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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 9 di 20
Data: 18.11.1939
Descrizione fisica: 20
Vater und 5ohn Line Erzählung aus clem Niefengebirge von tzcrns Christoph Kaergel Zettgemcitz geschüttelt Wenn grau sich Nebel über Wintersaaten dehnen, wird manches Mädchenherz sich nach Soldaten sehnen. *» * Es sieht heute nicht gut aus. Die Lust schmeckt nach Schnee. Bater Lorenz bleibt länger, als es sonst seine Gewohnheit ist, vor dem Hause stehen und sucht den Himmel ab. Weit kann er nicht blicken. Der Kamm der Berge ist vom Nebel aus gelöscht. Der Wald steht unbarmherzig schwarz am Dorf

, auch wenn sie noch so klug sind, können das Geheimnis doch nicht ergründen. Nur eins kann der Mensch hier oben noch — es erfüllen. Genau so wie die Tiere im Walde, die Bäume, das Gras. Nur wenn man davon spricht, wird es falsch, denn dann wird eine Wetterregel dar aus, und der andere kann dazu lachen und sagen, das hat im vorigen Jahr nicht gestimmt. Der Junge wird das auch schon noch lernen müssen. Vater Julius Lorenz sagt immer noch „der Junge" zu ihm, obwohl der Amand bald an die Dreißig heran ist und von Tag zu Tag

zu sein in Trotz und Treue. Deutsch ist der Ströme Fluten, deutsch das Schiff, Das hafenwärts die reichen Frachten landet, Deutsch ist des Ostens Meer, das jäh am Kliff Mit wilder, aufgewühlter Welle brandet. Deutsch ist das Korn, das frei im Winde steht, Deutsch ist des Grenzlands Wald, die Ackerkrume, Deutsch jede Wolke, die am Himmel geht, Und deutsch der letzte Halm, die letzte Blume! Franz L ü h t k e. Marie ins Haus nehmen wird, dann ist es vor aller Welt offen bar, daß Julius Lorenz der Alte

ist, mit dem man behutsamer umgehen muß. Aber das soll der Junge ihn gerade nicht merken lassen, darum ist Julius Lorenz alle Tage mit aufgefahren und hat sich noch mit den nassen Hölzern geschleppt. Aber heute schmeckt ihm die Luft nicht. Der Nebel wird mehliger und friert gar auf der Zunge. Der Warmbrunner Baumeister braucht das Holz, sie haben es ihm fest versprochen. Da darf kein Tag ausfallen. Was sollte nun heute werden? Sollte Vater Julius vor dem Jungen klein werden? Der Wald hält nur die Tüchtigen

, die es mit allem aufnehmen. Ist er nun schon so weit, daß er vor dem Amand abtreten muß? Solange es geht, soll Amand noch den Vater spüren, zu dem er aufschauen kann. So denkt Julius Lorenz. Er streicht sich den weißen Bart aus dem Munde. Der Nebel fetzt schon an. Es wird ihm Spaß machen, den Jungen einmal klein zu kriegen. Es könnte ihm nichts schaden, denn er geht sonst gar zu forsch ins Leben. Sein Mädel — Menzels Marie — ist ein wenig versonnen und will mit viel mehr Stille geführt werden. Wenn einer gar so forsch

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Pagina 7 di 10
Data: 30.03.1925
Descrizione fisica: 10
, betrefft einen Kinüsmord in der Gegend von Landeck. An- geklagt ist die ogjährig« Textilarbeiterin Paula Lorenz, daß sie am 10. Oktober 4924 abseits der Bundesstroh« zwischen Brüggen und 8 r a f ihr uneheliches Kind, in der Absicht, es zu töten, erstickt hat. Ueber die Gründe und Borgeschicht« führt die Anklageschrift nachstehendes aus: Di« Bäuerin Adelheid «tu der aus Grins fah am 4. Rovenrber o. I nahe ihrer Behausung im Sannabache eine Ku.dsAihe s.zwimmen. Sie verständigt« ihren Nachbar, den Bauer

gegen Paula Lorenz, von iX" bekannt >.var, daß sie schon einmal m früheren Jahren schwan 'e: gewesen sei, ohne daß es zu einer Entbindung gekommen wäre. Cs war der Gendarmerie weiters bekannt, daß Paula Lorenz in drr e en H"lfte Oktober v. I. ihre Wohnung zu Pions in hoch schwangerem Zustande verlassen hatte, und erst am 28. Oktober dahin zurückgekehrt war. Ihre Rochbarsleut« und Arbeitsgenossinnen ver muteten, daß sie in der Zwischenzeit entbunden habe. Die Gendar merie erfuhr weiter, daß Paula Lorenz

sich in der Zeit ihrer Ab wesenheit von Pions im Allgemeinen Krankenhaus« in Zoms be funden hatte. Es wurde sestgestellt, daß di« Lorenz vom 11. bis 28. Oktober in Spitalshehandlung gestanden war und zwar wegen Umerleibblutungen nach einer vorher erfolgten Entbindung. Auf Grund dieser schwerwiegenden Indizien wurde di« Lorenz am 5. November verhaftet. Sie gestand auch sofort «in, das aufgefundene Kind geboren zu haben. Ihre anfänglich« Verant wortung ließ aber darauf schließen, als ob Paula Lorenz er lediglich

unterlassen hätte, dem Kinde nach der Geburt den nötigen Beistand angedeihen zu lassen; erst di« weiteren Einvernahmen ließen mit Sicherheit den Schluß zu, daß die Lorenz direkt ein« Handlung unter, nommen halte, um das Kind zu töten. Sie legt« aber erst am 10. De zember vor dem Untersuchungsrichter in Innsbruck «in vollständiges Geständnis ab. Nach ihren Angaben wurde der Kmdsmord folgen- dermaßen verübt: Paula Lorenz war seit dem Jahr« 1920 in der Textilfabrik in Landeck als Arbeiterin beschäftigt

, st« wohnte in Plans aus einem ererbten kleinen Grundbesitz mit chren zwei ledigen Schwestern und mußte daher täglich zweimal den Weg zu und von der Arbeitsstätte machen. Am 10. Oktober früh wurde der technisch« Direktor der Fabrik aus das schlechte Befinden der Lorenz aiffmerksom gemäht Der Direktor gab ihr die Weisung, sich sofort zum Avzt« zu begeben; tatsächlich ging auch die Lorenz zu einem Arzte, der ihr angeblich riet, nach Zams ins Spital zu gehen. Dies teilte di« Lorenz dem Direktor mit; weiters

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Pagina 4 di 12
Data: 15.11.1941
Descrizione fisica: 12
ERZAHIUN6 VON JOS BF KAMP Cs trug ihn noch immer dasselbe Pserd, das Pferd seines Herrn. Jenes Pferd, das ihn vor vielen Jahren der Heimat entführt und von der Wurzel losgerissen hatte. Aber es war, als ahne das Tier nun, um was es ging. Cs war, als wisse es nun den Weg, der sie nach langen Jahren heimwärts führte. Aber der Weg bis zur Heimat war weit, war unendlich weit und tief beschwerlich. Zu aut wußte Lorenz, der Söldner, daß die Bauern im Lande von den fremdländischen Horden allenthalben

gepeinigt und gequält waren bis aufs Blut, und daß sie eine Wut und einen Zorn im Leibe nährten, der es einem einzelnen Reiter nicht geraten sein ließ, in die Nähe ihrer Behausungen zu kommen. So mußte der Söldner Lorenz einsame Straßen und viele große Umwege wählen, um ungeschoren zu bleiben. Und hatte es auch anfangs mit Eile gegangen, so wurde doch bald der unendlich lange Weg seinem willigen, aber von den Anstrengungen der Kriegsjohre arg geschwächten Rößlein zu viel, und es ging nur mehr

noch im Schneckentempo vorwärts. War doch das Land weit und breit zu einer wilden, unfruchtbaren Wüstenei geworden, und die Felder und Aecker lagen brach und unbebaut. An den Wegen wuchsen mehr Domen und Disteln denn grüne Halme und saftige Kräuter. Dem Lorenz wand sich das Herz im Leibe vor Trauer und Grimm, dl. er sah, wie wilde, welsche Horden und Räuberscharen aus den ehe mals so blühenden deutschen Landen eine öde, mit Schutt und Trümmern übersäte Wüstenei gemacht hatten. Run aber war Friede

! Nach dreißigjährigem Hader und Streit hatten die Herren in Münster und Osnabrück über das Schicksal Deutschlands entschie den. So ritt der Söldner Lorenz nun heim, ties aus dem Böhmer Land hoch nach dem Norden. Als er in einer lauen Borfrühlingsnacht Stunde um Stunde geritten war und gegen Morgen die glühende Himmelsrose das dämmernde Land ins Licht hob, erkannte er zum ersten Male die Gegend. Nun waren cs nur mehr wenige Stunden bis zu seinem Dorf. Drückend heiß wurde ihm ums Herz. Sein Blut pochte

bis in die Schläsen hinaus, und wie ein enger Gürtel schnürte ihm Angst und Er wartung die Brust zusammen. Wie würde er sein Dorf und den Hof seines Dienstherrn, bei dem er einst lange als Knecht gedient, vorfinden? Würde alles blühen und friedlich sein? Würden sie ihn wiedererkennen und aufnehmen? Eben war die Sonne aus bunten Morgenwolken emporgestiegen, da bog er um die letzte Wallhecke, hinter der sein Dorf zum Vorschein kommen mußte. Aber siehe da! Ruckartig hielt Lorenz sein Pferd im Zügel

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Pagina 3 di 10
Data: 10.04.1942
Descrizione fisica: 10
) 30 Verlegt bet Knorr & Hlrtb Kommanditgesellschaft München 1940 „Sie Patten doch die Absicht, für den neuen Sitzungssaal din Bild zu kaufen", sagte Lorenz gemütlich. Hollborn zog seine Hand zurück und musterte Lorenz von oben bis unten. „Ich glaube, Herr Lorenz, Sie haben sich in der Tür geirrt. Für Scherze habe ich wirklich keine Zeit." Lorenz trat trotzdem an den Schreibtisch. „Warten Sie ab, Herr Hollborn." Dann ent nahm er der Mappe eine aufgeschlagene Zeit schrift und fuhr seelenruhig fort

: „Dieses Heft, es ist eine Kunstzeitschrist, hat meine Frau heute morgen bekommen. Sie ist darauf abon niert." ' • „Das ist allerdings ungeheuer interessant", sagte Hollborn ironisch. „Nein, aber das hier." Er legte die Zeit schrift vor ihn hin. „Was halten Sie von dem Bild?" Widerwillig blickte Hollborn auf die Seite. Dann beugte er sich tiefer hinab, nahm das Heft in die Hand und sagte plötzlich: „Ja, das ist doch Cornelius." „Eben, eben", meinte Lorenz belustigt. „Das ist das Interessante daran

besitzt denn das Gemälde?" fragte er plötzlich, zu Lorenz aufsehend. „Es ist in Berlin ausgestellt. Wahrscheinlich gehört es noch der Malerin. Es find übrigens noch mehr Bilder von ihr in dem Heft." „So. Es ist ausgestellt", sagte Hollborn er leichtert. „Ich dachte schon, es bestände da viel leicht' eine unterirdische Beziehung zwischen Fräulein Braake und Cornelius. Das wäre mir bei der augenblicklichen Situation nicht gerade angenehm gewesen." Er blätterte zu rück und stutzte. Da stand eine Frau

neben einem Bild, das ein Landhaus mit einer Mutter und ihrem Kind darstellte. Mechanisch las er daneben den Namen: Carola Cornelius. Sein Atem stockte. Er nähm das Heft und hielt es in'das Licht, um besser sehen zu können. Das war doch das Gesicht aus Roggenkamps Atelier. Das war doch — das mußte doch Carola Heidorn fein. „Na, hatte ich nicht recht", fragte Lorenz triumphierend. „Ist das nicht alles außer ordentlich interessant?" Hollborn nickte abwesend. „Es ist mehr als das. Es ist geradezu

", sagte Lorenz und ging zum Fern sprecher. In diesem Augenblick flammte in Hollborns Erinnerung ein grelles Licht auf. Er sah Rog genkamp neben dem steinernen Frauengesicht und hörte seine Stimme, und alles, was jener von dem Leiden der Frau um einen Mann ge sagt hatte, wurde jetzt zu einer gellenden An klage gegen ihn selbst. Er wollte ausspringen und Lorenz den Hörer vom Kopf reißen und ihm sagen, daß die Ma lerin Cornelius' Mutter fei, und daß man nicht von ihr in seiner Gegenwart sprechen dürfte

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Pagina 16 di 20
Data: 27.09.1924
Descrizione fisica: 20
sowie Hilfsarbeiterin wer den auigenommen. „Therma“, Apparate- und Eleraeutebau, Aniehstraße 8, Stöckl. Tiroler Volksbühne Löwenhaas Direktion: Georg Lorenz. Heute Samstag Am Tage des Gerichts Volksschauspiel in 4 Aufzügen von Peter Eosegger. Spielleitung: G. Lorenz. Personen: Stainhardt, gen. der Kreuzjäger Groihsmeir Martha Saurwein Anton Straßl Dr. Spörr Jessel Steinwander Everl Blum Schorscher Lorenz Bat Berger Kunz Dr. Scharf Scharnagl Dr. Scheuerer Lorenz Thomas öggl Lodei Klub Schwarz Seppei

. Detteinlagen etc. verbürgt gut bei TachezH. Museumstraße 22. Am Platze werden von lüch- ligein Herren- u. Damenschnei der 5 Millionen gegen Sicher stellung und 5% pro Monat aus 6 Monate sofort aufzuneh- mcn gesucht. Bewerber od. Be werberinnen wollen ihre Of ferte unter „Gute Mitarbeit 357" sofort an die Berwaliung einserden. 10 Tiroler Volksbühne Löwenhaus Direktion: Georg Lorenz. Sonntag nachm. J43 Uhr; Ser Mater Volksstück ln 4 Akten von Ph. Hartl-Mitius. Spielleitung: G. Lorenz. Personen: Der Bauer

vom Berghof, gen. d.Protzenbauer Dr. Spörr Wolfgang Lorenz Liesl Steinwander Kathrin Saurwein Die Basl Marik Blast Scharnagl Quirin Berghammer Der JagerfriedJ Groihsmeir Matthias Kunz Lcni Kratzer Klaus Klub V eri Grasi Moni Blum Der Pfarrer Kunz Ort der Handlung: Ein Dorf in Bayern. Zeit: Gegenwart. Zwischen dein 2. und S. Akt liegt ein Zwischenraum von einem Jahre. Tiroler Vo-ksbühne Löwenbaus Direktion: Georg: Lorenz. Sonntag, 8 Uhr abends Pater Jakob Volksstück mit Gesang in 4 Akten von Karl Morree

. Inszenierung: G. Lorenz. Personen: Pal er .lakoh Lorenz Anna Gruber Kratzer Pauline Saurwein Nessel Klub Sc hm i e dh armes Groihsmair Straucherl Lorenz Grabenkofer Eckl Regina Steinwander Stegmüller Anderka Hableitner Kauter Stuch öggl v. Zellenberg Saxl Ströbitz Kunz Fe r dl Baldauf Toni BaM auf Sepp Figl Mirzl Blum Rosl Kratzer Mühlink Berghainmer Die alte Brand- nerin Marik Pfiffling Grasi Bauern, Burschen. o!S4 Infi 5 bm Vornehme Hüte. Alle Umarbeitungen. Velour-, Haar- und Filzhüte in jeder Preislage

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Pagina 9 di 28
Data: 16.05.1931
Descrizione fisica: 28
in die Hand gestützt, mit müdem Ausdruck in den lieblichen Zügen vor sich hinblickt, äußert Lorenz plötzlich in bedauerndem Tone: „Es trifft sich recht unglücklich, Karin, daß du dich so schlecht fühlst. Ich habe ein paar Kollegen für morgen zum Mittagessen eingeladen und möchte gern, daß mein Frau chen so vorteilhaft wie möglich aussieht." Mit mattem Lächeln hebt sie den Kopf. „Ich hoffe, es wird morgen besser sein, Lorenz." „Wirklich? Ich wollte meinen Kollegen schon absagen." „Nein. Das möchte

ich nicht." Lorenz scheint noch unschlüssig zu sein. „Darf ich dir einen Rat geben, Karin?" Bitte " ',Mmm ein paar Tropfen Arznei, damit du nwrgen wie der ganz frisch bist!" „Es ist wirklich nicht so schlimm, Lorenz!" „Dann zwingst du mich, den Herren abzusagen. Ich darf meiner Frau nicht die Pflichten der Wirtin ausbüröen, wenn sie stch nicht wohl fühlt." Ist es aber nicht widersinnig, die Einstellung zu den Wahlen von einem reinen Konsumenteninteresse aus leiten zu wollen. Mieter ist fast

den Kopf in die Hand. Sie fühlt sich nicht gerade unglücklich. Das Wechseln ihres Namens unter so seltsamen Umständen hat einen nervenkitzelnden Reiz auf ihr krankes Hirn ausgeübt. Wie sagte Lorenz einmal zu ihr, als er den letzten Rest ihrer Bedenken zerstreuen wollte? „Du vereinigst gewissermaßen zwei Personen in dir. Du bist meine Karin und Fräulein Andersens und Eriks Jngeborg!" Ja, er hat recht. Gerade so empfindet sie. In ihrem Herzen ist sie noch immer Jngeborg Baletti; aber um Tante Sigrid

und Erik Niels glücklich zu machen, mutzte sie auch Karin Jespersen werden. Die Gedanken an diese beiden geliebten Menschen bilden noch immer den Mittel punkt ihres ganzen Seins; Lorenz Jespersen und seine Karin sind für ihren kranken Geist nur Mittel, um das Glück jener beiden zu begründen. — Am nächsten Morgen fühlt Jngeborg sich merklich schlechter. Die Tropfen, die Lorenz ihr eingegeben, enthalten keine gefahrbringenden Substanzen, aber sie genügen, um auf ihre zarte, überaus empfindliche

Konstitution momentan ungünstig einzuwirken. Ihre Wangen sind ausfallen- bleich, ihre Augen matt und glanzlos. Lorenz bittet sie nochmals dringend, auf ihrem Zimmer zu bleiben, so schmerzlich es ihm auch sei, sie Heute bei Tisch missen zu sollen. Selbstverständlich will sie davon nichts wissen. Und nach verschiedenem Hin- und Herreden setzt sie ihren Willen Frage ist aber, daß die sozialdemokratischen Stadtverwal tungen von Graz und Linz den Hausbesitzern ohne weiteres die Steuervergütung gewähren

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Pagina 4 di 14
Data: 27.12.1939
Descrizione fisica: 14
selbst zu stopfen und unsere Herzen zu vertrösten, daß der Krieg auch mal ein Ende nimmt. 40 Soldaten wünschen Dir, daß die Stelle Nr. 28062 noch zu haben ist und es Dir dort gut gefällt und grüßen Dich, liebe Pepi, herzlichst aus dem Westen." Pepi hat inzwischen lieb geantwortet, und wir haben ihr heute wieder geschrieben; wer weiß, was alles noch daraus wird? wo Ist die Brothatte? Bon Zinn Frau Lorenz war ein tüchtiges Hausmütterchen. Sie ver stand es. dem Galten das Heim zum Paradies

zu machen, so daß er sich nirgend wohler als „bei Muttern" fühlte. Einen Fehler nur hatte Frau Lorenz. Ihr ging jedes Gefühl für kartothektechnische Ordnung ab. Briefe, die der Postbote morgens abgab, waren mlltags unauffindbar. Das Mietbuch spielte mit ihr pünktlich zu Ullimo Blindekuh, und wenn sich der Ehemann Anschriften, Telephonnummern, wich tige Daten oder sonstige Erinnerungsmerkmale notierte, mußte er die Zettel dreimal verschließen, wollte er sie wiederfinden. Schlimm wirkte sich dieser Webfehler bei Ausgabe der amt

lichen Bedarfskarien aus. Den ganzen Tag über lief Frau Lorenz mit tomatenrotem Kopf suchend durch die Wohnung: „Wo ist denn nur die F l e i s ch k a r t e ?" — „Mein Gott, weißt du nicht, wohin sich die Brotkarte verkrümelt hat? Ich Hab' sie doch eben noch in der Hand gehabt!" — „Emil, hast du hier die Fett karte fortgenommen? Die Karten geschichte macht mich noch verrückt!" Lorenz kaufte ein praktisches Papptäschchen zur Einordnung und Aufbewahrung der Karten und übergab es seiner Frau

mit folgender Mahnung: „So geht das nickst weiter. Jetzt wirst du dich endlich an Kartenordnung gewöhnen müssen. In dieses Täschchen kommen sie alle hinein! Geld verloren, viel verloren, Lebensmittelkarten verloren, alles verloren! Du weißt, wie schwer es hält, Ersatzkarten zu bekommen. So! Nun kann nichts mehr unter den Tisch fallen!" Diese kluge Maßnahme sollte auf einem Trugschluß beruhen. Als Lorenz am nächsten Tage aus dem Büro kam, fand er feine Frau in Tränen aufgelöst vor. Das ganze Papptäschchen

mit sämtlichen Karten war futsch. Nach einer guten Stunde fand es Lorenz in den tiefsten Tiefen des Küchenschranks unter der ausrangierten Tasse liegen. Diese „Jagd nach dem papiernen Futterkorb" wiederholle sich von Zell zu Zeit. Frau Lorenz war völlig verzweifelt, der Gatte noch verzwei felter, denn er hatte an der Last des zermürbenden Suchens wie Atlas an der Weltkugel zu tragen. Es war an einem Samstag. Lorenz hatte sich vorgenommen, mit seiner Frau eine nette Wochenendpartie zu machen und erst

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Pagina 3 di 10
Data: 15.08.1941
Descrizione fisica: 10
vom Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau/Sa. J „Tätst in den Beutel langen? Noch eine Hypothek auf- hmen?" Stumm nickte die Walp. Lieber ein Bündel Sorge mehr Haus"als den schleichenden Haß! Da schlug die Elis eine elle Lache auf. „Jetzt da schau her! So gern hält' sie mich los, daß sie mir ar noch ein paar Hunderter hinten nachwerfen tät', damit dem Lorenz besser gefall'! Aber täusch' dich nicht, Walp! r Lorenz wär' ein anhänglicher Schwager, der käm' immer eder daher und tät die Hand hinheben

..." „Wär' im Zweifel, ob ich immer was einlegen könnt'I" „Das glaub' ich dir. Aber gib dir keine Müh'! Den Lorenz hm' ich nicht! Dein abgelegtes Gewand trag ich nicht auf." „Elis!" Ein heißes Rot war der Walp in die Stirn ge gen. Sie schämte sich plötzlich vor der Schwester und las s dem hämisch musternden Blick der Elis, daß diese alles ßte — daß der Lorenz geschwätzt, daß er die Walp Wei cherin preisgegeben hatte. Wie in einer sengenden Flamme die Walp. Und da war es wieder, das aus Urtiefen

hatte. „Der Lorenz!" sagte die Elis gedehnt und spöttisch. Ihre Augen sprangen sofort hinüber zur Walp, aber der war nichts anzumerken, die stand da, ganz kühles, glattes Weibwesen, hatte mit einem einzigen Ruck ein Dutzend Riegel vors Herz geschoben und eine Maske vors Gesicht gebunden. „Gut riechts bei euch!" Schnuppernd hob der Lorenz die Nase. „Ich seh' schon, da komm' ich zur rechten Zeit Und weil die Walp mit einer hochmütigen Bewegung den Kopf weggewandt hatte, sah der Lorenz die Elis an, müh sam

eine Verlegenheit niederzwingend, die ihm sonst fremd war, die ihn aber jetzt unwiderstehlich überkam und seine Stimme heiser machte. Die Elis zuckte die Achseln, „Da mußt die Bäuerin fragen! Die bin ich nicht!" Ja, nun ging es nicht anders, nun war er schlankweg an die Walp verwiesen worden, er mußte das abgewandte Wan genrund anreden, das kleine Ohr hinter den flächsernen Strähnen. „Walp..." wollte der Lorenz beginnen. Und plötzlich at mete er schwer. Da war es wieder, das Sengen und Brennen in der Brust

, das er zum erstenmal auf dem Kindlmarkt in wendig gespürt hatte wie eine angeflogene Krankheit. Als sie den anderen dabei gehabt hatte — dem das zärtliche „Komm, Peter!" gegolten... Der Lorenz wußte nimmer, wie er dem unbehaglichen Schweigen zu Leibe rücken sollte. So verdammt schwer hatte er sich das nicht vorgestellt. Vielleicht hatte er sich wirklich in des Teufels Küche gewagt! Der Lorenz schwitzte unter dem grü nen Filz, -den er vorhin so unternehmend in den Nacken geschoben hatte. Und die Elis saß am Tisch

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Pagina 16 di 24
Data: 25.04.1931
Descrizione fisica: 24
zu bleiben. Die Liber aber schließen sich über den müden Augen. Inzwischen Hat Lorenz die Hälfte der Arie herunter- gehaspelt. Da greift er wieder eine falsche Note. Laut auflachend blickt er zu Sigrid Arnoldsen hinüber, um sich zu entschuldigen. verzeihen Sie mein schlechtes Spiel! Ich —‘* Er stockt und blickt entsetzt auf Jngeborg, deren bleiches Gosichtchen mit den geschlossenen Augen in diesem Mo ment die Starre des Todes trägt. Nur Erik gewahrt, wie er zusammenzuckt, sich Wer die Stirn fährt

, als müsse er einen schweren Traum ver scheuchen und dann rasch das Klavier verläßt. Instinktiv ahnt er den Zusammenhang. Nach ein paar Minuten schon empfiehlt sich Lorenz — mit ausfallender Hast, wie es Erik dünkt. ,^ch begleite dich!" rnft öteser energisch. „Unsinn, alter Junge! Denkst wohl, ich fürchte mich hier in eurer Felseneinöde?" „Nein. Aber du könntest dich verlaufen." Ein feuchthettzer Meerwind bläst daher, als die beiden die sandigen Wege des Felsenparks entlang eilen. Am Himmel

zusammengeballte graufchwarze Wolken, das Nahen eines heftigen Gewitters verkündend. Erst als sie durch das eiserne Tor htnauStreten an das offene Meer, bleibt Lorenz einige Augenblicke stehen, itin tief aufzuatmen. ^Endlich, endlich bin ich draußen!" Kopfschüttelnd blickt Erik den Freund an. „Fohlt dir etwas, Lorenz?" „Wieso?" „Du zitterst so." „Ich — ich zittere?... Hnr —! Uobrigens — sahst du jenes Mädchen, die Jngeborg Balettt — wie sie zu Füßen ihrer Tante —" „Ach so!" Mt Erik mit erzwungenem Lachen

ein. „Ein harmloses Phänomen — nichts weiter!" „Es hat mich ganz nervös gemacht", fährt Lorenz zu sammenschauernd fort. ,Hätt' drauf geschworen, daß sie tot war — mausetot." Erik schwieg, und beide beschleunigten ihre Schritte. Plötzlich hält Lorenz den andern am Arm zurück. „Hörst du nichts?" „Nein. Set doch vernünftig! Aus dir sprechen Fräulein Arnoldsens Weine!" °' „Bah, Weine! Du weißt, was ich vertragen kann!" Und wieder schreiten sie flott örauflvs — einsilbig, ver stimmt, jeder noch unter dem Eindruck

der letzten Stunde. Da — das Aufzucken eines Blitzes, gefolgt von dumpfem Donnerrollen. Lorenz fährt zusammen und wird kretdeblatz. „Du bist heute nervös wie ein bleichstchtiges Schul mädel", spöttelt Erik. „Wie oft hast du damit geprahlt, du könntest jeden Anblick ertragen. Und nun benimmst du dich wie ein -Hasenfuß, weil ein schwächliches Kind, wenn es schläft, ein bißchen bleich aussteht." „Nein, das ist es nicht!" murmelt Lorenz. „Pst! Hörst du nichts?" Und lauschend bleibt er stehen. ,Mas denn schon

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Pagina 17 di 28
Data: 07.06.1930
Descrizione fisica: 28
in das Gras. Es war Lorenz, einer von den Klosterleuten, der von der Alpe Lüsens kam. In seiner Hand trug er einen Strauß brennroter Donnerrosen, silbener Edelwettzsterne, blutdunkler Bru nellen und himmelblauer Bergvergitzmeinnicht. Er hatte die Blumen auf der Alpe gepflückt und wollte sie Hiltrud bringen, Kuonrads Tochter. Daß nun aber der alte Kuonrad am Ufer saß, freute ihn wenig. So gerne Lorenz die Tochter sah, so ungerne sah er den Vater,- verfolgte dieser ja Me Klosterleute mit un auslöschlichem

Hasse. Doch Hiltrud erwiderte Lorenz' Liebe. Wohl hing ihr Gefühl am Vater und am alten Glauben, Mer ihr Herz gehörte Lorenz. Und wenn er ihr erzählte von den reichen Schätzen des Stiftes Wilten oder von all dem, was er gesehen, da er einmal gar als Troß knecht seiner Gnaden des Abtes nach Rom geritten, da vergaß Hiltrud Winterspuk und Nornenhaß und schmiegte sich mit aller Hingebung ihres jungen Wesens an den Ge liebten. Lorenz sah sie eben jenseits des Flusses aus der kleinen Fischerhütte treten

und in den Garten gehen, wo die Wäsche blendendweitz zwischen den Obstbäumen flat terte. Vom Westen warf das Brandjoch schon lange Schatten in den Höttinger Graben, aber St. Nikolaus lag noch in der prallen Sonne und Hiltruds buntes Kleid blühte wie eine Alpenrose im grünen Gesträuch. Sie sang beim Abnehmen der Wäsche. Lorenz hörte ihre helle Stimme fröhlich über das rauschende Wasser herüber klingen. Da mischte sich wieder das fromme Lied der Pilger darein, die nach kurzer Rast betend weiter zogen

. Der Kahn neigte sich, erschreckt sprangen die Pilger auf die andere Seite des Ilachens, das Schiff kippte um und seine Insassen stürzten in die reißenden Fluten. All das hatte Lorenz gesehen, der noch immer am Ufer im Grase lag. Er sah das Nahen des Bootes, sah die Furcht der Wallfahrer und den Sturz in den wilden Fluß. Aber ebenso rasch hatte er sein Oberkleid abgewor- sen und war in das strudelnde Wasser gesprungen. Den ersten der Pilger erhaschte er an seinem braunen Pilger mantel

, und während cs dem zweiten gelang, sich an einem Strauche festzuhalten, zog Lorenz den alten Kuon rad ans Ufer, den im eiskalten Wasser die Kräfte ver lassen hatten. Inzwischen waren auch von Hötting und St. Nikolaus Leute mit ihren Kähnen zu Hilfe ge kommen, aber als sie landeten, war das Werk der Ret tung bereits vollbracht. Betend warfen sich die Pilger auf die Knie und dank ten Gott. Der Aelteste von ihnen holte ein Buch aus seinen durchnäßten Kleidern, nahm ein Bild des heiligen Pilgervaters Jacobus major heraus

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Pagina 8 di 32
Data: 16.07.1910
Descrizione fisica: 32
: WohltäLigAiWkonzert zugunsten der Mrienkobonie Wildnwos. * Kinematograph (Universitätspraßs Leim Grauen Bären) : Tägüch bis 10 Ühr aberrds Vorstel¬ lungen. Physograph (Karlstraße): Täglich Vorstellungen bis 10 Uhr abends. Central-Kinematograph (Maria Theresienstrahe) : Von 10 Uhr vormittags Ns 10 Uhr abends Vorstellungen. Gerichtszeitung. (Der Erbauer und frühere Besitzer des Hotels „Fluchthorn" in G allste,) der 1686 in Galtür gebvrrne Franz Lorenz, ftanb dieser Tage

mit einem Hammer zurückkehrte. Mit dem¬ selben versetzte er dem Sonvregger von rückwärts einen Schlag gegen die Schläft, worauf dieser zu¬ sammensank, Lorenz schickte dann die anderen Bauern fort und blieb mit noch einem Bauern noch eine Zeit lang in der Stube. In den frühen Morgen¬ stunden kam Sondregger wiärer zum Bewußtsein und blieb beim Tisch sitzen, tov ihn Lorenz traf und ihn zürn Arzt schickte. Dies tat der Taglöhner

aber nicht. — Am 24. April kaufte sich Lorenz beim Filialleiter der Firma Holzhammer in Land eck ein Fahrrad um den Preis von 220 Kronen und zahlte 80 Kronen an, während er den übrigen Betrag in Monatsraten von 20 Kronen zahlen sollte. Da Lorenz die Raten nicht einhielt, begab sich der Filial- lciter nach Galtür, wv er bald sah, daß sich Lorenz in schlechter Lage befinde. Ms er nun das Rad zurückverlangte, sagte ihm Lorenz, er habe es seinem Bruder

zum Ankauf gegeben, weil er ihm noch etwas schulde: der Filialleiter hatte aber bis zur gänz¬ lichen Bezahlung des Rades den Eigentumsvorbehalt. — Am 19. November 1909 machte Lorenz bei der Gendarmerie und beim Bezirksgerichte die Anzeige gegen seinen Schwager Ignaz Wechner, daß derselbe des Diebstahles verdächtig sei, und verlangte wieder¬ holt eine Hausdurchsuchung bei demselben. Schließ lich wurde ihm dieselbe bewilligt, wobei sich her- aussteMe

, daß die im Besitze des Wechner Vorgefun denen Betten, die er hatte holen lassen, tatsächlich Wechners Eigentum waren, und daß die Spiegel zur Deckung eines Darlehens vvn 150 Kronen dienert mußten. — Daß ein solcher Hotelier auf keinen grünen Zweig kommen konnte, ist begreiflich. Im Frühjahr 1910 kam er nun auch in Konkurs, dessen hauptsäch¬ lichste Ursache dieBaugeschichte des Hotels war. Lorenz hatte von seinem Vater ein Vermögen von 10.000 Kronen

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Pagina 2 di 10
Data: 27.11.1923
Descrizione fisica: 10
gekounnen. Auch ein Schuh - Warengeschäft wurde beraubt. Mehrere Täter konnten festgenommen werden. Den Vaker und die Schwester ermordet. Möglenz b. Liebenwerda, 26. November. Einem furcht^ baren Verbrechen sind der 40jährige Häusler und Ddau- rer Wilhelm Lorenz und seine 21jährige Tochter Martha zum Opfer gefallen. Seit einigen Tagen wur den die beiden vermißt- Nach Anssagen des Sohnes K u r t sollte der Vater mit der Tochter nach Dresden verreist feine Die Verdachtsmomente verdichteten

sich aber gegen den 20jährigen, schon nrehrmals vorbestraften Sohn Kurt so stark, daß seine Verhaftung erfolgte. Die Nachforschungen nach den Bevschnmndc:ben führten bald zu grauenhaften Enthüllungen. In der Jauchengrube fand man die Martha Lorenz: im Garten vergraben und mit Kartoffelkraut überdeckt fa:vd sich die Leiche des gleichfalls ermordeten Wilhelm Lorenz. Beide Personen waren erschlagen worden: Wilhelm Lorenz außerdem mit einem Lederrtomen stranguliert. Bisher haben die Nachforschungen folgendes ergeben

: Am Montagaberid gegen 5 Uhr ist eine fremde Person auf den Hof gekom men. Mit dieser Person hat sich Kurt Lorenz verständigt. Sofort darnach mutz der Mord an der Schwester Martha, die beim Melken tm Stalle erschlagen worden tftz ge schehen sein. Die Erschlagene ist noch lebend in die Jauchengrube geworfen worden, denn, wie die Obduktion ergab, ist der Tod infolge Erstickens ein- getreten. Seinen Vater hatte der Bursche dann unter einem Vorwände hevansgelockt. Er wunde im Hofe er schlagen und stranguliert

. In der Nacht rvnr- den dann die Spuren verwischt. Im -Hose wurde Kies gefahren. Der Vater im Garten vergraben und sodann der ganze Garten umgegraben. Als die furchtbare Mordtat enthüllt wurde, fiel sofort der Verdacht auf den Sohn :nrd Bruder Kurt Lorenz, der zunächst infolge seines Leugnens nur wegen Dieb stahls verhaftet wurde. Der inzwischen ebenfalls ver haftete jugendliche Arbeiter Saalbach hat die Mittäter schaft oingestanden und ein Erfassendes Geständnis abgelegt. Ans seinen Aussage:: geht hervor

, daß Kurt Lorenz der Anstifter und Mörder ist. Saalbach hat sich der Beihilfe schuldig gemacht. Zu der Entdeckung des Mitschuldigen und damit zur Ueberführung des immer noch leugnenden Kurt Lorenz kam öS dadurch, daß fest- gestellt wurde, daß Saalbach bei der Sparkasse einige auf den Namen Lorenz ausgestellte Schecks einzu lösen ver sucht hatte. In dem eindringliche« Verhöre gestand Saalbach schließlich seine Mtthelsrrschafi, zu der er durch Lorenz überredet worden war. Erhöhung der alte« Pensionen

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Pagina 6 di 10
Data: 26.04.1923
Descrizione fisica: 10
Freilichtburgspieles „Herr Walther von der Vogelweide", Lektor Rudolf Lorenz, wird uns gefckMben: Rach zchnjährig-er Bühnenpraxis als Darsteller und RlMsseur an verschiedenen deutschen Stadt- und Hoftheatern wurde Mudolf Lorenz der Begründer einer Theater- -und Redekunstschule. Von dieser aus übernahm er die Leitung und Einstudierung großer Volksschauspiele religiösen und vaterländischen Charakters. Er schrieb ein „August Hermann Fra ncke- Spiel", das bis zum Jahre 1900 vornehmlich in den Städten Halle

a. S., Magde burg und Osnabrück oufgeführt wurde. 1900 schrieb Lorenz das Heimats-piel „L i ch t e n st e i n" nach Hauffs romantischer Sage, das durch drei Sommer hindurch von Pfingsten bis zum Sedantagß all« Sonntage am Fuße der Burg Lichtenstein von den dortigen Ein heimischen au'fgeführt wurde. Dieses Lichtensteinfpiel kam twrat auch nach Chicago und Philadelphia, ebenso nach Jerusalem, wo Heimattreue Württemberger für mehrmalige Aufführungen sorgten. 1906 verfaßte Rudolf Lorenz das groß

« mittelalterliche Hohentwiel- Spiel „Unter der R e i ch ssturm fa h n e", das wiederum von Einheimischen 19mal aufgeführt wurde. 1907 ging Lorenz in die Schweiz und ries dort ein klassisches Weihespiel unter freiem Himmel ins Leben. Es war Schillers „Braut von Messina", di« er mit einem Sprechchor von 400 Schweizern in den Ruinen des alt- römischen Amphitheaters zu Brugg (Dindonissa) mit glänzendem Er folg aufführen konnte. 1908 studierte er in Rapperswiel Kleists „H e r m a n nf chl a ch t" als Bolksfpiel

mit Laien ein; 1909 wurde von Lorenz am Vierwaldstättersee in Hertenstein eine -künstlerisch« Freilichtbühne mit wechselndem klassischen Repertoir, in dem Grill parzers Dramen einen hervorragenden Platz einnahnien, gegründet. Dieses Theater ist auch 1910 in feinen Händen geblieben. Von Hertenstein wurde Loreuz nach Berlin in den Vorort Bernau be rufen, um dieser Stadt ein Heimatspiel zu schreiben: „Di.« Hus- siten vor Bernau" sind dann in den Jahren 1911 und 1912 50mal aufgeführt worden. Gleichzeitig

wurde in Aachen unter Leitung des Direktor Lorenz ein städtisches Kurfreilichttheater be gründet. 1913 ries Lorenz am kleinen Wannfee bei Berlin wiederum ein künstlerisches Freilichttheater ins Leben, das aber mit Kriegs- ausbruch eingestellt werden mußte. 1916 ging Lorenz nach Bozen, um für fein nenestes Werk „Herr Walther von der Vogel weid«" Studien zu machen. Während feines dreijährigen Bozner Aufenthaltes fiihrte er Hans Sachsspiele, Märchenspiele usw. im Freien mit vorzüglichem Erfolg

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Pagina 19 di 20
Data: 11.05.1939
Descrizione fisica: 20
spricht Prof. Hammer I über die Innsbrucker Alfftadt. Von Hann» Lerch „Ja. ja", seufzte Max, der zwar einen netten Posten im väterlichen Porzellangeschäft, sonst jedoch nur einfaches Kauf mannsdeutsch sein eigen nannte. „Ihr Schriftsteller wißt immer die schönsten Worte. Da fliegen euch die Mädel zu!" Lorenz meinte: „Dafür hast du Geld, ich nicht. Und da flie gen die Mädel auch leicht wieder fort!" „Bei dir ist das nicht so schlimm!" seufzte Max. „du sindest gleich

, dieses blumige neue Kleid, sicher die Erfindung einer ge schmackvollen Phantasie, verleiht Ihnen eine beschwingte Fro heit, eine leichte Grazie, eine elfenhafte Schlankheit..." „Großartig, Lorenz! Doch wie komme ich auf solche Worte?" „Wenn's weiter nichts ist", lachte Lorenz und schrieb schon: blumig, elegant, leicht hingegossen, fabechaft, erfreulich, pfun dig, köstlich, eindrucksvoll... Kurz, es vergingen keine zehn Minuten, und Max hielt eine große Liste in der Hand. „Sei jedoch vorsichtig", warnte

Lorenz, „mit den Beiwörtern ist es ähnlich wie mit der englischen Gewürztunke, ein Tropfen zu viel und die Pastete schmeckt so stark nach Pfeffer, daß die Leute den Husten bekommen!" Zwei Tage darauf wollte Lorenz einer sehr niedlichen jungen Dame eine Tasse schenken. Natürlich ging er zu Max und traf ihn hocherfreut hinterm Ladentisch. „Deine Beiwörter", begann Max. sind eine pfundig erfreu liche Sache. Gestern abend habe ich einer alten Dame ein bun tes Geschirr mit fabelhaftem Schwung verkauft

, weil ich so glutvoll schön gesprochen habe... Und was steht zu deinen Diensten, mein Freund... Eine Tasse? Oh, sieh dir dieses vor nehm zurückhaltende Muster an! Es ist in seinen gedämpft verblassenden Farbtönen von solch hingegossener Grazie, und in seiner vollendeten Veränderung von solch mattverdämmern dem Beige, daß du sicher mit fest entschlossenem Griff deine Geldbörse ziehen wirst..." Lorenz nahm die Tasse, er kaufte sie mit Blitzschnelligkeit und ging worttos. Zu Hause schrieb er an Max einen flehent

lichen Brief, er möchte den Zettel mit den schmückenden Bei wörtern vernichten... Maxens Antwort war ebenso kurz: „Ich treffe Brigitte Krü ger heute abend auf dem Harmonieball. Du sollst sehen, daß du schon übermorgen die Einladung zu unserer glücklichen, vorteilhaften und höchst überraschenden Verlobung freudigst erhältst...!" Doch Lorenz wartete vergebens. Die Einladung traf nicht ein, dafür las er eine Woche später in der Zeitung, Fräulein Brigitte Krüger habe sich als zukünftigen Ehemann

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Pagina 3 di 12
Data: 22.10.1928
Descrizione fisica: 12
Gustav Adolf Lorenz, derzeit in Wien, wegen fahr lässiger Kridä und Gustav Adolf Lorenz noch überdies wegen Verbrechens der Veruntreuung zu verantworten. Die Genannten hatten im Vereine mit dem inzwischen verstorbenen Eugen Ulmann am 22. November 1921 mit der Wiener Bank A.-G. einen Kommanditvertrag geschlossen, um unter der Firma „Klagenfurter Bank, Lorenz, Michner und Komp." in Klagenfurt Bankgeschäfte zu betreiben. Emil Michner und Ferdinand Steinhard hatten als persönlich haftende Gesellschafter

je 50.000 Kronen, der gleichfalls persönlich haftende Bank direktor Lorenz 10.000 Kronen einzubringen, während die Wiener Bank A.--G. als Kommanöitistin 14.000 Kronen einzubringen hatte. Dieser Betrag erwies sich aber schon von Haus aus als zu klein, da bereits im Herbst 1924 das EigenVapital der Gesellschaft aufgebraucht war. Im April 1924 beieiligte sich die Klagenfurter Bank an der „Alpenländischen Metallemballageuerzeugung Josef Nowak" in Klagenfurt derart, daß sie schon mit Ende des genannten

die Klagenfurter Bank in ihren Büchern im Debitorenkonto die Debitoren Engelbert Mauracher in Leibnitz und Dr. Eugen Krappinger in Klagenfurt aus, obschon unter diesen Namen der Bankdirektor Lorenz mit Bankgeldern an der Börse spekulierte. Wie nun Direktor Lorenz in Wien angab, war der Zweck dieser Dcckkontt, der Steuerbehörde einen allfälligen Gewinn nicht Nachweisen zu müssen, son dern denselben eventuell für Remunerationen zu ver wenden. Im Oktober 1924 war die Wiener Bank-A.-G. zu sammengebrochen

. Damit war der Klagenfurter Bank die finanzielle Stütze genommen. Schon die am 28. Februar 1925 abgeschlossene Bilanz für 1924 wies einen Ver- i mögensabgang von 280 Millionen Kronen aus. Nach An- i gäbe des Bankdirektors Lorenz habe er seinen Gesell- i schaftern Michner und Steinhart schon damals nahegelegt, den Ausgleich anzumelden. Tatsächlich versuchten auch die letztgenannten beiden Herren im Wege der Regierung, eine finanzielle Stützung der Bank zu erzielen, welcher Versuch jedoch fehlschlug, obschon die weiteren

Halbjahrs bilanzen einen unaufhaltsamen Zerfall ankündigten, schloß die Klagenfurter Bank erst am 13. Jänner 1926 ihre Schalter und faßte den Beschluß auf Liquidierung. I Der Konkurs wurde am 13. Februar 1927 mit einem Passivstande von 156.389 8 eröffnet, dem an Aktiven nur t3.904 8 gegenttberstanden. Michner und Steinhart leugnen, von den Deckkontis and den Spekulationen des Direktors Lorenz gewußt zu haben. Aus den Büchern der Bank geht weiter hervor, daß Lorenz im Jahre 1923 und im Jahre 1924

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Pagina 3 di 12
Data: 15.05.1931
Descrizione fisica: 12
darauf rollt unten der Taxi mit ihm davon. Nachdenklich zieht Lorenz die Augenbrauen in die Höhe, während ein leiser Pfiff seinen gespitzten Lippen ent schlüpft. Er weiß, seine Lage ist eine kritische — wenn auch Erik Niels momentan auf falscher Fährte ist. — Am nächsten Morgen bereits erhält er von dem „Idioten" einen Brief. In steifen, fast unleserlichen Schriftzügen teilt der Bettler ihm mit, daß alles in Ord nung sei. Die Polizei habe zwar ein wachsames Auge

auf ihn,- er habe aber bis jetzt alle genasführt. Freilich möchte er so bald wie möglich weg aus Tromsö, da ihm dort der Boden unter den Füßen doch etwas heiß würde. Was Herr Jespersen meine: ob er schon kommen könne? Sofort schreibt ihm Lorenz unter der Adresse eines Kumpanen Jakobs: ,-Erwarte dich. Aber unter andrer Maske." 23. Einige Tage sind vergangen. Lorenz Jespersen und sein inzwischen eingetroffener Komplice sind in vollster „Arbeit", Es beginnt, sich auf die neue Zeit einzustellen. Aber auch das tut es vorläufig noch rein

Kammerdiener mode gekleideten Herrn mit den militärisch geschnittenen Haaren und dem glattrasierten Gesicht den ehemaligen zerlumpten Bettler Jakob wiedererkennen, der jahrelang als „Taubstummer" die norwegische Hauptstadt unsicher machte und dann lange Zeit als „Idiot" Tromsö und Um gebung abstrolchte.... Gestern hat Lorenz seiner Wirtin drunten am Hafen mitgeteilt, er wolle ausziehen. Deren verwunderte Frage, ob er plötzlich mit seiner bisherigen Wohnung unzufrie den sei, verneinte er mit gesucht

, die Lorenz in einer ob skuren Tanzdiele kennen gelernt. Zwar hat man in letzter Zeit nichts mehr über die beiden gehört — aber wer weiß, wie die Sachen in Wirklichkeit stehen! Dies und noch manches andere drückte Frau Petersens Schmunzeln aus. Und Lorenz hat wieder einmal seinen Zweck erreicht.... Jetzt heißt es für ihn, eine passende Wohnung finden — am besten ein Häuschen zum Alleinbewohnen in einer abgelegenen Gegend, wo man völlig unbeachtet und un gestört ist. Der Diener Jakob wird auf die Suche

, zum dauernden Annehmen des für sie bestimmten Namens zu bewegen. Es hat Lorenz ja einen hübschen Batzen Geld gekostet, von der Pfandleiherswitwe Sarah Lewis in Tromsö die auf den Namen ihrer verschollenen Tochter lautenden Papiere herauszukriegen. „Wenn nun meine Tochter wieder auftaucht?" hatte die Frau ängstlich gemeint — weniger aus neu erwachender zärtlicher Mutterliebe, als aus Spekulation, um den Preis hinaufzuschrauben. „Blödsinn!" hatte Lorenz geantwortet. „Die ist ausge wandert. Nach Paris

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Pagina 4 di 12
Data: 15.05.1931
Descrizione fisica: 12
kämpft. Dafür muß aber wieder das Kampfinstrument geschaffen werden. Die Tiroler Heimatwehr ist auf M MM in ganz frischer, hervorragender Qualität, «Mv samt Verbinder und Spritzen, sehr billig bei Ludwig Tachezy, Museumstraße 22, Mariahilf 2 Andreas-Hofer-Straße 14 eine verflixt hohe Meinung hat. Aber vorläufig ist der ja außer Schußweite. Und wenn er zurückkehrt, wird es nicht schwer sein, ihn von dem kleinen Hause Nr. 5 im Jonas- Gehölz fern zu halten. Lorenz kennt Eriks strenge Grund sätze

- wie oft hatte er sich geärgert über dessen Kopfschüt teln, sobald die Rede auf seine Bekanntschaft mit der be rüchtigten Karin Lewis kam! Und wer weiß, was bis zu Eriks Rückkehr alles noch passiert ist 24. Ein feuchtkalter nordischer Novembertag.... Grauschwarz der Himmel mit feinen tiefhängenden Wolken. Dick und dumpf die Luft. Winterstimmung.... Bor dem geöffneten Tor des kleinen Hauses Jonas- Gehölz Nr. 5 hält soeben mit kurzem Ruck ein Auto. Galant hilft Lorenz Jespersen seiner jungen Gattin beim

andere glücklich mache, so sei eine Lüge nicht nur erlaubt, sondern sogar ein gutes Werk. So trug also Jngeborg mit zitternder Hand den falschen Namen in das Protokoll ein. Es ist ja für die beiden, die sie liebt: für Tante Sigrid und Erik Niels! . .. Lorenz ist in bester Laune. Die Hauptschwierigkeiten sind überwunden. Wenn Erik zurückkehrt und von Lorenzens Verheiratung mit Karin Lewis hört, wird er die Achseln zucken uno zu dinem andern Gesprächsthema übergehen. Auch Jngeborg ist heiterer als seit langem

mit glückseligem Lächeln in die Augen blicken .. . Und lächelnd läßt Jngeborg sich von der alten Jansen in ihr Zimmer führen und Hut und Mantel abnehmen. Jetzt nähert sich Jakob, der bisher in respektvoller Ent fernung gestanden, seinem Herrn. „Hurrah, sie ist mein!" ruft Lorenz gedämpft in diabo lischer Freude, den andern derb auf die Schulter klopfend. „Trink auf das Wohl des jungen Paares, Jakob!" Rasch füllt er zwei Gläser mit Champagner und hält Jakob eines davon hin. Dieser nimmt es nur zögernd

. Mißtrauisch schielt er nach den lebhaft geröteten Zügen seines Herrn. ,„Hol öer Kuckuck dein Unkengesicht!" höhnt Lorenz. „Was grübelst du dir zusammen? Sei fröhlich mit mir! Wir sind am Ziel!" „Hm, ich fürchte —" knurrt Jakob. „Na, was denn, alter Brummbär?" „Sie verlieben sich in das junge Ding." Lachend schlägt Lorenz sich aufs Knie." „Nee, Jakob! Keine Angst! 's Geschäft geht vor... Pst, sie kommt!" Rasch tritt Jakob zurück. Seine lange, dürre Gestalt nimmt wieder die unterwürfige Haltung des Dieners

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Pagina 3 di 10
Data: 21.08.1941
Descrizione fisica: 10
sich um. Da er- annte sie die Stelle wieder, wo sie neulich den Lorenz ge- offen hatte. Und da entstand schlagartig in der Walp ein ntschluß. Sie würde den Lorenz aufsuchen. Heute noch! ,orn und Trotz trieben sie dazu — und noch etwas anderes, etwas Unbegreifliches, ein fremder Wille, dessen Werkzeug sie war. Hüte dich, Lorenz! Du Nachtmahr, du Waldschreck! Lei hellem Tageslicht wollte die Walp ihn stellen, wollte sich den Frechen anschauen, vor dem sie hatte flüchten müssen in der uralten, schwachen Weiberangst

. Ihr heißes Herz klopfte in einer Wildheit, die ihr den Atem benahm. Und dann fühlte sie in ihrer Rocktasche nach dem kühlen schweren Klumpen, der beim Gehen wider ihren Schenkel schlug. Sie hatte den belgischen Browning zu sich gesteckt; denn nimmer wollte die Walp in die Lage kommen, sich im Busch verkriechen zu müssen wie ein gejagtes Wild. „Wo ist die Elis?" würde sie den Lorenz fragen. „Was war zwischen dir und ihr? Was hast du ihr gesagt, daß sie fort hat müssen aus dem Moorhof bei Nacht und Nebel

?" Und die Walp wußte plötzlich mit hellseherischer Gewißheit, daß der Schlüssel für das Verschwinden der Elis bei Lorenz zu suchen war. Einzig und allein bei ihm! Ihre Lippen strafften sich noch strenger. Weh dir, Mensch, wenn das Mädel an dir zugrund gangen ist! „Da Hab ich noch ein Wörtl mitzureden! Ich bin auch noch da!" Laut und zornig sagte es die Walp Weidacherin. Ihre Augen waren wieder wach und scharf. Und wie von dem ent schlossenen Wort verscheucht, war das schemenhafte Kind Elis vom Wegrand

hat." Die Walp hatte den Lorenz noch nie in seiner Vorstadt wohnung ausgesucht und mußte sich durchfragen. Zum ersten mal in ihrem Leben geriet sie in eine Gegend, die noch nicht Stadt war und nicht mehr Land. Es gefiel ihr nicht hstr: Lagerschuppen, Werkstätten, Garagen, einzelne hohe Häuser brocken mit kahlen Brandmauern, die ihr so merkwürdig ab geschnitten erschienen, Lattenzäune mit Tafeln, die vor bissi gen Hunden warnten, und dazwischen einmal ein langge strecktes einstöckiges Gebäude

, dem man den ehemaligen Bau ernhof ansah. Still blieb die Walp davor stehen: Hat dich die Stadt aufgefressen, Bauer? Und froh, unendlich froh war sie, weil das ihrem einsamen Hof im Moor nicht geschehen konnte. Das war also die Welt, in die sie der Gschwendtner Lorenz hatte verpflanzen wollen. Hier hatte er wohl im Sinn gehabt, den Kramladen aufzumachen und sie, die Walp Weidacherin, hineinzustellen. Nie hatte die Walp tiefer gespürt, wie fremd dem Lorenz ihr Wesen geblieben war. Er hatte nie gewußt, wer

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Pagina 11 di 24
Data: 23.04.1927
Descrizione fisica: 24
würde, so daß heute die neuerliche Verhandlung unter dem Vorsitze des Ober- landesgerichtsrates Dr. Gustav Hergett begann. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Hofrat Lintner, die Verteidigung sühn Kechtsanwalt Dr. Ludwig Finkler aus Wen. Das Schicksal der Arbettergroscheu. Sozialdemokratische Betriebsräte vor Gericht. Wie», 22. April. Im Prozeß gegen drei Angestellte der städtischen Gas werke, den gewesenen Aufseher Karl Ratzenberger, den ftösbi. Beleuchtturgsausseher Karl Lorenz und den Aufseher Leopold Polt

er, daß dies aus Freundschaft geschehen sei und auch deshalb, weil er die Sache allein nicht hätte machen kön nen. Eine Arbeiterin des Gaswerkes Leopoldsau hat der Angeklagte zweimal sterben lassen, obwohl ste noch heute lebt und sich guter Gesundheit erfreut. Ueber die Borgänge bei der Kassegebarung in der Sterbe- kasse berichtete Ratzenberger weiter: Im Fahre 1923 übernahm Lorenz die Kasse vom früheren Kassier S u- sak. Dabei wurde festge-stellt, daß Susak überhaupt ketneBuchsührung gehabt hatte. Bet Ueberprüsurig

einen Betrag von rirnd 20 Millionen schuldig war, wurde, um diesen Fehl betrag aufzubringen, beschlossen von den Arbeitern perWoche «mbgmehr e i n z u h e b e «, bis der Fehlbetrag gedeckt sei. Diese er höhte Umlage wurde bis zu einer Höhevo« 39 Mil lionen eingehobcn, trotzdem aber wurden die schul digen 29 Millionen nicht gedeckt. Damit war um >13 Mir nachmittags das Verhör dieses Angeklagten beendet und es folgte das Verhör des zwei ten Angeklagten, des Kassiers Karl Lorenz, der noch immer

ins Gesicht, daß er von den Unterschlagun gen gewußt und seinen Teil in Empfang genommen habe. Lorenz gibt weiter an, daß Ratzenberger seiner Geliebten um 17 Millionen eine« Zobelpelz gekauft, mit ihr Reisen in die Tschechoslowakei und nach Deutschland gemacht und ihr eine Woh nung ein gerichtet habe. Dies bestreitet RatzeWerger und betont nochmals, daß er allein die Unterschlagungen nicht hätte durchführen können. Auch der Staatsanwalt bezweifelt, daß Lorenz nichts gewußt habe: Lorenz aber bleibt dabei

, nichts Unrechtes getan zu haben. Bezüglich eines Faktums über 1150 8 ins Kreuzverhör genommen, erklärte Lorenz, es könne dies nur eine Ver rechnung" iein: er habe nichts genommen. Der Staatsanwalt gab zu, daß eine arge Schlamperei ge herrscht habe, aber daß s o v i e I e Fehlbuchungen, BervÄ- nungen usw. vvvgeüAnmen sein sollten, sei doch nicht zu glauben. Das Urteil. KB. Wien, 22. April. Gegen die drei Angestellten der städtischen Gaswerke, und zwar den ehemaligen Auss-cher Karl Ratzenberger, Len

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Pagina 7 di 8
Data: 22.05.1944
Descrizione fisica: 8
Rombecg aus dem Hause tritt, knarrt das Hoftor. „Lorenz!" ruft das Mädchen halblaut und eilt dem Bruder entgegen. In dem wctterbraunen Gesicht des Soldaten ist eine unruhige Frage: „Wie geht's der Mutter?" Lisa wagt es nicht, den Mann onzusehen, damit er ihre von der Sorge und den durchwachten Näch ten geröteten Lider nicht gewahr werde. Daß er zuerst nach der Mutter fragt, denkt sie, — und er weih doch: oben in ihrer Stube liegt Erika, seine junge Frau, und harrt ihrer schweren Stunde ent

gegen. Dann hebt das Mädchen die Schultern. „Der Arzt ist bei der Mutter. Schon feit gestern. Die Krise, hat er gemeint. Heute müsse es sich entscheiden. Aber", sie zögert ein wenig, „es ist wohl nicht sehr viel Hoffnung." Sie sind ins Haus gelangt. Lorenz müht sich, be hutsam zu gehen. Er verwünscht heimlich die schwe ren, benagelten Schuhe, die dennoch hart auf die Fliesen schlagen.. Lisa führt den Bruder in ihre Kammer und hilft ihm von seiner Last. Aufatmend schaut Lorenz sich um. Daheim! Wie airders

. Für uns, Lorenz." Der Bruder hat den Kopf auf beide Hände ge stützt. Sein Gesicht ist der Schwester verborgen. Dann aber schauen plötzlich zwei Augen das Mädchen an, daß Lisa schier erschrickt. Ein leises Stöhnen kommt aus des Mannes Brust. „Verzehrt für uns, Lisa. Es ist furchtbar zu wissen, daß wir cs ihr nicht haben danken dürfen. Was red' ich: nicht haben danken wollen! Ja, Lisa, so ist cs. Wieviel Leid und Kummer hob' ich in jungenhafter Unbekümmertheit ihr zugefügt, indes sie so hart und schwer schon

den Arm um des Mannes Schulter. „Du quälst dich. Lorenz. Und du denkst wie ein Mann. Glaub' mir: Mistter rechnen anders. Ein dankbares Lächeln chrer Kinder, ein liebes Wort wiegt Tage und Nächte voller Leid auf. Mutter ist TNachdrnA verboten) Hallo! Hier Firma Stüregg! Ein heiterer Wiener Roman / Von Gabriele von Sazenhoten Die Gegend ist zwar monoton, fade, und vor den Augen liegt endlos staubig die Landstraße, aber das ist egal. Nini ist verliebt. Die Welt ist daher vollkommen

sieht sich indessen die netten Schweine an, sie grunzen freundlich hinter einer Planke. Eins ist gar so klein und rosig noch, wie aus Zucker. Was er damit macht, fragt sie. glücklich gewesen, trotz allem: vielleicht eben darum, daß ihr Leben so war. Wenn Erika Mutter sein wird, wirst üu's auis neue erleben dürfen: eine rechte Mutter will sich verzehren können für ihr Kind. Und — sollte es nun zu Ende gehen, Lorenz, so wird die Mutter meinen, ihre Tage feien immer voller Licht

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Pagina 1 di 12
Data: 04.02.1902
Descrizione fisica: 12
: Von den aus Anlass des Geburtstages des Kaisers Wilhelm durch Ordens¬ verleihungen decorierten Personen hat ein größerer Theil die Annahme der Auszeichnungen zurückge¬ wiesen. Wie bis jetzt bekannt geworden ist, sind Feuilleton. Mit den Buren gegen ALbiorr. (Erlebnisse aus dem Transvaalkriege.) Von Ernst Frhrn. v. Wränget. (A-tz nur verboten.» X.' Formierung des Internationalen Corps unter Com" Mandant Lorenz. — Gefecht bei Irene. — Über¬ gabe Pretorias. Oberst

Lorenz und ich hatten bereits die Er¬ laubnis vom Hospitalarzt, auszugehen. Täglich kamen immer mehr Ausländer herein nach Pre¬ toria. Zum Theil ohne Kleidung und ohne Schuh- zeug. Mit einem Wort, zerrissen und zerlumpt. Das schlimmste aber war, sie hatten den Anhalt an ihr altes Commando verloren, alle aber waren begierig, ein neues Ausländer-Corps zu gründen. Immer mehr Ausländer kamen, immer mehr wur¬ den Stimmen laut zur Formierung

einer Fremden¬ legion. — Kein besserer Mann für den Comman- danten der Ausländer konnte gefunden werden, als unser alter, erprobter Lorenz. — Im Old-Union- Club, gegenüber dem Regierungsgebäude, wurde das Hauptquartier aufgeschlagen. Hier trafen nun Männer zusammen, wie Oberst Lorenz, Lieutenant Eschigogin, Rittmeister Jllich, der Dr. Wallentin und ich, um zu berathen. Die Feinde konnten jeden Tag in Johannesburg einmarschieren und würden sodann

nicht mehr weit von den Thoren Pretorias sein. Es hieß also schnell handeln. — Die sämmtlichen Ausländer in und in der Nähe von Pretoria, die sich geweigert hatten, im Frei¬ staat noch fernerhin zu fechten, mussten unbedingt zu einem Commando vereinigt werden. — Selbst¬ verständlich konnte dies nicht ohne Zustimmung der Regierung geschehen. — Lorenz musste vom Gou¬ verneur die Befugnis, ein Corps zusammenzubringen, erhalten. Vom Staatssecretär

Reitz wurde auf unsere Veranlassung hin am nächsten Tage ein Befehl bekanntgegeben, nach welchem Hauptmann Lorenz den Titel Oberst tragen sollte und er als zukünftiger Commandant der „Internationalen" dieses Corps zusammenzubringen habe. Die Adju¬ tantenstelle übernahm ich wiederum. Die Deutschen standen unter dem directen Befehl des Lieutenants v. Lüderitz, die Franzosen unter dem des Lieute¬ nants Comte d'Eschigogin, während die Oester- reicher

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