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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 29.11.1904
Descrizione fisica: 8
wurde ev so lästig, lief beständig im ganzen Haus herum und störte mich selbst des Nachts durch sein Heulen, daß ich rnich gezwungen sah, ihn an die Kette zu legen!" „Armer Wyvis! Er mußte schwer büßen für seine Treue. „Ich habe Hunde sehr gern," meinte der Graf, „und sie bezeigen mir auch stets sofort eine außerordentliche Zu neigung. Dürfte ich den Ihrigen wohl sehen?" „O gewiß! Guido, wollen Sie hingehen und ihn los ketten?" Guido rührte sich nicht; bequem in seinen Stuhl zurück gelehnt

begrüßen. Es ist wirklich sehr seltsam!" „Ich finde das nicht. Hunde merken sofort, wer ihnen freundlich gesinnt ist, und dieser hat wahrscheinlich gleich erkannt, daß ich unter seinen Brüdern viele Freunde )esitze." Diese Erklärung beruhigte die Gräfin und der kleine Zwischenfall war rasch vergessen. Als Fabio sich bald darauf verabschiedete, erbot Ferrari sich, ihn nach Hause ;u begleiten, doch er lehnte es entschieden ab. Guido brachte ihn nun bis an das Gartentor, ihm eine Weile nachschauend

, wie er langsam und bedächtig die Anhöhe hinabschritt. Nach etwa zehn Minuten blieb Fabio stehen, lauschte eine Weile, kehrte dann denselben Weg zurück und schlich vorsichtig durch einen Seitenweg bis dicht an die Veranda, wo er sich hinter' einem Lorbeergebüsch verbarg. Er konnte von dort aus die Terrasse übersehen und deutlich vernehmen, was gesprochen wurde. Guido saß auf einem niedrigen Lehnstuhl, seinen Kopf an Ninas Brust lehnend, die hinter ihm stand und ihre Arme um seinen Hals gelegt

hatte. „Du bist doch sehr grausam, Nina!" klang jetzt Ferraris Stimme durch die Stille der Nacht. „Ich glaubte wirklich, daß Du diesen reichen alten Grafen bewundertest." „Gewiß!" nickte sie lachend. „Er wäre noch ein sehr hübscher Mann, wenn er nicht diese häßliche Brille trüge. Und seine Juwelen sind so herrlich. Ich wünschte, er gäbe niir noch einige!" „Uub wenn er es auch täte, würdest Du Dir dann etivas aus ihm machen?" fragte Guido voll Eifersucht. „Dock sicher nicht, nicht wahr? Nebrigens — Du hast keine Ahnung

, wie durchtrieben er ist. Er erklärte mir heute, er ivürde sich nie mit einem Weibe abgeben, nutzer, daß sie ihm selbst ihre Liebe erkläre. Wie findest Du das?" Sie lachte belustigt auf. „Ich finde es sehr originell — wirklich sehr! Kommst Du mit, Guido?" Er erhob sich sofort und an' ihre Seite tretend, schlos er sie in seine Arme. Sie lehnte sich mit scheinbarer Zärtlichkeit an ihn, uni mit der Blume in seinem Knopfloch spielend, sagte sie mir leiser Unruhe: „Guido, — hast Du nicht auch gefunden daß er — Fabio

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 29.11.1904
Descrizione fisica: 8
. Anterbsltunas- rum Tiroler Tsgblstt. . A4& Dienstag den 29. Nosemker i$#94 (Sin zerstörtes Leöen. Nach dem Italienischen von Nl. Walter. (9. Fortsetzung.) ie scheinen schlechter Laune zu sein, Guido!" rief sie ihm zu, besann sich aber plötzlich, daß sie ihn bei seinem Vornamen genannt hatte. Sich entschuldigend zu Fabio wendend, erklärte sie diesem: „Wenn wir allein sind, sage ich Guido zu ihm, — er rst ia für mich wie ein Bruder." Guidos Augen flammten gefährlich auf, doch er schwieg, trotzdem Nina

sich über seine Verstimmung lustig machte. Endlich hob sie die Tafel auf und ließ die Herren allein, ste auffordernd, eine Zigarre zu rauchen und dann mit ihr )en Kaffee auf der Veranda einzunehmen. Als sie das Zimmer verlassen hatte, wandte sich Fabio in seinem Gefährten. „Eine reizende und geistreiche Frau, )rese Gräfin! Ich bewundere Ihren guten Geschmack, Lignor!" Guido fuhr heftig auf. „Was meinen Sie damit?" — „Nun, nun, warum so hitzig?" beschwichtigte Fabio ihn, „Sie brauchen- sich Ihrer Gefühle

nicht zu verdenken," entschuldigt« Guido die Geliebte. „Er war wirklich nicht ihrer würdig Wie konnte solch ein Mensch es wagen, ein so herrliches Wesen zu heiraten!" Wieder wallte eS zornig in Fabio auf, doch er bezwanc sich und sagte ernst: „Requiescat in pace! Er ist tot — lassen wir ihn ruhen! Wie groß aber auch seine Fehlei waren, sein Weib blieb ihm doch sicher treu, so lauge e: lebte, nicht wahr?" Guido senkte den Blick, während er undeutlich mur melte: „O gewiß!" „Und auch Sie waren ihm ein treuer

, ehrlicher Freund — trotz der verführerischen Augen seiner Dame?" Wieder murmelte er halblaut: „Natürlich!" aber sein« Hand, die auf dem Tisch ruhte, zitterte leicht. „Nun, dann können Sie ja ganz ruhig sein," fuhr de: Gras unbeirrt fort. „Fabio würde Ihrer Liebe zu seine: Witwe sicher zustimmen." „Und Sie hegen wirklich keine Bewunderung für dir Gräfin?" fragte Guido noch halb zweifelnd. „Verzeihen Sie, ich bewundere sie sehr, aber nicht in der Weise, wie Sie zu vermuten scheinen

. Wenn Sie wollen, garantiere ich Ihnen sogar dafür, daß ich der Dame nicht den Hof machen werde, außer " „Außer?" fragte Guido gespannt. „Außer, daß Sie mir selbst ihre Liebe erklärt. In diesem Falle wäre es ungalant, dieselbe nicht zu erwidern." Guido starrte ihn mit unverhohlenem Erstaunen an. „Sie sollte Ihnen die Liebe erklären!" rief er endlich. „Sie scherzen, das würde die Gräfin niemals tun!" „Natürlich nicht! Frauen werben nicht um einen Mann, das wäre unerhört — ganz verkehrte Naturordnung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 23.11.1904
Descrizione fisica: 8
die Allee hinunter. Hell vom Mond- licht beschienen, näherten sich langsam zivei Gestalten, — Nina und Guido Ferrari. Fabio wußte nicht, warum sich sein Herz plötzlich zu- sammenkrampste. Guido war ihm doch wie ein Bruder gewesen und tat nur seine Pflicht, wenn er die junge Frau in ihrem Schmerz zu trösten versuchte. Unverwandten Blickes starrte der Graf auf die beiden, die drei Schritte von ihm entfernt stehen blieben. Und dann geschah etwas, das den starken Mann in seinem Versteck zu Boden schlug

, das einen wilden Fluch auf seine Lippen drängte und ihm wie ein scharfer Dolch ins Herz fuhr. Mit eigenen -Augen mußte er sehen, wie sein Weib, sein Freund den schnödesten Verrat an ihm übten, wie sie seine fleckenlose Ehre achtlos in den Staub traten! Guido hatte seine Arme um die zarte Gestalt Ninas ge schlungen sie lehnte an seiner Schulter, wie sie so oft an dieser selben Stelle an Fabios Brust geruht hatte. Sie war ganz in Weiß gekleidet, nur am Busen trug sie eine dunkle Rose, von einer Tiamantnadel

gehalten, die im Mondlickt funkelte. „Ha," dachte Fabio, „an Stelle dieser Rose müßte Blut quellen und die goldene Nadel müßte ein Dolch sein! Falsche Schlange!" Mit brennenden Augen starrte er auf sie hin. Wie schön, wie bezaubernd schön sie war! Nicht ein Schatten von Kummer trübte die reinen Züge ihres Gesichtes, die Augen blickten hell und klar wie immer, und u.z den kleinen Mund spielte jenes kindlich-unschuldige Lächeln, das Habro so gut kannte. „Du törichter Guido!" sagte Nina in scherzendem Ton

. „Ich möchte wissen, was geschehen, wäre, wenn Fabio nicht gestorben wäre!" „Er hätte nie etwas gemerkt. Du warst viel zu klug, Liebchen! Und überdies hatte er eine so hohe Meinung von sich selbst, daß er es nicht für möglich gehalten hätte. Tu könntest einen anderen lieben." „Ich bin aber doch froh, daß alles so gekommen ist!" murmelte sie mit einem halben Seufzer. „Doch, Guido, ich finde, Du bist sehr unvorsichtig! Du darfst mich jetzt nicht so oft besuchen, die Dienerschaft würde darüber reden! Auch mnß

, die Geister der Toten gingen zuweilen um. Ulld diese Allee — ich wünschte, wir ivärell nicht hierher gekommen — es war sein Lieblillgsaufcnthalt. Ulld danll," fügte sie mit einem Anflug von Bedauern hinzu, „er ivar immerhin der Vater meines Kindes — das solltest Du nicht vergessen!" „Bei Gott!" rief Guido unlnlltig ans, „ich denke daran, und ich mißgönne ihni jetzt noch jeden Kuß, den er von Teinell Lippen stahl!" Das war ja eine ganz neue Theorie. Der Ehemann wurde zürn Diebe, wenn er sein eigenes Weib

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 06.12.1904
Descrizione fisica: 8
langsam zur Erde. Zu gleicher Zeit krachten die Schüsse. Ferraris Kugel fuhr dicht an Fabio vorüber, dessen Schulter leicht streifend. Auch Guido stand noch aufrecht; die Pistole war seiner Hand entglitten, in den starren Augen lag noch das wilde Entsetzen wie zuvor. Doch plötzlich erhob er die Arme, schwankte und stürzte mit dumpfem Aus- stöhnen zu Boden. Der Wundarzt eilte ihm zu Hilfe. Er fand ihn bewußtlos mit einer Wunde in der Brust, aus der das Blut hervorquoll. „Ein guter Schuß?" forschte

der Marquis mit dem Gleichmut des geübten Schützen. „Nur zu gut!" erwiderte der Arzt bedauernd. „An 10 Minuten ist es mit ihm aus. Die Kugel drang dicht über dem Herzen in die Lunge." In diesem Augenblick brach ein schwacher, angstvoller Seufzer von den Lippen des Sterbenden. Das Bewußt sein kehrte langsam in die starren Augen zurück; halb ver wirrt schaute Guido um sich und heftete dann den Blick aus Fabio. Eine furchtbare Aufregung schien sich seiner zu bemächtigen, — die Lippen bewegten

. Dieser wandte ihm sein totenbleiches Gesicht zu und stammelte in beschwörendem Tone: „In Gottes Namen — — wer sind Sie?" „Kennst Du mich nicht, Guido?" fragte der Graf mit tiefer Bewegung. „Ich bin jener Fabio Romani, den Du einst Freund nanntest, — dem Du sein Weib gestohlen, — dessen Ehre Du geraubt hast! Sieh mich nur an, — Dein eigenes Herz muß es Dir sagen, daß ich es bin!" „Fabio! — Fabio!" stöhnte Ferrari leise. „Er starb, ich sah ihn selbst im Sarge " Ter Graf beugte sich tiefer über ihn. „Ich wurde

lebendig begraben!" sagte er mit klarer, harter Stimme. „Verstehst Du mich, Guido? Lebendig begraben! Ich entkam, — einerlei wie, — ich kehrte in mein Haus zurück — um Zeuge Deines Verrats und meiner Schande zu werden. Soll ich Dir noch mehr erzählen?" Ein furchtbarer Schauer durchzilterte die gebrochene Gestalt Ferraris; sein Kops bewegte sich unruhig hin und her und dicke Schweißtropfen traten auf seine bleiche Stirn. „Du kennst die Allee," fuhr Fabio fort, „mein Lieb lingsplätzchen

aus Guidos Augen. „O, Gott!" stöhnte er schmerzlich. „Wie furchtbar, wie entsetzlich! Schone meiner — schone " Ein Blutstrom schnitt ihm das Wort ab; sein Atem wurde schwächer, lallgsam breiteten sich die Schatten des nahenden Todes über seine Züge. „Das übrige weißt Du, Guido!" schloß der Graf, die Hand des Sterbenden erfassend, „ulld Du ivirst nun meine Rache verstehen! Aber jetzt ist alles zu Ende, — alles! Sie hat uns beide betrogen! Möge Gott Dir verzeihen, wie ich es tue!" Bei diesen Worten limflog

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 16
Data: 03.12.1904
Descrizione fisica: 16
, durch dessen entgegengesetzte Türe gleich daraus Ferrari eintrat, heiter und vergnügt, hübscher aus sehend denn je. „Ah, mein lieber Gras!" rief er, Fabios Hand er greifend und sie herzlich schüttelnd, „wie freue ich mich. Sie endlich wieder zu sehen! Wie geht es Ihnen? Sie sehen ja prächtig aus!" „Ich muß Ihnen dieses Kompliment zurückgeben!" er widerte Fabio höflich. „Nun ja!" meinte Guido, sichtlich geschmeichelt, „eine Erbschaft versetzt jeden in gute Laune und das wiederum bewirkt ein gutes Aussehen! Aber ich sehe

, Ferrari! Ich er wartete Ihre Rückkehr mit großer Ungeduld, — säst so ungeduldig wie " „Wie sie!" fiel Guido rasch ein, während seine Augen freudig aufleuchteten. „Ach, wenn sie wüßten, lieber Freund, wie sehr auch ich mich nach ihr gesehnt habe! Wäre ich meinem inneren Drange gefolgt, würde ich direkt in die Villa Romani gegangen sein, aber ich hatte Ihnen versprochen, zuerst hierher zu kommen. Nun im Grunde ist es ganz gut, wenn ich etwas später hingehe, — vielleicht sogar besser!" fügte

wird!" „Sie möchten die Namen meiner Gäste wissen? Ich glaude. Sie kennen sie alle. Da ist zuerst der Herzog Philipp Marina, ferner der Marquis Gnaldro, Signor Franchetti und der'Kapitän Luigi Freccia. Außerdem die beiden berühmten Maler Dulci und Biscardi —" „Die ich früher so oft beneidet habe!" unterbrach ihn Guido. „Doch jetzt ist das vorbei, ich habe das Malen ausgegeben und werde nie wieder Pinsel und Palette an rühren." „Wahr genug!" dachte Fabio, einen Blick aus die schlanke weiße Hand des andern werfend

, an der des Grafen eigener Diamantring glitzerte. „Weiter!" drängte Guido. „Wer kommt noch?" „Zwei Franzosen, der Marquis d'Avencourt und der schöne Kapitän Hamal." Ferrari blickte erstaunt auf. „Per Bacco!" cief er aus. „Das sind ja zwei bekannte Pariser Duellanten. Wie kommen Sie zu dieser Wahl?" „Ich dachte, es wären Ihre Freunde!" war die ge lassene Antwort. „Sie selbst haben die Herren bei mir eingeführt, und soviel ich gehört, sollen sie lustige Gesell schafter sein." „Und die übrigen Gäste?" „Der Gelehrte

Mancini, der Dichter Salustri und die unzertrennlichen Brüder Carlo und Francesco Respetti. e ch habe nur noch den Namen meines guten Freundes ignor Guido Ferrari hinzuzufügen und die Gesellschaft ist vollzählig." „Also fünfzehn mit Ihnen!" rechnete Guido an den Fingern nach. „Wahrhaftig, in solch einem Kreise und mit einem so liebenswürdigen Wirt ivird es einen ver gnügten Abend geben! Und Sie haben dieses Bankett wirklich nur mir zu Ehren veranstaltet, Graf?" „Einzig und allein aus diesem Grunde

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 05.02.1884
Descrizione fisica: 4
deS KivdcS gesagt haben, weiß ich nicht, habe ober stetS die Ewpfiodung, daß irgend etwas an der ganzen Sache nicht iu Richtigkeit ist.* »Und jener Herr Byckiog, war er des KindeS Vater, der Gatte der jungen Frau?" Mutter Brand sah die Frageriu so durchbohrend an, als wuthmaße sie, daß diese am besten io der Lage sei, diese Frage zu beantworten. .Niemand wußte Bestimmtes, aber alle Welt muthmaßte eS. Ich selbst habe immer dem Glaubeo Raum gegeben, daß Guido'- Eltero vornehme Leute siud und bleibe

bei dieser Aouahwe." „Kennt der Knabe seine Geschichte?" „Ja. Euer 'Goadeo, ich habe ihm Alle- gesagt." „Wo ist er? Ich möchte ihn seheu." MrS. Brandts Tochter erhob sich rasch. „Ich werde ihn holen, er ist oben bei Legard, ich weiß e01* rief sie diensteifrig. Hastig lief sie die Treppe hinan; der Maler vervollständigte noch immer die Reize des Bildes, an dem er walte, während Guido an feiner Sette stand. „Guido, Guido," rief sie athrmloS, „komm' sogleich hiuab, mau bedarf Deiner!" „Wer ist da? Ellen

I* „Eine Dame, reich und kostbar gekleidet, eine wirkliche Dame, Guido. Sie kommt wegen jeoeS Inserats und will Dich sehen." „Wie sieht sie aus? MrS. Darkiag!" fragte der Maler. „Ist sie jung oder alt?" „Jung sollte ich m inen, aber ihr Autlitz ist vou einem so dichten Schleier verhüllt, als wollte sie nicht erkannt werden. Komme, Guido, komme rasch!" Sie zog deu Kaabeo eilends an der Hand mit sich hinab iu das kleine Gemach ihrer Mutter. Die verschleierte Dame saß noch immer bei der alteu Frau, dem Lichte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 27.02.1908
Descrizione fisica: 12
faßt schließlich ihre Antwort auf die Kommissionsbeschlüsse in folgendem, durch Fettdruck hervorgehobenen Satze zusammen: „Ein Mittel, das die Staatsregierung in den Stand setzte, gefährdetes Deutschtum in den beiden Provinzen wirksam zu schützen und zu sichern das Ende der langweiligen Bahnfahrt prächtig hinweg. — „Sieh, Guido," flüsterte Heidemann, als er leise die Tür des Fremdenzimmers geöffnet hatte, „hier gleich bei der Tür steht dein Bett. Mach' kein Licht an, damit uns der Schein

, wenn sie sich als Sturmbock gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn gebrauchen ließe. Belgien und der Kongoftaat. Die Kongo-Angelegenheit befindet sich augen blicklich im Stadium der Entscheidung. Von gut- deine Ueberraschung! Vor dem Fremdenzimmer stehen ein Paar Herrenstiefel!" — „Das ist doch nichts Schlimmes! Guido ist übrigens ein Esel! Wie konnte er — die Stiefel mußten ihn ja verraten!" „Dein Freund Guido Werder? — Richard — er — er ist im Fremdenzimmer —?" „Gewiß ist er das! Warum denn nicht? Was ist denn dabei

, Närrchen?" „O Gott, Guido!" stöhnt die fleine Frau, „was fangen wir nur an? — Ich weiß keinen Rat!" „Wozu denn nur Rat?" „Richard, Liebster, — meine Ueberraschung be findet sich doch auch im Fremdenzimmer! Su sanne Richter ist seit gestern hier." „Donnerwetter!" Mehr konnte er vorläufig nicht hervorbringen. „Siehst du nun ein, daß wir Rat nötig ha ben?" Und nun wußte die kleine Frau plötzlich selbst Rat. Die spanische Wand in der Veranda sollte von Richard vorsichtig ins Fremdenzimmer geschoben

werden, damit Guido sich dahinter um ziehen könnte, auch mußte es so geschickt geschehen, daß weder Richard Fräulein Susanne, noch sie Richard sähe. War dann Guido hinaus, so wollte Lilly zu der armen Freundin gehen und sie aus ihrer Lage befreien. So ging alles gut vonstatten, und der Kaffee- tisch sah nachher trotz allem vier vergnügte Men schen. Zum Schluß kann ich noch verraten, daß Frän- lein Susanne Richter sehr bald Frau Werder geworden ist.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 17.11.1904
Descrizione fisica: 8
, und Nina selbst willigte mit Freuden ein, Äräfiu Romani zn werden. Kaum sechs Wochen nach jener Prozession führte der Rraf seine junge Braut znm Altar, deren Schönheit allge nein bewundert wurde nuö Guido zu dem Attssprllch ver- zulasue, sein F-reuud habe der Göttin Venus ihr kostbarstes Kleinod entwendet. Drei Jahre verflossen sür Fabio in ungestörtem Glück, )as noch durch die Geburt eines Töchtercheus erhöht wurde. Die Liebe zu seinem Weibe war noch so tief und leiden- sthaftlich wie am ersten Lage

: er trug sie aus Händen und machte sie znm Ideal seines Lebens. Ob sie ihn liebte? Er glaubte es zuversichtlich. Nein und unberührt von der Welt halte er sie aus den Händen der Klosterfrauen emp fangen — die erste Regung ihres Herzens gehörte nur ihm allein. Guido Ferrari war nach wie vor sein bester Frenud; er ging täglich in der Villa ein und aus. malte Nillas ! Bild und saug mit ihr Duette. Fabio laufchto dann mit i Entzücken, wie sich die süße Stimme Ninas so harrnouisch ! mit dem schönen Baritoü

Guidos verschmolz, uud es über- : tam ihn dabei das Gefühl ulleildlichen Glückes. Besaß er ; nicht das schönste Weib, den treuesten Freund?. „Wahrhaftig, Fabio, Dn bist ein beneidenswerter Vcenjch!" ries Guido einmal aus, als der Gras ihm zluu so lmd so vielstell Male wiederholte, wie zufrieden er mit seinem Geschicke sei. „Beneidenswert wegeil Deines Glückes lmd Deines arglosen Gemütes!" Fabio sah ihn halb erstaunt an. „Wie meinst Tu das?" fragte er. ..Gegen wen sollte ich Atißlrauen hegen?" Guido

lachte. „'Natürlich gegen uiemaud! Ich fragte das mir, weil man so selten hätisliches Glück sieht. Wir heißblütigen Neapolitaner sind leicht argwöhnisch und ester sücptig — oft genug mit Recht — wir glauben nur schwer ari Weibertreue!" „Fco rabe temeu Grund, an Niua zit zweifeln," er widerte der Graf stolz. „Sie liebt nur mich, sie ist rein und ohne Falsch wie die ongel Gottes!" „Das ift wahr!" i'tuunue Guido in begeistertem Jone bei. „Rein wie der meche Schnee des Ritintblauc, schon lvie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 12
Data: 26.11.1904
Descrizione fisica: 12
es Ihnen in der Zukunst das Glück gewähren, das Sie verdienen!" Ein sonniges Lächeln überzog Ninas Züge. „Ich danke Ihnen für diesen freundlichen Wunich, Signor! Seien Sie der Erste, der mich das kommende Glück ahnen läßt, indem Sie mich mit Ihren, Besuch erfreuen! Nicht wahr. Sie kommen? Mein ganzes Haus steht zu Ihrer Verfügung!" „Gräfin Romani weiß nicht, wie wenig Sie Damengesellschaft lieben, Signor!" warf Guido hier scherzend ein. Der Graf beachtete ihn nicht; er wandte sich wieder zu seiner Frau und sagte

auf. Wie sie zu quälen liebte! Sie sah, daß Guido ärgerlich war, und doch schien es ihr eine besondere Freude zu bereiten, ihn zu necken. „Mein Urteil ist nicht maßgebend!" versetzte Fabio auf ihre Frage. „Ich kenne Ihr liebreizendes Geschlecht zu wenig, aber ich fühle instinktiv, daß Sie in allem, was Sie sagen. Recht haben! Ihre Augen allein könnten einen Ungläubigen bekehren!" Wieder warf sie ihm einen ihrer strahlenden, ver führerischen Blicke zu; dann stand sie auf, um sich zu ver abschieden

mi dem Aller!" „Sie sehen aber durchaus nicht alt aus," bemerkte sie nachdenklich. „Nicht alt?" gab Fabio mit scheinbarer Ueberraschung zurück. „Und diese weißen Haare?" „O, das will nichts sagen!" widersprach sie lebhaft. „Die steht man selbst bei jungen Männern; jedenfalls kommen sie im mittleren Lebensalter oft genug vor. Ihnen stehen sie sogar sehr gut," fügte sie mit schel mischem Blicke hinzu. Damit wandte sie sich zum Gehen und die beiden Herren begleiteten sie zu ihrem Wagen, der vor der Tür hielt. Guido

seines Ge fährten lachend. „Ich weiß recht gut, wie unansehnlich ich in ihren Augen erscheinen muß, wenn sie mich mit Ihnen vergleicht." Guido atmete erleichtert auf. „Verzeihen Sie, Signor," sagte er freimütig, „wenn ich ein wenig zu ängstlich war. Gräfin Romani ist mir wie — wie eine Schwester; mein verstorbener Freund sagte es auch, und nun er dahin, halte ich es doppelt für meine Pflicht, sie zu schützen, zu überwachen. Sie ist so jung und leicht herzig, daß doch Sie verstehen mich, nicht wahr?" Fabio

verbeugte sich mit ernster Miene; er verstand vollkommen. Nach einer kurzen Pause brachte er das Gespräch aus die Korruption der Gesellschaft Neapels und er machte dabei die Entdeckung, wie leichtlebig und genuß süchtig Guido selbst war, der in seinen Reden deutlich ver riet, wie wenig ihm die Ehre des Mannes, der gute Rus einer Frau galt. (Fortsetzung folgt.) Denlq'pruch. Es ist kein Glück so rein, so tief. Daß nicht eine Träne mit unterlief — 1 Es ist so schwer, so bang' kein weh

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Pagina 6 di 8
Data: 25.11.1904
Descrizione fisica: 8
hatten, führte er seinen Gast in sein glänzend ausgestattctes Zimmer. „Sie wohnen wie ein Fürst, Signor!" ries Guido, be wundernd um sich schauend. „Wahrhaftig, ich beneide Sie!" „Das haben Sie nicht nötig!" entgegnete Fabio, indem er ihm ein Glas Wein eiuschenkte. „Sie besitzen Jugend, Gesundheit und, wie Sie mir angedentet, Liebe. Tas alles muß ich entbehren, ich vertrage rrur ein ganz ruhiges, bequemes Leben." „Aber die Gräfin werden Sie doch aussuchen!" drängte Ferrari von neuem. „Ich habe Ihnen bereits

als ein kleines Zeichen der Erinnerung schenken. Nun aber ist er tot und für mich haben die Steine keinen ! Nutzen. Ich würde sie gern der Gräfin überlassen, denn j wenn ihr Gatte noch lebte, wäre sie ja sicher in deren Besitz gelaugt. Wollen Sie ihr dies mitteilen und erforschen, ob sie geneigt ist, die Kleinigkeiten anzunehmen?" „Sehr gern!" erwiderte Guido vergnügt. „Und ich denke, sie wird Ihre Güte nicht zurückweisen. Hübsche Frauen lieben Schmuck — schöne Augen und Diamanten passen ja auch gut zusammen

Grund, deshalb zu entsagen!" „Mag sein, aber für mich genügte er! Doch lassen Sie uns von etwas anderem reden, von Ihren Bildern zum Beispiel! Wann kann, ich mir dieselben ansehen?" „Wann es Ihnen beliebt!" antwortete Guido rasch. „Sie werden aber nichts besonders Sehensivertes finden; ich habe in der letzten Zeit nicht viel gearbeitet." „O das macht nichts! Wenn es Ihnen paßt, komm« ich heute nachmittag gegen vier Uhr. Unö nun möchte ich Ihnen gerne noch den Schmück zeigen, den ich der Gräfin

bestimmt habe." Mit diesen Worten trat Fabio an seinen Schreibtisch, aus dem er einen silberbeschlageneu Juwelenkasten ent nahm, ihn öffnete und vor Guido hinstctlte. Dieser stieß einen Ausruf des Staunens und der Beivunderung aus, als er die in tausend Farben spielenden, funkelnden .Kost barkeiten erblickte. Da lag ein prachtvolles Halsband von Rubinen und Diamanten, Brillauthaarnadeln, ein Saphir- ring. ein Diamautkreuz und Perlengehänge, alles von unschätzbarem Werte. „Es sind nur Kleinigkeiten

selbst zu danken. Wenn Sie also nicht fest Zusagen, wird sie es nicht annehmen." — „Beruhigen Sie sich! Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich die Dame in den nächsten Tageil besuchen werde. Nild nun müssen Sie mich entschuldigen, ich habe noch einige wichtige Briefe zu schreiben." Er reichte Guido den Schmncktasten, deil dieser dankend entgegennahm, und dann trennten sie sich mit freund schaftlichem Händedruck. Der Verabredung gemäß begab sich der Gras am Nachmittag nach dein Atelier des Malers, das er von früher

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Pagina 5 di 8
Data: 07.12.1904
Descrizione fisica: 8
?" fragte sie unruhig. „Ist etwas geschehen?" „Setze Dich!" gab er zurück. „Ich bringe eine schlechte Nachricht." Sie sank in einen Sessel und schaute zitternd, mit er schreckten Augen zu ihm auf. Gr erriet aus den ersten Blick, was in ihr vorging, — sie fürchtete, er habe ihr falsches Spiel entdeckt. „Du sprichst von schlechten Nachrichten? Was kann das sein? Eine Unannehmlichkeit mit Guido? Hast Du ihn gesehen?" „Ja," entgegnete er ernst und gemessen. „Ich habe ihn gesprochen, ehe ich hierher kam

. Er sendet Dir dies." Damit überreichte er ihr den Diamantring, den er von der Hand des Toten gestreift hatte. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie das funkelnde Kleinod erblickte. „Was ist's damit?" — stammelte sie verwirrt. „Ich gab den Ring an Guido, zum Andenken an seinen Freund, meinen armen Gatten. Warum schickt er ihn mir zurück?" Fabio antwortete nicht; er ließ sie in der Ungewißheit nnd weidete sich an der sichtbaren Angst, die sie empfand. „Warum bist Du so ernst und schweigsam?" fragte

sie schüchtern, als er beharrlich schwieg. „Liebst Du mich nicht mehr? Wenn Du mir etwas Schlimmes zu sagen hast, so solltest Du es in freundlicherer Weise tun. Ich dachte. Du würdest mir alles erleichtern." „Das ist auch mein eifriges Bestreben!" unterbrach er sie. „Nach Deinen Aeußerungen schloß ich, daß Dein Adoptivbruder Guido Ferrari Dir lästig geworden sei. Ich versprach Dir, ihn zum Schweigen zu bringen, erinnerst Du Dich?" Nun wohl, ich habe mein Wort gehalten. Er ist verstummt — für immer!" Sie fuhr

freundlich gegen ihn, — nur zu freundlich!" „Und Du zürnst mir nicht, daß ich ihn getötet habe?" „Dir zürnen? Weshalb! Du konntest doch nich! anders, weil er Dich beleidigte. Mir tut er nicht leid, denn in der letzten Zeit war sein Benehmen gegen mich uner träglich!" Mit tiefem Widerwillen wandte Fabio sich von ihr ab. Wie falsch, wie herzlos sie war! Er schauderte vor dem Abgrund, den dieses Weibes Seele in sich barg. Guido war jahrelang ihr Geliebter gewesen und sein Tod ließ sie vollkonimen

gleichgültig. War sie nicht ein Teufel in Menschengestalt? . „Wie lange willst Du noch hier bleiben?" fragte er nach einer kurzen Pause. „Deiner Rückkehr nach Neapel steht jetzt nichts mehr im Wege." „Eine Woche bleibe ich, länger nicht, denn da Guido tot ist, wird meine Anwesenheit in der Stadt nötig sein." „Weshalb, wenn ich ftagen darf?" „Weil er mir sein Testament in Verwahrung gab." „Weißt Du, was es enthält?" „Gewiß! Er setzte mich darin zur Erbin alles dessev ein, was er bei seinem Tode besitzen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 12.12.1884
Descrizione fisica: 4
, daß Irene den Tod in den Fluthen gesucht und ge sunden habe. Die Schrecken der verflossenen Nacht hatten mit diesem neuen Unglück ihren Höhepunkt erreicht. Ein Schrei voll des tiefsten Wehes durchdrang die Stille der Nacht. Alles verschwamm der unglücklichen Mutter vor den Augen, und besinnungslos brach sie zu sammen. Der entsetzliche Schrei war auch bis zu Guido Kenmore gedrungen und hatte ihn aufs Tiefste er schüttert. Er befand sich in der Bibliothek, in ernstem Ge spräch mit den Männern

. Als sie nach Stunden wieder zu sich kam, erzählte sie ihre letzte Unterredung mit Irene und daß dieselbe in ihrer Verzweistung den Tod in den Meereswogen ge sucht habe. Es war zu spät, um sie zu retten. Die grausamen Wogen gaben ihr Opfer nicht wieder zurück. Umsonst waren die Bemühungen der Männer, deren Rettungsversuche Guido Kenmore energisch leitete. Der Morgen erwachte rosig und golden. Die Sonne schien hell über Land und See. Doch beleuchtete sie keine Spur von ihr, die das Leben so schwer und un erträglich

gefunden, daß sie Ruhe und Vergessenheit von ihrem Weh in den Wellen des Meeres gesucht hatte. Guido Kenmore blieb so lange in Hilbury Park, bis die Leichenfeierlichkeiten und die Beisetzung der Leiche Mr. Brooke's vorüber waren. Dann verließ er das Haus der Trauer, uachdenkender und ernster wie je zu vor in seinem Leben. Ein fester Entschlnß erfüllte seine Seele. Zwei Dinge hatten seinen Entschluß zur Reife ge- für Parteizwccke zu verwenden; oder reis't Unter- berger etwa umsonst? Als Unterberger sah

hatte man an der Leiche Mr. Brooke's kein Zeichen der Gewaltthat entdeckt. Doch am nächsten Tage hatte sich ein blau-rother Flecken an der Schläfe des alten Herrn gezeigt, — ein höchst sonderbares, eigenthümliches Zeichen. Allgemein hielt man es für ein Zeichen der Ver wesung. Guido Kenmore, der es mit mißtrauischen Augen untersuchte, hatte die feste Ueberzeugung, daß es von einem Schlag herrühre, der Mr. Brooke's Tod zur Folge gehabt hatte. Elaine, die in heftigem Fieber darniederlag, rief in ihren Phantasieen immer

nur einen Namen: „Clarence! Clarence! Clarence!" Guido gedachte des Briefes und suchte Mary auf. „Wollen Sie mir sagen", hatte er kurz und ohne Umschweife begonnen, „wie der Name des Schurken ist, der Ihre Schwester betrog?" Sie wechselte die Farbe und erbebte. (Fortsetzung folgt.)

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Pagina 1 di 4
Data: 21.01.1885
Descrizione fisica: 4
, das Sie und ihn betrifft, die man so grausam trennte!" „Trennte?" wiederholte Elaine, ihn bestürzt an blickend. „Ja!" antwortete er in demselben Moment, als Mr. Stuart wieder eintrat. „Verlaßt Alle das Zimmer bis auf Mr. Stuart und diese Dame!" bat Julius Revington. Elaine unterbrach ihn: „Ich wünsche, daß mein Freund, Mr. Guido Ken more, hier bleibt. Er kennt meine Lebensgeschichte, und wenn ich betrogen worden bin, soll er es zuerst hören." Die Aerzte und der Geistliche hatten das Gemach bereits verlassen Neugierig

ruhten Julius Revington'S Augen auf Mr. Kenmore. „Was ist dieser Mann Ihnen?" fragte er mit schwacher Stimme. „Soll ich es ihm sagen?" fragte sie zu Guido ge wendet. Er neigte bejahend sein Haupt und sie antwortete: , „Er ist der Gatte meiner Tochter!" Erschrocken fuhr Mr. Stuart empor. Sollte es möglich sein? Sollte er sich nicht ge täuscht haben? Konnte es wirklich die Wahrheit sein, daß das Mädchen, welches er mit Selbstaufopferung seines eigenen Lebens an jenem verhängnißvollen Mor gen

aus den Meereswellen gerettet, daß Irene sein und Elaines Kind war? Und dieser Mann war ihr Gatte? Jeder Zug seines Antlitzes sprach von Edelsinn und Hochherzigkeit. Was konnte die Unglückkiche in den Tod getrieben haben als das Weib dieses Mannes? Welche Enthüllungen sollte ihm diese Stunde bringen? „Ja, Irene ist mein Weib!" antwortete Guido tief bewegt, zu dem Sterbenden gewendet, „doch als sie Ihnen das Versprechen gab, die Ihrige zu werden, hielt sie mich für todt!" „Allmächtiger Gott!" rief Revington

erstaunt. „Aber wie kam es, daß sie Sie nicht erkannte?" „Es war ihr Geheimniß, und ich wollte warten, bis sie es enthüllen würde," antwortete Guido ruhig. Elaine horchte erschrocken auf. Sie sprang empor und erfaßte Guido Kenmore's Arm. „Ihre Worte sind mir ein furchtbares Räthsel!" rief sie, heftig bewegt, „Sie sprechen, als ob mein Kind noch lebte!" Er nahm ihre bebenden Hände fest in die seinen und blickte sie freudig an. „Ja, Irene lebt!" versetzte er. „Das war die freudige Nachricht

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Pagina 6 di 8
Data: 05.12.1904
Descrizione fisica: 8
: „Sie werden uns doch die Ehre erweisen, Graf, und uns den Namen der schönen Dame nennen, der wir die größte Verehrung entgegenbringen!" „Ich wollte dieselbe Frage an Sie richten!" fiel Guido ein. Er sah auffallend blaß ans und schien, wohl durch das starke Trinken, sehr erregt zu sein. „Wahrscheinlich ist die Dame uns unbekannt." „Im Gegenteil!" erwiderte Fabio, ihm fest in die Augen schauend, mit kühlem Lächeln. „Sie alle kennen sie. Meine hochverehrten Freunde," fuhr er mit erhobener Stimme fort, „auf das Wohl

! Was ist in Sie gefahren, daß Sie unserem Wirte eine solche Beleidigung zufügen?" „Fragen Sie ihn!" schrie Ferrari wutschäumend, bemüht, sich von denl Griff des Marquis loszureißen. „Er weiß es recht gut! Fragen Sie ihn nur!" Aller Augen richteten sich aus den Grafen. „Ich versichere Ihnen, meine Freunde," sagte dieser, Ich weiß keinen Grund für das Benehmen Signor Ferraris, es sei denn, daß er selbst beabsichtigte, Ansprüche auf die Hand der Dame zu erheben. „Ansprüche!" keuchte Guido. „Großer Himmel! Hören

entrüstet aus, „solche Großmut ist unerhört." Guido hatte unterdessen hastig ein Glas Wasser hin untergestürzt; jetzt wandte er sich wieder zu Fabio. „Lügner!" schrie er mit wuterstickter Stimme, „heuchlerischer Lügner! Sie haben sie gestohlen und mich betrogen! Das sollen Sie mit dem Leben büßen!" „Es ist mir unverständlich," entgegnete Fabio achsel zuckend, weshalb Sie sich beleidigt fühlen. Die Dame, die mtu meine Braut ist, hat nicht die geringste Neigung für Sie, — sie sagte mir dies selbst. Wäre

der Entrüstung brach von den Lippen der Gäste, doch Fabio wandte stch mit kaltem Gleichmut an den Marquis. „Auf dieses gibt es nur eine Antwort," sagte er gelassen. „Signor Ferrari hat es sich selbst zuzuschreiben. Marquis, wollen Sie mir die Ehre erweisen, die Angelegenheit zu ordnen?" Der Angeredete verbeugte sich höflich: „Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung!" „Und Sie werden mein Sekundant sein, Freccia! Wollen Sie?" rief Guido diesem zu. Der Kapitän zuckte die Achseln. „Entschuldigen Sie mich, mein Lieber

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Pagina 10 di 16
Data: 16.01.1903
Descrizione fisica: 16
v. I.), beweist, daß es das tzrelle Licht der Rampen verträgt und in: Gegensatz zu den: mystischen Dunkel seiner früheren Werke einem allgemeineren Verständnis entgegenkommt. — Die „Monna Vanna" ist ein Renaissancedrama. Pisa ist belagert, die Not steigt bis aufs höchste, Marco, der Vater des Befehlshabers von Pisa, Guido Colonna, verhandelt mit dem Belagerer, dem ju gendlichen Prinzivalli. Dieser ist bereit, den Pisanern Hilfe zu sende::, (ja sogar selbst in das Lager des Feindes überzugehen, wenn Monna

, denn in demselben Maße, als Guido sich in rasenden Plänen überbot und in den Augen Vannas sank, stieg Prinzivallis Bild, das der Schimmer einer ersten Jugendliebe sanft verklärte. Eine bittere Ironie aber enthält dieser jäh abbrechende Schluß. Guido rast, weil Vanna bezeugt, daß sie unberührt geblieben, er schließt sie versöhnt in die Arme, als sie sagt, Prinzivalli habe sie besessen. Damit hat Maeter linck einen tiefen Blick in die oft gegensätzlichen Wirren des menschlichen Lebens getan. Im Auf hau des ganzen

" und im „Glück im Winkel" in allerbester Er innerung steht. Daß sie uns als „Vanna" auch nicht das feinste schuldig blieb, das der Dichter in dieie Rolle legte, braucht wohl kaum erst ge sagt zu werden. .Herr K o b l e r spielte den Guido mit jugendlichem Feuer und hielt in der großen Schlußszene Maß, worin sich ein anderer viel leicht zu Uebertreibungen hätte verleiten lassen. Vortrefflich war auch H err Wolf als Prin zivalli und ihm ist es an zweiter Stelle zu dan ken, daß die großen Schönheiten

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Pagina 6 di 8
Data: 28.11.1904
Descrizione fisica: 8
und freundlich ans." Noch immer schwieg Stella, nur ein tiefer Seufzer ent rang'sich der kleinen Brust. Ihr Köpfchen an Fabio,s «in • : rud, schaute sie mit bittenden Augen zu ihm aus. an Du meinen Papa gesehen'?" fragte sie schüchtern. „Wxd er bald Iviederlormuen?" . :.e Fabio antworten konnte, herrschte Guido die e zornig an. „Schwatz keinen Unsinn, Baby? Du nci r, dos; Dein Papa sortgegangen, weil Du ungezogen bist, und er kommt and: nie ivjeder. Er ist an einem D rl. n.-.o es keine langweiligen kleinen

sich, einen stolzen geringschätzigen Blick ans Ferrari zu werfest, einen echten Romani Btick, wie er auch dem Grasen eigen war. Guido bemalte ihn und laut anslacgend rief er: „Ganz wie ihr Baker! Es ist geradezu lächerlich, wie ähnlich sie ihm sieht! Nur eins fehlt noch, um diese Aehnlich-keit vollkommen zu machen!" Damil er- aasib . er eine Locke Stellas und legte sie ihr wie einen Schnurrbart über die Lippe. Die.Kleine wehrte sich heftig: je ncar sie aber suchte sich zu verteidigen, je größer-, war GnM

. „Finden Sie dies Porträt ähnlich?" fragte Guido im Lause des Gespräches. „Außerordentlich! Ich entsinne mich so gut meines alten Freundes. Er war ein stolzer Mann!" „Fabio war auch so stolz," siel Nina ein. „Sö kalt und hochmütig!" Hochmütig! Ihr Gatte entsann sich nicht, diese Eigen schaft besessen zu haben — gegen sie war er es auf jeden Fall, nie gewesen — im Gegenteil, er hatte sich ihr. stets nur als ergebener Sklave gezeigt. Etwas von diesem (Pe danten. klang durch, als er erwiderte

. Die Unterhaltung nahm hieraus ihren Fortgang Nina bot ihre ganze Liebenswürdigkeit ans, den Grasen zr fesseln; sie ivar lebhaft, anmutig, geistsprühend, ein« echte Weltdame, deren Mittel unerschöpflich sind, wenn sic zu gefallen sticht. Je freundlicher mm zutraulicher sie abei gegen Fabio lutirbe, desto schweigsamer und verdrossenen zeigte sich Guido. Er gab sich gar keine Mühe- dies zr verbergen, so daß Nina ihm schließlich eure Bemerkung dar über mochte. (Fortsetzung folgt.) Venkljprnch. Der- Natur bewc.ste

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Pagina 2 di 4
Data: 04.03.1884
Descrizione fisica: 4
von mir zurück. Wissen sie, daß Du hier bist?" „Nein, ich schreibe nur selten. Aber ich weiß, daß Guido unendlich beliebt ist io Tetford. Wir wollen nach England zu rückkehren, Liebste, und ihoea die größte U-berraschuog bereiten, welche Ihnen zn Theil geworden, seit Guivo Tetford weiß, wer er eigentlich ist." „Er lächelte. Es war daS alte, sonnige Lächeln, daS sie so wol kannte. Freadevthräneo traten in ihr« Augen. „Du kehrst mit mir nach England zurück? O, Arthur, nur dessen bedurfte eS, um wein Glück

, über der walvigeo Gegend von Tetford. Die Stralen der scheidenden Sonne fielen durch da- geöffnete s Fenster in einen Hellen, freundlich auSgestaitetro Salon, auf «ine f lichtgekleivete, blondlockige, mädchenhafte Erscheinung, die man kaum jj für die Mutter de- kleinen, rosigen Geschöpfes halten konnte, ba- | io ihrem Schoße lag. Darneben stand der Vater de- Kinde- and i blickte nuf di« Beiden nieder, mit jener Liebe und Hiagebaog, dir I man eben nur für fein Thenerste- empfindet. „Es ist Zeit, Guido

, daß der Kleine getauft wird," sprach ° Lady Tetford, venu fie war dir blonde, junge Dame, „und weißt | Da, baß ich io der größten Verlegenheit bin wegen eine- paffen» jj den Namen- ? Du willst nicht, daß ich ihn Guido ueaoe und j gegea den Namea Nathanael erhebe ich Eialprache. Wa- bleibt : also übrig?" „Arthur, natürlich," entgeguete Guido. Mylady erhob abwehrend die Hand. „Er verdient diese Bevorzngnag nicht. So ia der Welt umher zu waadero, wie er e- thut uad meine Briefe nicht z» beantworten, verdient

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Pagina 2 di 8
Data: 01.02.1884
Descrizione fisica: 8
, alle andern haben ein be schränktes Gebiet, sind im Weltverkehr unbekannt. Das noth- wendige Bedürfniß, die gewöhnliche Entwicklung, der Gang der Ereignisse bedingen also, daß die deutsche Sprache die Staats sprache ist, und das ableugneu zu wollen, heißt den ReichSgedankeu Md die Thür lehhaft zarückgeschlagea wurde. <4tu ungefähr zehnjähriger Knabe trat ein. E- war eia blondlockiger Junge, mit Hellen freundlichen Augen uud einem schönen offenen Antlitz. »Ah, Guido," rief der Maler, sich mit gutmüthtgem Lächeln tz(W Stotretendev

zuweavend, »ich habe Dich schon längst erwartet! Wie gefällt Dir da- Bild der Miß JevktoS?" Mit Kennerblicken musterte der Koabe daS Porträt. »ES wäre ihr sehr ähnlich, wenn ihr Haar röthlicher uud ; ${(-. zahllosen Sommersprossen deutlicher ersichtlich wäreo. Aber tG ist auch so nicht schlecht!" »Guido, e« taugt nicht viel, weuo man die Leute gar zu | naturgetreu darstellt, sie mögen es nicht. Sie zahlen ihr gutes h Geld und wollen dann auch möglichst hübsch anSsehea. Hast Da . Neuigkeiten- mein Junge

? Guido!" »Fragen Sie wich nicht, er ist eia roher Mensch. Groß» mutter und Ellen thuu ihr Möglichste-, r- ist ihnen leid um wich,, aber sie vermögen nur wenig anSzurichtev. Ich wollte, ich niemals geboren worden." »Es ist hart!" stimmte Josef Legard mitleidig bei, „a&eir behatte dev Kopf oben, Guido! Wenn eS zum Schlimmste» kom men sollte, so bleibst Du bei un- und theilst mit uv« und der» Kindern, was wir haben, obschon da- auch nicht viel baffer wäre? als verhungern. Dn kannst Dich bald

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Pagina 2 di 4
Data: 19.02.1884
Descrizione fisica: 4
man Guido Legard «ad seine Geschichte. „Ich hoffe, was ich erzählt, hat doch nichts zu dem Uowol- seio Deiner Matter beigetrageu?« rief der junge Mann bestürzt, «vd die rasche Aufeinanderfolge feiner Geschichte ovd deS Anfalles ließ den unwillkürlichen Ausruf gerechtfertigt erscheinen. Arthur aber wurde unangenehm davon berührt. „WaS Da erzählt? Wie sollte eS? Meine Mutter ist der« fei Anfällen feit Jahren ovterworseo. Mary, laß' wich Mama «ach ihrem Zimmer geleiten!" Und er stützte die zitternde Frau

und trug ste mehr als er sie führte auS dem Zimmer. „Lady Tetford scheint sehr kränklich za sein," bemerkte Guido Legard theiloebmevd, „ich fürchtete wirklich, waS ich erzählt, habe ihr Plötzliches wbelb-fiadea veranlaßt." Ma»Y Lverard blickte forschend in sein schönes Antlitz, daS dem deS todtea Freiherro so wunderbar ähnlich sah. „Sehr natürlich," dachte die junge Dame, „mir ist eS eben- jo ergangen." „Sie haben den Freiherro Nathanael niemals gekannt?" forschte Guido. „Aber natürlich

nicht, wie vermag ich nur eine solche Frage zu stellen. Arthur sagte mir ja, daß sein Vater gestorben sei, bevor er selbst daS Licht der Welt erblickte." „Ich fah ihn allerdings nie, aber diejenigen, welche ihn ge kannt, uvfire Haushälterin zum Beispiel, find geradezu versteinert vor Erstaunen über die wunderbare Aehalichkeit, welche Sie mit ihm haben." Guido Legard lächelte. „ES ist sonderbar, sehr sonderbar," sprach er fioneod. „Ja, viel zu sonderbar, um eine zufällige Aehulichkeit zy fein. Doch still

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Pagina 2 di 4
Data: 05.02.1884
Descrizione fisica: 4
bereit, würdig!* i seinen kleinen Liebling zu sich za nehmen. „Hier ist Guido, Euer Gnaden,* sprach Martha Brand. \ DaS Angebot der Fremden war glänzend, und Legard fühlt« „Ich habe für ihn gethau während dieser zehn Jahre, was in sich froh beglückt. meinen Kräften stand und eS tbat wir «ehe, wich von ihm zu ^ „Sie werden ihn bester kleiden, gut erziehen und ihm Jhrr» trennen. Er ist mir so theuer, als wär er wein eigen Fleisch und ? Namen geben. Ich wünsche, daß er nicht mehr Vyckiag beiß-» Blut

würde pünktlich gezahlt werden.* § Ada, Plymouth poste restante.* Es wird von Zeit zu Zett dar! „Ich bitte, laß' mich zu Legard gehen, Großmatter t* bat nachgefragt werden.* der Knabe lebhaft. „Ich wäre lieber dort, als irgend anders wo.* ji Sir erhob fich und deutete damit Legard an, daß er esst» „Mr. Legard «st eia Bekannter, der im obern Stockwerke l lassen fei. Der Maler nahm da- Geld, welches fie auf dra Tisch wohnt,* erklärte Martha. „Er und Guido haben fich von allem ? gelegt hatte und verbeugte fich

, mit stralendem Aatlitz das Gemach Anfang an wunderbar gut verstanden. Er ist ein braver Mann, | verlassend. Euer Gnaden, Dekorationsmaler. Guido hat vielen Sinn für | „WaS Sie betrifft," fahr die Dame zu der alten Martha die Kunst und möchte gern selbst Maler werden. Wenn Sie den f gewandt, fort, „so glaube ich, daß Sie für alle Mühe, welche Sir Knaben nicht mit fich nehmen wollen, so können Sie ihn keinen , mährend der verflossenen zehn Jahre mit dem Knaben hattro, durch besseren Händen anvertrauen

als diesen. § dieses in etwas entlohnt find,* und fie reichte ihr eisr Noll; „Es freut mich, da- zu vernehmen. Kann ich den Mann! Gold. „Keinen Dank, Sie haben das Geld verdient.* sehen?* „Ich will ihn rufen!" rief Guido, «vd nach wenigen Minuten avgejcyoven, oas runstrge ^omrzu ronmen jto) oie D troisenen selbst wählen. Am 1. d. wurde in der Buchdruckerei Wilhelm Jacobi am Schottenring, in welcher das Organ der radikalen Arbeiterpartei, „die Znkuft* bisher gedruckt wurde, auf behörd liche Verfügung eine Hausdurchsuchung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 26.01.1885
Descrizione fisica: 4
er zögernd, „liegt sterbenskrank in der Villa seines Vaters. Gestern Abends im Konzert gewannen Sie das Herz des Kin des im Sturm, und heute den ganzen Tag spricht die Aermste in ihren Schmerzen von nichts Anderem, als von Ihnen, ruft Sie beim Namen und singt Bruch stücke aus den Liedern, welche Sie gestern Abends vor trugen. Wenn Sie sich entschließen könnten, zu ihr zu gehen, das Kind würde ruhiger sterben können!" Es war Guido unsäglich schwer geworden, gegen die Hartgeprüfte einen solchen Wunsch

, welche wegen nachstehender Verbrechen und Vergehen angklagt, zur Verantwor tung gezogen, eventuell dafür verurtheilt sind oder sich der Strafe durch die Flucht entzogen haben: 1. Verbrechen, Vergehen und Vorbereitungen dazu, welche gegen die Person des deutschen (russischen) Kaisers oder deren Familienmitglieder gerichtet sind, wie Mord, Gewaltthätigkeit, Körperbeschädigung, „Ihr Vater mag sie trösten!" Eilte solche Bitterkeit, ein solch abgrundtiefer Schmerz sprach aus ihren Worten, daß Guido Ken- more's

Herz erbebte von Mitgefühl. Nur Eins gab es, dieses schwer heimgesuchte Weib wieder auSzusöhnen mit dem Schicksal; das Glück der geliebten Tochter, deren unverhoffter neuer Verlust jedes wärmere Gefühl gleichsam in ihr ertödtete. Um dieser unglücklichen Mutter, um seiner selbst willen, mußte eS ihm gelin- gen, Irene wiederzufinden, die er liebte mit aller Kraft und heißinnigster Sehnsucht. Starr, unbeweglich wie ein Steinbild, stand Elaiue da. Guido Kenmore ergriff ihre Hand und blickte ihr tief

Stunden eines mutterlose» Kindes zu lichten!" sprach Guido eindringlich. „Cln- rence Stuart liebt sein Kind! Um seinetwillen, der so viel gelitten, müssen auch Sie es lieben, Denken Sie, wenn es unsere Irene wäre, die in der Blüthe der Jahre so dahinwelkte! O MrS. Stuart, gewiß, Sie werden singen!" „Ja, ich will es!" erwiederte sie, tief bewegt „Mein Lied soll diesem armen Kinde nicht versagt blei ben! Gott wird ja gnädig sein und meine Irene dein Herzen ihrer Mutter wieder zurückgeben

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