,zu dürfen." Unsicher sah sie bei diesen Worten in das ernste Gesicht Dahlhorsts, der sich leicht verneigte und in ruhigem Tone »ntwortete: „Ich h<che mir bisher allerdings das Vcr- gnügen versagen müssen, gnädigste Gräfin." Gräfin Regina hob abwehrend die Hand und erwiderte »«sch: „Exzellenz sind sicher nicht gekommen, um sich ein Vergnügen zn machen! Bitte, ersparen Sie sich die höf lichen Worte, denn ich weiß, daß Sie in mir jederzeit »ine Gegnerin gesehen haben." „Verzeihung, gnädigste Gräfin, »venu
ich ividerspreche. tzch habe Ihnen persönlich meine Hochachtung und Be wunderung nie versagt." Es zuckte leise in Reginas Gesicht. „Um mir das zu sagen, Exzellenz, haben Sie sich sicher nicht nach Schloß „Waldluft" bemüht. Ihr Besuch muß »ine besondere Veranlassung haben." Der Minister verneigte sich zustimmeud. „Sie haben recht, gnädigste Gräfin. Ich konrme aller dings in besonderer Mission. Die Not des Landes treibt inich zu Ihnen, gnädigste Gräfin." Regina wies auf einen Sessel und sagte: „Bitte, nehmen
Sie Platz und sprechen Sie." Exzellenz Dahlhorst ließ sich ihr gegenüber nieder. Eine Weile sah er zu Boden, dann hob er den Blick zu dem blassen Gesicht der schönen Frau empor. Es wurde ihm nicht leicht, diesen Augen gegenüber, aus denen die Angst so deutlich sprach und die voll unruhiger Spannung auf ihm ruhten, das zu sagen, was er zu sagen hatte. Fast zögernd begann er: „Gnädigste Gräfin wollen mir glauben, lvenn ich ver sichere, daß es mir schwer wird. Ihnen in dieser Stunde scheinbar
als Widersacher und Zerstörer Ihres Glücks engegentreten zu müssen. Aber als Staatsmann und Mi nister dieses Landes kann ich nicht anders. Gerade der Umstand, daß ich mich in einer .Lage, in der ich keinen Andern Ausweg sehe, an Sie. gnädigste Gräfin, persön lich wende, mag Ihnen eine Bürgschaft dafür sein, wie hoch ich Ihren Charakter einschätze und wie sehr ich Wie als Frau achte. Lassen Sie mich offen sprechen! Sie selbst wissen ja, daß das Landesinteresse seit langem schon für den Thron eine Herzogin
fordert. Sie selbst kennen die Bestimmungen der herzoglichen Hansgesctze, die mit dem persönlichen Glück Seiner Hoheit nicht in Einklang zu bringen sind. Ich darf wohl annehmen, daß Seine Hoheit der Herzog Sie nicht darüber im Unklaren gc- !lasse>: hat, daß für ihn einmal die Stunde der Trennung »on Ihnen, gnädigste Gräfin, schlageir müßte." Der Minister hielt einen Arrgenblick inne, als wolle »r die Gräfin, die nur mit Mühe ihre Fassung wahrte, schonen. Aber es ,var nur ein Augenblick, dann fuhr