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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 28.09.1932
Descrizione fisica: 12
Prozeh wegen 282 Schilling. Wien, 28. Sept. Hauptmann Hans K., der 1926 und 1927 in Innsbruck stationiert war, zog sich, als er einen Soldaten aus den Wellen des Inn rettete, eine Lungenentzündung zu. Er lag mehrere Monate krank darnieder. Während dieser Zeit ersuchte er seine Ouartiergeberin, Frau Frieda G., seine goldene Krawatte n- nadel mit einem großen Brillanten von einem Juwelier schätzen zu lassen. Frau Frieda ließ die Nadel schätzen, dann verlor sie sie... Da Frau Frieda versprach

, den Schaden gutzumachen, zahlte Haupt mann K. den Mietzins weiter. Als aber Frau Frieda die Zahlung für die „verlorene" Nadel schuldig blieb, stellte er die Zahlung des Zinses ein. Zwei Jahre später, als Hauptmann K. schon in Wiener- Neustadt diente, bekam er eine Klage aus Zahlung von 282 8 an restlichem Zins zugestellt. Frau Frieda hatte diese For derung an einen Sägewe'rkbesitzer in I nns bru ck zediert und dieser klagte den Hauptmann. Vor dem Bezirksgericht Wiener- Neustadt wendete Hauptmann

K. seine Gegenforderung — er bewertete die „verlorene" Nadel mit 600 Schilling — ein und die Klage wurde abgewiesen. Das Kreisgericht Wiener-Neustadt als Berusuimsgericht hob aber dieses Urteil mit der Begründung auf, daß die Wohnung nur zum Teil Frau Frieda, zum Teil aber ihrem Mann gehört habe, daß also die Gegenforderung des Hauptmannes nur gegen die Frau, nicht aber auch gegen den Mann geltend gemacht werden könne. Hauptmann K. wurde dementsprechend zur Zahlung der Allste des eingeklagten Betrages, 141

an den Hauptmann vermietet hatte. Das Kreisrericht stellte im neuerlichen Beweisverfahren fest, daß als Vermiete? zwar die Frau ausgetreten ist, daß sie aber dabei bloß Vertreterin ihres Mannes, des alleinigen Wohnungsinhaber, war. Hauptmann K. hat zwar dies bestritten, aber das Kreisgericht fand die Aussage des Hauptmannes nicht glaubwürdig. Hauptmann K. wurde neuerlich zur Zahlung von 141 8 verurteilt. Die Beweiswürdiaunq — die Frage, ob das Gericht einem Zeugen oder einer Partei glaubt

oder nicht — unterliegt nicht der Revision durch den Obersten Gerichtshof. Infolgedessen konnte der Oberste Gerichtshof das nach seiner Ansicht unrichtige Urteil des Kreisgerichtes nicht mehr ausheben und gab in seinem Urteil osfen dem Bedauern Ausdruck, daß er mangels formaler Fehler keinen Anlaß, keine Möglichkeit habe, dem angefochtenen Urteil „entgegenzutreten". So habe Hauptmann K. den Prozeß rechtskräftig verloren. Indessen waren zwei Jahre vergangen, Hauptmann K. wurde zum Major befördert und wurde

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Pagina 6 di 22
Data: 12.05.1908
Descrizione fisica: 22
.- N. II), 6. Leutnant Pinapfl (L.-J.-R. 4), 7. Haupt¬ mann Mandolfo (L.-Sch-R. 11), 8. Hanptmann Troyer (L.--J--R. 4), 9. Leutnant Barle (L.-J.-R. 4), 10. Oberleutnant Huschak (L.-J.-R. 4), 11. Hauptmann Schenk (L.-J.-R. 4), 12. Oberleutnant Bauer (L.- Sch.-N. II), 13. Hauptmann Friedrichsberg (L.- Sch.-R. I), 14. Leutnant Dangl (L.-Sch.-R. II), 15. Leutnant Dvorak (L.-J.-R. 4), 16. Leutnant Jesek (L.-Sch.-R. II), 17. Leutnant Piskati (L- Sch.R. II), 18. Major

Urbanek (L.-Sch.-R. II), 19. Leutnant Pietsch (L.-Sch.-R. I), 20. Leutnant Kapan (L.-J.-R. 4), 21. Oberleutnant Pfeifer (L.- Sch.-R. II), 22. Hauptmann Möstl (L.-J.-R. 4), 23. Leutnant Kaufmann (L.-J.-R. 4), 24. Leutnant Perko (L.-J.-R. 4). 25. Leutnant Gruber (L.-J.- R. 4), 26. Oberleutnant Beyer (L.-Sch.-R. I), 27. Leutnant Regensburger (L.-J.-R. 4), 28. Ober¬ leutnant Paßlar (L.-Sch.-R. II), 29. Leutnant Wein- furter (L.-Sch.-R. I), 30. Major

Jent (L.-Sch-R. I), 31. Oberst Seidler (L.-Sch-R. II), 32. Kadett Kahlen (L-J.-N. 4), 33. Kadett Dürschmid (L.- Sch.-R. II), 34. Hauptmann Lichy (L.-Sch.-R. I), 35. Leutnant Wischata (L.-J.-R. 4), 36. Leutnant Ullrich (L.-J.-R. 4), 37. Hauptmann Sittenberger (L.-J.-R. 4). 38. Hauptmann Neugebauer (L.-Sch.- R. II), 39. Oberleutnant Schulz (L.-J.--R. 4), 40. Leutnant Neinl (L.-J.-R. 4), 41. Leutnant Sonvico (L.-Sch.-R- 1), 42. Leutnant Reinoschek

(L.-Sch.- K. I), 43. Kadett Herbe (L.-J.-R. 4), 44. Ober¬ leutnant Stich (L.-Sch.-R. II), 45. Leutnant Schneider (L.-Sch.-R. 1), 46. Hauptmann Poletin (L.-Sch.-R. I), 47. Oberleutnant Tauer (L.-Sch.- R. I), 48. Hauptmann Kutscher (L.-Sch.-R. II), 49. Leutnant Peiske (L.-Sch.-R. II), 50. Oberleut¬ nant Rick (L.-J.-R. 4). Scheibe „Friedrich": 1. Leutnant Grundner (L.-J.-R. 4), 2. Oberleutnant Siegt (L.-J.-R. 10), 3. Major Ecchard

(L.-J.-R. 4), 4. Hauptmann Lychy (L.-Sch.-R. I), 5. Oberleutnant Gyurieie (Kaiserjäger-Reg. Nr. 3), 6. Oberleutnant Urban (L.-Sch.-R. I), 7. Oberleutnant Huschak (L.-J.-R. 4), 8. Oberleutnant Ogris (Jnf.-Reg. 17), 9. Ober¬ leutnant Schwidernoch (L.-J.-R. 4), 10. Hanptmann Marschall (Feldjäger-Bataillon 19), 11. Leutnant Piskaty (L.-Sch.-R. II), 12. Oberleutnant Linde (L.-Sch.-R. II), 13. Kadett Herbe (L.-J.-R. 4), 14. Leutnant Grieß (L.-J.-R. 4), 15. Hanptmann Brunner

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Pagina 4 di 6
Data: 21.04.1918
Descrizione fisica: 6
Schlaf schien allmäbkich von ihr zu weichen, während immer zahlreichere Schweißtropfen ans den Poren der Stirn und der Hände hervortraten. Der lange Bauer. Von Roda Roda. Eines Tages im Oktober fragte der Herr Hauptmann: „Sind jetzt die Rekruten glücklich da?" Jfyttt Hauptmann, ich melde gehorfamst: alle. Rur ttner fehlt, ein gewisser Bauer." „Also ziemlich alle. Dann will ich mir das Volk einmal ansehen." Ging jich's ansehen und war soweit zufrieden. Lauter träftiae Lertte vom Land mit roten Backen

, wohlgenährt, einige recht kluge Burschen —. fünf oder sechs mit guter Schulbildung. Wirklich: ein respektables Material. Dies, mal hat sich das Ergänzungsbezirkskommando anständig benommen. Drei Tage später sagte der Herr Haupttnann: „Sie, Feuerwerker! Fehlt uns nicht noch ein Rekrut?" „Jawohl, Herr Hauptmann, ein gewister Bauer." „Richtig, da muß ich doch gleich ...." Sonntag, den 21. April. Zur Unterhaltung. Nr. 1b. Seite 3. Der Herr Haupttnann nahm sich vor, es dem Ergän- zungsbezirk zu melden, vergaß

es aber in seiner Freude über die neuen Rekruten, die ausnahmsweise gar so nett waren. Und frocrre am nächsten Tag: „Donnerwetter, da tollt mir ein: soll nicht noch ein ge- -i»er..." ' „Bauer.. " „Ja — Bauer einrücken?" Und der Herr Hauptmann überflog mit einem Blick seine neuen Leute, wie sie da gliederweis, zu sechs oder sieben ihre Gclenkübungen machten, und war wiederum sehr zufrieden. Es ist doch eine sehr anständige Gesell schaft, alle ziemlich egal gebaut. Man wird sich damit zei gen können. Hübsche

, mittelgroße Männer — so hat es der Herr Hauptmann gern. Sogar der Schneider und „er Schuster sind gut gewachsen. „Einer nur fehlt noch — nicht wahr?" „Jawohl, Herr Hauptmann — ein gewisser Bauer." „Na. schön. Lasten Sie die Leute rasten!" Während sie aber rasteten und der Herr Hauptmann sie schmunzelnd betrachtete, entstand eine sonderbar leise Be wegung unter ihnen. Als der Herr Hauptmann ihren Augen folgte, da fah er im Kasernentor ... War das ein Mann oder zwei Männer-aufeinander

? Oder was war es sonst? Es kam in Zivilkleidern daher, von einem kleinen Schwarm Beschäftigungsloser begleitet und belacht, ratlos und fragend, mit einem Köfferchen in der Hand — kam klafterlang daher, ein gigantisches Bild der HUflofigkeit — kam auf den Hauptmann zu und sagte schüchtern: „Jetzt — i hoaß Bauer. I soll hier einrücken." Der Herr Hauptmann: „Waas sollen Sie??" „I soll hier einrücken — i bin der Bauer." Und dann, seiner ungewöhnlichen Erscheinung wohl be wußt, gleich erklärend: „I bin von Profession Riese

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Pagina 12 di 24
Data: 07.04.1917
Descrizione fisica: 24
und sranzosrsche Granaten zu drei Vierteln in Schutt und Trümmer geschossen. Trotzdem gab es für die Krieger noch Unterkunst ge nug, und kaum waren die Quartiere angewiesen, so tag mich schon fast alles, Offiziere und Mannschaften ohne Unterschied, im tiefsten Schlafe. Essen und trinken, den Körper Pflegen mib sich vom Schmutze reinigen, dazu hatten sie in den nächsten Wochen Zeit genug. Vorerst wollten sie schlafen, einmal wieder sorglos, tief und un gestört schlafen! Fritz von Leuckner, dem Hauptmann

des Landes geMchtet. ,Mas gibt es zu sehen?" fragte Hauptmann von Leuckner seinem Kameraden folgend. „Vielleicht' schöne Französinnen?" „Schöne und tveniger schöne," lautete die Antwort, ,>auch ein paar brave Bürger, und hier — bitte, Herr Hauptmann, scheu Sie — das ist unzweifelhaft eine deutsche Dcune." Fritz von Leuckner war auch vor den Kasten getreten, imd als er nur einen Blick auf das vom Oberleutnant gezeigte Blld warf, da erbleichte er und trat unwillkür lich einen Schritt zurück. Maßlos

erstaunt, fast erschreckt, starrte er auf das Bild der jungen, blonden Dame mit dem unbeschreiblich anmutigen Gesicht und den großen, traurigen Augen. Die erste Jugendblüte schien sie frei lich hinter sich zu habe«-; ein leiser, herber Zug halle sich um die Mundwinkel eingegrabeu; trotzdeu: war aber noch kein Verwelken zu bemerken »-i wenigstens hier nicht auf dem Bilde. „Nicht wahr, eine Deutsche?" wandte sich Oberleut nant Frank an dm Hauptmann und sah nun dessen Staunen und schmerzliche

Ueberraschung. Dieses Blld schien in seinem Kameradm bittere Erinnerungen zu wecken. „Herr Hauptmann?" fragte er. „Wäre es möglich, daß Sie diese Dame kmnen?" Fritz von Leuckner trat auf den Kastm zu, löste das Bild, das mit einem kleinen Nägelchen befestigt war, von der Wand und nahm es heraus. Erst jetzt sprach er: „Ich begehe wohl keinen schrecklichen Raub, wenn ich das Bildchen nehme. Bei dem jetzigen Zustande des Kastens wäre es, allem Wind und Wetter ausgesetzt, bald vernichtet, und wer weiß

, ob der Photograph wieder ein mal zurückkehrt. Für mich aber hat es Wert." Der Hauptmann wandte sich zum Gehen, und etwas verwundert folgte ihm Oberleutnant Frank. Lange be trachtete Fritz von Leuckner das Bild. Seim Stirne hatte sich schmerzlich gefurcht, und in seinen Augen stand die selbe Trauer, wie in denen der jungen Dame. Endlich sprach er, zu seinem Begleiter geiveirdet: „Herr Ober leutnant, ich bin Ihnen eine Erklärung sür mein selt sames Tun schuldig." „Herr Hauptmann." ,Ob ich diese Dame kenne

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Pagina 6 di 8
Data: 08.05.1943
Descrizione fisica: 8
iLÄÄsbru.öLr NACH EINER-GESCHICHTLICHEN QUELLE ww WILLI FEHSE Obgleich der Zauber des Großen Friedrich die Soldaten fast unlöslich an feine Fahnen bannte, kam es im Siebenjährigen Krieg zuweilen doch vor, daß ein ehrvergessener Patron fahnenflüchtig wurde. So trat eines Morgens zugleich mit dem Kompaniefeld webel ein Grenadier in das Zelt des Hauptmanns. Er meldete, daß fein Bruder in der Nacht deser tiert sei. Der Hauptmann ließ sich den Namen des Deser teurs wiederholen und schüttelte

den Kopf. Wie denn das möglich sei, wollte er wissen. Er kenne doch den BeschuDigten, wie übrigens auch ihn, als einen wackeren und kecken Burschen, dem man nichts Schimpfliches zutrauen könne. Daraus verstummte der Grenadier, schlug die Augen nieder und überließ es dem Feldwebel, Ein zelheiten der Flucht und die Ergebnisse seiner ersten Nachforschungen zu schildern. Der Hauptmann über legte. Plötzlich trat er dicht an den Grenadier heran. „Kerl", sagte er mit erhobener Stimme

, indem er ihn an einen Knopf seines Uniformrocks faßte, „wenn dem so ist, warum zeigt just Er den Kujon an? Es handelt sich doch um seinen leibhaftigen Bruder!" In dem Gesicht des Soldaten begann es zu zucken. Er schluckte, als würge ihn etwas an der Kehle, und brachte nur ein undeutliches Gemurmel hervor, „'s ist gut, Grenadier!" sagte der Hauptmann trotzdem, „Er ist ein braver Soldat", schlug ihm auf die Schul ter und befahl ihm, abzutreten. Nicht lange danach wurde im Lager durch Trom melschlag der Name

von zweihundert Soldaten Spieß ruten lausen. Es war selten, daß jemand diese Strafe überstand . . . Nur in wenigen Gesichtern zeigte sich darum Ge nugtuung, als am Nachmittag doch noch eine Streife mit dem Flüchtling zurllckkehrte. Es war die Streife, der der Bruder des Entflohenen angehörte. Er selber führte den Gefangenen nun zum Hauptmann. Wie die Soldaten einander zuraunten, hatte niemand anders als er ihn im Röhricht eines Sumpfes auf gespürt. Der Hauptmann musterte lange die beiden Brüder. Warum

er desertiert sei, begehrte er dann von dem Flüchtling zu wissen. Darauf könne er keine Antwort geben, erwiderte der Deserteur und blickte an ihm vorbei. Er wisse, was er verdient habe, und bitte um sofortigen Vollzug der Strafe. Ob er dann mit seinem Bruder verfeindet wäre, fragte der Offizier. Nein, entgegnete der Flüchtling leise. Sein Bruder habe nur getan, was seine Pflicht ihm gebot; ihm allein stände übrigens die Belohnung zu. „Die Belohnung?" rief der Hauptmann, indem er" sich dem Bruder zuwandte

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Pagina 7 di 24
Data: 15.03.1930
Descrizione fisica: 24
hat ein Mann, der sich fälschlich als Hauptmann der Carabinieri ausgab, einen Juwelier verhaftet und in dessen Laden Schmuck und Edel steine im Werte von einer halben Million Lire erbeutet. In der faschistischen Presse ist über diesen Gaunerstreich nicht viel zu lesen gewesen; er ruft aber die Erinnerung wach an das große Vor bild, das diesem falschen Carabinierihauptmann vor geschwebt sein mag: Der Hauptmann von Köpenik. Im Georg-Müiler-Verlag, München, sind, verfaßt von Wilhelm Schäfer, die Erinnerungen

einer gleichfalls soeben erst abgelösten Schietzstandwache. Auch diese Abteilung mutzte sich den Füsilieren anschltetzen. Nun ließ der Hauptmann die Soldaten scharf laden und das Seitengewehr aufpflanzen, marschierte zum Bahnhof Putlitzer-Stratze und ließ die Soldaten mit der Eisenbahn nach Köpenik befördern. Auf dem Köpeniker Bahnhof erlaubte sich der führende Gefreite, dem Vorgesetzten gehorkamst zu melden, daß die Mannschaft noch k e i n e M e u a g e erhalten habe. Darauf hin ließ der Hauptmann die Gewehre

sehr energisch geöffnet: der Hauptmann trat Wer die Schwelle und hinter ihm zwei Grenadiere in feldmäßiger Ausrüstung. Der Hauptmann fragte: „Sind Sie der Biirgermeister von Köpenik?" Als der Bürgermeister bejahte, fuhr der Hauytmann fort: „Sie sind auf Allerhöchsten Befehl mein Arrestant und werden sofort «ach Berlin abgeführt!" Der erschrockene Bürgermeister stammelte ein paar Sätze. Aber der Hauptmann ließ ihn kaum zu Wort kom men, und schon traten die beiden Grenadiere heran, um den Bürgermeister

festzunehmen. Herr Langerhaus bat, daß er wenigstens seine Frau mitnehmen dürfe. Dies wurde ihm grotzmütig gestattet, nachdem er sein R e s e r v e o f f i z i e r s e h r e n w o r t gegeben hatte, keinen Fluchtversuch zu unternehmen. In ähnlicher Weise erfolgte die Verhaftung des Stadt kassenrendanten v. Wiltberg, der dazu verhalten wurde, das gesamte in der Stadtkasse vorrätige Geld aus zu folgen. Auf Fragen erwiderte der strenge Hauptmann: „Ja, es handelt sich um finanzielle Unregelmäßigkeiten

der Stadtverwaltung, die auf kaiser lichen Befehl untersucht werden sollen. Ich nehme das Geld vorläufig an mich, hier haben Sie die Quittung!" Der Hauptmann folgte dem Beamten eine Quittung über 4002 Mark aus. Unten vor dem Rathaus hatten sich inzwischen Hunderte von neugierigen Menschen angesammelt, die alle vor dem Hauptmann in Ehrfurcht erstarrten. Polizei hielt die Ordnung aufrecht und half dem Hauptmann, die zur Beförderung der Verhafteten bestimmten Wagen herbeizuschaffen. Die Fahrt der Gefangenen ging

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Pagina 4 di 10
Data: 22.01.1919
Descrizione fisica: 10
. „Die andern edlen Frauen sind des Stiftes zu verwei sen!" fuhr der Hauptmann mit laute-. Stimme fort. „Sic wegen heimatlos ihres Weges gehen, und so ihnen Gott die rechte Grtennlnis und Eintcyr schenkt, büßend vor Seiner Würdigkeit erscheinen, auf daß sie nach schweren Pollen von ihm Losspruch des Bannes erflehen. Euch je doch, Verena von Stuben, habe ich, als arger Schuld be zichtigt, gefangen sortzuführen!" Mit a>emto,er Spannung sahen die Frauen auf den bischöflichen Hauptmann. Sogar die lachende Diemut

hatte letzt ihren 5topf erhoben und schaute mit scheuen und vor Angst fast irren Augen ans Gabriel Prack. Ein leises Zit- lcin lief über die hohe, schlanke Gestalt der Abtissin. Aber fest und unerschrocken sah sie dem Hauptmann ins Gesicht. Ihr Blick re,zte den rohen Atenschen. „Auf und ergicist sie!" befahl er und packte die zarten Handgelenke der Abtissin mit derbem Griff. „Ergreift das Weib!" schrie er seinen Knechten zu. „Herr . .. Gnade!" bat die Küniglin mit vor Tränen er/rickter Stimme und hielt

mit ihren runzligen, zittrigen Händen den Hauptmann am Arm fest. Mit einem Ruck schleuderte Gabriel Prack die Greisin von sich fort, daß sie weit gegen den Altar zu üinsiel. Ein vaar der St-ftsfrauen eilten laut weinend zu der alten Frau und bemühten sich um sie. „Hund!" brüllte Jörg Teufelhart und versuchte sich mit allen Kräften von dem eiscnsesten Griff des Gluirfcher loszuringen. „Legt die Abtissin in Ketten! Ergreift sie!" befahl der Hauptmann und riß Frau Verena, die mit dem Aufgebot ihrer ganzen Kraft

widerstrebte, nach oornc. Wie ein gereiztes Tier sprang die lachende Diemut den Hauptmann an. Ihre Augen waren vor Angst und Ent setzen wett aujgerissen, und wie eine Katze ihre Krallen, jv streckte sie iü.e beiden jungen kräftigen Hände aus und bohrte ihre Nägel so fest in den Hals des Hauptmanns, daß dieser von der Abtissin ließ. „Katze!" knirschte er und holte zum Schlag gegen die rotblonde Diemut aus. „Ich will dir!" Der Planeiler, der neben ihm stand, hielt ihm den Arm fest. „Wir kämpfen nit

mit Weibern, Hauptmann!" sagte er laut und verweisend. Gabriel Prack streß in sinnloser Wut mit dem Fuß gegen das junge Weib. „Natter verdammte!" fluchte er. Mit einem Wehschrei fiel Diemut zu Boden. Aber blitz schnell erhob sie sich wieder, griff nach dem schweren Orgel- stuvl in ihrer Nahe, schwang ihn koch mit beiden Händen und ließ ü>n aus den Schädel des bischöflichen Haupt manns niedersausen. Gabriel Prack taumelte und sank in ein Krrie. Der wuchtige Schlag hatte ihm die Stahlhaube vom Kops

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Pagina 6 di 12
Data: 19.06.1940
Descrizione fisica: 12
die Gestalten aus dem Imster Schemenlaufen, die Günseliesel oder die anderen Mär chendarstellungen, der Schweinehirt, desfen Bewegung Be obachtung und gekonnten Ausdruck verrät. Auf ein anderes Gebiet führen Arbeiten wie die schönen Armleuchter aus Holz, Ein lustiges Motiv für ein Weinhaus * — T Der Hauptmann und Eduard Lang wurden Freunde. Jener erzählte manchmal von seinem Landhaus und feinen Rosen büschen, die dort in reichen Arten wuchsen, er erzählte von seinen Streichen als Leutnant, wogegen Eduard

Lang nur zögernd von seinem Kinde sprach, das jetzt dem Licht entgegen reife. Es muffe nun bald geboren werden, und so lange wünsche er noch zu leben. Der Hauptmann sah bei solcher Rede zur Seite; er hatte keine Frau, er war ein Einsiedler in Deutsch land und sprach nur von seinem Garten. Manchmal aber kam eine unerklärliche Wildheit über ihn; es kam vor, wenn feind liche Erkundungsabteilungen sich dem Graben bei halber Nacht näherten, daß er den Leuten verbot, zu schießen. Er lag

gewandert, Lang aber erkannte die Schriftzüge seiner Frau. Er ging an das äußerste Ende des Grabens und las. Als er zurückkam, war sein Gesicht verklärt: der kleine Beatus hatte ihn gegrüßt. Ueber der Front zog sich das Gewitter zusammen. Eines Tages brach das Trommelfeuer los. Die Leute hatten in den vergangenen Wochen einen tiefen Stollen in die Erde getrie ben, darin lag ein Halbzug, während der andere Grabenwache hatte. Der Hauptmann war finster. Er sagte nur: „Jetzt kommt die Probe

auf die Unsterblichkeit". Der Boden begann zu dröhnen. Staubige Erdwogen rausch ten auf und ab. Als Verluste eintraten, zog der Hauptmann den Wachzug in den Stollen, im Graben ließ er nur schwache Posten stehen und ließ sie alle halbe Stunde ablösen. Die Leute saßen auf der Treppe des Stollens. Im Inneren drängten sich die Verwundeten, Blut roch herauf bis in das Freie. Eduard Lang war frei von jeder Furcht. Der Hauptmann sah ihn, wie er ruhig durch den feurigen Graben ging und mit dem Posten sprach, als könne

der Kapelle T a n d l stimmungsvoll umrahmt wird. Theodor M ü h l i ch. müssen Sie wohl in das Fort zurück und Verstärkungen holen." Lang nickte nur und preßte den Brief an feine Brust. Gegen Mittag griff der Feind an. Man sah seine langen blauen Linien überall im dünnen Nebel laufen. Die Stollen mannschaft war rechtzeitig alarmiert. Der Hauptmann stand inmitten seiner dreißig Leute. Die ersten feindlichen Wellen wurden niedergemäht, auch in den Flanken schufen die Leute Lust. Als sich aber der Nebel hob

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Pagina 10 di 12
Data: 08.10.1940
Descrizione fisica: 12
, und der Weg nach der ganzen übrigen Welt führt ebenfalls an den Häfen der iberischen Halbinsel vorbei. Hauptmann Hellmuth Wirk Berlin. 8. Okt. Hauptmann Hellmuth W i ck, dem der Führer nach dessen 40. Luftsieg das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen hat, wurde am 5. August 1915 zu Mannheim als Sohn eines technischen Direktors geboren. Er besuchte von 1926 bis 1929 das Realgymnasium zu Dan- zig, von 1929 bis 1935 die Oberrealschule Königsberg und legte auf einer Berliner Oberrealschule im Dezem ber

1935 die Reifeprüfung ab. Im April 1936 trat er als Fah nenjunker bei der Fliegertruppe ein, wurde am 1. Juli 1937 zum Fähnrich und am 8. November 1938 zum Leutnant be fördert. Nach Kommandierungen zu einem Kampfgeschwader und zu einer Jagdfliegerschule wurde er einer Jagdgruppe als Flugzeugführer zugeteilt. Im Juni 1940 wurde er ins Jagdgeschwader Richthofen versetzt, am 19. Juli zum Oberleutnant und am 4. September zum Hauptmann beför dert. Am 5. September wurde bekanntgegeben, daß Wick

Meyer, sämtliche in Innsbruck. Zar Zeit ist Preisliste Nr. 3 vom 15. August 1340 gültig. englische Staffel in wenigen Minuten vernichtet hauptmann Wick: ein Führer und Vorbild im Luftkampf — Sein 41. Luftsieg — Die Anerkennung des Reichsmarschall» (Von Kriegsberichter Oskar Lachmann) ,8. Oktober. (PK.) Nach einem trüben Regentag scheint heute hell und warm die Herbstsonne. Frisch getankt stehen die Maschinen einer deutschen Jagdstaffel auf dem Flughafen. Schon wird gestartet. Es ist ein herrlicher

Anblick. Das blaue Meer, der grüne Platz, darüber die brummenden und krei schenden Messerschmitt-Jäger. „Freie Jagd!" lautet der Befehl. Hauptmann Wick fliegt wie immer an der Spitze seiner Jagdgruppe! Unsere Jäger sagen: „So etwas war noch nie da!" Mit Adleraugen wird ausgespäht; ah, da sind sie schon! Tatsächlich, fast in gleicher Höhe mit unseren Jägern fliegt eine ganze Staffel eng lischer Hurricanmaschinen. Fast jeder der deutschen Flugzeug führer hat sie schon erblickt. Haben die Briten unsere

Jäger noch nicht bemerkt? Es ist nicht ganz klar — oder warten sie etwa auf eine verstärkende Hilfe? Ziemlich dicht aufgeschlossen nehmen sie ihren Kurs. Da greift Hauptmann Wick an: Unsere Jäger sind jetzt etwa 500 Meter nähergekommen. Mit einer einzigen Feuergarbe hat er den zuletzt fliegenden Briten zerschmettert. Eine starke Rauchfahne nach sich ziehend, geht er sofort in die Tiefe. Haupt mann Wick beobachtet seinen Gegner sehr genau und schießt sofort im Bruchteil von Sekunden den zweiten

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Pagina 5 di 14
Data: 16.12.1935
Descrizione fisica: 14
Llntertialtun Ucheber-Rschtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück sBez. Dresden). — Nachdnick verboten. Bella, l?. Fortsetzung.) klm Brunnen vor clem Tore Noman UM ein Cicd von Liebe und Zehnsucht von Paul fyain Aber der Hauptmann von Heyken sieht dieses Achselzucken. Und ec hat an diesem Abend schon verschiedenes durch die Gurgel gejagt. Und er hat nie von Annemarie ein Lebens zeichen ins Feld bekommen, so ost er selber geschrieben hat. Und daß da ein anderer, Fremder, ein Student und Frei

williger, der Müller heißt und nicht anders, nun den Man fred besitzt und noch die Achseln zu zucken wagt, das — zum Teufel —, das paßt ihm nicht! Dem Hauptmann Graf Adolf von Heyken paßt das ganz und gar nicht. „Wes wollen Sie mit dem Achselzucken sagen, Herr Kame rad — Müller?" näselt er böse. „Kamerad hätte vollauf genügt", sagt Müller. „Einer heißt Müller, der andere heißt Graf Heyken. Das spielt doch heute keine Rolle, wo die Parole lautet: Freiheit!" Hauptmann von Heyken stutzt einen Augenblick

antworten, Herr Hauptmann von Heyken. Nun habe ich eben den Schimmel." Drüben an der andern Seite des Tisches schwellen die Adern aui einer breiten Stirn. „Das soll also heißen, daß Sie eben das Liebesgeschenk erhallen hätten?! He?!" „Herr Hauptniann von Heyken, ich wüßte nicht, daß ich Ihnen Veranlassung gegeben hätte, mich in diesem Exerzier platzton anzufahren. Ich bin immerhin der Leutnant Müller." Er erhebt sich. Der Mann da, denkt er, legt es auf Stunk an. Soll er seine Pulle allein aussausen

lacht belustigt. „Sie können sich ja selbst, Herr Hauptmann von Heyken", sagt Müller langsam, leise und schwer, „bei Baroneffe von Repkow erkundigen, wenn es Ihnen Vergnügen macht. Im übrigen bin ich der Meinung, daß Sie betrunken sind!" So. Das ist deutlich. „Sonst hätte ich Ihnen anders geantwortet!" sagt er noch und dreht sich um. Und da geschieht das Ungeheuerliche, daß der Hauptmann von Heylen seinerseits an den Degen greift, ihn herausreißt — und da fallen ihm auch schon Köckeritz

und seine Kameraden in die Arme. „Heyken, sind Sie verrückt?" „Er hat den Manfred gestohlen!" schreit der sinnlos in feiner Trunkenheit. Der Leutnant Müller fährt herum. Wie ein Baum steht er — kerzengerade. Und dann sagt er mit gewalffamer Ruhe: „Das Pferd gehört meiner Braut, Annemarie von Repkow, die es mir mitgab als Kameraden. Tiere sind zuweilen bessere Kameraden als Menschen, Herr Hauptmann von Heyken." Und geht einfach davon. Der Hauptmann von Heyken läßt den Arm sinken. Köckeritz steckt ihm schnell

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Pagina 3 di 8
Data: 15.11.1922
Descrizione fisica: 8
bereits mit 8 Prozent negativ war, ist neuerlich mit minus 6 Prozent bestimmt Me schwer ik er, anderen seine Seele zu zeigen und nachher dabei zu stehen, wenn fie ihren Spott damü treiben. G. Frensseu. Mart gotistmanns WlmlA Stirn. Zu seinem 60. Geburtstag. Heute vollendet Gerhart Hauptmann fein sechzigstes Jahr. Noch in der Vollreife schöpferischer Mannesjahre, erlebt der Dichter das seltene Los, daß sich sein Werk über den Meinungsstreit des Tages machtvoll emporhebt, in seiner Gesamtheit

, in seiner mensch lichen Tiefe und Höhe von der Nation empfunden und als Spiegelbild ihres eigenen geistigen Ringens erkannt wird. Ganz Deutschland, soweit es auf geistige Stimmen hört, hat im August ds. I. in den großartigen Gerhart-Hauptmann-Fe st spielen in der Breslauer Jahrhunderthalle den Geburtstag des Dichters in einer glanzvollen Weife gefeiert, wie es kaum je einem lebenden Dichter geschah. Des Rätsels Lösung, warum Gerhart Haupt mann die Wir kungsweite seines Werkes in dem mächtigen Echo

dieser Festspielfeier hören durste, was in seiner weltumspannenden Geltung nicht einmal dem allen G o e t h e, mit dem Hauptmann so oft in mehr oder weniger glücklicher Parallele verglichen wird, vergönnt war, liegt in u n s e r e r Zeit, deren tiefster Ausdruck Gerhart Hauptmann in seinen Dich tungen ist. Des Dichters Ringen um die künstlerische Form, die ihn aus dem extremsten Naturalismus zum symbolischen, ja mystischen Drama führte, ohne daß er sich je in den Jrrgängen wechselnder Ausdrucks versuche verlor

war, 2 Teelöffel Hühner* Trocken>Ei verrührt mit 2 Eßlöffel Milch (Wasser) und 1 frischen Ei sowie eine Messerspitze „Ovumille“ (OVO) gibt eine Eierspeise (Naturomelette) von 3 Eiern. frs Klang und Stimme, darum erkennen wir alle in Hauptmanns reifsten Bühnenwerken uns selbst wieder, darum auch liebt und feiert das deutsche Tolt Gerhart Hauptmann als seinen Dichter. Unter den literarischen Jubiläumsgaben, die der 15. November zu Ehren des Dichters reifte, nimmt Dr. Ludwig M a r c u s e s gehalt volle

Monographie „GerhartHauptmannundseinWerk" ((Verlag Franz Schneider, Berlin SW 11) einen hohen Rang ein. In dem einer Festgabe würdig ausgestatteten Band, dem Emil Orlik des Dichters geistvolles Portrat, in vorzüglicher Radierung K ein Kunstwerk, voranstellt, zeichnen hervorragende Zeitgenossen .art Hauptmann, den Menschen, den Dichter und den Bühnen- gestälter von den verschiedensten Seiten und errichten ihm damit ein lebendiges Monument. Wir heben aus den vielen Originalarbeiten, unter denen Mansted

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Pagina 9 di 10
Data: 21.08.1942
Descrizione fisica: 10
und Torpedobootjägern, die wie die Schäferhunde ständig um die Herde herum waren. In der Lust aber brausten die Wasserflugzeuge. Und die Bauern und Holzknechte aus den Bergen standen Mitten in dieser großartigen Veranstaltung und wurden richtig stolz; denn sie wußten, alles, was da auf dem Wasser und in der Lust vor sich ging, geschah nur ihretwegen. (Fortsetzung folgt.) 7awohl, Herr hauptmann Erzählung von Wilhelm Vesper Im NSK.-K u r z g e s ch i ch t e n - P r e i s- ausschr eiben wurde die nachstehende

. . . Und jetzt, mitten im Aufbau, zum zweiten Male in den Krieg . . .1 Es war verdammt schwer, gegen diese mensch lichen Regungen die innere Disziplin aufzubringen. Werner Bräuer stand in der feldgrauen Uniform vor feinem Hauptmann, der schon im ersten Welt krieg als Leutnant sein Kompanieführer gewesen war: „Feldwebel Bräuer zur fünften Kompanie . . Der Hauptmann ließ ihn nicht ausreden: „Mann! Bräuer! Ja, wir Alten!" Der Hauptmann gab ihm die Hand, legte die andere auf Brauers Schulter: „Sie übernehmen den zweiten

Zug. Sind Sie be reit, Bräuer?" „Jawohl, Herr Hauptmann." Der Hauptmann sah ihn an. Einen ganz kurzen Augenblick nur. . . Bräuer wollte diese Frage nicht aus dem Ohr weichen. Immer wieder hörte er sie, sprach sie selbst vor sich hin. Sie hatte allzu ftagend geklungen, so — nach Gewissen. Und er hatte gesagt: Jawohl, Herr Hauptmann. War er denn wirklich bereit? Gehörte nicht mehr dazu als das pflichtgemäße „Jawohl, Herr Hauptmann"? Wie? Hatte er seinen Hauptmann, diesen alten Kriegskameraden, Leut

nant und Student von damals, heute Oberstudien direktor, nicht belogen? Und wenn es auch nur einen Herzschlag lang war? — In der Tucheler Heide. Vor seinem Zuge liegt der Feldwebel Bräuer. Neben ihm sein Hauptmann. Rechts und links von ihnen heult es heran, schlägt ein und wirft dicke Brocken. Dies war kein Gefecht. Dies war eine Schlacht. Und Bräuer überkam es wie ein Rausch. Vorwärts! Vorwärts! Herrgott, das war ja wie an der Marne im März 1918. Die Stiefel möchte man sich ausziehen, um schneller

vorwärts zu kommen. Jawohl, so war's. Mitten in der Schlacht durchzuckte Bräuer der eine Gedanke: fetzt ist die letzte bürgerliche Schlacke abgestreift. Vier Tage später lag er im Lazarett. Ein Granat splitter hatte ihm den Oberschenkel aufgerissen. Das war nun die vierte Verwundung im Kampf um Deuffchland. Was war das? Rief da jemand? „Feldwebel Bräuer .... bereit?" „Jawohl, Herr Hauptmann!" So — das klang anders wie vor ein paar Wochen auf der Schreibstube. Und an diesem Abend, da sah

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Pagina 14 di 16
Data: 12.07.1939
Descrizione fisica: 16
zu Stadt. Und seine Rede hatte das Volk entflammt und zum Widerstand ge stählt. Von überall her sprengten die Haiducken heran, um dem Ministerrat die Grüße der Komitate zu übermitteln und zu melden, daß Kossuth unter ihnen geweilt hatte, und welchen Weg er eingeschlagen habe. „Wir erwarten ihn heute zurück", erklärte der Generalstabsmajor dem Hauptmann Szäsz, wäh rend sie den Saal der königlichen Burg, in dem der Kriegsrat getagt hatte, verließen. Die Augen des jungen Offiziers strahlten

. Aber sie haben ihre Brücke noch nicht erhalten, die beiden König reiche. Ein Bruderkrieg", sagte er mit schmerzlichem Ausdruck, „aber — es muh sein." Hauptmann Szäsz nickte nur, er fühlte genau so wie der Kamerad: „Wir ziehen nicht im Uebermut in diesen Krieg, son dern aus harter Notwendigkeit." Die Offiziere des Generalstabes waren ihnen auf die Ter rasse gefolgt. Hauptmann Szäsz wollte sich für einige Stunden verabschieden, da bemerkte er, als sein Blick das Ufer der Schwesternstadt streifte, vor der Häuserzelle

Pracht strahlenden Barocks majestätisch entfaltete. Eine freudige Erregung durchzitterte Görgeys jungen Abgesandten; in wenigen Augenblicken würde er Kossuth sehen, den Führer des Volkes, ihn, der ihnen allen den Glauben und die Kraft an die Größe der Nation wieder gegeben hatte. Hauptmann Szäsz fühlte eine seltsame Beklemmung, wie er sie niemals zuvor erfahren hatte, eine Art Furcht, die aber nicht die Kräfte zu lähmen, sondern vielmehr zu beleben schien. Diese Furcht war durch die Sorge bestimmt

Hauptmann sich sagen mußte, bei aller Ver schiedenheit ihrer Herkunft und ihrer Wesensart, ihrer Er scheinung und ihres Auftrages, doch dieses gemeinsam: die überzeugende Ausdruckskraft des Antlitzes, die Fähigkeit, durch den stummen Blick wie durch die tönende Rede auch die Zögernden zu erfassen und die letzten eines Volkes mit allen Brüdern zur Einheit zu verschmelzen, in ihnen den Glauben an die Nation zu festigen. Der junge Böla Szäsz gehörte frei lich schon auf der Militärakademie

zu jenen, Die am eifrigsten ihr Ungarntum betont hatten. Der Kriegsminister erwartete den Ministerpräsidenten an der Spitze der Generalität, die hier zum Kriegsrat zusammen getreten war. Kossuth begrüßte jeden mit einem kurzen herz lichen Wort, dann aber bat er sogleich, ihn von ihren Verhand lungen zu unterrichten. Der Major Klapka winkte Hauptmann Szäsz in den Saal; er würde bald des Kriegsrates Antwort an seinen Korpskom mandanten entgegennehmen können. Im hellen Rund des marmorweißen Kuppelsaales stand, umringt

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Pagina 12 di 12
Data: 16.07.1940
Descrizione fisica: 12
waren für 1034 falsche Träger angerollt worden. Henseleit tobt und läßt sie wieder aufladen. Da kommt das Holzgesicht und will wissen: „Henseleit, was spielen Sie hier?" Henseleit sagt ihm Bescheid, und der Hauptmann sagt: „Na gut, dann weg damit!" Aber er überlegt weiter und kommt nochmal zurück. Sagt er: „Henseleit, liegen hinter den Büschen da vorne Träger!" Henseleit sagt: „Nein, Herr Hauptmann!" Nickt der Hauptmann und sagt: „Das trifft sich ja großartig. Henseleit!" Und geht. Na, also Henseleit weiß

. er weiß das nicht, die Träger sind weg. „Wieso, Träger, die weg sind, gibt es nicht!" ruft der Haupt- maim, „bis morgen früh sind die Träger da!" Henseleit guckt noch mol, die Träger sind nochmal nicht da. Abends holt er tief Luft, geht zum Holzgesicht ins Büro. „Aha, da kommt der Wann mit den Vierziger-Trägern!" sagt der Hauptmann. „Nein, Herr Hauptmann!" sagt Henseleit, „die Träger sind nicht da!" „Dann werde ich Ihnen suchen helfen!" sagt das Holzgesicht. „Erst essen wir Abendbrot

." Nach dem Abendbrot setzt der Hauptmann Henseleit in den Wagen und haut mit ihm ab, immer wie die Hexen über den Brocken. Als sie hin kommen, ist es schon dämmerig, die Träger sind nicht da. „Bef dem bißchen Licht kann man ja auch nichts sehen", sagt der Hauptmann. Muß Henseleit den Wagen zurecht rangieren, Scheinwerfer anstellen. Große Bühnenbeleuchtung. Bühne mit Büschen, Schauspiel mit zwei Personen, krabbeln zickzack durch die Büsche, hinter die Büsche, vor die Büsche. Sonst passiert nichts, Träger

sind nicht da. „Das Suchen strengt doch an!" sagt das Holzgesicht. „Jawohl, sehr, Herr Hauptmann!" sagt Henseleit. „Na, wir werden ein Stündchen schlafen!" sagt das Holzgesicht, „dann finden wir die Träger, verstanden!" „Nein, Herr Hauptmann", sagt Henseleit. Also sie legen sich unter die Büsche und schlafen. Um drei Uhr weckt das Holzgestcht den Henseleit und fragt: „Ist es Ihnen im Schlaf eingefallen, Henseleit?" Henseleit sagt nein. Der Hauptmann rappelt sich hoch und meint: „Henseleit, es muß an den Büschen

folgen, die ihn gar nicht als Offizier kennen!" Die Jungen schwiegen, Böhme räusperte sich, aber er sagt« nichts. Anneliese spürte, daß jetzt alle am Tisch an das Holz gesicht dachten. Es ist genau, als sei der Hauptmann auf dem Wege hierher und werde jeden Augenblick eintreten, fand sie. Dieser Mann geht wie ein Schatten durch alle Gespräche, dis hier geführt werden. So etwas müßte polizeilich verboten sein. „Henseleit, glaube ich, hat eine ziemliche Nummer bei ihm", bemerkte Bernd. „Eine Nummer

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Pagina 9 di 10
Data: 15.05.1918
Descrizione fisica: 10
- : rreter der Schweizer Behörden und der deutschen Gesandtschaft sowie der Mitglieder der einheimischen. Künstlerschaft und der Presse vom i österreichisch-ungarischen Gesandten Baron Musnlin und Gemab- - kür gegebene? Frühstück an. Gerichtszeitung. Die Dekamttkchast von der MarsaSilfcrstratze. Men. 14. Mar. Vor de,n Bezirkskkchwr Dr. Fiala des Bezirksgerichtes Iösefftadt wurde gestern die Verhandlung über die Ehrenbeleidigungskkage zu Ende geführt, welche der Hauptmann d. R. Franz Conte

die Chi'eNbeleidigvngsklag«. Das junge Mädchen, das ohne Verteidiger erschienen war, gab zu, daß sie das Schimpfwort gebraucht habe, weil sie sich dazu berechtigt fiihlte. Der Hauptmann habe Aeußerungen gemacht, die ihrer M.id- chenehrc nahsginge»: er Hab? sie als eins geradezu lsichtserrige Frauensperson hiiigestellt, habe ihr Intimitäten vorgeworfe», so daß sie ihm in ihrer Erregung dos Schimpfwort zugerusen habe. Sie sei aber auch dazu berechtigt gewesen, weil er seinerzeit mit ihr Beziehungen ongeknüpst

zu werden, rettete. Nach einiger BekanntsHaji habe sie der Hauptmann gefragt, ob sie ihn.so gern hätte, daß sie ihn heiraten möchte, und da sie ihn wirklich liebgewonnen, habe sie sich zunächst mit ihm geheim verlobt. Sie machte ihrer Mut ter davon Mitteilung und stelltc ihn ihr vor. Die Angeklagte erzählte weiter, ihre Mutter habe ihr abgeraien, aber da sie ihr erklärte, sic liebe den Hauptmann wie ihr Leben und würde lieber in den Tod gehen, als von ihm lassen, habe ihn die Mutter eingeladen und er sei

wie ein Bräutigam behandelt wor den. Er habe mm ihnen Brot, das sie gebacken haben, Fleisch und Milch bekommen, Klageanwatt Dr. Scheidt: AVer «r hat Ihnen auch kleine Geschenke gemacht! Der Richter verlas sodann einig« Briese der Angeklagten, dir mit leidenschaftlichem Uebrrschwang an den Hauptmann schreibt, während dieser sehr förmlich antwortete und fiir einige übersendete Lebens mittel dankte. Richter (zur Angeklagten): Sie scheinen viel Romane gelesen zu ! haben, und diese wirkten offenbar

?" Nach der Szen« mit der Frau hat sich der Hauptmann mir zu Füßen geworfen und erklärt, daß er sich von seiner Fra» scheide» lass? und mich dann in Ungarn heiraten werde. Einig« Zeit darauf wurde ich zu dem Advokaten Dr. Saxl gerufen, welcher mir erklärte, daß der Hauptmann mit seiner Frau einig sei, weshalb es zum Bruche kam. Der Richter konstatierte, daß der Hauptmann vor dem Ehrenra! zugegeben hatte, daß er mit dem Mädchen eine Bekanntschaft zur Zerstreuung anqeknüpft habe imd daß er ihr verschwiegen

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Pagina 5 di 20
Data: 07.04.1914
Descrizione fisica: 20
¬ genosse nun machen werde, trieb die Gesell¬ schaft zur Kaserne, als ihnen bereits zwei In¬ fanteristen mit gefälltem Bajonett entgegen¬ kamen, sie passieren ließen, aber dann hinter ihnen marschierten. Nun kam. auch der Haupt- mann wieder, erklärte sie alle für verhaftet und verhaftete überdies jeden einzelnen extra. Durch den Hauptmann und die Infanteristen wurde die Gesellschaft in einen Gang der Ka¬ serne gedrängt, in dem zahlreiche Soldaten

, zum Teile nur notdürftig bekleidet, standen. Der Ausgang wurde durch die zwei Infanteristen bewacht. Diese umstellten die Zivilisten in der Rich¬ tung von Osten her, während die zwei Infan¬ teristen mit gefälltem Bajonett den Türaus¬ gang in der Weise verstellten, daß dieselben mit Front gegen die Zivilisten den Hauptmann v. Dittmann in der Mitte hatten, der seinerseits die beiden Gewehre mit seinen Händen gekreuzt hielt. Dabei standen

die Zivilisten knapp vor den Bajonetten, die Hanptmann v. Dittmann mehrmals gegen sie bewegte. Sie verlangten, daß der Garnisonsinspektivns- offtzier oder der Kaferninspektionsoffizier ge¬ rufen werde, worauf Hauptmann v. Dittmann bedeutete, es werde der Herr General, per Herr Oberst und auch der H err Bezirks hanptmann kommen. Mittlerweile begannen die hinter den Gefangenen stehenden Infanteristen diese mit Zigarettenschachteln und Holzstücken zu bewerfen

, was Herr Hauptmann v. Dittmann unbehindert geschehen ließ. Es kam nun zu einem Wort¬ wechsel, da die Gesellschaft von Hanptmann von Dittmann verlangte, daß entweder der Garns- sonsinspektionsoffizier geholt oder sie freige- lassen werde. Einer der Teilnehmer bat den Hauptmann v. Dittmann bei Seite und ersuchte ihn mit dem Bemerken, der Hauptmann könne ihn doch, wenn er (der Hauptmann) von ihm was wolle, jederzeit aufsuchen, freizulassen. Hierauf

wurde er vom Haupt¬ mann v. Dittmann barsch angefahren und an der Brust gepackt, worauf der Insultierte un¬ willkürlich in Verteidigungsstellung den Stoß erwiderte, so daß Hauptmann v. Dittmann auf den Boden fiel. Nun stürzten sich 10 bis 15 Infanteristen auf den Zivilisten, s ch l u g e n den¬ selben zu Boden und bombardierten ihn mit Steinen. Der Zivilist wurde am linken Auge durch einen Schlag in der Weise verletzt, daß das Auge gerötet

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Pagina 32 di 36
Data: 07.12.1929
Descrizione fisica: 36
wird. Nicht daß der Finanzminister einmal unterschreibt, sondern ob jetzt daß längst fällige neue Kapitel der öster reichischen Kunstpflege begonnen wird, ist die Frage, die wir uns aus dem Grazer Anlaß stellen und Graz, aber auch dem übrigen Österreich zum Vorteil, nächstens beantworten wollen. Gerharl-Hauptmann-AuJf ührui* g im Burgtheater. Die Einakter „Spuk“ und „Phantom“. Das Aeußere, das aufgeregte Um und Auf dieser Pre miere ist ganz wie einst im Mai Hauptmanns. Die Wie ner Literatur im Parkett: Mell, Schönherr

zeigen oft schon zu sehr ermüdete Schrift. Eine große Skizze, kräftig ge schaut, beiläufig gezeichnet, dann ohne weitere Schärfung der Linien den Blicken preisgegeben. In der Zwischenpause vor dem nächsten Stück kann man einen Seitenblick auf Gerhart Hauptmann werfen. Richtig: denken wir nicht nur an das kleinere Stück, auch an den großen Mann. Dieser Abend wird auf jeden Fall in der Literaturgeschichte verzeichnet sein. Wenn auch nicht als Theaterereignis an sich, so jedenfalls als Phänomen

nicht, daß in diesem großen Gestalter eigentlich die denkerische, die geistig-klärende Schöpferkraft fehlt, die gleichen Rang wie die poetische Gestaltungsmacht hätte. Nun aber, da der Zugriff lässig, der Einfall wirr, die Farben schwächer geworden sind, läßt sich’s nicht länger verbergen: es bleibt zwar ein süßer, bisweilen verführe rischer Nachgeschmack des Sturmes, aber zur nötigen „Hochgrädigkeit” des alten Weins will es nicht langen: Just wenn man es so ausspricht, erspart man sich und Hauptmann unnötiges Unrecht

entweder ein Gerhart Hauptmann oder ein Hofmannsthal. Der eine, aus Gestalt, Farbe und Bewegung des unmittelbarsten Theaters zu seinem Ruhm gewachsen, muß notwendig im Alter abblassen. Seine Parole war Gestalt und Farbe der Dinge. Indeß der andere zuerst, weil allzusehr dem erst spät ausreifenden Geist ergehen, blaß erscheinen mußte, um sich erst nach fünfzig — seine Parole war das Geheimnis der Dinge — in seinem eigensten Wesen zu zeigen. So also steht’s: just weil Hauptmann eben Hauptmann ist, kommt

jetzt der Kontrast zu einst. Eine Naturnotwendigkeit. Das soll viel weniger als Kritik wie als geistige Ortsbestim mung genommen werden, die ihre unabweislichen Gesetze hat. Das raubt Gerhart Hauptmann nichts von jener Gewalt, die ihm eben zugeteilt ist, das Urteil: Nachge schmack ist die beste Hut dieser späten Stücke. Es be wahrt sie wenigstens vor der viel lästigeren Gefahr: an sich, ohne Erinnerung, und nach eigenem Geschmack be urteilt zu werden.... Nach dem Spuk aus dem Jahre 1648 wird man vor ein ganz

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Pagina 6 di 16
Data: 26.09.1934
Descrizione fisica: 16
: „O Jesus hilf mir." Die Erscheinung dauerte nur eine Sekunde, während der eine photographische Ausnahme genommen wurde. Abe' als der Film entwickelt wurde, war auch nicht die geringste Spur des selt samen Vorganges sestgehalten worden. Wer waren die Räuber des Lindbergh'Äindes? Diese Frage, die seit Jahren Amerika in Spannung hält, ist auch heute noch nicht gelöst. Der vor einigen Tagen ver haftete Richard Hauptmann blieb in dem viertägigen, fast ununterbrochenen Verhör dabei, daß er weder

mit der Entführung, noch mit dem Lösegeld irgend etwas zu tun habe. Er wird aber weiter belastet durch die Aussagen eines Arztes, der im Stadteil B r o n x wohnt und der Hauptmann wenige Tage nach dem Verbrechen wegen eines stark ver stauchten Fußgelenkes behandelt haben will. Die Ergebnisse der seinerzeit geführten Untersuchung nahmen bekanntlich an, daß der Entführer des Kindes beim Herabsteigen von der Leiter gefallen sei und daß dabei das Kind den Tod gefunden habe. Augen einen Ausdruck derart intensiver

Abend eine Beobachtung gemacht, die den Verdacht gegen eine dieser in die Verhältnisse des Schlosses wohl eingeweihten Person ent stehen ließ, ein Verdacht, der allerdings im Anfänge meiner Untersuchungen aufs schlagendste entkräftet wurde, um sich später jedoch vollauf als richtig zu erweisen. Auf dem großen, dunklen Teppich, der die große Marmortreppe bedeckte, be Der Polizeichef von New Jersey, Oberst Schwarzkopf, teilte mit, daß Hauptmann als Zimmermann auf den Werf ten von Bronx beschäftigt

war, von wo das Holz stammt, aus dem die Leiter hergestellt wurde, die bei der Entführung verwendet wurde. Agenten des Bundesjustizamtes in Los Angeles behaupten, ermittelt zu haben, daß sich Hauptmann im Jahre 1931 mit einem ihm sehr ähnlich sehenden Manne in Los Angeles aufgehalten habe und daß mindestens noch ein zweiter an dem Verbrechen beteiligt ist, wie auch aus einer Aussage Dr. C o n d o n s, des Mittelsmannes Lindberghs, her vorgeht, der bei der Auszahlung des Lösegeldes an der Kirch hofmauer

den Eindruck hatte, daß ein zweiter Mann in der Nähe „Schmiere stand". Außerdem äußerte London bei einer Gegenüberstellung am Donnerstag Zweifel hinsichtlich der Stimme Hauptmanns mit der des Mannes, dem er das Lösegeld seinerzeit übergeben hatte. Ein weiterer Beweis dafür, daß außer Hauptmann min destens noch eine Person eine T e i l s u m m e des Lösegel des besessen haben muß, wird in der Tatsache erblickt, daß im Frühjahr 1933 nach dem Erlaß des Verbotes des Be sitzes von Goldzertifikaten

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Pagina 9 di 18
Data: 30.04.1940
Descrizione fisica: 18
. Die Gefangenen marschierten die Nacht und den Tag und wieder die Nacht. Am andern Morgen erst lagerten sie auf einem abgeernteten Acker, der weit im Geviert von deutschen Posten Umstellt war. Sie fielen alle, wie sie standen, in die nassen Furchen, nur der quälende Hunger hielt sie wach. Endlich, gegen Mittag erst, kam Brot ins Lager, ein kleiner Bauernwagen voll. Die Hälse reckten sich auf. Die ersten Ge fangenen wollten schon über den Wagen herfallen. Aber der alte, bärtige Hauptmann, der das Lager

Herze wurde. Seit dieser Zeit aber. Jungens", schloß er seinen Bericht, „seit dieser Zeit lasse ich auf die Majore nichts mehr kommen!" Der kleine Lehrer lag abseits, halb aufgerichtet, an einem Erdhaufen und hörte den Hauptmann rufen. Aber er war noch so. von all dem, was geschehen war, ergriffen, daß er nicht den Mut fand, sich zu melden, so sehr ihn auch der Hunger quälte. Im Lager aber begann ein wildes Stoßen und Drängen. Alles schob sich nach vorn. Eine tolle, schreiende Masse war um den Wagen

!" Doch als der Hauptmann mißtrauisch nach dem all verlogenen Geschrei der anderen, ihm erst in das blaffe, hohlwangige Ge sicht sah und zögernd einen Brotlaib hinreichte, wies er das Brot von sich. „Nicht deshalb!" sagte er. Da sah der Hauptmann auf und staunte eine Weile lang und streckte ihm freudig die Hand entgegen. „Daran erkenn' ich ganz, daß Sie ein D e u t s ch e r sind!" Der kleine, arme Lehrer von Kosnowice aber hielt die Hand des Deutschen fest in der seinen, und er spürte, daß er mit die sem Händedruck

ausgenommen war in die sichere Gemeinschaft des Reiches. Da lacht cler vunker ... Eine Kiste mit Aepfeln... Sagt der Hauptmann Fabrizius und reckt die frostkalten Hände über das wärmende Feuer des Unterstandes, „also, da habe ich heute ein Ding erlebt, na, ich danke!" „Du mußt dich schon deutlicher ausdrücken", grunzt der lange Oberleutnant Kremm behaglich und legte die Beine übereinander, „erst trinkst du unseren Schnaps und dann sprichst du in Rätseln." „Also hört zu", begann der Hauptmann und legte

sich ebenfalls wieder in seinen Stuhl zurück, „also da habe ich doch den Pintsch in der Kompanie." „Der ist richtig", grinste der Oberleutnant, „hat Haare auf den Zähnen..." „Manchmal zu viel", erwiderte Hauptmann Fabrizius und es war, als packe ihn das Erlebnis, das er berichten wollte, abermals, „also dieser Pintsch hat seit Wochen aus einem alten Park für die Kompanie Aepfel geklaut." „Geklaut?" knurrte Oberleutnant Kremm und verschluckte sich heftig, „dann habe also auch ich geklaute Aepfel gegessen

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Pagina 5 di 12
Data: 19.06.1940
Descrizione fisica: 12
, die wie aus einem tiefen Brunnen drang: „O Haupt voll Blut und Wunden, mit Schmerz bedeckt und Hohn." Sie ließen den Mann aussingen, den Kopf auf die Brust ge senkt, dann warfen sie behutsam das Grab zu. Eduard Lang stieg mit dem Hauptmann in den Graben. Als lie in die Mitte gekommen waren, stießen sie auf eine rück- värtige Sappe, däe halb eingestürzt war. Sie gingen hinein. Nach "einigen Schritten fanden sie den Schnitzer. Er saß am Eingang eines rohen Unterstandes, in feine Zeltbahn gerckickelt. „Du hast gut

gesungen, Wolf!" sagte der Hauptmann. „Ja", erwiderte der Mann nachdenklich, indem er das Kruzifix her vorzog, „ich hätte ihnen den da gern mit ins Grab gegeben. Aber ich bin nicht fertig geworden. Die Seitenwunde fehlt. Er ist noch nicht tot. Aber wenn es soweit ist — die Seitenwunde mußt du ihm stechen, Hauptmann." „Ja, Wolf", sagte der Hauptmann, „aber nun mußt du schlafen." Er strich dem Schnitzer über den Kopf. Der aber schien schon zu wissen, was man mit ihm vorhabe. Er sagte, er könne

in dieser Nacht nicht schlafen, er müsse denen da oben die Toten wache halten, und man solle ihn hier lassen. Der Hauptmann redete ihm vergeblich zu. Währenddem begann der Morgen zu dämmern. Drüben gin gen Schatten über die Erde, gebückt und mit Waffen. Der Hauptmann beobachtete sie. „Die Wölfe kommen"', sprach er zu Eduard Lang, sein geschlossenes Lid hob sich langsam. Auch die Soldaten hatten die Schleichpattouille bemerkt. Sie sprangen in den Graben und legten an. Als ihre Gewehre aufblitzten, schrien

drüben Stimmen, dann war es still. „Sie werden in der Frühe angreifen". Der Hauptmann hatte mit sich selber gesprochen, aber die Soldaten hatten ihn gehört. Sie bedurften nun keines Zuspruches mehr. Einer von ihnen klet terte über die Rückwand des Grabens — Eduard Lang hatte ihm nur ein Wort zugerufen — er lief über das mondbleiche Feld und brachte einen Halbzug Verstärkung heran. So wurde der Graben abermals besetzt. Der Hauptmann hatte wahr gesprochen. Beim ersten Früh rot kamen die Granaten

und hinter ihnen die Blauen. Sie wur den niedergeworfen, dann spritzten die Maschinengewehre in die Flanken des Feindes, der auf breiter Front angriff. Der Kampf dauerte bis zum Abend. In der Nacht führte Eduard Lang auch den zweiten Halbzug vor. Die Soldaten blieben hier. Sie wußten, wir find am weitesten vorne. Das machte sie stolz, und sie fragten nicht mehr. Vieles zwar schien ihnen seltsam, aber nun dachten sie an die grauen vollen Schluchten im Rücken, auf denen ewiges Feuer lag, und dann war der Hauptmann

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