« PoMparkaffen-Konto Nr. 52.677, Nummer 20 Mittwoch, den 25. Jänner 1922 69. Jahrgang Dochenkalender: Montag, 23. Maria Denn. Dienstag, 24. Timotheus. Mittwoch, 25. Pauli Bek. Donnerstag, 26. Polykarpus. Freitag, 27. Iah. Chr. Samstag, 28. Karl d. Gr. Sonntag, 29. Franz S. Kn Weil Ses Mer LMM Innsbruck, 25. Jänner. Das von uns vor etwa zwei Wochen eingeleitete Volksbegehren über öen Vertrag von Lana konnte vor öen Landtag zur geschäftsordnungsmäßigen Behantz- lung nicht gebracht werden, weil bis zur Stunde
blieben aber mit ihrem An träge nicht allein: sie wurden einmütig von der ganzen Tiroler Bolkspartei unterstützt, so daß der Antrag bei der Abstimmung von allen bürger lichen Abgeordneten angenommen wurde. Die Landesregierung hat öen Auftrag erhalten, den Protest des Tiroler Landtages gegen den Abschluß des Vertrages von Lana der Bundesregierung zu übermit teln. Wir glauben zwar nicht, daß die Nationalräte, die in Wien Steuergesetze und Tariferhöhun gen in Unmenge beschließen, den Einspruch des Tiro
- mensinden sollten, die Führer der Sozialdemokratie a n - deren Sinnes sind. Durch den Einspruch des Tiroler Landtages gegen den Abschluß des Vertrages von Lana hat das von uns einge- leitete und durchgeführte Volksbegehren seinen Z w e ck e r f ü l l t: die Forderung des Volkes ist vor das kompetente Forum gekommen und der Wille des Volkes ist berücksichtigt worden. Es wird nun auch weiterhin Aufgabe des Landtages sein, das S e l b st b e st im mun g s r e ch t des Landes zu schützen und zu achten
, der gegen den Abschluß des Vertrages von Lana mit folgender Begründung Einspruch erhebt: Tirol hat seinerzeit den Skaatsvertrag von St. Germain, durch den uns Südtiroi geraubt und das Land zer rissen wurde, einmütig abgelehnt und sich seine staatsrecht liche- Stellung Vorbehalten. Der Vertrag von Lana, der zwischen Bundeskanzler Dr. Schober und Ministerpräsidenten Dr. Benesch abgeschlossen wurde, gründet sich in seinem ersten Artikel aus den Staatsvertrag von St. Germain. Durch die An nahme des verkrages
in der vorliegenden Form, wäre heute eine freiwillige Anerkennung der uns früher abgezwunge- nen Bedingungen von St. Germain gegeben. Damit ist der freiwillige Verzicht auf Deutschsüdtirol aus gesprochen. Lern Tiroler kann jemals der Aufgabe unseres deutschen Südens, der Heimat Andreas Hofers zustimmen, oder die Unterschrift eines Ver trages g u k h e i tz e n, der einen solchen Verzicht beinhaltet. Das widerspricht der Würde und dem Willen des deut schen Tirolertu ms. Der Vertrag von Lana bedeutet aber such