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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 28.09.1932
Descrizione fisica: 12
Prozeh wegen 282 Schilling. Wien, 28. Sept. Hauptmann Hans K., der 1926 und 1927 in Innsbruck stationiert war, zog sich, als er einen Soldaten aus den Wellen des Inn rettete, eine Lungenentzündung zu. Er lag mehrere Monate krank darnieder. Während dieser Zeit ersuchte er seine Ouartiergeberin, Frau Frieda G., seine goldene Krawatte n- nadel mit einem großen Brillanten von einem Juwelier schätzen zu lassen. Frau Frieda ließ die Nadel schätzen, dann verlor sie sie... Da Frau Frieda versprach

, den Schaden gutzumachen, zahlte Haupt mann K. den Mietzins weiter. Als aber Frau Frieda die Zahlung für die „verlorene" Nadel schuldig blieb, stellte er die Zahlung des Zinses ein. Zwei Jahre später, als Hauptmann K. schon in Wiener- Neustadt diente, bekam er eine Klage aus Zahlung von 282 8 an restlichem Zins zugestellt. Frau Frieda hatte diese For derung an einen Sägewe'rkbesitzer in I nns bru ck zediert und dieser klagte den Hauptmann. Vor dem Bezirksgericht Wiener- Neustadt wendete Hauptmann

K. seine Gegenforderung — er bewertete die „verlorene" Nadel mit 600 Schilling — ein und die Klage wurde abgewiesen. Das Kreisgericht Wiener-Neustadt als Berusuimsgericht hob aber dieses Urteil mit der Begründung auf, daß die Wohnung nur zum Teil Frau Frieda, zum Teil aber ihrem Mann gehört habe, daß also die Gegenforderung des Hauptmannes nur gegen die Frau, nicht aber auch gegen den Mann geltend gemacht werden könne. Hauptmann K. wurde dementsprechend zur Zahlung der Allste des eingeklagten Betrages, 141

an den Hauptmann vermietet hatte. Das Kreisrericht stellte im neuerlichen Beweisverfahren fest, daß als Vermiete? zwar die Frau ausgetreten ist, daß sie aber dabei bloß Vertreterin ihres Mannes, des alleinigen Wohnungsinhaber, war. Hauptmann K. hat zwar dies bestritten, aber das Kreisgericht fand die Aussage des Hauptmannes nicht glaubwürdig. Hauptmann K. wurde neuerlich zur Zahlung von 141 8 verurteilt. Die Beweiswürdiaunq — die Frage, ob das Gericht einem Zeugen oder einer Partei glaubt

oder nicht — unterliegt nicht der Revision durch den Obersten Gerichtshof. Infolgedessen konnte der Oberste Gerichtshof das nach seiner Ansicht unrichtige Urteil des Kreisgerichtes nicht mehr ausheben und gab in seinem Urteil osfen dem Bedauern Ausdruck, daß er mangels formaler Fehler keinen Anlaß, keine Möglichkeit habe, dem angefochtenen Urteil „entgegenzutreten". So habe Hauptmann K. den Prozeß rechtskräftig verloren. Indessen waren zwei Jahre vergangen, Hauptmann K. wurde zum Major befördert und wurde

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Pagina 6 di 12
Data: 19.06.1940
Descrizione fisica: 12
die Gestalten aus dem Imster Schemenlaufen, die Günseliesel oder die anderen Mär chendarstellungen, der Schweinehirt, desfen Bewegung Be obachtung und gekonnten Ausdruck verrät. Auf ein anderes Gebiet führen Arbeiten wie die schönen Armleuchter aus Holz, Ein lustiges Motiv für ein Weinhaus * — T Der Hauptmann und Eduard Lang wurden Freunde. Jener erzählte manchmal von seinem Landhaus und feinen Rosen büschen, die dort in reichen Arten wuchsen, er erzählte von seinen Streichen als Leutnant, wogegen Eduard

Lang nur zögernd von seinem Kinde sprach, das jetzt dem Licht entgegen reife. Es muffe nun bald geboren werden, und so lange wünsche er noch zu leben. Der Hauptmann sah bei solcher Rede zur Seite; er hatte keine Frau, er war ein Einsiedler in Deutsch land und sprach nur von seinem Garten. Manchmal aber kam eine unerklärliche Wildheit über ihn; es kam vor, wenn feind liche Erkundungsabteilungen sich dem Graben bei halber Nacht näherten, daß er den Leuten verbot, zu schießen. Er lag

gewandert, Lang aber erkannte die Schriftzüge seiner Frau. Er ging an das äußerste Ende des Grabens und las. Als er zurückkam, war sein Gesicht verklärt: der kleine Beatus hatte ihn gegrüßt. Ueber der Front zog sich das Gewitter zusammen. Eines Tages brach das Trommelfeuer los. Die Leute hatten in den vergangenen Wochen einen tiefen Stollen in die Erde getrie ben, darin lag ein Halbzug, während der andere Grabenwache hatte. Der Hauptmann war finster. Er sagte nur: „Jetzt kommt die Probe

auf die Unsterblichkeit". Der Boden begann zu dröhnen. Staubige Erdwogen rausch ten auf und ab. Als Verluste eintraten, zog der Hauptmann den Wachzug in den Stollen, im Graben ließ er nur schwache Posten stehen und ließ sie alle halbe Stunde ablösen. Die Leute saßen auf der Treppe des Stollens. Im Inneren drängten sich die Verwundeten, Blut roch herauf bis in das Freie. Eduard Lang war frei von jeder Furcht. Der Hauptmann sah ihn, wie er ruhig durch den feurigen Graben ging und mit dem Posten sprach, als könne

der Kapelle T a n d l stimmungsvoll umrahmt wird. Theodor M ü h l i ch. müssen Sie wohl in das Fort zurück und Verstärkungen holen." Lang nickte nur und preßte den Brief an feine Brust. Gegen Mittag griff der Feind an. Man sah seine langen blauen Linien überall im dünnen Nebel laufen. Die Stollen mannschaft war rechtzeitig alarmiert. Der Hauptmann stand inmitten seiner dreißig Leute. Die ersten feindlichen Wellen wurden niedergemäht, auch in den Flanken schufen die Leute Lust. Als sich aber der Nebel hob

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Pagina 10 di 12
Data: 08.10.1940
Descrizione fisica: 12
, und der Weg nach der ganzen übrigen Welt führt ebenfalls an den Häfen der iberischen Halbinsel vorbei. Hauptmann Hellmuth Wirk Berlin. 8. Okt. Hauptmann Hellmuth W i ck, dem der Führer nach dessen 40. Luftsieg das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen hat, wurde am 5. August 1915 zu Mannheim als Sohn eines technischen Direktors geboren. Er besuchte von 1926 bis 1929 das Realgymnasium zu Dan- zig, von 1929 bis 1935 die Oberrealschule Königsberg und legte auf einer Berliner Oberrealschule im Dezem ber

1935 die Reifeprüfung ab. Im April 1936 trat er als Fah nenjunker bei der Fliegertruppe ein, wurde am 1. Juli 1937 zum Fähnrich und am 8. November 1938 zum Leutnant be fördert. Nach Kommandierungen zu einem Kampfgeschwader und zu einer Jagdfliegerschule wurde er einer Jagdgruppe als Flugzeugführer zugeteilt. Im Juni 1940 wurde er ins Jagdgeschwader Richthofen versetzt, am 19. Juli zum Oberleutnant und am 4. September zum Hauptmann beför dert. Am 5. September wurde bekanntgegeben, daß Wick

Meyer, sämtliche in Innsbruck. Zar Zeit ist Preisliste Nr. 3 vom 15. August 1340 gültig. englische Staffel in wenigen Minuten vernichtet hauptmann Wick: ein Führer und Vorbild im Luftkampf — Sein 41. Luftsieg — Die Anerkennung des Reichsmarschall» (Von Kriegsberichter Oskar Lachmann) ,8. Oktober. (PK.) Nach einem trüben Regentag scheint heute hell und warm die Herbstsonne. Frisch getankt stehen die Maschinen einer deutschen Jagdstaffel auf dem Flughafen. Schon wird gestartet. Es ist ein herrlicher

Anblick. Das blaue Meer, der grüne Platz, darüber die brummenden und krei schenden Messerschmitt-Jäger. „Freie Jagd!" lautet der Befehl. Hauptmann Wick fliegt wie immer an der Spitze seiner Jagdgruppe! Unsere Jäger sagen: „So etwas war noch nie da!" Mit Adleraugen wird ausgespäht; ah, da sind sie schon! Tatsächlich, fast in gleicher Höhe mit unseren Jägern fliegt eine ganze Staffel eng lischer Hurricanmaschinen. Fast jeder der deutschen Flugzeug führer hat sie schon erblickt. Haben die Briten unsere

Jäger noch nicht bemerkt? Es ist nicht ganz klar — oder warten sie etwa auf eine verstärkende Hilfe? Ziemlich dicht aufgeschlossen nehmen sie ihren Kurs. Da greift Hauptmann Wick an: Unsere Jäger sind jetzt etwa 500 Meter nähergekommen. Mit einer einzigen Feuergarbe hat er den zuletzt fliegenden Briten zerschmettert. Eine starke Rauchfahne nach sich ziehend, geht er sofort in die Tiefe. Haupt mann Wick beobachtet seinen Gegner sehr genau und schießt sofort im Bruchteil von Sekunden den zweiten

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Pagina 5 di 14
Data: 16.12.1935
Descrizione fisica: 14
Llntertialtun Ucheber-Rschtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück sBez. Dresden). — Nachdnick verboten. Bella, l?. Fortsetzung.) klm Brunnen vor clem Tore Noman UM ein Cicd von Liebe und Zehnsucht von Paul fyain Aber der Hauptmann von Heyken sieht dieses Achselzucken. Und ec hat an diesem Abend schon verschiedenes durch die Gurgel gejagt. Und er hat nie von Annemarie ein Lebens zeichen ins Feld bekommen, so ost er selber geschrieben hat. Und daß da ein anderer, Fremder, ein Student und Frei

williger, der Müller heißt und nicht anders, nun den Man fred besitzt und noch die Achseln zu zucken wagt, das — zum Teufel —, das paßt ihm nicht! Dem Hauptmann Graf Adolf von Heyken paßt das ganz und gar nicht. „Wes wollen Sie mit dem Achselzucken sagen, Herr Kame rad — Müller?" näselt er böse. „Kamerad hätte vollauf genügt", sagt Müller. „Einer heißt Müller, der andere heißt Graf Heyken. Das spielt doch heute keine Rolle, wo die Parole lautet: Freiheit!" Hauptmann von Heyken stutzt einen Augenblick

antworten, Herr Hauptmann von Heyken. Nun habe ich eben den Schimmel." Drüben an der andern Seite des Tisches schwellen die Adern aui einer breiten Stirn. „Das soll also heißen, daß Sie eben das Liebesgeschenk erhallen hätten?! He?!" „Herr Hauptniann von Heyken, ich wüßte nicht, daß ich Ihnen Veranlassung gegeben hätte, mich in diesem Exerzier platzton anzufahren. Ich bin immerhin der Leutnant Müller." Er erhebt sich. Der Mann da, denkt er, legt es auf Stunk an. Soll er seine Pulle allein aussausen

lacht belustigt. „Sie können sich ja selbst, Herr Hauptmann von Heyken", sagt Müller langsam, leise und schwer, „bei Baroneffe von Repkow erkundigen, wenn es Ihnen Vergnügen macht. Im übrigen bin ich der Meinung, daß Sie betrunken sind!" So. Das ist deutlich. „Sonst hätte ich Ihnen anders geantwortet!" sagt er noch und dreht sich um. Und da geschieht das Ungeheuerliche, daß der Hauptmann von Heylen seinerseits an den Degen greift, ihn herausreißt — und da fallen ihm auch schon Köckeritz

und seine Kameraden in die Arme. „Heyken, sind Sie verrückt?" „Er hat den Manfred gestohlen!" schreit der sinnlos in feiner Trunkenheit. Der Leutnant Müller fährt herum. Wie ein Baum steht er — kerzengerade. Und dann sagt er mit gewalffamer Ruhe: „Das Pferd gehört meiner Braut, Annemarie von Repkow, die es mir mitgab als Kameraden. Tiere sind zuweilen bessere Kameraden als Menschen, Herr Hauptmann von Heyken." Und geht einfach davon. Der Hauptmann von Heyken läßt den Arm sinken. Köckeritz steckt ihm schnell

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Pagina 14 di 16
Data: 12.07.1939
Descrizione fisica: 16
zu Stadt. Und seine Rede hatte das Volk entflammt und zum Widerstand ge stählt. Von überall her sprengten die Haiducken heran, um dem Ministerrat die Grüße der Komitate zu übermitteln und zu melden, daß Kossuth unter ihnen geweilt hatte, und welchen Weg er eingeschlagen habe. „Wir erwarten ihn heute zurück", erklärte der Generalstabsmajor dem Hauptmann Szäsz, wäh rend sie den Saal der königlichen Burg, in dem der Kriegsrat getagt hatte, verließen. Die Augen des jungen Offiziers strahlten

. Aber sie haben ihre Brücke noch nicht erhalten, die beiden König reiche. Ein Bruderkrieg", sagte er mit schmerzlichem Ausdruck, „aber — es muh sein." Hauptmann Szäsz nickte nur, er fühlte genau so wie der Kamerad: „Wir ziehen nicht im Uebermut in diesen Krieg, son dern aus harter Notwendigkeit." Die Offiziere des Generalstabes waren ihnen auf die Ter rasse gefolgt. Hauptmann Szäsz wollte sich für einige Stunden verabschieden, da bemerkte er, als sein Blick das Ufer der Schwesternstadt streifte, vor der Häuserzelle

Pracht strahlenden Barocks majestätisch entfaltete. Eine freudige Erregung durchzitterte Görgeys jungen Abgesandten; in wenigen Augenblicken würde er Kossuth sehen, den Führer des Volkes, ihn, der ihnen allen den Glauben und die Kraft an die Größe der Nation wieder gegeben hatte. Hauptmann Szäsz fühlte eine seltsame Beklemmung, wie er sie niemals zuvor erfahren hatte, eine Art Furcht, die aber nicht die Kräfte zu lähmen, sondern vielmehr zu beleben schien. Diese Furcht war durch die Sorge bestimmt

Hauptmann sich sagen mußte, bei aller Ver schiedenheit ihrer Herkunft und ihrer Wesensart, ihrer Er scheinung und ihres Auftrages, doch dieses gemeinsam: die überzeugende Ausdruckskraft des Antlitzes, die Fähigkeit, durch den stummen Blick wie durch die tönende Rede auch die Zögernden zu erfassen und die letzten eines Volkes mit allen Brüdern zur Einheit zu verschmelzen, in ihnen den Glauben an die Nation zu festigen. Der junge Böla Szäsz gehörte frei lich schon auf der Militärakademie

zu jenen, Die am eifrigsten ihr Ungarntum betont hatten. Der Kriegsminister erwartete den Ministerpräsidenten an der Spitze der Generalität, die hier zum Kriegsrat zusammen getreten war. Kossuth begrüßte jeden mit einem kurzen herz lichen Wort, dann aber bat er sogleich, ihn von ihren Verhand lungen zu unterrichten. Der Major Klapka winkte Hauptmann Szäsz in den Saal; er würde bald des Kriegsrates Antwort an seinen Korpskom mandanten entgegennehmen können. Im hellen Rund des marmorweißen Kuppelsaales stand, umringt

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Pagina 12 di 12
Data: 16.07.1940
Descrizione fisica: 12
waren für 1034 falsche Träger angerollt worden. Henseleit tobt und läßt sie wieder aufladen. Da kommt das Holzgesicht und will wissen: „Henseleit, was spielen Sie hier?" Henseleit sagt ihm Bescheid, und der Hauptmann sagt: „Na gut, dann weg damit!" Aber er überlegt weiter und kommt nochmal zurück. Sagt er: „Henseleit, liegen hinter den Büschen da vorne Träger!" Henseleit sagt: „Nein, Herr Hauptmann!" Nickt der Hauptmann und sagt: „Das trifft sich ja großartig. Henseleit!" Und geht. Na, also Henseleit weiß

. er weiß das nicht, die Träger sind weg. „Wieso, Träger, die weg sind, gibt es nicht!" ruft der Haupt- maim, „bis morgen früh sind die Träger da!" Henseleit guckt noch mol, die Träger sind nochmal nicht da. Abends holt er tief Luft, geht zum Holzgesicht ins Büro. „Aha, da kommt der Wann mit den Vierziger-Trägern!" sagt der Hauptmann. „Nein, Herr Hauptmann!" sagt Henseleit, „die Träger sind nicht da!" „Dann werde ich Ihnen suchen helfen!" sagt das Holzgesicht. „Erst essen wir Abendbrot

." Nach dem Abendbrot setzt der Hauptmann Henseleit in den Wagen und haut mit ihm ab, immer wie die Hexen über den Brocken. Als sie hin kommen, ist es schon dämmerig, die Träger sind nicht da. „Bef dem bißchen Licht kann man ja auch nichts sehen", sagt der Hauptmann. Muß Henseleit den Wagen zurecht rangieren, Scheinwerfer anstellen. Große Bühnenbeleuchtung. Bühne mit Büschen, Schauspiel mit zwei Personen, krabbeln zickzack durch die Büsche, hinter die Büsche, vor die Büsche. Sonst passiert nichts, Träger

sind nicht da. „Das Suchen strengt doch an!" sagt das Holzgesicht. „Jawohl, sehr, Herr Hauptmann!" sagt Henseleit. „Na, wir werden ein Stündchen schlafen!" sagt das Holzgesicht, „dann finden wir die Träger, verstanden!" „Nein, Herr Hauptmann", sagt Henseleit. Also sie legen sich unter die Büsche und schlafen. Um drei Uhr weckt das Holzgestcht den Henseleit und fragt: „Ist es Ihnen im Schlaf eingefallen, Henseleit?" Henseleit sagt nein. Der Hauptmann rappelt sich hoch und meint: „Henseleit, es muß an den Büschen

folgen, die ihn gar nicht als Offizier kennen!" Die Jungen schwiegen, Böhme räusperte sich, aber er sagt« nichts. Anneliese spürte, daß jetzt alle am Tisch an das Holz gesicht dachten. Es ist genau, als sei der Hauptmann auf dem Wege hierher und werde jeden Augenblick eintreten, fand sie. Dieser Mann geht wie ein Schatten durch alle Gespräche, dis hier geführt werden. So etwas müßte polizeilich verboten sein. „Henseleit, glaube ich, hat eine ziemliche Nummer bei ihm", bemerkte Bernd. „Eine Nummer

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Pagina 6 di 16
Data: 26.09.1934
Descrizione fisica: 16
: „O Jesus hilf mir." Die Erscheinung dauerte nur eine Sekunde, während der eine photographische Ausnahme genommen wurde. Abe' als der Film entwickelt wurde, war auch nicht die geringste Spur des selt samen Vorganges sestgehalten worden. Wer waren die Räuber des Lindbergh'Äindes? Diese Frage, die seit Jahren Amerika in Spannung hält, ist auch heute noch nicht gelöst. Der vor einigen Tagen ver haftete Richard Hauptmann blieb in dem viertägigen, fast ununterbrochenen Verhör dabei, daß er weder

mit der Entführung, noch mit dem Lösegeld irgend etwas zu tun habe. Er wird aber weiter belastet durch die Aussagen eines Arztes, der im Stadteil B r o n x wohnt und der Hauptmann wenige Tage nach dem Verbrechen wegen eines stark ver stauchten Fußgelenkes behandelt haben will. Die Ergebnisse der seinerzeit geführten Untersuchung nahmen bekanntlich an, daß der Entführer des Kindes beim Herabsteigen von der Leiter gefallen sei und daß dabei das Kind den Tod gefunden habe. Augen einen Ausdruck derart intensiver

Abend eine Beobachtung gemacht, die den Verdacht gegen eine dieser in die Verhältnisse des Schlosses wohl eingeweihten Person ent stehen ließ, ein Verdacht, der allerdings im Anfänge meiner Untersuchungen aufs schlagendste entkräftet wurde, um sich später jedoch vollauf als richtig zu erweisen. Auf dem großen, dunklen Teppich, der die große Marmortreppe bedeckte, be Der Polizeichef von New Jersey, Oberst Schwarzkopf, teilte mit, daß Hauptmann als Zimmermann auf den Werf ten von Bronx beschäftigt

war, von wo das Holz stammt, aus dem die Leiter hergestellt wurde, die bei der Entführung verwendet wurde. Agenten des Bundesjustizamtes in Los Angeles behaupten, ermittelt zu haben, daß sich Hauptmann im Jahre 1931 mit einem ihm sehr ähnlich sehenden Manne in Los Angeles aufgehalten habe und daß mindestens noch ein zweiter an dem Verbrechen beteiligt ist, wie auch aus einer Aussage Dr. C o n d o n s, des Mittelsmannes Lindberghs, her vorgeht, der bei der Auszahlung des Lösegeldes an der Kirch hofmauer

den Eindruck hatte, daß ein zweiter Mann in der Nähe „Schmiere stand". Außerdem äußerte London bei einer Gegenüberstellung am Donnerstag Zweifel hinsichtlich der Stimme Hauptmanns mit der des Mannes, dem er das Lösegeld seinerzeit übergeben hatte. Ein weiterer Beweis dafür, daß außer Hauptmann min destens noch eine Person eine T e i l s u m m e des Lösegel des besessen haben muß, wird in der Tatsache erblickt, daß im Frühjahr 1933 nach dem Erlaß des Verbotes des Be sitzes von Goldzertifikaten

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Pagina 9 di 18
Data: 30.04.1940
Descrizione fisica: 18
. Die Gefangenen marschierten die Nacht und den Tag und wieder die Nacht. Am andern Morgen erst lagerten sie auf einem abgeernteten Acker, der weit im Geviert von deutschen Posten Umstellt war. Sie fielen alle, wie sie standen, in die nassen Furchen, nur der quälende Hunger hielt sie wach. Endlich, gegen Mittag erst, kam Brot ins Lager, ein kleiner Bauernwagen voll. Die Hälse reckten sich auf. Die ersten Ge fangenen wollten schon über den Wagen herfallen. Aber der alte, bärtige Hauptmann, der das Lager

Herze wurde. Seit dieser Zeit aber. Jungens", schloß er seinen Bericht, „seit dieser Zeit lasse ich auf die Majore nichts mehr kommen!" Der kleine Lehrer lag abseits, halb aufgerichtet, an einem Erdhaufen und hörte den Hauptmann rufen. Aber er war noch so. von all dem, was geschehen war, ergriffen, daß er nicht den Mut fand, sich zu melden, so sehr ihn auch der Hunger quälte. Im Lager aber begann ein wildes Stoßen und Drängen. Alles schob sich nach vorn. Eine tolle, schreiende Masse war um den Wagen

!" Doch als der Hauptmann mißtrauisch nach dem all verlogenen Geschrei der anderen, ihm erst in das blaffe, hohlwangige Ge sicht sah und zögernd einen Brotlaib hinreichte, wies er das Brot von sich. „Nicht deshalb!" sagte er. Da sah der Hauptmann auf und staunte eine Weile lang und streckte ihm freudig die Hand entgegen. „Daran erkenn' ich ganz, daß Sie ein D e u t s ch e r sind!" Der kleine, arme Lehrer von Kosnowice aber hielt die Hand des Deutschen fest in der seinen, und er spürte, daß er mit die sem Händedruck

ausgenommen war in die sichere Gemeinschaft des Reiches. Da lacht cler vunker ... Eine Kiste mit Aepfeln... Sagt der Hauptmann Fabrizius und reckt die frostkalten Hände über das wärmende Feuer des Unterstandes, „also, da habe ich heute ein Ding erlebt, na, ich danke!" „Du mußt dich schon deutlicher ausdrücken", grunzt der lange Oberleutnant Kremm behaglich und legte die Beine übereinander, „erst trinkst du unseren Schnaps und dann sprichst du in Rätseln." „Also hört zu", begann der Hauptmann und legte

sich ebenfalls wieder in seinen Stuhl zurück, „also da habe ich doch den Pintsch in der Kompanie." „Der ist richtig", grinste der Oberleutnant, „hat Haare auf den Zähnen..." „Manchmal zu viel", erwiderte Hauptmann Fabrizius und es war, als packe ihn das Erlebnis, das er berichten wollte, abermals, „also dieser Pintsch hat seit Wochen aus einem alten Park für die Kompanie Aepfel geklaut." „Geklaut?" knurrte Oberleutnant Kremm und verschluckte sich heftig, „dann habe also auch ich geklaute Aepfel gegessen

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Pagina 5 di 12
Data: 19.06.1940
Descrizione fisica: 12
, die wie aus einem tiefen Brunnen drang: „O Haupt voll Blut und Wunden, mit Schmerz bedeckt und Hohn." Sie ließen den Mann aussingen, den Kopf auf die Brust ge senkt, dann warfen sie behutsam das Grab zu. Eduard Lang stieg mit dem Hauptmann in den Graben. Als lie in die Mitte gekommen waren, stießen sie auf eine rück- värtige Sappe, däe halb eingestürzt war. Sie gingen hinein. Nach "einigen Schritten fanden sie den Schnitzer. Er saß am Eingang eines rohen Unterstandes, in feine Zeltbahn gerckickelt. „Du hast gut

gesungen, Wolf!" sagte der Hauptmann. „Ja", erwiderte der Mann nachdenklich, indem er das Kruzifix her vorzog, „ich hätte ihnen den da gern mit ins Grab gegeben. Aber ich bin nicht fertig geworden. Die Seitenwunde fehlt. Er ist noch nicht tot. Aber wenn es soweit ist — die Seitenwunde mußt du ihm stechen, Hauptmann." „Ja, Wolf", sagte der Hauptmann, „aber nun mußt du schlafen." Er strich dem Schnitzer über den Kopf. Der aber schien schon zu wissen, was man mit ihm vorhabe. Er sagte, er könne

in dieser Nacht nicht schlafen, er müsse denen da oben die Toten wache halten, und man solle ihn hier lassen. Der Hauptmann redete ihm vergeblich zu. Währenddem begann der Morgen zu dämmern. Drüben gin gen Schatten über die Erde, gebückt und mit Waffen. Der Hauptmann beobachtete sie. „Die Wölfe kommen"', sprach er zu Eduard Lang, sein geschlossenes Lid hob sich langsam. Auch die Soldaten hatten die Schleichpattouille bemerkt. Sie sprangen in den Graben und legten an. Als ihre Gewehre aufblitzten, schrien

drüben Stimmen, dann war es still. „Sie werden in der Frühe angreifen". Der Hauptmann hatte mit sich selber gesprochen, aber die Soldaten hatten ihn gehört. Sie bedurften nun keines Zuspruches mehr. Einer von ihnen klet terte über die Rückwand des Grabens — Eduard Lang hatte ihm nur ein Wort zugerufen — er lief über das mondbleiche Feld und brachte einen Halbzug Verstärkung heran. So wurde der Graben abermals besetzt. Der Hauptmann hatte wahr gesprochen. Beim ersten Früh rot kamen die Granaten

und hinter ihnen die Blauen. Sie wur den niedergeworfen, dann spritzten die Maschinengewehre in die Flanken des Feindes, der auf breiter Front angriff. Der Kampf dauerte bis zum Abend. In der Nacht führte Eduard Lang auch den zweiten Halbzug vor. Die Soldaten blieben hier. Sie wußten, wir find am weitesten vorne. Das machte sie stolz, und sie fragten nicht mehr. Vieles zwar schien ihnen seltsam, aber nun dachten sie an die grauen vollen Schluchten im Rücken, auf denen ewiges Feuer lag, und dann war der Hauptmann

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Pagina 10 di 10
Data: 21.10.1941
Descrizione fisica: 10
Urheber-Rechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag, Bad Sachsa (Südharz) Schimpfend zieht er hinter den Männern her, die nur bis zu dem freien Platz vor dem Bahnhof gelangen. Dort sind die Roten in der Uebermacht. Der Hauptmann übersieht init einem Blick die Lage. An einen geordneten Zug durch die Straßen ist nicht zu denken, und leise gibt er den Befehl, sich zu zerstreuen. „Seht zu, daß ihr die Kaserne erreicht", will er sagen, aber er weiß im gleichen Augenblick, daß der Aufruhr die ganze Stadt ergriffen

hat, daß es keine Kasernen mehr gibt und keine ordnungsmäßigen Entlassungen. In diesem Chaos ist fortan jeder auf sich selbst gestellt, und in der Stunde der Gefahr muß ein preußischer Hauptmann unter eigener Verantwortung handeln. „Seht zu, daß jeder von euch nach Hause kommt, ihr seid entlassen!" sagt er laut und hebt die Hand an die Mütze. Seine Lippen zucken. Der schmale Kopf steht bleich über dem Unisorm- kragen. So sahen die Männer ihren Hauptmann zum letztenmal. * Es ist wie ein Wunder, daß in einem Reich

sie auch gewesen waren, hatten doch noch einen Zug erhabener Größe gehabt. Das aber, was seine Augen heute geschaut hatten, war das Antlitz der Gorgo gewesen. Er würde es nie mehr vergessen. Ausruhr, Zerfall, sinnlose Zerstörung. Rote Fahnen, geballte Fäuste. Ratternde Lastwagen mit schwerbewaffneten Männern und Weibern. Ja, auch Weiber waren dabeigewesen, halbbetrunken, schreiend und johlend. Der Hauptmann zieht die Schultern zusammen. Der Speichel in seinem Munde gerinnt bitter vor Ekel. Eintönig ratternd rollt der Zug durch die Nacht

und rote Fahnen schwingen? Der Hauptmann geht unruhig in dem engen Gang zwischen den beiden Bänken auf und ab. Vier Schritt zur Tür, vier Schritte zurück zum Fenster. Er ist allein im Abteil, und seine Rastlosigkeit stört niemanden. Plötzlich ist da ein Gesicht hinter dem Glas der Schiebetür, ein blondbärtiges Männergesicht über grauem Soldatenrock. Lutz Hagen sieht es und reißt die Tür auf. „Reimann — Sie sind es? — Er streckt die Hand aus, aber der graue Landstgrmmann schlägt die Hacken zusammen

. „Zu Befehl, Herr Hauptmann!" Hagen schüttelt den Kopf. „Der Krieg ist aus, Reimann, der Hauptmann existiert nicht mehr. Da — sehen Sie!" — Er nimmt den Mantel vom Haken Und deutet auf die fehlenden Achselstücke. Ein bitteres Lächeln zuckt um seinen Mund. — „Die Revolution hat mich degradiert. Sie hat mir die Charge genommen und auch meine Kriegs auszeichnungen. Sie hat uns alle geschändet, die wir draußen standgehalten haben, und nun kommen wir zurück, beraubt und geplündert." - ■ Er wirft den Mantel

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Pagina 5 di 20
Data: 18.01.1936
Descrizione fisica: 20
rnü*r NachrilHt«^ Rr. 14. ©ettt 8. h«o S. ISnn« ASS. S ZV/Wcr die Haut! 19. September: Hcmptmann wird von Detektiven in der Park Avenue zwischen der 177. und 178 Strotze aus dem Auto hcraris verhaftet. Hauptmann wurde schon se i dem Augvoiblick ständig überwacht, als ein Bankangestellter das 10-Dollar-Zertifikat mit dem Hauptmann an der Tankstelle bezahlt hatte, cks einen der Lösegeldschetne erkannte. SS. September: Gegen Hauptmann wird wegen Erpresung Anklage vom Bronxer Schwurgericht erhoben

. 8. Oktober: Hauptmann wird vom Hunterdoner Schwurgericht wegen Erpressung angeklagt. 19. Oktober: Hauptmann wird noch Flemängt«', New Jersey, üderführt, nachdem der Apn.lattansge rächt shof von Neroyorb airf feiner Auslieferung beftamocn Hot. 8. Jänner 1935: Der Prozeß gegen Hauptmann beginnt. 4. Jänner: Oberst Lindbergh bezeugt, daß er Kauptmanns Stimm« wiedererkannt Hobe als die Stimme des Mcmnes, der tot Bronrer Friedhof bei der WfeaeLmbergabe Dr. London mst den Worten anrief: „Hey, Doktor!" 9. Jänner

: Dr. London bezeugt, daß Hauptmann mit „Jahn", den er von der LöfsgeldüLergobe her kennt, identisch fei. 14. Jänner: Die zweite Woche des Prozesses. Der Schriftsach verständige Albert S. Osborn versuche nachzuweiseu, daß H«mpr- mann alle Zettel im Zusammenhang mit der LösegeLaffäre per- ptolich schrieb. SS. Jänner: Der staatliche Holzsachverständige Arthur Köhler bezeugt, daß ein Teil der Leiter, die man bei Lindberghs Haus fand, vom Fußboden aus Hauptmanns Speicher stamme. 24. Jänner: Hauptmann schwört

der Entscheidung de» New Jer- seyer Appellation-gerichtshofes erfolgte summarisch mit der Ab lehnung 18 anderer Eingaben. 23. Dezember: Hauptmann richtet ein Gnadengesuch an den Gnadenrat. 11. Jänner 193»: Der Gnadenrat lehnt Hauptmamis Gesuch ab. 13. Jänner: Hauptmann bittet um WiedsWvssrchm» de« Der- fahrens. 18. Jänner: Das Bundesobergericht lehnt« tzauptmann« Gesuch um Wiediraufnakme des Verfahren« und um Dollstreckungeaus- fchub ab. Hingegen hat Gouverneur Hofmavn einen dreißig- tägigen Aufschub

der Hinrichtung Hauptmanus gewährt. Dies bedeutet, daß Hauptmann nicht vor drei Monaren hingerichtet werden kann, weil :r nach Ablauf der Aufschubfrrt rc.ierlich ver urteilt werden muß, was mindestens drei Monate in Anspruch nehmen wird. „Er ist verwundet," sagte er zu Antoine. „Das sieht biüe aus." „Die — die — Teufel — die Schweine haben mich er wischt," flüsterte Adrian. „Kompresse — Bandage — Hemd abgerissen — Bür stillen. Ganz dreckig vor Blut." „Lassen Sie nur gut sein. M'sieu," beschwichstgte Anrcine

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Pagina 3 di 10
Data: 07.04.1936
Descrizione fisica: 10
, seine materiellen Bedürfnisse hinreichend zu decken, aber es macht sich auch ein starkes politisches Geltungsbedürfnis fühlbar, das nicht über gangen werden darf. Wer aus den kapitalistischen Gedanken gängen der Vergangenheit nicht herausfindet, ist heute ein Schrittmacher der Weltrevolution und des Krieges in Europa. Der Fall Hauptmann. Newyork, 6. April. (United Preß.) Mit der Hinrichtung Bruno Richard Hauptmanns, die Freitag abends in T r e n t o n erfolgte, hat ein Kriminalfall seinen Abschluß gefunden

am 19. September 1934 wurde Bruno Richard Hauptmonn als vermutlicher Täter aus dem Auto heraus verhaftet. Von diesem Tage an bis zur jetzigen Hinrichtung zieht sich eine Kette von Verhandlungen. Hauptmann wird zum Tode verurteilt, aber obwohl der erste Hinrichtungstermin auf den 19. März 1935 festgesetzt ist, verbringt Hauptmann noch über ein Jahr in der Todeszelle des Trentoner Gefängnisses. Wäh rend dieser Zeit unternimmt die Verteidigung alles, um den Verurteilten zu retten und auch Gouverneur Hoffman setzt

im Friedhof von Bronx, während Oberst Lindbergh in einem Auto in der Nähe wartet. 12. Mai. Tie Leiche des Lindbergh-Kindes wird in dichtem Unterholz an der Strohe zwischen Hopewell und Princetown, etwa sechs Kilometer vom Lindberghschen Hause entfernt, gefunden. 15. September 1934. Ter Tankwart Walter Lyle notiert sich die Polizeinummer von Hauptmanns Auto auf einem 10-Tollar-Zer- tifikat, mit dem Hauptmann Benzin bezahlt hatte. 19. September. Hauptmann wird von Detektiven in der Park Avenue

zwischen der 177. und 178. Straße aus dem Auto heraus verhaftet. Hauptmann wurde schon seit dem Augenblick ständig überwacht, als ein Bankangestellter dos 10-DoIlar-Zertifikat, mit dem Hauptmann an der Tankstelle bezahlt hatte, als einen der Lösegeldscheine erkannte. 28. September. Gegen Hauptmann wird wegen Erpressung An klage vom Bronxer Schwurgericht erhoben. 8. Oktober. Hauptmann wird nach Flemington, New Jersey, überführt, nachdem der Appellationsgerichtshof von Newyork auf feiner Auslieferung bestanden

hat. 3. Jänner 1935. Ter Prozeß gegen Hauptmann beginnt. (Nachdruck verboten.) 33 Warna. Roman von Mor von Weihenthurn. Der Herzogin schwebte die Antwort auf der Zunge, aber noch in letzter Sekunde besann sie sich. „Rein", sagte sie, das darf ich ihm nicht vorwegnehmcn. Dir das zu künden, muß ihm überlassen bleiben. Laß dir vorderhand genügen, daß du uns sehr eng verwandt bist und daß fortan im Schloß Wen- dower deine Heimat sein wird. Eine weitere Erklärung erlaß mir für jetzt. Dafür erzähle

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Pagina 9 di 10
Data: 01.04.1942
Descrizione fisica: 10
. Wie ja auch umgekehrt die finnischen Truppen von ihren Waffengefahrten lernten. Wie konnte sich die Gemeinsamkeit des Kampfes der Verbündeten besser bewähren? Von all dem sprach der General zu den abgehärteten Männern und der finnische Hauptmann übersetzte es feinen Soldaten. Stolz waren sie auf das Lob des deutschen Truppenjührers. Hinter den Jägern standet? die Renntiere, gezähmt und ruhig, mit den Ähkios, den kleinen Schlitten, wie sie auch in der Lappnlark verwendet werden, von den Soldaten voll mit Munition

. Wie sie alle Holle und Teusel nicht fürchteten, aber vor dem Ise grimm mordsmäßigen Dampf hätten. Der Neue war unbelehrbar. „Ich pariere ihm nicht, Gott soll mich strafen! Ich sag ihm ins Gesicht, daß ihn der König von Preußen . . ." Weiter kam er nicht, denn vor ihm stand, wie aus der Erde gewachsen, der Hauptmann Dorck. „Säg Er mir ruhig ins Gesicht, was Er von mir und dem König von. Preußen weiß!" Die Leute nähmen Hal tung an und brachten straff die Hände an die Hosen naht. Nur der Neue blieb lässig stehen

. Auf des Hauptmanns gewaltige!: Stirn zeichnete sich eine dicke Ader ab. „Will Er nicht auch die Finger an die Hosennaht tun?" sragte er ruhig. Der Neue führte den Befehl aus, der drohend in der Frage lag. „Nun, was weiß Er von mir?" drängte' Dorck. „Nichts", preßte der Gefragte heraus. „So will ich's Ihm sagen. Ich habe als Leutnant in einer Füsilierkompanie dem Hauptmann vor ver sammelter Mannschaft den Gruß verweigert, weil er im letzten Feldzug eine kostbare Decke mitnahm. Ich hielt das für gemeinen Diebstahl

. Der König nahm den Diebstahl für Plündern, das im Kriege erlaubt sei. Für die Insubordination erhielt ich'ein Jahr Festung und wurde kassiert. Der König von Preußen in Ehren, für mich gibt es kein Plündern. Auch hier nicht! Wir sind Soldaten und keine Marodeure! Wer sich hier widersetzt, wird nicht kassiert, wie ich damals, sondern erschossen!" Scharf nahm der Hauptmann den Neuen aufs Korn. Nach einer Weile fügte cr hinzu: „Er kennt nun möinen dunklen Punkt und meine Meinung

: Hat Er sonst noch was gegen mich?" Die Augen des Hauptmanns duldeten keinen Wi derstand. Der Gefragte blieb stumm. „Wir stehen aus hartem Posten", warf der Hauptmann hin, „in einer tödlichen Umwelt. Es darf nichts durchgehen! Das geht nur durch bedingungslosen Gehorsam! Das muß jeder einzelne wissen. Und nun macht euch in die Baracken! Das Müßigstehen ist nicht gut, brütet nur unnütze Gedanken aus!" Während sich die Soldaten langsam der Baracke zuwandten, ging Dorck mit einem' Sergeanten dem nahen Walde zu, um nach einem Tiger zu sehen

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Pagina 19 di 20
Data: 01.08.1939
Descrizione fisica: 20
VI. (Schluß.) „Pfui, Lotte, leg dich!" flüsterte der Hauptmann und drückt den Hund energisch nieder. Lotte gehorcht. Das kluge Tier scheint zu verstehen, daß jeder Laut Gefahr bringt. Eng schmiegt es sich an und kriecht mit vorwärts. Zurückschicken? Wenn sich Lotte weiter ruhig verhält, kann sie nur nützlich seinl Da ist auch schon das Postenloch! Pssst — Ein kaum hörbares Zischen, geflüsterte Fragen und Antworten. „Alles in Ordnung!" meldet der Posten. Auffälliges hat er nicht bemerkt. Bor

einigen Minuten allerdings hat der deutsche Horchposten, etwa fünfzehn Schritte zur Linken, einen Schuß abgefeuert. Ein Anlaß dazu ist nicht zu beobachten gewesen. Wohl nichts von Bedeutung! Die Schanzarbeiten drüben scheinen eingestellt zu sein. Der Hauptmann überzeugt sich, daß der Posten in guter Deckung liegt. Im Notfall kann er die deutschen Hindernisse mit wenigen Sprüngen erreichen. Lotte ist verschwunden! Unmöglich, von hier aus zu dem Posten zur Linken zu ge langen. Vorgeschobene Drahtverhaue

versperren den Weg — man müßte zurück zum Schützengraben und dann wieder einen anderen Schleichweg durch die Hindernisse nehmen. So kriecht der Hauptmann so weit wie nur möglich nach links, verharrt hinter einer Bodenwelle und lauscht. Nichts, nichts zu hören außer dem Raunen der Baum kronen, dem Rascheln von Mäusen und Insekten. In weiter Ferne jetzt dumpfes Donnern von Geschützen. Der schwarze Vorhang der Nacht bleibt undurchdringlich. Schon will sich der Hauptmann wieder zurückschleichen

, da wird Lotte unruhig. Sie knurrt tief im Halse, richtet sich mehr mals auf. „Ruhig, ruhig doch! Leg dich!" Lotte wittert Gefahr... Hat da nicht für einen Augenblick ein winziger roter Punkt aufgeleuchtet, knappe zehn Meter schräg links vorn? Eine Täuschung? Jetzt — jetzt wieder! Es glüht wie eilte Zigarette oder wie eine mit den Fingern verdeckte Taschenlampe, bewegt sich unregelmäßig auf und nieder — erlischt. Der Feind! — Dort schleicht der Feind heran! Der Hauptmann will nach seinem Fernglas greifen

. Jetzt bricht sie in ein Schmerzensgeheul aus. Aber schon hat sie abermals zugepackt. Eine Taschenlampe blitzt auf. Durch ihren grellen Schein huscht die Schäferhündin, nur für Bruch teile einer Sekunde sichtbar, wie eine Furie durch ein Gewühl menschlicher Arme und Beine. Die Franzosen lassen alle Vor sicht außer acht. Da fällt ein Schuß... Der Tumult bricht schlagartig ab. Der Lichtschein verschwin det. Nichts rührt sich mehr. Der Spuk ist vorbei. — Totenstille! Lange, lange wartet der Hauptmann

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Pagina 6 di 12
Data: 29.05.1940
Descrizione fisica: 12
an, dann wurde er zur Falle. Man kam nicht wieder herauf, und dann würden die versteckten Maschinengewehre cküf die Gefangenen fetzen. Die Leute zitterten. Plötzlich hörten sie die helle Stimme eines Unteroffiziers: „Hierher, Herr Hauptmann!" Die Män ner sahen an der Nordwestecke des Forts ein mannsgroßes Loch, das eine deutsche Granate in das Eisengitter gerissen hatte; auch die Grabenwand war zertrümmert und abgeschrägt, und man konnte leichter hinunterklettern. Die Spannung dauerte nur einen Augenblick

. Dann wagte ein Reseroeleutnant den ersten Sprung; ein Vizefeldwebel hielt ihn stützend an der Hand, und dann kollerten beide in die Tiefe. Die Leute folgten ihnen; einer nach dem anderen ging in die Bresche, die in Wahrheit einer Mausefalle glich, keiner zog seinen Kopf aus der Schlinge zurück. Plötzlich rauschte eine Schwere heran, der Hauptmann, der noch außerhalb der Bresche stand, siel auf sein Gesicht, ein Rus gellte: „Der Hauptmann ist gefallen!" Der Ruf xflanztö sich nach rückwärts fort

, ein Melder schnappte ihn auf, er kroch durch die schwarzen Drähte zu den Stäben, und man ernannte in der Ferne dem Toten einen Nachfolger. Noch im Sturze aber hatte der Hauptmann den Ruf gehört, und das verkürzte feine Ohnmacht. In ein paar Augenblicken stand er wieder auf den Füßen, fuhr dem Rufer übers Maul und sandte, von seinen Leuten unterstützt, ein paar kräftige Flüche gegen die Batterien. Eile tut not. Ein Mann hielt ihm seinen Gewehrlauf hin; er hielt sich daran fest und rutschte, noch halb

des t estungsfarges. Suchend kletterten die Blicke den ungeheuren Zall hinauf, der auf die Höhe des Forts führte. Man ent deckte einige zerschossene Rinnen. Wer will hinaufklettern? „Ich stehe zur Verfügung!" Ein Leutnant, der von oben den fragenden Blick des Hauptmanns verstanden hatte, schnellte von der hohen Bresche mit einem Satze in den Gra ben und meldete sich. Einige Leute schlossen an. Der kleine Trupp, den Hauptmann in der Mitte, kroch auf allen Vieren den feurigen Wall hinauf. Die Maschinengewehre

herausgeholt hatte. Der Hauptmann stieg nun mit den weni gen Leuten den Wall hinunter und sammelte vor dem Süd eingang der Kehlkaserne. Das gewagte Spiel stand jetzt auf des Messers Schneide. Die Deutschen waren an jener Stelle zwölf Mann stark. Die übrigen waren durch die heftige Beschießung teils getötet und verwundet, teils abgesprengt; daß sie nicht irgendwo still in einem Trichter lagen, sondern daß sie sich tollkühn aufgemacht hatten und zu zweien oder dreien, wo sie gerade ein Loch fan den, schon

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Pagina 7 di 14
Data: 10.04.1941
Descrizione fisica: 14
wieder weiterzuziehen. Klar, daß man sich für die Nächte mit allem Möglichen eindcckte. Auch Süß und Weiß selbstverständlich. Jeden Abend holten sie sich verstohlen vom Gefechtswagen eine Art Schlafsack, in den sie sich einmummelten. Am anderen Morgen ging er wie der zurück zum Fahrer, der seinerseits für eine weiche Unter lage auf feinem Bock nicht undankbar war. Doch, wie mit des Geschickes Mächten, zumal beim Kommis, gerechnet werden muß, kam eines Tages der Hauptmann auf die Idee, seinen Troß einer Kontrolle

zu unterziehen, denn es war klar, daß sich im Laufe der letzten Wochen gar manches eingeschmuggelt haben konnte, was nicht in den Vorschriften stand. Der Hauptmann war peinlichst genau. Aber trotzdem, die Wagen waren vorschriftsmäßig geladen. Ob man den Schnup pen gerochen hatte oder es wirklich stimmte? Darnach fragt man ja nicht. Jedenfalls war alles auf das beste im Schuß. Der Gefechtswagen nun war an der Reihe. Da lag auf dem Bock schön und breit der verbotene Schlafsack. „Herunter damit!" schrie

der Hauptmann. „Ausbreiten das Ding da! Wem gehört die Matratze?" JUCKREIZ und Risse zwischen den Zehen werden rasch und nachhaltig beeinfluBt durch die neue MYKOZEM-SALBE Wer an diesen Erscheinungen leidet, kann sich dürch vor beugenden Gebrauch von Mykozem verläßlich davor schützen. Tube zu 10g für RM 1.05 in Apotheken. CHEMOSAN-UNION A.-G. WIEN s „Dem Gefreiten Süß." meinte kleinlaut der Fahrer. „Herholen!" Und Süß kam. „Wo haben Sie das her?" fragte der Haupt mann. „Aus einem Stall in Barby!" antwortete

Süß. „Bleibt hier liegen!" befahl der Hauptmann. Aber da mischte sich der Feldwebel ein. Einer, der davon etwas verstehen mußte, er war immerhin Lehrer. „Herr Hauptmann", sprach er, „ich glaube, wir dürfen solch wertvolle Kulturgüter doch nicht hier auf dem Feld liegen lassen!" „Was heißt hier Kulturgüter?" „Immerhin ein Gobelin nach einer Vorlage von Francesco Goya, Herr Hauptmann." Wir kennen keinen Sieg und kein Ziel, unser Sieg, unser Ziel ist der Kampf, und das Schwert in der Faust

und ein Segel am Siel und des Pflugstiers schwelender Dampf. Unser Sieg ist die Tat, die uns aufwärts hebt, unser Ziel überwindet die Zeit, denn in der Fahne, die vor uns schwebt, lebt die Unsterblichkeit. „So, hm. Süß, haben Sie das gewußt?" „Nein, Herr Hauptmann", sagte Süß. „Ihr Glück, sonst hätte ich Sie drei Tage eingesperrt! Was machen wir nun mit dem Ding?" „Ja," drehte sich der Feldwebel, „das müssen .Herr Haupt mann entscheiden." „Also gut, wenn der Teppich so wertvoll ist, nehmen

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Pagina 9 di 10
Data: 09.07.1940
Descrizione fisica: 10
. Der Professor erteilte ihm deshalb eine Rüge. Der Student war hierüber beleidigt und sagte in anzüg licher Weise: „Ich verstehe eben nichts vom Schärfen der Messer, denn ich bin leider nicht Barbier gewesen wie andere Leute!" „Davon bin ich ohne weiteres überzeugt", sagte der Gelehrte ruhig, „denn wenn Sie es gewesen wären, dann wären S i e es auch geblieben!" , « Friedrich der Große verlieh einmakeinem Hauptmann seiner Garde wegen besonderer Verdienste einen Orden. Der Deko rierte erlaubte firf

Anneliese. Nein, welch ein Bernd! Er steckt schon ganz drin, überlegte die Annelies. Er hat sich nicht nur schon vollgeatmet mit der Luft, die dort unten weht. Er hat sie schon begriffen. Er hat seine Augen so willig auf gemacht. daß er den Dingen auf den Grund sah. Und weil es auf diesem Grund echte Sachen zu sehen gab, ist der Bernd nun völlig dabei. Hauptmann Dr. ing. Vopelius. Mußte ein seltsamer Mensch sein. Bernd liebte ihn zweifellos. Aber nicht darauf kommt es mir an, trotzte die Annelies

bei diesem Gedanken — sondern daraus, daß dieser hölzerne Hauptmann auch meinen Bernd liebt. Bernd soll niemanden gern haben, der ihn übersieht. Das hat Bernd nicht nötig. Ich bin eifersüchtig auf diesen Hauptmann, wußte Annelies jetzt. Er ist schuld daran, daß Bernd in diesem Brief nichts von uns beiden schreibt, er beschäftigt ihn so, daß Bernd den Haupt teil seines Briefes darauf verwendet, mir von einem Mann zu erzählen, der mir unheimlich ist. Ein Mann aus Sehnen und Knochen, der nur jede zweite Nacht

und war verlegen, so unangemeldet zu erscheinen. Und wartete heimlich, es möchte auch jener zähe Hauptmann in die großen Zimmer herein kommen. Auf diese Weise ging die junge Frau Mettler an diesem Abend zu Bett, ohne eigentlich einsam zu sein. Sie wußte jetzt, daß Bernd es gut hatte, daß es etwas Rechtes sein müsse, was ihn fähig machte, so frohe, starke Briefe zu schreiben. Sie kamen freilich von weither, aus einer harten Welt, aus einem Teil von Bernds Herzen, den seine junge Frau noch nicht kannte. Bernd

als mir. Ich bin ihm dennoch etwas böse. Er schreibt einfach: Alles Gute. Bernd. — Und damit basta. Er hat sich von mir be urlaubt, er meint, ich werde schon zusehen, wie ich mit mir zurechtkomme. So gesund, vergeßlich und großartig sind Män ner. Auch Bernd. Was schert mich Weib, was schert mich Kind — das war ein Gedicht aus dem Schullesebuch — mich treibt ein größeres Verlangen, laß sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind, mein Kaiser, mein Kaiser . . . Mein Hauptmann, mein Hauptmann . . . Dieser Hauptmann

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Pagina 6 di 12
Data: 29.03.1940
Descrizione fisica: 12
Oer eiserne Ning / Geschichte eines Schweizer Soldaten von Lrnft Zahn Der Hauptmann Jost Siegfried saß mit den Offizieren und Soldaten seiner Kompanie am Waldsaum unweit der Grenze. Von fern war das Murren der Geschütze hörbar, wie sie zwi schen den Feinden hin und wieder knurrten. Jost Siegfried war ein Mann in den besten Jahren, lang, breitschultrig, auf steilem Hals ein hochgestirnter Kopf, der besser zum Lehrer als zum Soldaten paßte. Er drehte gedan kenvoll an einem schmucklosen eisernen

: Der Kasi Nell kam heim! Der Kasi ging mit Griti spazieren! Man tuschelte und tat zärtlich und... Hauptmann Jost Siegfried ließ seiner Truppe bekanntgeben, er vermisse seit zwei Tagen seinen eisernen Ring. Da er sich fiebrig fühlte, begab er sich an diesem Tag selbst ins Lazarett, trotzdem ein starker Drang in ihm war, nach dem Waldsaum hinüber zu reiten, an dem er am Sonntag mit seinen Soldaten gesessen. Er glaubte zu wissen, daß er nur dort den Ring verloren haben könnte, hatte aber sowohl

, hatte ihm erzählt, der Hauptmann sei außer sich, daß er ihn nicht wieder bekommen könne. Kaum einen Augenblick, auch im wachsenden Fieber nicht, hatte er den Ring aus dem Gedächt nis verloren und nur Griti hatte neben ihm noch Platz gehabt. Manchmal verwirrte sich ihm das Denken, und er suchte in einem sonderbaren Schwindelgefühl umsonst seinen Augen ein Ziel zu geben. ' „Guten Tag, Nell, wie geht's?" sprach jetzt Hauptmann Siegfried den Soldaten an. Kasi hörte die tiefe Stimme, von der die Soldaten manch mal

sagten, sie habe etwas Väterliches, und er erkannte sie. Aber er duckte sich und schob sich ganz von dem Besucher weg an die Wand. Die Hand mit dem Ring lag unter seinem Kör per. Vielleicht ist er nicht bei sich", flüsterte die Schwester dem Hauptmann zu, „es geht ihm nicht gut." Siegfried zögerte. Er mochte den Kranken nicht quälen. „Nun, Nell?" fragte er. Der Kranke wälzte sich. Es schien ihm, als komme er dqm andern doch nicht aus. „Jawohl, Herr Hauptmann", preßte er durch die Zähne. „Ich hätte

. „Ja, ja", murmette er. Und dann wieder: „Nein! Nein!" Und ganz zuletzt: „Ich habe niemand gesehen auf der Wiese, Herr Hauptmann." Jost Siegfried verließ den Krankensaal mit dem Gefühl, aus einem halb Bewußtlosen nichts herausgebracht zu haben. Er gab seinen Ring endgültig verloren. * Am Abend des darauffolgenden Sonntags starb Kasi Nell. Weder vor noch nach ihm hatte die Kompanie des Hauptmanns Jost Siegfried irgend einen Toten. Als der Arzt den Tod fest stellte, schimmerte zwischen den verkrallten Fingern

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Pagina 2 di 10
Data: 28.08.1940
Descrizione fisica: 10
. Aus den Aufschriften der Kisten hatte der deutsche Offizier sofort entnommen, worum es sich handelte. Das Rltterkreuz für Selben unserer Luftwaffe Berlin, 27. Aüg. Der F ü h r e r und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz: Hauptmann R u b e n s d örfför„ Kommandeur einer Bombergruppe, Hauptmann Keil. Kom mandeur einer Sturzkampfgruppe, Hauptmann Oefau, Staffelkapitän einer Jaadstaffel, , Hauptmann

T i e tz e n, Staffelkapitän einer Jagdstaffel. * Hauptmann Rubensdörffer, der im polnischen Feld- zug Staffelkapitän war, hat mit seiner Gruppe in vielfachem Angriff besondere Erfolge gegen Schiffe, feste Anlagen und Flugzeuge erzielt. So versenkte seine Gruppe an Handels schiffsraum 110.000 Tonnen, ferner drei Zerstörer und zehn Vorpostenboote und vernichtete im Luftkampf eintz größere Anzahl englischer Flugzeuge. Hauptmann Keil nahm gleichfalls bereits am Polenfeld zug teil. Im Westen zeichnete

er sich mit seiner Stukagruppe bei der Durchbruchsschlacht in Flandern und an der Somme sowie bei der Vernichtung von Kampfverbänden bei Saar gemünd, Weißenburg und Colmar aus. Diese Angriffe trugen wesentlich zum schnellen Durchbruch der Maginot-Linie bei. Ueber der See gelang es ihm, mehrere Zerstörer und Kreuzer sowie größeren'Handelsschiffsraum zu versenken. Besondere Verdienste erwarb er sich an der Spitze seines Verbandes durch wirkungsmähig hervorragende Angriffe gegen englische Flug plätze. Hauptmann

O e s a u und Hauptmann T i e tz e n haben sich als Jagdflieger besonders ausgezeichnet. Jedem von ihnen gelang es, in Luftkämpfen zwanzig feindliche Flugzeuge ab- zuschiehen. Neue politWe Struktur Fnpans gebilligt Tokio. 27. Aug. Die von Ministerpräsident K o n o y e ge plante Proklamation über die neue politische Struk tur Japans wurde Dienstag einstimmig vom Kabinett ge billigt. Der Ministerpräsident begab sich sodann nach der Som merresidenz des Kaisers in H a y a m a, um diesen von der Proklamation

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Pagina 13 di 16
Data: 12.07.1939
Descrizione fisica: 16
seines Zeichens, Sohn Szegediner Handwerker, ge leitete den Offizier zur Burg hinauf. Unter ihnen, im silbrigen Dämmern des Morgens, zog die Donau ihren hellen Streif. Von den Bergen mochte der erste Schnee des frühen Winters zu ihr gefunden haben; denn eine Haut von schmutzigem Grau hatte die anrollenden Wasser über zogen. Am anderen Ufer reckte sich jung und weitatmend die Stadt Pest mit tausend Giebeln und Dächern. Hauptmann Szssz war froh, als die ausladende Pracht der königlichen Burg ihm entgegengrüßte

. Die Wachen traten vor ihm ins Gewehr; er konnte den braven Honved verabschieden. „Zum Kriegsminister Meszaros!" befahl er dem Dienst habenden. Im Kuppelsaal traf er auf eine Gruppe kommandierender Generäle. Sie waren so eifrig über die Karte gebeugt, welche die Struktur des Landes wiedergab, daß sie sein Nahen über hörten. Um so deutlicher konnte der Hauptmann, der jetzt zum ersten Male vom vorgeschobenen Posten an der Landesgrenze in die Hauptstadt gekommen war, sie beobachten und be lauschen

bärtigen Offizier zu, in dem Hauptmann Szüsz den Kriegs minister erkannte. „Sechzigtausend", sprach er das Wort ge wichtig nach. „Wo nehmen wir sie her? In der Festung Ko morn liegen achttausend Mann, Oberst Görgey hat bei seinem Korps keine zwanzigtausend, die übrigen wurden bei Schwechat zersprengt und sind zu unserer Südarmee kommandiert worden." Meszaros, dessen Generaluniform ein weiter schwarzer Man tel verdeckte, sah dem Sprecher fest ins Auge: „Sie haben recht, Majori Ein Krieg an drei Fronten

er seinen Adjutanten. „Zu Befehl, keine!" Eine helle, jugendlich männliche Stimme ertönte: „Herr Major, zu Befehl, Hauptmann Szäsz, Adjutant des Obersten Görgey, meldet sich." Eine Bewegung entstand; die Generalstäbler bildeten einen Halbkreis und liehen den Hauptmann vor den Kriegsminister treten. Meszaros begrüßte den jungen Offizier mit einem herzlichen Händedruck. „Wann bist du aufgebrochen, Kamerad?" „Bin die Nacht durchgeritten, General, Oberst Görgey befahl Eile." „Die Meldung, bitte." Hauptmann Szüsz nahm

. Feldmarschall Fürst Windischgraetz residiert noch in Schloß Schönbrunn. Stünde ein Aufbruch bevor, müßten wir es erfahren haben." Die Offiziere sahen einander an. Ein Gefühl der Erleich terung glättete ihre Mienen. Görgeys Meldung bannte die schwerste Sorge. Der Kriegsminister fragte, nach einem Augen blick der Ueberlegung: „Was rät Görgey?" Auch der Major Klapka richtete wieder seine Blicke mit wach sender Aufmerksamkeit auf den Hauptmann. „Den Angriff?" fragte er, ohne die freudige Ungeduld seines Herzens

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