20-Mark-Stücke • 11.76 20-Franc-Stücke 9 52 5 Italienische Banknoten 45.16 „Ei sieh doch, wie der junge Herr der alten, dicken Frau schön thun kann! Nun, er hat auch Ur sache. Keine meint's bester mit ihm, das kann mir der Major bezeugen. Hab' ich nicht immer gesagt: Jugend hat keine Tugend. Jungvieh will Muth haben. Fohlen
Mal, denn er hielt etwas auf mich, obwohl ich ihm erst seit einem Jahre die Wirthschaft geführt habe. Der Herr Major kann's mir bezeugen. Nicht wahr, Herr Major?" „Gott sei Dank, fie macht eine Pause!" rief der Major in komischer Verzweiflung. „Verschnaufen Sie sich ein bißchen, Mutter Scharf, sonst geht uns allen der Pust aus." Madame Scharf nahm die Bemerkung sehr un gnädig auf, sie fühlte sich in ihrer schwachen Seite getroffen, um so ärgerlicher war fie. „So, mein Herr Major," erwiderte fie
beleidigt, „man macht sich also lustig über eine alte Frau, weil fie vielleicht ein Wort mehr spricht, als gerade nothwendig ist. Nun, das gefällt mir, das muß ich sagen. Man steht den Splitter in des nächsten Auge, aber den Balken im eigenen nicht. Ich will nicht- gesagt haben, ich will den Respect nicht verletzen, aber daSmuß ich gestehen, wer den ganzen Tag fo viele Geschichten vom Major Petäri erzählt, daß man ein Buch, dick wie eine Bibel, damit füllen könnte, der sollte sich nicht da rüber