Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
der Priester damit, daß er wied.er das Volk grüßt mit den Worten: ^,Der Herr sei mit euch!' Sodann fordert er die Anwesenden wegen der nun folgenden, heiligen Handlung zum Gebete auf, und liest eine kurze Stelle aus der heiligen Schrift, die bei feierlichen Hochämtern wohl auch gesungen wird. Dieser Ge sang diente in alter Zeit dazu, die versammelte Gemeinde zweckmäßig zu beschäftige», während Alle einzeln in die Nähe des Altares kamen, um da ihren Beitrag an Brod und Wein abzugeben. So war es nämlich
in den ersten christlichen Zeiten Sitte: wer kommuniziren wollte, (und das thaten in der Negel bei der heiligen Messe alle Anwesen den), der brachte Brod und Wein, wohl auch an dere Gaben und Opfer, z. B. Wachs. Vor Allem wurde soviel, als zur Kommunion für Priester und Volk nöthig war, davon abgesondert; das Uebrige diente theils zum Unterhalte der Geistlichen und zur Bestreitung des Gottesdienstes, theils zur Ver keilung unter die Armen. Da jedoch die mitge brachten Gaben nicht immer von gleicher Gute
daß Giner bei dem Offertori-lui mit einer Buchse oder dem sogenannten Klingelbeutel durch die Kirche geht, um die freiwilligen Gaben der Gläubigen darin einzusammeln. Hatten nun die Leviten soviel Brod und Wein, als für die Anwesenden zur Kommunion nöthig war, abgefordert; so legte es der Bischof oder der Priester auf den Altar nieder, indem er Worte des Segens und der Weihe darüber sprach und im Namen aller Anwesenden Gebete an Gott richtete. Dieß geschieht auch gegenwärtig noch, nur daß Brod und Wein
schon im Voraus zur heil- Messe bereitet ist; und dieses ist es, was wir Aufopfe rung oder das Offertori»!» zu nennen Pflegen. Es darf aber nicht so verstanden werden, als ob Brod und Wein als ein förmliches Opfer dargebracht würden; unser Opfer ist Jesus Christus, der erst in der Wandlung gegenwärtig wird. Da werden nur die zum Opfer nöthigen Gegenstände, die nach her verwandelt werden sollen, zum heiligen Dienste bestimmt und eingeweiht. Der Priester betet, in dem er das Brod darbringt: „Nimm
, o heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott! diese unbefleckte Opsergabe gnädig aus, welche ich, Dein unwürdiger Diener, Dir, meinem leben digen und wahren Gott, aufopfere für meine un zähligen Sünden, Beleidigungen und Nachläßig- keiten, und für alle Umstehenden, wie auch für alle gläubige Christen, für die Lebenden und die Ver storbenen, auf daß sie mir und ihnen zum Heile für's ewige Leben gedeihen möge. Amen.' Der Priester gießt sodann Wein in den Kelch, und, indem er einige Tropfen Wasser mit demsel