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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 26.07.1905
Descrizione fisica: 8
— bei einem Fläschchen meines vor trefflichen 'Chablis. Das iß ein Wein, sage ich Ihnen, ein Wein. . ." Er küßte verzückt seine Fingerspitzen und drückte an der elektrischen Birne, die über dem Tische hing. „Ich habe in den paar Tagen, seit meine Alte fort ist, schon ein paar Flaschen ausgelutscht. Es ist das Beste und Geschmackvollste, was ich —" „Der Herr Major wünschen?" „Himsoth soll mal —" „Der Bursche ist ausgegangen, Herr Major." „Und der Andere?" „Ist bei den Pferden. Die gnädige Frau hat übrigens befohlen

, daß ich die Bedienung des Herrn Major übernehme während ihrer Abwe senheit." Herr von Scheitling stutzte. „Na schön —" sagte er gedehnt. „Da brin gen Sie uns also mal eine Flasche Chablis —- dem dreiundsiebziger. Im zweiten Regal unten rechts. Sie wissen schon.'" Fräulein Mina zog den Kopf zwischen die runden Schultern. Das rotwangige Apfelgesicht mit den verheulten Augen drückte ein kühles Bedauern aus. „Das wird nicht angehen, Herr Major." „Waaaas —? Hat die Liebe Ihren Geist umnachtet oder — Reihe slowenischer

von der am 22. ds. ab- | gehaltenen Firstfeier berichten. Obwohl noch am i selben Tage morgens emsig an der Aufstellung des ! Dachstuhles gearbeitet wurde, war diese Arbeit „Die gnädige Frau hat mich ausdrücklich be auftragt, 'darauf zu ,achten, daß der Herr Major von dem schweren Wein, der Ihnen gar nicht bekommt, während der ganzen vier Wochen nur höchstens drei Flaschen trinken. Gestern war's schon die dritte." „Nun hört sich aber alles auf! Wie können Sie sich unterstehen " ; „Ich muß mich genau an die Instruktionen her

gnädigen Frau halten. Der Herr Major haben das vorhin noch besonders befohlen. Da nach dürfen der Herr Major im ganzen nur noch — — einen Augenblick, es ist mir das ausgeschrieben worden — ganz recht — ich gan zen nur noch fünfzehn Flaschen von dem leich ten Mosel zu vierzig Pfennig, fünfzehn Flaschen von unserem roten Tischbein und drei Flaschen deutschen Sekt trinken — diesen aber nur für den Fall, daß der Herr Major Besuch bekom mend sollte. ." Herr von Scheitling rang nach Luft. „Jeden Fall

der Ueberschreitung soll ich per Postkgrte nach Pyrmont melden", vollendete Fräulein Mina, indem sie bedächtig den Zettel zusämmenfaltete. „Winkler, haben — haben Sie Worte? Also bringen Sie Sekt — in drei Teufels Namen!" „Schön, Herr Major." Der Schaumwein schmeckte den Herren nicht > sonderlich. Er hatte einen eigentümlichen Bei geschmack — wie der Salzbrunnen von Pyr mont ungefähr. . . Sie trennten sich sehr bald. Im Korridor be- abends vollendet und nun fand nach althergebrachtem Brauch die übliche Firstfeier

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 14.11.1895
Descrizione fisica: 6
legen, uicht wahr?" „Jawohl Herr Major!" „Na also . . Endlich war das „Torfpauken", wie es im Soldatenmund heißt, beendet. Der Major wollte die Compagnieen zum Gefecht auseinanderziehen, vorher aber das Bataillon „im Ganzen" laden lassen. „Stillgestanden!" — Wie ein elektrischer Schlag durchzuckte das Commando den Bataillonskörper. Auf ein Tempo wurden die Beine aneinander gerissen und der Körper aufgerichtet. Nur Dorah machte eine Ausnahme, sie ruhte phlegmatisch das rechte Hinterbein. „Kein Auge

im Kopf darf sich mehr rühren!... So—o! stehen!.. Bataillon — soll — char—gie—ren — g'laden!!" — Die Gewehre flogen von den Schultern, ein lautes Rasseln der „Kammern" bautz! ging ein Schuß im vierten Zuge los. Der Major schäumte. Kirschroth vor Wuth jagte er der unschuldigen Dorah beide Sporen in die Flanken, so daß sie entsetzt ausschrie. „Wer war das?" rief er, indem er auf den vierten Zug losritt, mit Stentorstimme. „Wer war der Kerl? Drei Tage Arrest. Sofort heut M'ttag abzuführen, Herr Hauptmann

!" „Zu Befehl, Herr Major." „Das ist doch unerhört. Noch jetzt, mitten im Sommer, können die Leute nicht einmal laden, ohne daß ein Kerl losbollert. Ja, meine Herren — das ist sehr traurig." „Gewehrrr! — ab! Rührt Euch! Die Herren Officiere und Zugführer!" Damit ritt er kopf schüttelnd fünfzig Schritt abseits und machte dort [Papst Leo XIII. auf dem Jndex?^ Man schreibt aus Rom vom 5. d. M.: Im Catalog der verbotenen Bücher befindet sich, wie jetzt herauskommt, auch ein Buch, das folgenden Titel hat: „Ueber

Gutsbesitzerinnen aus Halt, um die Officiere und Feldwebel, die sich von dem Baraillonskörper loslösten, zu erwarten. Dorah betrachtete träumerisch die Merkwürdigkeiten eines Maulwurfshaufens zu ihren Füßen. „Meine Herren," begann der Major seine denk würdige Rede — „das ist doch ein unerhörtes Stück! Ich muß Ihnen offen gestehen: mir ist es un begreiflich, wie so etwas noch Vorkommen kann. Ist mir vollständig räthselhaft. Ja — ich kann mir nicht helfen: das liegt an mangelhafter Instruction, meine Herren

Hauptleute." Da hier die Hauptleute ein Gesicht machten, als ob sie ande-er Meinung wären, fuhr der Major, heftiger werdend, fort: „Wie gesagt, mir ist es vollständig schleierhaft, wie so etwas passiren kann. Ich weiß gar nicht, wie der Mann das angefangen hat. Das muß an mangelhafter Instruction liegen, anders ist es nicht möglich. Ja, meine Herren, Sie haben doch Ihre Officiere und Unterofficiere dazu; lassen Sie die doch instruiren. Die Sache ist doch so einfach, daß sie dem dümmsten Kerl begreiflich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 10.11.1904
Descrizione fisica: 8
. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Ueber zweierlei hatten wir uns alle längst gewundert: Erstens, daß der Herr Major seinen Schimmel mit ins Feld genommen, denn hie weiße Farbe leuchtet bekannt lich sehr weit und gibt ein gutes Ziel für feindliche Schützen, und zweitens, daß er den Bahl nicht schon längst als un tauglich nach Häufe zum Ersatzbataillon geschickt hatte. Heute nun, als wir so hinter dem Bataillon hermarschierten und unsere Bemerkungen über das in der schönsten Biwakfarbe prangende

und ist allein wieder nach Hause gekommen. Der Major hat ihn also behalten müssen, und es wäre auch schade gewesen, wenn er ihn weggegeben hätte, denn wenn einer gerade dahin reitet, wohin die Franzosen in ihrem Unverstand schießen — was aber gar nicht nötig ist —, so kann er getroffen werden, ob er auf 'nem Schimmel sitzt oder auf einen: Braunen. An: wenigsten wird man getroffen, wenn die Franzosen aus einen zielen, und das ist eine Tatsache. Die andere Tatsache ist, daß der Bahl, als unser Major

noch Hauptniann und Kompagniechef war, Bursche bei ihn: ge:vesen ist und, als damals die Frau Hauptmann starb, zusammen mit der Kathrinche aufs beste für die beiden kleinen Kinderchen und den Herrn Hauptmann selbst ge sorgt hat. Auf besonderen Wunsch desselben ist er 1867, als unser Regiment st: Mainz gebildet wurde, mit dorthin versetzt worden. Bald darauf hat der Herr Major wieder geheiratet, und da seine Dienstzeit gerade um war, so hat's ihm der Bahl nachgemacht und hat's Kathrinche genommen. Ter

— der, wie jeder andere Bursche beim Herrn Major, früher auch „Heinerich" geheißen hat — als Pferdebursche beim Herrn Major anzubringen. Denn die Pferdeburschen bleiben doch bei einem Gefecht mit den Hand pferden hinten, wo es sicherer ist als vorne, und ihren Advlf- Hejnerich wollte sie sich nicht totschießen lassen, was ich ihr auch gar nicht übelnehme, denn das kann der Zehnte nicht vertragen. Der Herr Major war gerade ans dem Kasernenhof und ich auch, und ich hätte mich totlachen können, wie das kleine dicke Trutschelche

, 's Kathrinche, an unseren Koin- mandeur hinredete und hie Worte ihr von den Lippen kamen wie ein Wasserfall. Köstlich war's, wie sie sich im Eifer immer versprach, sich wieder verbesserte und immer wieder holte: „Unn Se solle sehn, Herr Hauptmann — entschul digen, Herr Major wollt' ich sage — der Adolf, nein, der Heinerich, werd schon gut for die Pferd sorge, unn der Herr Hauptmann — der Herr Major wollt' ich sage — werd auch sei' richtig Ordnung hawwe" usw. Kurz, sie hat's endlich dnrchgesetzt, dem Adolf

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 06.08.1897
Descrizione fisica: 6
bei, „aber wir können doch nicht alles neu anschaffen? Wo sollen wir das Geld hernehmen? Wir arbeiten so wie so mit einem großen Minus." „Da haben Sie leider Recht, leider, leider," stimmte der Herr Major zu, „aber geschehen muß etwas, so kann es nicht bleiben," und langsam und prüfend schweiften seine Augen nochmals durch die ganze Einrichtung, als hoffe er, daß sie dadurch besser würde. „Redwitz, ich hab's," rief er plötzlich, „wiffen Sie — ich leihe Ihnen meine Möbels für morgen. Ich weiß ja nun, was Sie brauchen — schicken

Sie heute Abend noch ein Dutzend Leute von der Com pagnie mit einem Handwagen, bestellen Sie sofort einen Tapezierer, der sofort meine Gardinen hier an macht. und sorgen Sie dafür, daß übermorgen, wenn Excellenz kommt, alles in tadellosester Ordnung ist. Ich mache Sie dafür verantwortlich, vom Exercieren können-Sie Zurückbleiben." „Zu Befehl, Herr Major." Der Major ging nach Haus, um das weitere zu veranlassen, und vierundzwanzig Stunden später war das Casino feenhaft eingerichtet; dicke Smyrna-Tep

das Exercieren — die Leute ver- götterten ihren Major, der zwar ein sehr strenger, aber wohlwollender und gerechter Vorgesetzter war. So gaben sie her, was ein jeder in seinen Knochen hatte, und die Sache „klappte", daß es eine wahre Freude war. Darauf kam das Gefecht, aber kaum hatte der Major seine Anordnungen getroffen, als Excellenz die Uebung abbrechen ließ: „Ich halte es für überflüssig. Ihre Kräfte und die der Leute weiter in Anspruch zu nehmen, das Bataillon ist in tadelloser Verfas sung

, und ich werde Gelegenheit nehmen, Se. Maje stät davon in Kenntniß zu setzen. Ich gratulire Ihnen, Herr Major." Der Herr Major dienerte auf seinem Pferd vor Stolz und Glückseligkeit, und wäre es nicht so un- militärisch gewesen, so hätte er Excellenz am liebsten einen Kuß gegeben. Das Bataillon war entlassen, und der Major ! stand in Anerkennung seiner vieljährigen ersprießlichen Dienstleistung den Titel und Charakter eines Rech- nungsrathes. (To d e s f a l l. ) Heute morgens verschied auf Billa Guggenbübel

zu haben, da ihm seine Vorgesetzten, seien es Offiziere oder Unteroffiziere der Mannschaft^ in jeder Weise human entgegen kamen. schickte sich an, mit seiner Truppe abzurücken, als Excellenz ihn noch einmal zu sich rief: „Mein lieber Herr Major, Sie werden uns nun ja bald verlassen und in einen neuen Wirkungskreis treten — da möchte ich doch die Gelegenheit, die sich mir heute zum letzten Mal bietet, benutzen, um Ihrer sehr verehrten Frau Gemahlin noch vor dem Frühstück meine Aufwartung zu machen." „Excellenz sind zu gnädig

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 08.06.1904
Descrizione fisica: 8
Material auszufinden und so der ganzen Verhandlung einen anderen, günstigeren Verlaus zu geben. (Fortsetzuna wlat.1 Z<t schwer Verwundet. Militärhumoreske von! Wilhelm von Trotha. Nachdruck verboten.) Offizierübung! Lin grauenerregendes Wort für den, dem es zudiktiert ist, namentlich, wenn er so dicht vor dem Major steht oder wenn man einen Raupenträger auf Porz und Nieren prüfen will. Das kommt nämlich daher, daß solche Prüfungen, wie man schlechthin eine solche Gffizierübung nennen kann, den Wert

zurück zu führen. Bei dem einen war es die Melancholie, daß er fürchtete, der cherr Oberst könne nicht gleicher An'icht mit seinen nachher zu treffenden Maßnahmen sein, was für den guten Major hieß: „So, mein Herz, nun lege das Rüstzeug, Schwert und Pelm ab und bewaffne Dich für die nächsten Kämpfe mit Regenschirm und Zylinderhut und zieh' hinaus in den — Wahlkampf zum Reichstage", und bei dem andern der Herrn Majore war es die Trauer, daß eine kleine Meinungsverschiedenheit mit seinem ehe lichen

Teile den Verlust der Kognakflasche gekostet hatte! Ls war aber auch zu wenig rücksichtsvoll von ihr gewesen, dein guten Major den einzigsten Schnaps, den er am Tage genehmigte, ihm so mir nichts dir nichts zu entziehen, nament- lich, wo er es seit mehr denn 20 Jahren so gewohnt war! — Bald hatte der stets zu Späßen ailfgclcgte Oberst den Grund des „Sauergurkeilgesichtes" des guten Majors herausbekommen und er sprach sein tiefstes Bedauern über die verhängte Strafe aus. Streitgefühl erwirkt stets

neuen Lebensmut und so schien sich der Herr Major zu trösten, während sein Kollege sich seuf zend seinem Schicksal ergab! — Endlich war man am Rendez-vous-Platzc! Die Leute lagen lachend oder schlafend in den Thausseegräben, während die Herren Offiziere einen dichten Kreis um den gestrengen Herrn Kommandeur bildeten. „Meine Herren," begann er, auf seine vor ihm auf dem Sattel liegende Generalstabskarte blickend, „Ost ist geschlagen und geht auf Kulow-Dahlhof zurück, hat aber das Grenadier-Regimenl

, anj dem Uebergang über die Illa bis zum passieren aller Truppen und Kolonnen zu belassen! West hat so scharf wie nröglich nachzudrängen und zu ver- sllchcn, den Uebergang zu erzwingen, was für Oft einer Katastroph« gleich käme! Sie, Herr Major, übernehmen Ost — und ich hoffe, Sie in zwei Stunden als Sieger begrüßen zu können! Ich danke sehr, meine Herren!" — „Ach, halt noch eins, ich wünsche keinen der berittenen Herren zu Pferde in der Nähe, geschweige denn gar in! sdor Schützenlinie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 14 di 16
Data: 19.04.1903
Descrizione fisica: 16
Die Antwort erfolgte sofort: Der Herr Kommerzienrat lasse sehr bitten. „Nun nehmen Sie Platz, meine Herren," empfing der Verleger freundlich seine Besucher „Befehlen Sie leicht oder schwer, Herr Major? Dem Doktor seine Marke tenn' ich schon." Damit bot er dem Chefredakteur das Kistchen. „Ich bitte um die gleiche, Herr Kommerzienrat." „Das können Sie auch getrost riskieren, denn der Doktor findet immer meine besten heraus." Man lachte vergnügt und setzte seine Zigarren in Brand. „Also," nahm

der Verleger wieder das Wort. „Haben sich die Herren geeinigt über die Art und Weise der Mit arbeit?" „Ja, wir sind vollkommen einig. Ich habe den Herrn Major genau informiert." „Und die Tätigkeit würde Ihnen Zusagen, Herr Major?" „Vollkommen, Herr Kommerzienrat. Vielleicht sogar mehr, sie würde mich befriedigen." „Nun, das ist schön. Aber Tätigkeit allein befriedigt nicht, es muß auch ein Erfolg dabei sein, und die Kunst geht nicht nach Brot allein, sie will auch Wein und Bier. Haben Sie bezüglich

der Bedingungen, die Sie stellen wollen, sich schon " „Ja, der Herr Doktor war so gütig, mir einen Wink zu geben, daß meine Tätigkeit mit dreitausend Mark jähr lich bezahlt wäre." „Ja, das habe ich mir auch so gedacht, ich bin ein verstanden und damit ist die Sache wohl abgemacht." Der Major machte eine tiefe Verbeugung, und die Audienz, mar zu Ende. Als er mit dem Chefredakteur draußen war, sagte -ieser: „Einen Moment noch. Ich möchte Ihnen die Aus schnitte, die ich heute für Sie habe anfertigen lassen

, gleich geben. Und Sie gestatten, daß ich Ihnen vielleicht eine kleine Belehrung erteile, wie wir es hrer wünschen, selbst redend nur in formeller Beziehung." „O bitte sehr, Herr Doktor, ich bin Ihnen natürlich sehr dankbar für jeden Wink und werde ihn befolgen." Als der Major zwei Stunden später nach Hause kam, schloß er seine treue liebevolle Gefährtin in Arme. „Mütterchen, daß ist wirklich ein großes Glück ..... wofür wir Herrn Doktor Bergmann wahrhaft Dank schuldig sind. Ja, ja. Du hast recht

und wir wollen auch sehen, was sich für sein Glück tun läßt." „Für Sibyllas Glück, daran denke auch, Vater." „Ja, bist Du denn auch auf seiner Seite?" fragte ver wundert der Major. „Lieber Fritz, eine Frau ist immer auf der Seite der jenigen, die heiraten wollen, das ist nun einmal so unsere Art, aber Ihr habt bestimmt, es soll nicht sein, nun ..... Du weißt ja, da füge ich mich." „Ja, ja. Du bist eine treue liebe Seele!" XI. Der Major blühte ordentlich in seiner neuen Tätig- keit, die er mit leidenschaftlichem Eifer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 01.09.1901
Descrizione fisica: 12
- lonscommandeure, bereits in dem unendlich be ruhigenden Gefühle gelebt, alle gefährlichen Klippen der großen Manöver diesmal wieder glücklich umschifft zu haben. Und nun eine solche „Kiste" unter den drei scharfen Augen seiner Ex cellenz! Major von Katz von dem ersten und Major Bandholdt vom zweiten Bataillon waren übereinstimmend der Meinung, daß es besser sei, in Timbutku Hunde zu flöhen, als nun t wieder mit einem Beine im Cylinder zu balanciren — eine Sache, die selbst den abgehärtetsten indischen Fakir

Dingen ent schieden fortschrittlich, halten die Unabhängigkeit von der Regierung hoch und geben vor, in natio nalen Dingen aufrichtig deutsch zu sein, per- horresciren daher jedes Zusammengehen mit den Feinden unserer Nation, ein Moment, wodurch gentlich sich aufhielt, wußte kein Mensch — sicher war nur, daß er da war. — Also tappte man im dopelten Sinne im Dunkeln; und wenn Falstaff sagt: „Ich wollte, es wäre Schlafenszeit, Heinz, § und alles gut", so wünschte Major von Katz Aehnliches

, nur mit dem Unterschiede, daß er den' Tag herbeisehnte und mit ihm Klarheit darüber, ob er nicht mehr auf den Hut bekommen würde, als er vertragen konnte. Er war nämlich „der Erste daran". Auf be sonderen Befehl hatte Seine Hoheit der Prinz die Führung der ersten Compagnie übernom men, und in Consequenz dessen hatte der Major dem Fürstensohne die Tete und im Rahmen der Generalidee auch volle Dispositionsfreiheit über lassen. Das war ihm, wie man so sagt, unter den Fuß gegeben worden. Der Major hielt

dem unglücklichen Bataillonscom- mandeur nichts weiter übrig, als die häufigen und immer verwunderter klingenden Fragen Seiner Excellenz: „Herr Major, wo ist Ihre erste Compagnie?" nur mit einigen vielsagenden un- sie sich ganz besonders von den Altclericalen, den alten Freunden der Czechen und Polen unter scheiden. Im allgemeinen wächst der Anhang der Jungen, insbesondere durch die Agitations arbeit des jungen Clerus gefördert, mächtig an, während die Altconservativen trotz Unterstützung des hohen Clerus

. Bei Seite aber rang er die Hände und flehte: „Hoheit, Hoheit, reciüo midi He^iones!" Die Karre war vollständig verfahren und das Ende der Tragikomödie gar nicht abzusehen. Eben fragte Excellenz wieder: „Herr Major, wo ist Ihre erste Compagnie?" als dem Blut und Oel schwitzenden Bataillonscommandeur ein dringendes Schreiben überbracht wurde. Beim Scheine einer all hoc angezündeten Stallaterne überflog er den Inhalt, und er mußte schrecklich sein. Seinen Händen entfiel das Papier, er machte Miene

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 6
Data: 03.11.1897
Descrizione fisica: 6
ein Jrrthum, Lin Testament. I Roman von Adolf Streckfuß. 28 lNachdruck verboten.) Sie war zwar noch nicht ganz versöhnt und mur melte etwas vor sich hin wie „es sei eine Sünde und eine Schande, daß solch alter Mann nicht vernünftiger sei und sich nicht mehr schone," aber das Glas nahm fie doch und stieß kräftig mit dem Major, mit Ernst, dem fie sehr freundlich zunickte, und dem Asiesior an, dann leerte fie das Glas, wie fich's gebührt, auf einen Zug, «m zu zeigen, daß ihr .der Wunsch von Herzen komme

. Mit einem Seufzer setzte fie es nieder. Ob fie sah, daß es der Major von neuem füllte, wiffen wir nicht, geäußert hat fie darüber nichts; fie war in tiefe Gedanken versunken, um eS zu bemerken. „Ja, ja, Hochzeit und Ktndtaufe, Herr Vetter Ernst," sagte fie, sich zu diesem wendend, „das find freilich vorläufig nur noch schöne Träume; aber ich denke es doch noch zu erleben, wie sehr sich Freundin Clärchen auch sperrt. Geweint hat das arme Kind heut den ganzen Tag, ein Stein hätte sich erbarmen mögen

. Goldrente 4°/ 0 122.06 „ Kronenrente 4®/ # 99 95 Oeste?r.-ung. Bank-Actien 949.- Credit-Actien 363.40 London vista 119.66 Deutsche Reichsbanknoten für 100 Mark d. R.-W. . 68.80 20-Mark-Stücke • 11.76 20-Franc-Stücke 9 52 5 Italienische Banknoten 45.16 „Ei sieh doch, wie der junge Herr der alten, dicken Frau schön thun kann! Nun, er hat auch Ur sache. Keine meint's bester mit ihm, das kann mir der Major bezeugen. Hab' ich nicht immer gesagt: Jugend hat keine Tugend. Jungvieh will Muth haben. Fohlen

Mal, denn er hielt etwas auf mich, obwohl ich ihm erst seit einem Jahre die Wirthschaft geführt habe. Der Herr Major kann's mir bezeugen. Nicht wahr, Herr Major?" „Gott sei Dank, fie macht eine Pause!" rief der Major in komischer Verzweiflung. „Verschnaufen Sie sich ein bißchen, Mutter Scharf, sonst geht uns allen der Pust aus." Madame Scharf nahm die Bemerkung sehr un gnädig auf, sie fühlte sich in ihrer schwachen Seite getroffen, um so ärgerlicher war fie. „So, mein Herr Major," erwiderte fie

beleidigt, „man macht sich also lustig über eine alte Frau, weil fie vielleicht ein Wort mehr spricht, als gerade nothwendig ist. Nun, das gefällt mir, das muß ich sagen. Man steht den Splitter in des nächsten Auge, aber den Balken im eigenen nicht. Ich will nicht- gesagt haben, ich will den Respect nicht verletzen, aber daSmuß ich gestehen, wer den ganzen Tag fo viele Geschichten vom Major Petäri erzählt, daß man ein Buch, dick wie eine Bibel, damit füllen könnte, der sollte sich nicht da rüber

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 06.08.1897
Descrizione fisica: 6
seines mächtigen, klangvollen Organs, welches Dann aber gab er seinem Gaul die Sporen Md jagte, so toll es ging, der Stadt entgegen und durch die Straßen nach dem Casino, wo Redwitz be reits an der Thür stand, um die Gäste zu empfangen. „Redwitz, ich kann Ihnen nicht helfen, Sie müssen mir meine Möbels sofort wieder in meine Woh nung schaffen, Excellenz will bei mir Besuch machen." „Aber, Herr Major . . .!" „Hier gibt es kein aber, das einzige Zimmer, das so geblieben ist. wie es war, ist das Schlaf zimmer

wieder eingerichtet ist." Und ohne auf die Entgegnung des armen Lieu tenants zu hören, sprengte der Major wieder von dannen. „Friedrich! — Frie—de—rich!" Schon hundert Meter vor seinem Hause fing er an, nach seinem Burschen zu rufen. .Friederich!!" Aber der hörte nicht. »Wo steckt denn der Kerl nur? Ich sperre ihn drn Tage ein, ich lasse ihn ablösen, diesen faulen Lümmel, — Frie—de—rich!" »Herr Major?" Da kam der Gerufene endlich aus dem Stall. „Na, warte, wir sprechen nachher miteinander — hier, nimm das Pferd

schon im eifrigen Geplauder mit seiner Gemahlin. „Nur herein, lieber Herr Major," lachte Excel- lenz leutselig, „ich bin ja selbst verheirathet und weiß, was Großreinmachen in einem Haushalt zu bedeuten hat. Die Entschuldigungen Ihrer sehr ver ehrten Frau Gemahlin waren ebenso unnöthig, wie es Ihre Besorgniß ist." „Excellenz sind wirklich zu gnädig und nach sichtig," stotterte der Major und nahm auf dem einzigen noch leeren Stuhl Platz, um sich an der Unterhaltung zu betheiligen. Da ertönten schwere

Schritte auf dem Corridor — der Major fühlte sein Ende nahen — er hörte Redwitzens Stimme und gleich darauf stand dieser in der offenen Stubenthür, im Arm die Elfenbein gruppe den „Raub der Sabinerinnen" haltend, und im Hintergründe stand der ganze Corridor voller Soldaten, die mit Teppichen, Tischdecken und Stühlen beladen waren. „Erde, öffne Dich," flehte der Major, allein- vergebens. Verwundert schaute die Excellenz abwechselnd auf die Hausfrau, den Herrn des Hauses und auf den in der Thür stehenden

Lieutenant. Niemand fand ein Wort. Da ertönte aus dem Corridor die rauhe Stimme eines Musketiers. „Herr Leitnant, sollen wir die Sachen, wenn Excellenz doch all (schon) da ist, gleich wieder in's Casino tragen?" Die Excellenz erhob sich, um sich zu verabschie den, — es wurde ihr ungemüthlich. „Excellenz." flehte da der Herr Major — „ich glaube Ew. Excellenz eine Aufklärung schuldig zu sein", und er erzählte, warum sich seine Möbels auf Reisen befänden. Da reichte ihm Excellenz heiter lächelnd die Hand

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 13 di 16
Data: 19.04.1903
Descrizione fisica: 16
. Roman von Ferdinand Runkel. (15. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) m andern Lage machte sich der Major in seinem gutgehaltenen, aber etwas altertüm lichen Besuchsanzug, dem sauber gebürsteten Cylinder auf dem Kops und einer außer ordentlich diskreten Ordensrosette im Knopfloch auf den Weg nach jener Ecke von Berlin, wo die meisten Zeitungen etabliert sind. Er hatte bald die bestimmte ge sunden, stieg die elegante Treppe hinaus und trat in das vornehme Vestibül, wo ihm ein freundlicher älterer Herr

seine Karte abnahm und in einer der nächsten Türen ver schwand. Er kehrte fast sofort zurück mit dem Bemerken, der Herr Major werde gebeten, näher zu treten. Kurze sehr höfliche Begrüßung. Dann nahm der Ver leger das Wort: Ich habe Ihren Aufsatz nicht gelesen, Herr Major, habe aber schon das Urteil des Chefredakteurs gehört. Was Sie geschrieben haben, entspricht durchaus den An forderungen, die wir an unfern militärischen Mitarbeiter stellen müssen, und ich freue mich Ihnen mitteilen

zu können, daß von unserer Seite einer näheren Verbindung nichts im Wege steht. Vielleicht haben Sie zunächst die Güte, sich mit dem Chefredakteur zu unterhalten uno dann bitte ich die beiden Herren zu mir, um die sogenannten Aeußerlichkeiten, die ja doch meine Sache sind, zu be schließen. Kommen Sie, ich werde Sie persönlich dem Chefredakteur vorstellen." Als der Major hinter dem beweglichen freundlichen Verleger den langen dunklen Redaktionsgang entlang schritt, dachte

darüber informiert, was er für die Zeitung zu leisten hatte. „Sie haben garnichts zu tun, Herr Major, als neben den Zeitungen, die Sie zu lesen gewöhnt sind, auch unsere genau zu verfolgen. Dann lasse ich Ihnen aus allen anderen Blättern täglich das, was Sie interessiert, aus- schneiden. Sie haben dann die Güte, sich das holen zu lassen oder persönlich zu holen, wie Sie wollen. Wir schicken's Ihnen auch hin, und was Sie dann finden, be arbeiten Sie entweder und schreiben Ihre Meinung

, daß Deutschland ein starkes und gut ausgebildetes Heer haben muß. Deshalb aber legen wir Gewicht darauf, daß etwaige Mängel ehrlich und offen dargelegt werden " „So weit es die militärischen Interessen nicht tangiert, besonders dem Ausland gegenüber." „Selbstverständlich, Herr Major. Dinge, von denen Sie glauben, daß sie nicht veröffentlicht werdeM dürfen, die dürfen eben nicht veröffentlicht werden. Wir wollen nur der Armee nützen, nie schaden." „Das ist eine prächtige Position, Herr Doktor

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 10 di 12
Data: 01.05.1903
Descrizione fisica: 12
„Etwas Besonderes nicht, ich möchte den beiden Herren nur ganz kurz einen Fall zur Begutachtung vorlegen. Sagen Sie, meine Herren, denken Sie sich die Redaktion eines großen Weltblattes " „Verzeihen Sie, Major, ist das, was Sie sagen, nur so ein Problema, wie der Patriarch im Nathan sich aus drückt, oder hat sich etwas in unsern Mauern begeben?" „Sie werden hören." „Also Sie wollen den Geheimnisvollen spielen, gehen wir darauf ein, seien wir ganz Ohr." Der Doktor lehnte sich zurück und bließ

, das Redaktionsgeheimnis. Jeder, der in diese Gerneinschaft ausgenommen wird, soll oas Redaktionsge heimnis wahren. Stillschweigend legt er den Eid auf die Zunftverfassung ab, und er sollte sich lieber vierteilen lassen, als diesen Zunfteid brechen." „Ja, so sollte es sein, lieber Major, aber so ist es nicht." „Ganz recht, so sollte es sein, aber so ist es nicht. Es kommt leider manchmal vor, daß in die Gemeinschaft ehrenhafter Männer ein Schuft Eingang findet." Lutz sah bald den Vater, bald seinen Gast zweifelnd

an. Dieser sagte nun: „Ja, lieber Major, da können wir uns doch leider nicht dagegen schützen, wir können den Menschen nicht in's Herz sehen." „Ich bin ganz Ihrer Meinung, Herr Doktor, dagegen können wir uns nicht schützen." „Ist Ihnen denn etwas Unangehnemes passiert, Major? Ich frage noch einmal, ist das so ein Problema oder " „Sie werden's ja hören, lassen Sie mich nur aus- reden. Also wir können uns nicht dagegen schützen, daß ein Schuft in die Gemeinschaft anständiger Männer ein dringt. Wenn der Schuft

nun noch gut erzogen ist und die Allüren eines vornehmen Mannes vorzutänschen ver steht, öffnet ihm gelegentlich auch ein anderer anständiger Kollege sein Haus. Er glaubt es mit einem braven Mann zu tun zu haben und hat es mit einem Polizeispitzel zu tun, Herr Dr. Theobald Richomer. Verstehen Sie mich nun?" Alle drei waren aufgesprungen. Richomer war leichen blaß, er preßte die Lippen auseinander und stieß kurz hervor: „Es ist wohl besser, Herr Major, wir brechen diese unerquickliche Szene ab, ich muß

gestürzt. Nun aber sollen Sie den alten Major kennen lernen. Hunger und Entbehrung sollen Sie empfinden. Wenn ich nicht mehr bin, so wird es eine heilige Pflicht meiner Söhne sein. Sie zu verfolgen und zu vernichten, zu zertreten wie ein gifitiges Reptil und nun packen Sie Ihren Kram und hinaus aus meinem Haus!" „Herr Major, ich bitte Sie um Gotteswillen, nehmen Sie Rücksicht aus meine unschuldige Frau." „Haben Sie Rücksicht genommen," antwortete der Major finster, „auf meine Frau, auf meine Tochter

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 14.11.1895
Descrizione fisica: 6
zu machen pflegte, daß er mit einem Vorderfuß heftig dagegen stieß. Der Major war trotz seiner Strenge ein „guter Kerl", und seine Gutmüthigkeit zeigte er besonders darin, daß er seinen beiden „Gefechtseseln" (so nannten die Grenadiere respectswidrig genug seine Streitrosse) keineswegs Böses mit Bösem vergalt. Er war die Höflichkeit und Güte selbst gegen diese Thiere und bewies ihnen, daß er in den langen Jahren eines rauhen und harten Kriegerlebens in seinem Herzen eine weiche Stelle bewahrt hatte. Des Morgens

, wie er dem Achilles bereitwilligst Anschauungsunterricht im Weitsprung ertheilte. Als nämlich Achilles an einem Grabenrand plötzlich ab stoppte, voltigirte der Major geschickt über den Pferdehals und erreichte glücklich das jenseitige Ufer, von den Abgeordneten Baron Eyrl, Ritter v. Wid- man n und Dr. Anger er. sEin clericaler Seufzers aus dem Salz burgischen ertönt im „Burggräfler": „Der Liberalis mus gewinnt in Innsbruck immer mehr Boden. Dies zeigt sich von Wahl zu Wahl. Bei den vorletzten Landtagswahlen

, die Lerchen sangen, ein erfrischender, mit Heuduft parfümirter Windhauch wehte über den Platz, fern am Horizont brummte Achilles mit des Majors Burschen ab und eilte schleunigst den heimathlichen Penaten zu. Zwei gute Stunden schon hatten die damals noch üblichen Schulexercitien gewährt. Der Major sammelte sein Bataillon in der „Rendezvousformation", um das Gefecht zu beginnen. Dorah, das eine Ohr halb aufgerichtet, das an dere träumerisch gesenkt, hielt vor dem Bataillon und dachte

über die Vergänglichkeit alles Irdischen im Allgemeinen, sowie über die Behendigkeit der ent fliehenden Futterstunden im Besonderen nach. Der Major bemerkte mit Ungeduld, daß sich in der dritten Compagnie noch immer etwas rührte. „Jetzt muß das Bataillon stehen! . . . Das darf keiie Ewigkeit dauern! ... Ich sehe da noch eine Helmspitze wackeln! im vierten Zuge! ... Ich glaube am Ende gar . . ." Nie hat die Nachwelt erfahren, was der Major am Ende gar glaubte, denn schon unterbrach er sich: „Herr von Bellewitz

auf einen Grashalm gerichtet hatte, sehr wohl, ob eine Rotte stand oder nicht. Erst wenn der Major den fuchtelnden Säbel sinken ließ und sich einen Moment räusperte, war die Zeit gekommen, einen Schritt weiter zu gehen. „Die wievielte Rotte?" „Die siebente, Herr Major!!" „Rechts der zweite Mann in der siebenten Rotte! Sie stehen ja 'ne halbe Meile raus! . . . Das wird zu viel! Kerl, wenn ich sage 'ne halbe Meile, so ist das nicht gleich ein ganzer Schritt! So — stehen! Gut die Rotte. . . Diese Rotte stimmt gar

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 9 di 12
Data: 31.10.1897
Descrizione fisica: 12
Abonnenten welche ein Gastgewerbe betreiben in diesem Verzeichniss jedoch nicht enthalten sind, um Einsendung ihrer Adressen. Lin Testament. Roman Von Adolf Streckfuß. 27 OJtacööruS verboten.) „Doch, Herr Major, Herr von Wilde hat das Testament vorgelesen, Herr Franz Bertram hat es unterzeichnet, ohne es noch einmal zu lesen. Sicherlich hat der Herr von Wilde bei der Vorlesung die Namen Friedrich und Karl so genannt, wie es der Absicht des Erblassers entsprach, während sie im Testament selbst so standen

, wie wir sie kennen. Tie Fälschung ist daher ausgegangen von demjenigen, der das Testa ment geschrieben hat, betheiligt bei derselben ist so wohl der Herr von Wilde, der absichtlich falsch ge lesen, als der Actuar Solbrig, der ihm über die Schulter in das Papier geschaut hat." „Wahrhaftig, so ist es, aber im Leben wäre ich nicht darauf gekommen!" rief der Major erstaunt aus. „Der Assessor ist doch ein Mordskerl. „Der Teufel ist schlau", würde mein alter Kriegskamerad Petäri sagen, aber ein Jude ist schlauer

als drei Teufel und ein Advocat schlauer als drei Juden." „Danke für das Compliment!" „Es war nicht böse gemeint, aber Recht hatte der Petäri. Weiter nun Herr Assessor, Sie sind einmal im Geschirr. Was ist weiter zu thun?" „Wir müssen zuerst hören, was Madame Scharf über die Sache weiß." „Dazu werden wir bald Gelegenheit haben", fiel Ernst ein, „Madame Scharf hat mir versprochen, mich hier beim Onkel Friedrich aufzusuchen. Der Major war über diese Nachricht sehr erfreut; er lud den Assessor

wohnender Traiteur hatte es besorgt. Während der Mahlzeit zeigte sich der Major in der fröhlichsten Laune. Er erzählte ein halbes Dutzend Geschichten von seinem alten Kriegs kameraden Petäri und jede begleitete er mit seinem Hellen, lustigen Lachen. Das Testament wurde im Gespräch nicht vergessen; immer wieder kam natürlich die Unterhaltung auf diesen Gegenstand, der alle am meisten interessirte, zurück. Der Assessor erkundigte sich näher nach dem Actuar Solbrig, er erhielt die Aus kunft vom Major

, als der alte Scholz Madame Scharf meldete; diese folgte der Meldung fast auf dem Fuße. Als sie in's Zimmer trat, hatte der Major sich eben ein Glas Wein ein- geschenkt und war im Begriff es zu leeren, die würdige Dame war darüber tief entrüstet. „Das muß ich sagen!" rief sie, die beiden fleischigen Hände in die Hüften stemmend. „Seh mir einer einen^ solchen alten Sünder an! hat das Podagra, liegt da mit einem Beine, so dick wie eine Pauke ganz in Flanell gewickelt und trinkt seinen Wein, als sei

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 9 di 12
Data: 18.04.1903
Descrizione fisica: 12
jeder Zeitung." „Dann kann ich nur wiederholt danken, daß Sie sich so große Mühe gegeben haben. Ich bedaure, daß der Er folg negativ ist." „Offen gesagt, Herr Major, ich verstehe Ihren Stand punkt nicht. Man hat Sie in der Vollkraft Ihrer Jahre verabschiedet mit einer Pension, die unzureichend ist und nun will man noch einen derartigen Zwang auf Sie aus üben, daß Sie ihre Kraft nicht einmal für den höchsten Preis verkaufen können. Gibt man Ihnen in Ihren Kreisen etwas, wenn Sie hungern und darben

. Wie komnrt Ihre Gesellschaft, Ihre Familie dazu, ein so unendliches Opfer von Ihnen zu verlangen? Das ist widernatürlich. Es ist meine philosophische Aufgabe, die Gegensätze der Klassen auszu gleichen, hier bietet sich der Ausgleich und Sie lehnen ihn ab." „Ich habe mich entschlossen, zwei Bücher zu schreiben." Hans lächelte mitleidig. Mcher zu schreiben in Deutschland, Herr Major? Damit werden Sie keine Seide spinnen, zumal mit militär- wissenschaftlichen Büchern." „Nun, ich werde es erst versuchen

und wenn alles fehl gegangen ist, ist immer noch Zeit. . . Ich werde Sie dann um Ihre gütige Vermittelung bitten." „Nein, Herr Major, dann ist nicht immer noch Zeit. Nach einer offenen Stelle laufen die Menschen, wie nach einer Goldgrube und das Blatt kann nicht lange ohne einen militärischen Mitarbeiter sein. Wenn Sie heute oder morgen nicht zugreifen, übermorgen ist es zu spät. Ueber- legen Sie sich, wenn Ihre Idee mit der: Büchern fehl Klagt, dann bleibt Ihnen nichts übrig, als mit Ihrer Familie zu Grunde

haben. Ich beschöre Sie, Herr Major, machen Sie wenigstens einen Versuch, gehen Sie hin und im ersten Augenblick, wo man etwas von Ihnen verlangt, das Ihrer Üeberzeugung widerstrebt, legen Sie die Feder nieder." Der alte Herr sann nach und eine Weile später sagte er: „Ich will es mit meiner Frau besprechen, lassen Sie mir vierundzwanzig Stunden Zeit." „Gern, Herr Major, ich werde sofort in diesem Sinn dem Verlag schreiben, vierundzwanzig Stunden wird man Ihnen die Stelle offen halten, obwohl viele und gute

Be werber da sind." „Dann danke ich wohl Ihrem Einfluß meine Bevor zugung." „Kaum. Wohl Ihrer Qualifikation." „Die wird man dort kaum kennen." „Vielleicht doch, Herr Major." Hans scheute sich zu sagen, mit welchen Mitteln er diese Bevorzugung errungen. Der Verlag hatte ihm kühl erklärt, daß er den Major von Güldenborn garnicht kenne, daß er ihm aber die Stelle geben wolle, falls Herr Doktor Bergmann geneigt sei, mit seinem Namen sozialpolitische Artikel für die Zeitung zu schreiben. Das war das Moment

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Pagina 11 di 12
Data: 21.03.1903
Descrizione fisica: 12
Mein erstes Duell. Humoreske von Lrnft Westhof. (Nachdruck verooten.) ^,Da wird jetzt so viel über das Duell geredet," sagte der it Major Spanholz, „und doch ist es das einzige Mittel, durch har sich ein junger Mensch von Stande in die Gunst seiner Dame einschmeicheln kann." Der Major saß auf der Veranda seiner niedlichen Villa und blies dicke Rauchwolken aus einer mächtigen, schwarzen Havanna vor sich hin. Er wartete offenbar auf eine Antwort von mir. ^sch

aber wollte ihm unter keinen Umständen den Gefallen tun, zu opponieren; denn dann hätte er ja seinen Aerger gehabt, den er täglich, wie andere Menschen ihr Bad oder ihren Spaziergang ober ihren Schoppen Mosel zur Förderung ihres Wohlbehagens ge brauchen. Linen Augenblick verharrten wir beide in trotzigem Schweigen; Hann fuhr er auf und schnauzte mich an, wie er wohl in jungen fahren seinen Feldwebel angeschnauzt haben mochte. „Sie sind nicht meiner Meinung?" „woher wissen Sie das, Herr Major?" wenn ich ihn ärgern wollte, nannte

ich ihn „Herr Major", veil ich wußte, wie sehr er den Titel haßte, weil er mit der ganzen Schwärmerei des Soldaten vom alten Regime an dem weit klangvolleren Titel „Gberst-Wachtmeister" hing. Lr reagierte auch sofort auf den Titel, aber es erfaßte ihn jener liebenswürdige Zorn, der dem alten Herrn so außerordent lich gut kleidete, und den ich darum so gern provozierte. „Ich weiß schon, daß Sie mich ärgern wollen, das höre ich an dem „Herrn Major", aber ich bin heute nicht dazu aufgelegt; 5ie kriegen

mich nicht in den Harnisch, Sie Duellgegner. Dasi Duell ist dos schönste Stück von unserem Urväterhausrat, das wir uns in unsere unangenehme, moderne Zeit herübergerettet haben." „Aber lieber Gberst-Wachtmeister" — ich war jetzt schon etwas milder gestimmt — „wie können Sie als vernünftiger Mann und Vater von zwei Söhnen, die in der Armee stehen, so für das Duell rmtreten. Ls kann Ihnen doch jeden Augenblick einer von den hoffnungsvollen Jungen über den Haufen geschossen werden . ." „Ach was," unterbrach mich der Major

, „die Duellgegner sind alle Feiglinge." „Herr Alajor, Herr Major, bitte, werden Sie nicht anzüglich!" „Na ja, Sie find nicht Militär," polterte er weiter, „und haben infolge dessen auch keine Ahnung, wie einem Soldaten ums Herz ist. wenn er sich nicht vor die feindliche Kugel stellen kann, dann muß er wenigstens seinen Mut und seinen Schneid im Duell bewähren können; und ich behaupte: ein richtig erzogener, ge sunder, junger Mann, der muß eine Art Fieber bekommen, wenn er eine gute Duellpiftole in die Hand

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Pagina 3 di 20
Data: 07.12.1902
Descrizione fisica: 20
gehört einem Einjährigen, wird dieser Einjährige, lieber Freund, ist Alfred, Ihr Sohn!" „Mein Sohn!" bestätigte ich, die Hände wie zum Gebet faltend, denn ich war ganz ergriffen von der wunderbaren Fügung, die mich durch meinen Sohrr Freund und Taschentuch hatte fin den lassen. Auch der Major schien bewegt zu sein, urrd !vine Stimme zitterte merklich, als er fortfuhr: „Wie dankbar bin ich der gütigen Vorsehung, daß es mir nun dennoch vergönnt ist, Sie wie- dsrzuseh-en, Ihnen die liebe Hand drücken

zu können und Ihnen auch ihr Eigentum, das ich jP lange schon bei mir trage, mit den innigsten ^aukesworterr zurückzuerstatten. Hier, lieber Freund..." Major Falkner griff irr die Tasche seines ^ksenrockes in nicht mißzuverstehender Absicht. Da öffnete sich die Türe, und hereinstürmte della, meine Tochter. Sie hatte offenbar keine Ahnung davon, daß Besuch da war. Beim An blick des Offiziers in der glänzenden Unifornr wurde Bella, sonst gerade nicht schüchtern, über wrd über rot und wußte vor Verlegenheit kein Wort zu finden

. Natürlich stellte ich den Major dor, der von der Störung aber gar nicht un- ^rgenehm berührt war. Im Gegenteil, er wandte sich sofort meiner Tochter zu und be beordneten, sich an die Spitze einer Demonstration zu stellen, erklärt Nessi, er hätte einen Menschen, der ihm solches gesagt, auf der Stelle gezüchtigt. Die fünfte Frage ging dahin, ob e3 ! Nessi mit seiner Würde als Offizier vereinbar finde, sich an die Spitze vorr Massen zu stellen, die vorr der Polizei zerstreut werden mußten? Darauf erwiderte

eine angeregte, lebhafte Konversation. Ter Major erzählte von seinen Reisen, vom Soldatenleben, von der Kaserne, von den neuen Geschützen, und meine Bella saß da, hörte mit größter Spannung und Aufmerksamkeit zu, als hätte sie sich ihr lebelang nur für Kanonen und Kartätschen interessiert. Sie wußte sogar an passenden Stellen so treffende Fragen über Mi litär im allgemeinen und Artillerie im beson deren zu stellen, daß der Major augenscheinlich feilte helle Freude daran hatte. Mir machte aber die Sache

absolut keiiren Spaß. Nicht nur, daß man mich über die interessanten Dinge ganz vergaß, und wie ein überflüssiges Möbelstück da stehen ließ, ohne mich auch nur einer Arrrede zu würdigen, — es war inzwischen auch sehr spät geworderr, weit über die bürgerliche Tisch zeit. Mein Hunger pochte stürmisch und im Zimmer nebenan wurde die pünktlich aufgetra gene Suppe kalt. Nach einer Stunde des angeregtesten Geplau ders schickte sich Major Falkner endlich an, uns zu verlassen. Bella machte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 27.04.1903
Descrizione fisica: 8
unbekannt waren, aber eine Depesche rührte ihn ganz besonders, es war die von Hause. Vater und Mutter sandten ihren Segen, ihre Empfehlun gen an die Schwiegereltern und eine Einladung an die Braut, so bald wie möglich mit Henning einen Besuch im väterlichen Hause zu machen. „Ja, da gehen wir hin," meinte der Freiherr, aber feine Gattin entgegnete ihm: „Du bist ja garnicht eingeladen." „O, da kennst Du einen alten Major schlecht. Er hat das nur im Telegrammstyl nicht so zum Ausdruck bringen

können. Hier steht am Schluß, Brief folgt. Wenn der Brief kommt, wirst Du schon sehen, daß er uns mit einlädt." „Ach, das ist eine Freude," rief jetzt Henning aus, der das Telegramm an sich genommen hatte und es nun noch einmal überlas. „Was ist denn noch?" „Mein Bruder ist Hauptmann geworden. Hier steht: Major von Güldenborn und Frau, Sibylla von Gülden born, Hauptmann Lutz von Güldenborn. Das hat er sich nicht nehmen lassen, der alte Lutz. Er wollte mir gleich mit der Freude seines Glückwunsches

auf dem alten Freiherrn ruhen, der ihm verständnisvoll zunickte. „Ja, ja, so ein großer Bruder ist eine famose Ein richtung." * * * Im Hause des Majors von Güldenborn hatte die Nachricht von Hennings Verlobung eine große aufrichtige Freude hervorgerufen. Der alte Major kratzte sich hinter den Ohren und sagte: Wallenrode, Wallenrode, das muß der von den Garde- kürassieren sein. Er ging mit dem Charakter als Ritt meister ab und setzte sich dann auf feine Klitsche ganz recht, das sind wohl sehr reiche Leute

, „aber natürlich nicht ohne Eltern. Das erste Mal wenigstens nicht, und die Wallenrodes werden so verständig sein und bald wieder abreisen, denn sie sehen doch, daß wir nicht Millionäre sind." „Natürlich, natürlich," antwortete der Major, „aber einladen müssen wir sie und wir wollen das auch, gleich im Telegramm andeuten. Ich setze mich indessen hin und schreibe einen ausführlichen Brief." Ein scharfer Beobachter, wie Lutz bemerkte aus allem heraus, was in den letzten Tagen in der Familie gesprochen und getan

. Zur Linken ein langer Streifen von Fabrikgebäuden, die gelben Kasernen häuser des Bezirkskommandos, des Eisenbahnregiments und schließlich der graue Wellblechschuppen der Luftschifferab teilung, weiter hin ein Gewirr von Schienensträngen und endlich fast an dem Straßenzug, auf dem die beiden gingen, ein einsamer düsterer Friedhof. (Fortsetzung folgt.) UevevfaUen (Nachdruck verboten.) Ls war ein recht kriegerischer Abend am Stammtisch, denn der Major war da, und wenn der sich blicken ließ, geriet er immer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 09.02.1901
Descrizione fisica: 8
zu einem tadellosen Bauchaufschwung erzogen ist. Das Steckenpferd des Majors von Kospoth tvar die Musik. Wenn einmal von einer hohen Cammandostelle aus der Satz ausgestellt wurde, daß man die Ausbildung einer Truppe gleich an der Haltung seines Musikcorps erkennen könne, so war der Herr Major dieser Ansicht nur sehr be engt. Ihm kam es wohl auch darauf an, daß die Pauke mit durchgedrückten Knien marschirte Md die Querpfeifen mit den Nasen ihrer Bläser men mathematisch genauen rechten Winkel bildc

- hn, die Hauptsache war ihm jedoch tadellose mo ralische Leistung. Ein reinlicher Parademarsch nach einer unreinen Musik war ihm ein Unding; und Gnade dem Hoboisten, der durch einen fal schen Ton den festlichen Zug verpatzte. Die Bataillonscapelle hatte also unter dem Major von Kospoth keine rosige Existenz, und der Stabshoboist Rimpel hätte sich schon längst nach einem anständigen Gesangvereine umgeseh n, wenn es andererseits nicht auch ein Vergnügen gewesen wäre, mit einem so musikverständigen Chef zu arbeiten

. Der Herr Major compoUirte sogar — und alle sechs Wochen hatte die Capelle das Vergnügen, einen neuen Marsch von Thopsock (der musikalische nom de guerre des Bataillons gewaltigen) einzuüben. Eines, wie man so sagt, schönen Tages kaw der Major in sichtlicher Aufregung zur Parole ausgabe. Seine „Sechser" waren noch energisch r in die Schläfen gewichst als sonst. Den Daumen der Rechten hatte er, wie immer, zwischen dem dritten und vierten Knopf des Waffenrockes ein gehakt. dagegen clavirten die übrigen

Finger ganz ungewöhnlich auf seiner Heldenbrust — ein un trügliches Merkmal großer Erregung. Mit flüchtigem Gruß schoß er an seinen ver sammelten Häuptlingen und deren Lieutenants vorbei. „Wo ist Rimpel!" Der An gerufene „schlängelte" sich erschrocken in dem vorgeschriebenen Sturmschritt heran und wurzelte in der ebenfalls vorgeschriebenen Ent fernung fest. „Zu Befehl. Hier, Herr Major." „Sagen Sie mal, Rimpel — kommen Sie näher! — haben Sie meinen Armeemarsch Nr. 86 schon geübt?" „Nein, Herr Major

." „Aber weshalb denn nicht, in drei Deibels Namen! Sie wissen doch, daß ich den Marsch übermorgen im Casinoconcert hören will." „Zu Befehl, Herr Major. Es wird das schwer halten. Der Posaunist Adelmann liegt im Laza rett, und da wir nur den einen haben —" „Herrrrr!" hauchte der Major seinen musika lischen Famulus an, „unsere einzige Posaune schicken Sie ins Lazarett?! Sind Sie dwatsch ge worden!?" Da der Stabshoboist auf diese Frage nicht gut das übliche „Zu Befehl" sagen konnte, ohne sich empfindlich zu nahe

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Pagina 3 di 8
Data: 04.05.1892
Descrizione fisica: 8
, Besitzer des Anwesens Klösterle in Gries, im 87. Leben-, jahre gestorben. (Personal-Veränderungen iu der ssanbwehr.) Befördert wurden: zu Oberstlieutenants die Majore: Ludwig Bastl, Commandant des 10. und Josef Schediwy, Commandant des 2. Ldsch. Bat.; zum Major der Hauptmann 1. Claffe Willibald Zieser, Commandant des Ldsch.-Bat. Nr. 8; zu Hauptleuten l. Claffe die Hauptleute 2. Claffe: Moriz Mayer des 6. Ldsch.-Bat., Bernhard Ritter Wildauer v. Wildhausen des 16. Landw.-Bat. und Josef Seite 3 Schröder

. Nr 4 mit der Ein- theilung beim Landwehrbataillon Klagenfurt Nr. 26; ver Major Johann Woduiansky, übercomplet tv 2. Lvsch.-Bat. und Adjutant beim LanveSvertheivigungS- Commanvo iu Innsbruck zum Commandanten deS Land- wehr-Bat. Laibach Nr. 25; der Major Benedikt Em- mert, Commandant deS 9. Losch. Bat. zum Adjutanten beim Landesv.'rtheidiguagS-Commaado hier, unter U:b?r- completführung in dem bezeichnetea Bataillon; und der Hauptmann 1. Cl. Cato S av i des 72. Landw.-Bat. zum Commaud deö Losch.-Bat. Nr. 9. TranSferirt

wurden: der Major Robert S ch e r ia u, Command. des 25. Landw.- Bat. in glricherEigevschaft zum Landessch.-Bat. Nr. 1 der Major Anton Marches; Paulucci delle Roncole, d-S 45, Jnf.-Reg. in die actio; Landwehr und zum Com- Mandanten deS Ldsch.-Bat. Nr. 5 ernannt; der Major Jul Stockhammrr, Commandanten des Lvsch.-Bat. Nr. 5, in gleicher Eigenschaft zum Landw.-Bat. Nr. 35 ; der Hauptmaua 1 . Claffe Friedrich Ritter Küff r von ASmannSvilla, Commandant des 3. Landw. Bat. in gleicher Eigenschaft zum Losch

. - Bat. Nr. 4 In das Verhältuiß der Evidenz wird versetzt der Oberstlieutenant Alois Ritter v. Tchust zu Schmid- hoffen, Commandant des 7. Landw.-Jvf.,Reg. nach dem Ergebnisse der Superarbitrierung als zum Truppen dienste in der Landwehr untauglich, zu Localviensten geeignet. Enthoben wird d-r Major Karl Freiherr Jacobs von Kanistern vom Commando des Losch -Bat. Nr. 4. vorbehaltlich seiner anderweitigen Berwedung.n (Die goldene Hochzeit m Hanse Coburg.) Prinz Ferdinand von Bulgarien hat bekanntlich

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Pagina 2 di 8
Data: 03.09.1892
Descrizione fisica: 8
zerrissener Schuhe bestand. Das Gesicht war bleich und abgezehrt und nur in den Augen lag der Ausdruck unbegrenzter Zuver sicht und Selbstvertrauens. „Dementii Dementjewitsch! .. . Herzensfreund!" rief Iwan Petrowitsch, den neuen Ankömmling in seine Arme schließend, „du kommst wahrhaftig wie gerufen! ... Major, hier stelle ich Ihnen Dementii Dementjewitsch Jastreboff vor, denselben, von dem wir soeben sprachen." „Ein netter Lump!" brummte der Major. „Mein Herr!" brauste Dementii Dementje witsch

auf. „Werde nur nicht gleich böse, Freund! ..... Der Major ist ein herzensguter Mensch, nur etwas! Lieblingsspeise weggenommen haben! Ein einziger kleiner Vogelbeerbaum, dessen Frucht noch nicht ganz reif, prangt noch in seiner rothen Zierde, und die Amselschaar läßt den löblichen Magistrat schönstens bitten, i h r diese letzten Beeren zu überlassen. Es ver dient erwähnt zu werden, daß an dem Tag. an welchem die Lese der Vogelbeeren stattfand, ein Vogel freund ein paar Staar dieser Frucht für die Vogel tenne im Stadtparke

, in Bewegung und erreichte, begrüßt von der Bevölkerung des Suldenthales, um halb fünf Uhr St. Gertrud. Beim Festmahle im Hotel Eller brachte Ritter v. Adamek den ersten Toast auf den keine blasse Idee hatte, wurde ich eingesperrt. .. Nun, wie steht es mit einem Imbisse?" „Sie hören doch, Major," wandte sich Iwan Petrowitsch an diesen, „daß mein Freund einer Con cession wegen von Petrosawodsk hierher gekommen ist. ... Sie begreifen wohl? ... Für Sie mag es ganz gleichgiltig sein, ob der Dolch

hier an der Wand hängt oder Sie mir auf nur einige Tage er lauben ..." „Nichts erlaube ich!" rief der Major zornig. „All' dessen bedarf es ja gar nicht," mischte sich jetzt der Gast ins Gespräch. „Wenn Sie, Herr Major, sich herbeilaffen wollen, die Rolle eines Lakaien zu spielen, werden wir in wenig Augenblicken vortrefflich speisen." „Ich, der ich dem Kaiser gedient, gebe mich zn dergleichen nicht her!" schrie der Major entrüstet. „Wie?" fragte Iwan Petrowitsch lebhaft. „Hast Du einen Gedanken

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Pagina 3 di 10
Data: 19.03.1899
Descrizione fisica: 10
, und sie konnte befriedigt nach Haufe gehen. DaS alte Dämchen hatte feit langer Zeit nicht so viel Nachdenken müssen. WaS für eine Welt war denn das? Alle Kreatur wurde der Nützlichkeit ge opfert, und den Ausschlag darüber gab nur das Geschlecht! W-Shalb war der Major so trostlos, daß er nur vier Mädchen besaß, und weshalb hoffte er so sehnlichjt, daß das nächste ein Junge sein würde? Aber dieser Major war ein rauher gefühlloser Krieger. Es geschähe ihm schon recht, wenn das fünfte Mädel ankäme. Da fiel

ihr ein, daß die gute Majorin sich auch nach einem Jungen sehnte. Waren den Jüngers hübscher, niedlicher, nützlicher alS die Mädchen, gerade wie bei den Kanarienvögeln, und war sie so schlecht, ihr eigenes Geschlecht herabzustzen, daß sie mit dffsen Zuwuchs den Major hätte strafen mögen? Sie mußte doch nach einigen Tagen einmal nach schauen, wie es dem Vogel gienge. Da stand zwar der Käfig — aber ohne Vogel. „Wo ist denn das Thierchen?" Die alte Frau, die für den Korbflechter das Eff n kochte, erwiderte trocken

Josef mmmmmmmmmMmmmmmmmmmmmmmmmammtmmmm i imiiiiiiiiiiimu Jetzt hatte sie eigentlich das unschuldige Leben des Vogels auf dem Gewissen, nur, weil sie kein Weibchen behalten wollte! Der Major saß vor dem Hause aus der Bank. „Nun, Fräulein Henriette, wie geht's dem Vogel?" „Oh, ich habe ihn verschenkt, ec sang mir nicht gut genug." „So, so, so!" Ein schlechte- Gewissen macht nachsichtig. Darum fragte sie ganz harmlos: „Wie sieht es denn mit der Canarienzuchi aus, Herr Major

?" „Es ist zum Berrücktwerden! Wieder vier Weibchen! Ich w rde noch der dummen Mutter den Hals umdrehen." Er war so verärgert, daß er ohne Gruß wüthend ins Haus stampfte. „Geschieht ihm ganz recht," dachte Fräulein Lrblang und schwenkte befriedigt ihren leeren Käfig. Und dann kam ein Tag, wo sie im Morgen grauen aus dem Schlafe geweckt wurde, weil jemand an den Fensterläden trommelte. „Fräulein Leblanq, denken Sie sich, es ist ein Junge!" schrie der Major ganz heiser vor freudiger Aufregung. Sie erröthete fast schamhaft

, daß ein Mann mit ihr sprechen konnte, wahrend sie noch im Bette lag. Aber etwas von dem Stolz und der Freude draußen vor dem Fenster war doch durch die Läden zu ihr hineingeschlüpft. Sie hatte wirklich Herz klopfen. „Ich gratulire, Herr Major!"

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