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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 19.10.1895
Descrizione fisica: 6
der Verdienste, welche sich derselbe um die Marktgemeinde erworben hat, einstimmig das Ehrenbürgerrecht ver liehen. von Ofterdingen und dem Sängerkrieg Wagner nicht in Dresden, sondern — in Paris in die Hände ge fallen. Unbekannt waren ihm beide Sagen ja nicht. Aber zuvor war ihm „Tannhäuser" nickt sympathisch erschienen; erst jetzt, wo die gereiftere Lebensanschau ung ihn das Gedicht als Symbol des Kampfes zwi schen Sinnen und Pflichten erscheinen ließ, beschloß er die musikalische und ging

an die Textausgestaltung. Auch Wagner, so wenig das mit seinem radicalen Charakter vereinbar scheint, hatte ursprünglich dem herrschenden Geschmack nachgegeben. Der „Rienzi" war auf den Pomp der Pariser großen Oper be rechnet. Der „Holländer" jedoch lenkte ein und brachte ein rein innerliches Gedicht auf die Bühne, schon mit stark philosophischen Vertiefungen. „Den Tannhäuser schuf ich unabhängig von den Rück sichten auf den gemeinen Theatergebrauch", schreibt Wagner selbst, und es ist, forscht man in der Ge- schichte

jener Tage, ein Genuß, zu sehen, mit welch' hell lodernder Begeisterung Wagner vorging. Jene Schaffensperiode in Dresden und in der Nähe des benachbarten Teplitz (am Eichwalder Erzgebirgshang) ist in der gesammten Kunstgeschichte eine Merkwür digkeit. Alles, was Wagner viele Jahre später, im Elend der Verbannung und im Glanze seiner Mün chener Stellung zu König Ludwig II. von Bayern, hervorgebracht hat, ist nur die Fertigarbeitung von Entwürfen, die Alle in Dresden zwischen 1842 und 1848 ihre Wurzeln

Genießens setzte . . . Und doch war es das nicht, was dem „Tann häuser" einst das Leben erschwerte und an die erste Aufführung vor 50 Jahren einen Jahrzehnte langen Zeitungskampf knüpfte. Im Gegentheil, der „Tann- Häuser" ward zwar als etwas zu stark instrumentirt gescholten, als sehr lang, stellenweise langweilig und voll „unerhörter Capricen in Bezug auf Harmonie und Modulation" ; aber er ward mit außerordent lichem Beifall ausgenommen. Der 19. October 1845 war ein voller Erfolg für Wagner

. Er selbst be streitet das in damaligen Briefen, spricht ziemlich geringschätzend von dem Tannhäuser Tichatschecks, der ihn gar nicht verstanden habe, und ebenso von der Venus der Schröder-Devrient. Aber meint Wagner auch bitter, er habe zu hoch gegriffen, was die Ca- pacität des Publikums anlange, — so bezeugen doch alle gedruckten und geschriebenen Beweismittel aus jenen Tagen, daß der Erfolg des „Tannhäuser" im Theater echt und tief war. „Im Theater?" frägt der Leser; wo entscheidet sich ein Erfolg wohl

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 03.02.1904
Descrizione fisica: 8
(R omantik i m G e r i ch t s s n a l e.) Im vorigen Jahre wurde in Budapest die Jnge- nieursgattin Wagner entführt. Frau Wagner, die sich in den Theatereleven Karl Janda verliebt hatte, vereinbarte mit diesem eine Flucht in das Ausland, und nachdem ihr Gatte durch ein fin giertes Telegramm nach Berlin gelockt worden war, raffte sie sämtliche Effekten, Silber, Kleider, sowie Wertpapiere in der Höhe von 33.000 Kro nen zusammen und floh mit ihren zwei Kindern und Janda nach Frankreich. Ingenieur

Johann Wagner, der bei seiner Heimkunft das Nest leer fand, erstattete die Strafanzeige wegen Diebstah les gegen feine Gattin und wegen Vorschublei- stung gegen Karl Janda, sowie gegen dessen Mut ter Katharina Janda, die die Expedition von zwölf Kisten Effekten unter falschem Namen an eine fingierte Adresse besorgt und die Flüchtlinge von der erfolgten Strafanzeige telegraphisch ver ständigt hatte. Katharina Janda wurde verhaf tet, gegen Frau Wagner und Karl Janda wurden Berhaftsbesehle erlassen

. Die Beiden wurden ei nes Abends in Epineles-Bains in Frankreich in dem Moment durch Herrn Wagner und zwei schweizer Tetektives überrascht, als sie mit den zwei Kindern beim Abendessen faßen. Tie Flücht linge wurden verhaftet und Wagner kehrte mit seinen Kindern nach Budapest zurück. Vor ihrer Verhaftung fand Frau Wagner jedoch noch Zeit, die Wertpapiere dem Hotelier Namens Schüle in Aufbewahrung zu übergeben. Dieser veruntreute die Papiere und wurde von beit französischen Gerichten zu zwei Jahren Kerker

verurteilt. Gleichzeitig wurde über den Hotelier der Konkurs eröffnet. Bei der Inventarisierung des Vermö gens fand der Masfaverwalter in einer Bettunter lage die Wertpapiere der Frau Wagner versteckt. Er inventarisierte biefeXbeit jedoch als Konkurs vermögen. Auf diese Papiere erheben mm die Konkursmassa, Herr Wagner und dessen Frau be sonderen Anspruch und der Zivilprozeß zwischen den Dreien ist vor dem französischen Gerichte in Thonon noch anhängig. Das ungarische Ju- stizministerium wendete

sich inzwischen an das französische um Auslieferung der beibeit Verhaf teten; die Auslieferung wurde jedoch aus dem Grunde verweigert, weil der Diebstahl zwischen Ehegatten in Frankreich nicht strafbar ist. Die Flüchtlinge wurden demgemäß freigelassen. Frau Wagner fristet ihr Lelien durch deutschest Unter richt in Paris, Karl Janda aber ist im städti schen Hospital zu Genf an Lungenschwindsucht gestorben. Kürzlich fand nun die Hauptverhand- lung gegen Katharina Janda statt. Der Staats anwalt verlangte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 02.10.1877
Descrizione fisica: 4
Perczel, Sohn des Justiz ministers, ist heute Früh mit durchschossener Brust todt im Ra- kos - Palotaer Wäldchen aufgefunden worden. Die sofort einge leiteten polizeilichen Recherchen ergaben, daß ein Duell stattqe- sunden habe. Der Verdacht bezüglich des Gegners fiel sofort auf Ladislaus Wagner, Professor am Polnytechnikum, eine der geach- tetsten Persönlichkeiten der Hauptstadt, dessen Gattin zu den Schönheiten von Pest zählt und welcher Perczel in auffallender Weise den Hof gemacht

hatte. Es stellte sich heraus, daß Pro fessor Wagner, der sonst nie Früh ausgieng seine Wohnung um 6 Uhr Morgens verlassen hatte und um 9 Uhr schon wieder zu Hause war, wo ihn ein Telegramm seiner gegenwärtig in Aussee weilenden Frau erwartete, welches ihm mittheilt, sie komme morgen in Pest an. Als der Polizei-Aktuar Fischer bei Wagner eintrat, war er damit beschäftigt, seinen Koffer zu packen. Fischer erklärte kurz warum er komme, Wagner leugnete zuerst, gestand aber sodann ein, daß seine Kugel Perzcel

niedergestreckt. Er habe seine Ehre vertheidigt und den von Perczel gestörten Haus frieden. Wagner ist seit 10 Jahren verheiratet, er wurde sofort dem Gerichtshöfe übergeben. Die Leiche Perczel's wurde in das Rochusspital gebracht. Wagner weigert sich entschieden, die Zeugen des Duells zu nennen, doch ist man nahe daran, dieselben zu eruiren. Dr. Ladislaus Wagner wurde durch den Untersuchungs richter Decsy vernommen. Wagner gesteht, Aurel Perczel im Duell getödtet zu haben. Das Duell fand auf eine Distanz

von 20 Schritt statt. Beide feuerten auf ein gegebenes Zeichen ihre Pi stolen ab und Perzel stürzte in demselben Momente zusammen, worauf Wagner und seine Sekundanten mittelst ihrer Fiaker nach der Hauptstadt zurückkehrten. Wagner gab an, daß er zu diesem Duell moralisch gezwungen wurde und nicht anders handeln konnte. Er suchte den Tod und stellte sich seinem Gegner mit voller Brust gegenüber, so daß ihn die Sekundanten aufmerksam machten, er möge sich nicht so exponiren, sich vielmehr — wie üblich

— ein wenig seitwärts wenden. Die Ursache des Duells will Wagner nicht detaillirt nennen, doch betheuerte er, solche Beweise für die ihm durch seinen Gegner zugesügte Beleidigung zu besitzen, die ihn zum Duell zwangen und auch jeden Andern in gleicher Lage zum Duell gezwungen hätten. (Brand in einer Znndhölzchenfabrik.) Am 26. Sept. er eignete sich in der Butz'schen Zündholzfabrik zu Augsburg ein schweres Unglück dadurch, daß bei einer unvorsichtigen Manipu lation eine Zündmasse durch Reibung in Brand

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 16.02.1883
Descrizione fisica: 4
in diesem Falle der Tonkünstjer den Lorber mit dem Dichter theilen. M. f Richard Wagner. Am 13. dS. hat der Tod dem großen Komponisten und Dichter Richard Wagner ein rasches und unerwartetes Ende be» reitet. R. Wagner, welcher sich seit längerer Zeit in Venedig aufhielt, bewohnte dort mit seiner Familie das Palais Vendramin. Schon seit vorigem Herbst war er leidend, ohne jedoch bettlägerig zu sein. Häufig wurde er von momentanem Unwolsetn befallen, wobei er über Athemnoth klagte. Am Dienstag Vormittags

ar beitete und musizierte er noch wie gewöhnlich. Gegen 2 Uhr kam er wankend aus seinem Studierzimmer in den Vorsaal des Palais und klagte über heftiges Unwolsein. Der Anfall gieng aber bald vorüber, und Wagner gab Befehl, daö Diner wie ge wöhnlich zu servieren. Als sich nach 3 Uhr die ganze Familie zu Tisch begab und der Gondoliere Luigi, welcher bet Tisch ser vierte, die Suppe brachte, erhob sich Wagner plötzlich etwas vom Sessel und rief: „Mir ist sehr schlecht l" Im selben Moment brach er leblos

zusammen. Alle Anwesenden eilten aus ihn zu, und der Gondoliere brachte ihn mit Hilfe anderer Diener zu Bette. Man ries schnell nach einem Arzt, doch dieser konnte, als er erschien, nur dm bereits eingetretenen Tod konstatieren. Ein Herzschlag hatte dem Leben des genialen Mannes ein Ende gemacht. R. Wagner wurde am 22. Mat 1813 als der Sohn eines Kanzletbeamten geboren. Sein Vater starb früh, und die Mutter verheiratete sich zum zweitenmal. Schon im Knabenalter zeigte Wagner dichterische

. Im Jahre 1860 erfolgte seine Amnestierung. Wagner kam nach Wien, das er erst im Jahre 1864 wieder verließ, um nach Zürich zurückzukehren, von wo er dann einer Einladung des Kö nigs Ludwig II. von Baiern folgte und nach München übersie- delte, wo er bis zum Jahre 1866 blieb, um abermals nach der Schweiz zu gehen. Im Jahre 1871 veröffentlichte Wagner das Programm sür die Aufführung des Bühnenfestspiels der „Ring j der Nibelungen', wozu er Bayreuth auscriehe» hatte. Es wurde nach seinen Angaben

das „Wagner-Theater' erbaut, und im E August 1876 fanden in demselben die angekündeten Vorstellungen § statt. Die letzte Frucht der schöpferischen Kraft Wagners war g das Festspiel „Parflsal", das er selbst als den Abschluß seiner z künstlerischen Lebensaufgabe bezeichnete und das im vorigen Jahre | in Bayreuth ausgeführt wurde. Nach den Anstrengungen und z Aufregungen dieses Unternehmens trat er im Herbst mit seiner Familie eine Reise nach dem Süden an, um rn Venedig Ruhe und Erholung zu find-n. Schon

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Pagina 3 di 8
Data: 29.05.1901
Descrizione fisica: 8
Prinz- Regent Luitpold dem Ministerpräsidenten Dr. von Koerber das Großkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone. (R i ch a r d W a g n e r - C y c l n s in G r a z.) Die Direction der vereinigten Bühnen in Graz hat den Entschluß gefaßt, anläßlich des 26jährigen Jubiläums der Bayremher Bühnenfestspiele einen Wagner-Eyclus zu veranstalten, um auch dem gro ßen Publikum das Schaffen eines der größten bahnbrechenden Reformatoren auf dem Gebiete deutscher Tonkimst vor Augen zu führen. Von deni

Bestreben geleitet, eine Uebersicht über die Entwicklung des Meisters zu geben, ist eine chro- nologische Reihenfolge der Abende berücksichtigt und festgesetzt worden, wie folgt: Mittwoch, 29. Mai, Waguer-Eyclus I. „Rienzi"; Freitag, 31. Mai, Wagner-Eyclus II. „Der fliegende Hollän der"; Montag, 3. Juni, Wagner-Eyclus III. „Tannhäuser"; Mittwoch, 5. Juni, Wagner-Cyc- lus IV. „Lohengrin"; Montag, 10. Juni, Wag ner-Eyclus V. „Die Meistersinger vonNürnberg"; Freitag, 14. Juni, Wagner-Eyclus VI. „Tristan

und Isolde"; Montag, 17. Juni, Wagner-Eyclus VII. „Rheingold"; Dienstag, 18. Juni, Wagner- Eyclus VIII. „Die Walküre"; Donnerstag, 20. Juni. Wagner-Eyclus IX. „Siegfried"; Sams tag, 22. Juni, Wagner-Eyclus X. „Götterdäm merung". Dirigent des Wagner-Eyclus, welcher am 29. Mai d. I. beginnt und am 22. Juni d. I. endet, ist Herr Eapellmeister Weißleder. Um die Theilnahme an dem Gesammt-Cyclus, welcher an den hiesigen Bühnen in dieser Weise noch nicht veranstaltet wurde und zehn Abende umfassen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 09.02.1904
Descrizione fisica: 8
. (W i e R i ch a r d W a g n e r s i ch. e r w ä r m t e) —' er war damals noch jung — erzählt eine Schü lerin von Liszt. „Richard Wagner, Bülow und ich" — so berichtet Liszt — „waren einmal in Leipzig in einer gemeinschaftlichen Wohnung un tergebracht. Wagner stellte an die gemeinsame, oft sehr magere Kasse mitunter große Anforde rungen, und einmal, mitten im Winter, waren wir derart „abgebrannt", daß wir selbst am Heiz material sparen mußten. Zwei Tage lang dauerte zwischen Wagner und Bülow die Debatte, ob angesichts der reduzierten Kasse Holz gekauft wer

den sollte. Bülow als verantwortlicher Schab- meister war dagegen und gab Wagner den ironi schen Mai, sich von seiner Muse einheizen zu lasse::. Und über den wohlseil boshaften Rat lachend, verließ Bülow mit mir das Zimmer. Wie er staunten wir jedoch, als wir zwei Stunden später hineinkamen und Wagner in einer stark überheiz ten Stube fanden. Er saß am Schreibtisch und war ganz vertieft in keine Arbeit. Sein Gesicht war stark gerötet. „Woher —" begann Bülow, aber das Wort blieb ihm im Halse stecken

, denn ein Blick ins Zimmer beiehrte ihn, wie Wagner iich geholfen hatte. Unsere Stühle und unsere beiden Arbeitstische lagen als Krüppel an: Boden Wagner hatte ihnen die Beine abgeschlagen und damit Feuer gemacht. Als Bülow jammerte, daß wir nun der Hauswirtin Tisch und Stühle er setzen müßten, und selbst nicht einmal niedersitzen könnten, sagte Wagner boshaft: „Ich habe, was ich brauche! Lerne, die, wie ihr beide, so gern spazieren gehen, brauchen weder Tisch noch Stuhl. Hättest du rechtzeitig Geld

hergegeben, dann lebte euer kostbares Mobiliar jetzt noch — du hast es so gewollt! Brennholz wäre allerdings billiger ge wesen!" Am nächsten Tage kam Geld, und wir kauften neue Tische'und Stühle. Wagner suchte sich davon sofort das Beste aus, ich aber, der ich Tränen gelacht hatte über seine geniale Art, sich zu helfen, sagte: „Tu, hör mal! Tie neuen Möbel lasse ich aber gleich gegen — Feuer ver sichern !" (D ie mnste.riöse Erb sch a f ts a n g e le ge n h e i t.) Aus Paris wird gemeldet: In Kam

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Pagina 1 di 6
Data: 19.10.1895
Descrizione fisica: 6
" von Richard Wagner zum ersten Male. Wer kann sich heute vorstellln, daß ein Schrei der Entrüstung ausging von der deutschen *) Erste Aufführung: 19. October 1845 zu Dresden. Kritik, daß „Herr Wagner das Gehör vergewaltige, keine Erfindung habe, keine Formen kenne, ja, eigentlich gar kein Musiker" sei. Am 19. October 1895 begehen alle Bühnen, die in der Lage sind, es zu können, den 50. Gedenktag an die erste Dresdener Aufführung in der stillen Einsicht, daß — der „Tannhäuser" eines der glänzendsten Opern

bei Gluck, und Beethovens „Fidelio" und Mozarts „Figaro", „Don Juan", „Zauberflöte" sind wie Glucks „Orpheus" und „Iphigenie" voll- giltige Beweise, daß die Zukunftsmusik lange vor Wagner da war, daß das Musikdrama bereits dem bunten Flitter der großen sinnarmen Oper den Krieg erklärt hatte. Wagners beide unmittelbare Vorgänger, Weber und Marschner, haben in ihrer Art denselben Grundsätzen der musikdramatischen Logik gehuldigt, von denen Wagner erfüllt war. Und doch behandelte man den „Tannhäuser" 1845

als etwas Ungeheuer liches, Willkürliches, Wahnsinniges, und es begann am 19. October 1845 der dreißigjährige Krieg um den Fortschritt oder Stillstand der Musik. Wie der Krieg entschieden wurde, — eigentlich 1876 in Bayreuth — das ist ein Stück bekannter Zeit geschichte; und die Thcater-Repertoires der Welt, nicht etwa blos Deutschlands, bitten ziffernmäßig am heutigen Tage dem Märtyrer Wagner die damalige Verunglimpfung und Verfolgung ab. * * * Wagner war 1834 nach Paris gekommen

und seine geistvolle Gemahlin (der später von Wagner der „Fliegende Holländer" gewidmet wurde) ein Verdienst, dem Urtheil seines Kapellmeisters und Chordirectors geglaubt zu haben. Der „Rienzi" ward angenommen, und Wegner eilte nach Dresden, um die erste Aufführung (mit Tichat scheck) zu betreiben. Wichtiger, als der augenblick liche, ziemlich starke Erfolg des langathmigen, feuri gen Jugendwerkes, war Wagner's Ernennung zum königlich sächsischen Hofkapellmeister. Dem „Rienzi^ folgte binnen Jahresfrist

der „Fliegende Holländer" auf der Dresdener Hofbühne mit ebenfalls ziemlich unbestrittenem Erfolg, und nunmehr ging der glück liche junge Wagner, festen Boden unter den Füßen, an die Composition einer neuen Oper, des „Tannhäuser". Merkwürdigerweise ist das Gedicht von Heinrich

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Pagina 1 di 8
Data: 16.06.1905
Descrizione fisica: 8
Reichsratstagung anbelangt, so dürste sie höch stens drei 'Wochen währen und es wird außer der Wahl der Quotendeputation von wichtigen Dingen wohl nur der Handelsvertrag mit dem Feuilleton. Literarische Neuerscheinungen. Eine der besten Freunde Richard Wagners, der Dresdener Bildhauer G. A. Kietz, hat unter dem Eitel „Richard Wagner in den Jahren 1842—1849 und 1873—1875" (Verlag Karl Rechner, Dresden) seine Erinnerungen an den gro ßen Meister deutscher Tonkunst niedergeschrieben. Kleinarbeit. Feine

Eharakterzüge aus dem per sönlichen Verkehre mit Wagner, der Meister in. seiner Häuslichkeit, in seinem Umgänge mit Freun den und Künstlern, im Kampfe mit seinen Wider sachern und Neidern. Nichts, was das bisher be kannte Bild des Meisters in irgend einer Weise beeinflussen könnte und doch von einer seltenen Anziehungskraft. Hie und da eine kleine Retou- chierung, ein kaum merkbarer Pinselftrich, ein leich ter Lichtresler, ein winziges, aber charakteristisches Faltchen — das ist die Ciselierarbeit

, die Kietz mit dem scharf beobachtendem Blicke des Künst lers vollzieht. Kietz lernt als Jüngling Wagner gelegentlich der Rienzi-Aufführung in Dresden ken nen, also in einer Zeit, wo Wagner ebenfalls noch am Anfänge seiner Schaffenskraft stand. Er ist einer der wenigen Berufenen, Wagner von den böswilligen Verleumdungen, er habe an der Re volution tätlichen Anteil genommen und das königl. Theater in Brand gesetzt, in Schutz zu nehmen? ifr tut e« ■■ fi’n* h^tt «"rrnfjivn i ■HS-" , Deutschen Reiche

. I n n s b r u ck, 15. Juni 1905. Im Abgeordnetenhause wurde gestern mit der ersten Lesung der Kongruavorlage be gonnen. Die komische Figur des Hauses, Graf Sternberg, entpuppte sich bei dieser Gelegenheit als waschechter Klerikaler, indem er als erster Red- Freund. Das zweite Mal begegnet er Wagner in Bayreuth. Wagner schickt sich soeben an, den Ze nith seines Schaffens zu erklimmen. Wahnsried entsteht und das Bayreuther Schauspielhaus. Kietz ist Zeuge dieses Werdeganges, wohnt den ersten Proben und Ausführungen

in Bayreuth bei. Die lebendige, aus dem unmittelbaren Eindrücke her vorgegangene Schilderung derselben wird in der Wagnerliteratur stets ihren bleibenden Wert be halten. Reu sind ferner in dem Bande ein Brief Wagners aus Dresden an seinen Pariser Freund Lehrs, ein Brief des Schauspielers Heine über die Rienzi-Erftaufsührung in Dresden und die Stimmen einiger Pariser Autoritäten über Wag ner. Ueberaus zart und feinfühlig ist der Gegen satz zwischen Wagners erster Frau und Gosima Wagner dargestellt. Kietz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 25.05.1893
Descrizione fisica: 6
des „Lohengrin" im Eden-Theater statt fanden und wie sehr er dabei auf den stillen Beifall feiner Genossen rechnen durfte. Er saß in einer Loge und schnitt verklärte Gesichter, während er heimlich die Steinwürfe zählte, welche die Fenster in Scherben schlugen. Und am nächsten Tage war „Lohengrin" verboten. Man darf diesen Störenfrieden aus ihrem Ver halten kaum einen Vorwurf machen. Für sie war Wagner keine Kunstfrage, sondern eine Existenzfrage. Sie wehrten sich ihrer Haut. Frankrkich besitzt weit weniger

trösteten sich damit, daß der Erfolge so wenige und daß die wenigen so be langlos waren. Auf diese Weise durften sie immer hin darauf rechnen, daß im Jahre Einem das Glück der Aufführung beschieden sein werde. Nur der Ge danke an Wagner raubt ihnen den Schlaf und die Zuversicht. Dieser Riese ragte so hoch über die landesübliche Mittelmäßigkeit hervor, er breitete so neue Horizonte aus, er rüttelte das Kunstgewissen Girokev GagbkalL. 1861, die unter Vorsitz des Bürgermeisters Karl Adam stattfand, wurde

, die Abgeordneten, die gegen das Justiz- so machtvoll wach, daß sie Alle geräuschlos in der Versenkung verschwinden mußten, so bald er sich zeigen durfte. Die moralische Genugtuung hätten sie ihm allerdings gern gegönnt und vielleicht selbst dazu beigetragen. Aber Wagner stand mit zehn Werken vor der Thür, eines gewaltiger, überraschen der, neuer als das andere, jedes von fiebernder Un geduld erwartet, die Mehrzahl eines langen, dauer haften Triumphes sicher. Gelang es Wagner, in Paris Fuß zu fassen, dann riß

sie, den Parisern Wagner entbehrlich machen zu können, in dem sie selbst aus Leibeskräften „wagnerten". Hoch weise Kritiker haben das den unbewußten Einfluß Bayreuths genannt; es war jedoch mehr eine be wußte Nachahmung, die allerdings nur ein mit leidiges Achselzucken verdiente. Andere gingen noch weiter. In dem Wahne, Wagner den Wind abge winnen zu können, geriethen sie auf den wunder lichen Einfall, der Gefürchtete habe seinen Stoffen den Haupttheil seiner Wirkung zu verdanken, und sie griffen resolut

auf leuchtet, und Ernst Reyer schwang sich sogar zu einer „Sigurd" auf, die ebenfalls eine Walküre ist, eben falls von ihrem Vater verstoßen und ebenfalls von einem Jüngling ohne Furcht und Tadel heimgeführt wird. Musikalisch ist diese „Sigurd" eine Encyklo- pädie der Langeweile und Talentlosigkeit; trotzdem ging damals ein Jubelgeschrei durch die Presse, und Reyer wurde feierlich zum französischen Wagner er nannt. Es hat Alles nicht geholfen und derselbe Reyer sieht sich genöthigt, vor dem deutschen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 12
Data: 21.01.1908
Descrizione fisica: 12
wird durch öffentliche Blät ter, welche die .größten Ungerechtigkeiten syste matisch entstellen." Klarer kann die Gleichgil tigkeit des Volkes gegenüber allen Klagen und Beschwerden der Klerikalen nicht festgestellt wer den, als es hier durch einen Berufenen ge schehen ist. Jimsbrncker Tagesbericht. Innsbruck, am 2). Jänner. Sektionschef Vr. Wagner v.Ianregg über Tiroler Aost- und TeLexchon- fragen. Sektionschef Dr. Wagner v. Jauregg, der anläßlich der Eröffnung des neuen Post direktionsgebäudes in unserer Stadt

weilte — hatte während seines hiesigen Aufenthaltes auch eine längere Unterredung mit unserem Abgeord neten Dr. Eduard Erler, bei welcher Gelegen heit verschiedene Post- und Telephonfragen, deren Lösung für Tirol von großer Bedeutung ist, einer eingehenden Erörterung unterzogen wur den. Ueber die Unterredung erfahren wir: Sektionschef Dr. Wagner v. Jauregg weilte vor seiner Reise nach Innsbruck in München, wo er mit der bayerischen Regierung wegen der Herstellung der zw eiten Teleph onle itun

g Innsbruck-Wien unterhandelte. Diese Un terhandlungen waren notwendig, weil diese Lei tung bekanntlich auf einer kleinen Strecke auch durch bayerisches Gebiet führt. Sektionschef Dr. Wagner v. Jauregg fand überall das größte Entgegenkommen, fodaß der Errichtung der erwähnten Telephonlinie, deren Notwendig keit schon so oft erörtert worden ist, kein Hin dernis mehr entgegensteht. Es wird sonach in Bälde mit den Arbeiten begonnen werden können. Für diese Telephonleitung, sowie für mehrere.kleinere Tiroler

Linien ist bereits im Budget pro 19 08 ein Betrag von 7 0 0.000 Kronen eingesetzt, wovon auch ein Teil zur Ausgestaltung des Innsbrucker Te lephonnetzes verwendet wird. Abg. Dr. Erler brachte hierauf neuerdings die Bitte um Errichtung eines Postam tes in der inneren Stadt an Stelle des aufgelassenen Postamtes 6 (Andreas-Hofer- ftraße) vor. Sektionschef Wagner v. Jau regg sagte die möglichst wohlwollende U n- terstützung dieser Angelegenheit zu. Sek- Pulsschlag kontrollierte. Dann wurde

, ich weiß es nicht!" „Wie fühlen Sie sich?" „Schlecht gerade nicht, im Gegenteil, ich meine ich hätte das Empfinden absoluten Wohlseins. tionschef Wagner v. Jauregg teilte unserem Abgeordneten ferner mit, daß sich sein Ressort eingehend mit der Einführung von ständigen Automobilf ährten in Tirol in großem Stile beschäftige, und daß solche insbesondere für jene Gebiete gedacht sind, die einen lebhaften Fremdenverkehr haben und abseits vom Bahnver kehr liegen. Von Innsbruck begab sich Sektionschef

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Pagina 4 di 12
Data: 17.12.1905
Descrizione fisica: 12
Dichtungen, insbesondere in den „Flinserln" erreichte er einen Humor und eine echte Volkstümlichkeit, die ihn zum niederöster- reichischen Stelzhammer machen. Der erste Band der vorliegenden Ausgabe enthält die „Bifolien", der zweite die „Lyrische Nachlese", der dritte die mundartlichen Dichtungen mit den „Flinserln", der vierte die Novellen. Wo immer deutsche Geistesheroen gefeiert wer den, steht Richard Wagner obenauf. Wagner ist für uns nicht nur der gottbegabte Reformator deutscher Tonkunst

, sondern auch der Repräsentant des Deutschtums überhaupt. Die über sein Le ben und Schaffen erscheinende Aufklärungslektüre Ist die beste Gabe, die den deutschen Weihnachtstisch nur zieren kann. Da fügt es eben ein günstiger Zufall, daß im heurigen Jahre in dem um die Wagner - Literatur hochverdienten Verlage Breit kopf und Härtel die vierte, neu bearbeitete Auflage von Carl Fr. G!asenapps „Das Leben Richard Wagners" erschienen ist. Diese Wagnerbiographie ist die anerkannt voll kommenste und beste. Sie schildert

uns nicht nur Wagner in seiner Entwicklung als Tonkünstler, sie bringt y.ns nicht nur sein Schaffen menschlich nahe und seinen Genius in irdische Beleuchtung, sie ist auch eine von hehrer Begeisterung durch glühte Ehrenrettung des Menschen Wagner, die leider durch die Mißgunst eines Teils jenesVol- kes, für das er geschaffen, notwendig war. Von den vier stattlichen Bänden enthält der erste die mu sikalische Entwicklungsperiode Wagners bis zur Rienzi - Aufführung in Dresden, der zweite unter dem Titel

Wagners an seine Schwester Otti lie aus dem Jahre 1832, in welchem er einen Rück blick auf seine Erlebnisse in diesem für ihn so ereignisreichem Jahre wllft. Es betrifft dies seine Lernzeit bei Weinling, seine im „großen Kon zert" zu Leipzig zur Aufführung gelangte Ouver türe (Konzertouvertüre in D-inoll) und mehreres andere. Dann der Beweis, daß Wagner bereits vor seinem Eintritt in die allererste (Magdeburger) Kapellmeisterfunktion eine ausgesprochene Abnei gung gegen ein derartiges Amt hegt

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Pagina 2 di 12
Data: 08.12.1894
Descrizione fisica: 12
ja auch bis morgen Zeit, sie möge lieber ihr Lager aussuchen, zumal eS schon spät sei. Das Fräulein rollte gehorsam ihre Arbeit zusammen und erwiderte bescheiden seinen Gutenachtgruß. TagS darauf, als er zum Mittagsmahle heim kam, empfing ihn das Fräulein im Vorzimmer. „Herr Wagner," sagte sie, „der Hans fiebert stark, auch die Mitzi scheint nicht ganz wohl zu sein. Ich habe bereits nach dem Arzt gesandt, er muß jeden Augenblick hier sein." In der That klingelte es ge rade, aber eS war nur das Mädchen

, welche mit der Botschaft zurückkehrte, daß Dr. S., der Hausarzt, für einige Tage verreist fet und diesen Herrn — hiebei gab sie eine Karte ab — als seinen Vertreter empfehle. „Der wohnt zu weit, holen Sie rasch den nächsten Arzt," befahl Wagner kurz und begab sich mit dem Fräulein ins Kinderzimmer. Hans lag mit trüben Augen und glühenden Wangen im Bette, Mitzi saß im Winkel und ließ das Köpfchen hängen. „Was fällt Dir ein, mein Junge," rief der Vater im Eintreten, „Du wirft doch nicht krank sein wollen?" „Ach, Papa

, ich habe so viel Kopfweh, auch der Hals thut mir weh und auch die Beine!" lautete die klagende Antwort. „Nun, nun, mein Goldkind, es wird schon besser werden, nur brav liegen bleiben!" Liebkosend beugte er sich nieder, der heiße Athem des Kindes verhieß nichts Gutes. „Und was ist's mit Dir, Mitzi?"! „O. mir fehlt nichts, Papa," meinte das Kind, aber in demselben Moment erbrach eS und mußte rasch zu Bette gebracht werden. Das waren schwere An zeichen, ungeduldig erwartete Wagner die Ankunft des Arztes. Nach kurzer Zeit

sie auf der Schneide zwischen Leben und Tod. Wagner bot das Bild eines todwunden Mannes, in wortlosem Jammer, in beständiger Aufregung ging er umher, er wußte kaum, was er that. Aber das Fräulein! Jetzt erst lernte er sie eigentlich kennen. Unermüdlich, hin gebungsvoll, mit jener heroischen Selbstaufopferung, die nur dem Weibe am Krankenbette ihres Kindes zu eigen, oblag sie ihrer Aufgabe. Die kleine Person wuchs vor semen Augen empor; da wo Männer vor Ermüdung zusammengebrochen wären, blieb sie! snsch

und freundlich in ruhigem Gehaben, aufrecht erhalten durch ihre starke Seele. Zu verschiedenen« malen hatten Wagner und auch der Arzt den Vor schlag gemacht, Wärterinnen herbeizuziehen, damit sie sich zeitweilig Erholung gönne, immer hatte sie abgelehni, mit der Bitte, man möge ihr die Pflege allein überlassen, sie würde nur ihre Ruhe verlieren, wenn sie die Kinder in anderen Händen wüßte. Die Männer ließen sie schließlich gewähren. Es kam der Tag, an welchem der Arzt de« tiefaufathmenden Vater verkündete

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Pagina 3 di 6
Data: 30.03.1893
Descrizione fisica: 6
Jahren eine Blinde, die sich Marie Wagner nannte und von der sich jetzt als zweifellos herausstellte, daß sie an einem vor 34 Jahren verübten Raub mord theilgenommen hat. Marie Wagner, die richtig Marie Neumayer heißt, war zur Zeit, als das Ver brechen, dessen Mitschuldige sie ist, begangen wurde, 24 Jahre alt und beim „Einödbauer" „zum Dachs" auf einem Gehöft in Eugenbach in Bayern als Magd bedienstet. Das Opfer des Raubmordes war ein in der Nähe des Gehöftes wohnhafter Mann, Namens Weiß

, der eigentliche Thäter Josef Staringer, während die Magd Neumayer und ihr Geliebter Ullrich die Mitschuldigen waren. Blos Josef Staringer wurde damals von den Behörden festgenommen, zum Tode verurtheilt und auch justificirt, während Ullrich und die Neumayer, die sich geflüchtet hatten, in contuma ciam zu zwölf Jahren Zuchthaus verurtheilt wurden. Die beiden Letztgenannten kamen nun nach Wien, lebten daselbst jahrzehntelang als Ehepaar unter dem falschen Namen Wagner unbehelligt und der Mann besaß

auch ein auf diesen Namen lautendes Arbeits buch, welches er sich irgendwie zu verschaffen gewußt und auf Grund dessen er sogar die Zuständigkeit nach Wien erworben hatte. Er brachte sich als Arbeiter in Wien nur kümmerlich fort, wohnte zuletzt in der Klosterneuburgerstraße und starb im Jahre 1878. Da die „Witwe Wagner" vor zwei Jahren erblindete, suchte sie um die Aufnahme in die Wiener Ver sorgungsanstalt an und erhielt diese. Aber hiedurch wurde die schon in Vergessenheit gerathene Raub- mordaffaire

an das Tageslicht gebracht, weil der Wiener Magistrat sich behufs Information an die Zuständigkeitsgemeinde der Pfründnerin „Wagner" nach Buchberg in Bayern wendete, wodurch ihr früherer Name eruirt und damit die an denselben sich knüpfende blutige Reminiscenz wieder aufgefrischt wurde. Die Wagner hat bereits ein vollständiges Geständniß ihrer Mitschuld an jener Blutthat abgelegt und wurde hievon das kompetente Landgericht Landshut in Bayern in Kenntniß gesetzt. (Ein Vorschlag zur Güte.^ Die Wiener

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Pagina 3 di 6
Data: 17.01.1895
Descrizione fisica: 6
Al. S u i t n e r , dann dem Gemeinderathe und schließlich allen denen, welche sich um das Wohl des Vereines verdient gemacht haben. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen." sS t a d t t h e a t e r.) Zum Vortheile (?) des Schauspielers Hermann Wagner kam gestern vor spärlich besetztem Hause Moser's Lustspiel „D e r Veilchenfresser" zu recht gelungener Auf führung, um welche sich sämmtliche Darsteller, in erster Linie die Damen Prand st etter und Berger, sowie die Herren Wagner, Held und Popp bestens verdient machten. Herr Wagner

war fast möchte man sagen „endlich einmal" — an seinem Platze. Wer es etwa zufällig nicht sonst schon wußte, der konnte, ja mußte bei der gestrigen Vorstellung bemerken, für welchen Rollenkreis dieser Schauspieler prädestinirt ist. Anlage und Organ weisen ihn an die Rollen der schüchternen, naiven Liebhaber im Lustspiele, an die feinere, scheinbar unfreiwillige, in Sprache und Haltung schon sich äußernde Komik jugendlich unbeholfener Gestalten. Wir wüßten eine treffliche Rolle für Herrn Wagner: Junker

Christoph von Bleichenwang in Shakespeare's „Was ihr wollt." Ei, wie würden die Wiener lachen, wenn ihnen etwa die Burgtheater-Direction ihren berühmten T h i e m i g als grausamen Vaterwürger und Brudermörder, oder als Länderverwüster und Rinderdieb in der Bären haut auftischen wollte! So groß nun begreiflicher Weise der Unterschied zwischen dem Wiener Burgtheater und Innsbrucker Stadttheater einerseits, zwischen den Künstlern Thiemig und Wagner andererseits ist, so bleibt doch der Vergleichsquotient

so ziemlich derselbe, in welchem sich die Komik der Besetzungen ausdrückt. Bei allem Abstande ist Herr Wagner be rufen, hier einen Theil dessen zu leisten, was dem großen Thiemig in Wien obliegt. Aber man muß ihm diese Arbeit auch zuweisen und nicht den Tischler zum Schuster machen und umgekehrt. Der Fall der Roth ist bei uns ja ausgeschlossen. — Heute geht für „Serie Braun" „Der Hof narr", Operette in 3 Acten von Adolf Müller in Skdne. Morgen findet die Premiöre des hoch interessanten italienischen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 8 di 16
Data: 07.03.1903
Descrizione fisica: 16
und behauptete, die vergiftete Wärterin Minna Wagner habe sich die Salzsäure selbst in den Kaffee geschüttet, um ihr (der Oberin) einen Streiche zu spielen. Es werden der Angeklagten über ihr allgemeines Verhalten verschiedene Vor halte gernacht. Ihre Aeußerungen über die Dienstboten und auch über die Stiftsdamen zeu gen von einer Gefühlsroheit, die man in diesen Kreisen nicht suchen würde. Tie im Stift be- dienstete Zeugin Anna Schwarz schildert die Vor gänge am Morgen des 21. Juli und bestätigt, daß Elise

von Heusler in das Zimmer-der erkrankten und zur Ueberführung in das Krankenhaus be reiten Wagner gekommen fei und dort Versuche gemacht habe, den von der Wagner verwahrten Rest des Kaffees in ihren Besitz zu bringen. Tas Zimmermädchen Magdalene Sgoff bestätigt die Aeußerungen der Vorsteherin, „wenn nur die Wagner einmal krank werden würde, daß man sie doch hinaus brächte." Tie früher im Stifte Bedienstete Bierbrauerehefrau Warn schildert die Angeklagte als sehr jähzornig, rachsüchtig und lügenhaft. Ueber

die Stiftsdamen sprach die Vor steherin nur von „alten Lastern" und fragte die Dienstmädchen öfters, ob noch keine „verreckt" sei. Tie Zeugin entrüstete sich einmal, daß Elise von Heusler uur von Fressen und Saufen der Stifts damen sprach. Sie traut ihr die Tat, deren sie angeschuldigt ist, wohl zu, kann dagegen über Minna Wagner, die ein ehrliches, braves, sehr reinliches und nicht lügenhaftes Mädchen sei, nichts Nachteiliges sagen. Das Hauptinteresse der nachmittägigen Verhandlung konzentriert

Angaben der Wagner bestätigen den überaus rüden Ton, beit die Stiftsvorsteherin jederzeit gegen Stiftsdamen und Dienstboten an geschlagen hat. Tie Zeugin ist 1897 zum katho lischen Glauben übergetreten, weil, wie sie angibt, ihr Herz sie dazu trieb und sie barmherzige Schwe ster werden wollte. Tie Stiftsvorsteherin ver traute ihr anfangs ihrer Dienstzeit verschiedenes an, sie plauderten oft ganz vertraulich mitein ander, dann wendete sich das Blatt. Alle diese Aussagen, soweit sie belastend

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Pagina 7 di 16
Data: 08.03.1903
Descrizione fisica: 16
oder zur Landwehr-Kaval lerie eingeteilt. Tie Bestimmung der Waffen gattung erfolgt über Antrag des Akademie-Kom mandos vom Ministerium für Landesverteidi gung. (Ter Prozeß wegen Giftmordver- suchsinMün che n.) In Fortsetzung der Ver handlung gegen die Stiftsoberin Heusler we gen Giftmordversuches an der Bediensteten Mina Wagner gibt Hofrat Tr. Schröder, der Nach folger des 'Tr. Stumpf als Hausarzt des Stiftes, an, daß die Angeklagte eine starke Abneigung gegen Kranke und eine ganz merkwürdige Abnei gung

, daß manche wünschten, es möchte einmal zu Ende gehen. Er bezeichnet die Charaktereigenschaften der Elise v. Heusler als leidenschaftlich, gefühls roh, herrschtsüchtig, lügenhaft und unzuverlässig in ihren Angaben; dabei war sie s e h r r e l i g i ö s. Auf die Frage des Präsidenten, ob Zeuge die Angeklagte für fähig halte, die ihr zur Last g e leg te Han d lun g zu be g e h en, ant wortet derselbe mit einem entschiedenen Ja. Dagegen hat er von Mina Wagner eine gute Meinung, hält sie für leine verlässige Person

und hat sie nie auf einer Lüge ertappt. Er hält es für ausgeschlossen, daß Mina Wagner sich selbst die Salzsäure beigebracht habe. Ter erste der vernommenen Sachverständigen ist der städtische Oberapotheker Rapp. Tie chemische von ihm vor genommene Untersuchung der ihm übergebenen Flüssigkeit ergab, daß derselben etwa 11 Pro zent Salzsäure zugesetzt waren. Tie Wagner hat etwa 20 Gramm dieser Flüssigkeit zu sich genommen, was einem reinen Salzsäuregehalt von 0,7 Gramm entspricht. Assistenzarzt Tr. Schioder

berichtet über die Aufnahme und die Behandlung der Wagner. Ob Siechtum vorhan den ist, diese Frage läßt sich jetzt noch nicht ent scheiden. Ter jetzige Krankheitszustand der Wag ner ist zum großen Teile auf den Vorgang vom 20. Juli zurückzuführen. Diesem Gutachten schließt sich! auch Tr. Fries an. Der kgl. Medizinal rat Tr. Hofmann äußert sich dahin, daß bei der Wagner die früher schon etwas krankhafte Ma genschleimhaut, verschlimmert durch den Genuß der Salzsäure, den jetzigen Zustand

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 12.07.1896
Descrizione fisica: 8
von 5 bis 7 Uhr: „Tiroler Kaiser-Jäger "-Marsch, Mu- ther. Ouvertüre zu „Leichte Cavallerie", Suppe. „Türkische Scharwache", Michaelis. Phantasie aus dem „Fliegenden Hölländer", Wagner. Vorspiel und Siciliana aus „Oavalleria rusticana", Mascagni. „Aus'm Wurstl-Prater", Wagner. „Die Reise durch Europa", Conradi. „Innsbrucker S. C."-Polka, Pitschmann. — Von 8 bis 11 Uhr Orchester: Ouvertüre zum „Zigeunerbaron", Strauß. „Klänge aus Steiermark", Hoch. „Ländliches Hochzeitsfest", Czibulka. „Fiora"-Walzer", Condi

. „Wiener am Land", Komzak. „Le pöre de victoire", Ganne. — Tiroler Sängergesellschaft Egger-Rieser: „Unterm Doppeladler". „Der verliebte Bua". „s' Zillerthal." „In Tirol zu Haus bin i". Baß-Solo. „Der Waldbua" und Schuhplat tl-Tanz. — Am „Raymund"-Marsch, Wagner. Ouvertüre zu „Le et la Bajadere", Auber. „Im Wiener Dialect", Schrammt. „Mendelsohniana", Dupont. „Edelweiß", Gavotte, Tschederer. „1000 Grüße aus Madeira", Muther. Largo aus der ^.-dar-Sonate, Beethoven. „Komisch, heiter

und so weiter", Reiner. — Von 8 bis 11 Uhr Orchester: Vorspiel zu „Die Meister- singer von Nürnberg", Wagner. „Schwedisches Con- cert", Popp. „Abendständchen", Thadewaldt. Phan tasie aus „Der Bajazzo", Leoncavallo. „Ungarischer Tanz", Brahms. „Das Jahr in Tönen", Wagner. „Lustige Brüder", Vollstedt. — Tiroler Sänger gesellschaft Egger-Rieser: „Ein Kirchtag in Tirol". „Der G'moawirth". „Der Kleeplatz". „Das Heinzel männchen". Tenor-Solo. „Der lustige Bua" und Schuhplattltanz. — Die Ausstellung wurde gestern von 561

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Pagina 4 di 8
Data: 02.08.1902
Descrizione fisica: 8
hängenden Barographen, sprang Herrn Scherte auf die Hand über und ging an seinem Beinkleid hinab, zum Glück ohne Be schädigungen zu verursachen. Dieses Unwetter hätte die Herren beinahe zum Landen veranlaßt, doch besserte es sich bald und so blieben sie in der Luft. Durchflogen haben sie in der Luft linie 700 Kilometer, in der Fahrtlinie aber mehr als 800 Kilometer. (Richard Wagner in Paris.) Obschon im Jahre 1901 kein neues Werk von Richard Wagner nach Paris gebracht wurde, hat die Zahl der Wagner

-Aufführungen der Großen Oper in diesem Zeitraum doch stark zugenommen. Im Weltausstellungsjahre fanden dort 26 Wagner- Vorstellungen statt. Die „Walküre" wurde 12- mal, „Lohengrin" und „Meistersinger" je 7mal gegeben. Das Jahr 1901 brachte dagegen 17mal den „Lohengrin", 16mal den „Tannhäuser, 6mal die „Walküre" und 5mal die „Meister singer", im ganzen also 44 Aufführungen. Der Fortschritt ist augenscheinlich und das Jahr 1902 wird kaum hinter dieser Zahl Zurückbleiben, weil es die Bereicherung

des Spielplanes durch den „Siegfried" erfahren hat. Mit den 44 Auffüh rungen schlägt Wagner alle übrigen Tonsetzer, sogar Gounod, welcher es nur auf 43 brachte, da „Faust" 25 und „Romeo" 18 Vorstellungen fanden. (Ein grausames Kinderspiel.) Wie leicht sich die kindliche Phantasie verirren und welche unberechenbaren Folgen sie haben kann, zeigt folgendes Beispiel: In einem Dorfe in der Nähe von W r 0 n k e (preuß. Re gierungs - Bezirk Pose n) hatte der Leh rer in der Schule seinen Kleinen zum erstenmale

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