spricht Prof. Hammer I über die Innsbrucker Alfftadt. Von Hann» Lerch „Ja. ja", seufzte Max, der zwar einen netten Posten im väterlichen Porzellangeschäft, sonst jedoch nur einfaches Kauf mannsdeutsch sein eigen nannte. „Ihr Schriftsteller wißt immer die schönsten Worte. Da fliegen euch die Mädel zu!" Lorenz meinte: „Dafür hast du Geld, ich nicht. Und da flie gen die Mädel auch leicht wieder fort!" „Bei dir ist das nicht so schlimm!" seufzte Max. „du sindest gleich
, dieses blumige neue Kleid, sicher die Erfindung einer ge schmackvollen Phantasie, verleiht Ihnen eine beschwingte Fro heit, eine leichte Grazie, eine elfenhafte Schlankheit..." „Großartig, Lorenz! Doch wie komme ich auf solche Worte?" „Wenn's weiter nichts ist", lachte Lorenz und schrieb schon: blumig, elegant, leicht hingegossen, fabechaft, erfreulich, pfun dig, köstlich, eindrucksvoll... Kurz, es vergingen keine zehn Minuten, und Max hielt eine große Liste in der Hand. „Sei jedoch vorsichtig", warnte
Lorenz, „mit den Beiwörtern ist es ähnlich wie mit der englischen Gewürztunke, ein Tropfen zu viel und die Pastete schmeckt so stark nach Pfeffer, daß die Leute den Husten bekommen!" Zwei Tage darauf wollte Lorenz einer sehr niedlichen jungen Dame eine Tasse schenken. Natürlich ging er zu Max und traf ihn hocherfreut hinterm Ladentisch. „Deine Beiwörter", begann Max. sind eine pfundig erfreu liche Sache. Gestern abend habe ich einer alten Dame ein bun tes Geschirr mit fabelhaftem Schwung verkauft
, weil ich so glutvoll schön gesprochen habe... Und was steht zu deinen Diensten, mein Freund... Eine Tasse? Oh, sieh dir dieses vor nehm zurückhaltende Muster an! Es ist in seinen gedämpft verblassenden Farbtönen von solch hingegossener Grazie, und in seiner vollendeten Veränderung von solch mattverdämmern dem Beige, daß du sicher mit fest entschlossenem Griff deine Geldbörse ziehen wirst..." Lorenz nahm die Tasse, er kaufte sie mit Blitzschnelligkeit und ging worttos. Zu Hause schrieb er an Max einen flehent
lichen Brief, er möchte den Zettel mit den schmückenden Bei wörtern vernichten... Maxens Antwort war ebenso kurz: „Ich treffe Brigitte Krü ger heute abend auf dem Harmonieball. Du sollst sehen, daß du schon übermorgen die Einladung zu unserer glücklichen, vorteilhaften und höchst überraschenden Verlobung freudigst erhältst...!" Doch Lorenz wartete vergebens. Die Einladung traf nicht ein, dafür las er eine Woche später in der Zeitung, Fräulein Brigitte Krüger habe sich als zukünftigen Ehemann