1958 (Eine Unterredung mit Viktor Emanuel.) Alphonse Karr, der sich jüngst in Rom aushtelt, berichtet von einer Audienz, weiche er dort beim König Viktor Emanuel gehabt hat. Da er sich entschuldigte, in Reisekleidern zu erscheinen, erwiderte ihm der König: „Sie haben ganz Recht gehabt; wenn Sie mich wieder besuchen, so kommen Sie mcioetwegen in Hemdärmeln, falls Ihnen das bequemer ist." Darauf fragte ihn Viktor Emanuel
als König von Italien zu sein! Ich habe fürchterliche Sorgen und unabläsfigen Kummer gehabt. Jndeß, jetzt geht cS uns gut, Alles bessert sich, sogar unsere Finanzen!" — Dann versicherte Viktor Emanuel, daß er, wen« er auch nicht der Bundes- genoffe Frankreichs hätte sein können, jedoch sein Freund sei und auch immer bleiben wolle. Er hatte Napoleon III. oft vor dem Kriege gewarnt, dem tollsten und strafbarsten, in welchen ein Souverän jemals
ein Volk gestürzt hätte. Der Kaiser hätte ihm auch versprochen, nichts zu unternehmen, ohne sich zuvor seiner Zustimmung zu versichern und gleichwohl hätte er, Viktor Emanuel. erst ganz plötzlich, als er sich ahnungslos in den Alpen auf der Gemsenjagd befand, er¬ fahren, daß der Kaiser der Franzosen dem König von Preußen den Krieg erklärt habe. Dann fügte er anerkennend hinzu, daß Frankreich sich von seinem Unglücke rühmlichst