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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 206 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
Bozen. J 75 falls die erste Etappe nach den. hesperidischen Gefilden und darum lieben wir es besonders. Das äußere Bild der Stadt ist ein ungemein anheimelndes 5 die Durchdringung nordischer und südlicher Sitte, welche sich in den Straßen auf Schritt und Tritt aufdringt, ist einer der Gründe, warum uns Münchnern Bozen so sympathisch ist; heißt es doch bei uns die südliche Vorstadt Münchens. Wir finden einerseits die gemütlichen Erker, die dem Deutschen so vertraut sind ; andererseits gehören

eine Niederlassung. Später dürften die Ostgoten von Bozen Besitz ergriffen haben, jedenfalls aber wurden sie bald von den Langobarden verdrängt. Die Bajuvaren hatren schon Mitte des 7. Jahrhunderts in Bozen festen Fuß gefaßt, denn Paulus Diaconus berichtet, daß Herzog Alachis von Trient, den bajuvurischen Grenzgrafen (vielleicht einen Eppaner ?), der Bozen und die dortigen Kastelle regierte, 680 bekriegt habe. Bei der Teilung des Bajuvarenreiches unter Theodo II. im Jahre 701 er hielt Theodobert das Land Tirol

und schlug wahrscheinlich seine Eesidenz in der damals schon wichtigen Stadt Bozen auf. Ende des to. Jahrhunderts läßt v. Hormayr Tirol in drei Grafschaften geteilt sein, die Grafschaft Mareit, den norischen Gomitat der Andechs er und die weifische Grafschaft Bozen. 1028 tauchen Grafen von Bozen auf, die aber ohne Zweifel weder vom Reich noch von den Herzogen in Bayern und Kärnten, sondern von

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 209 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
178 VII. Bozen und Umgebung. Anfang des Jahres 1363 kam die Regentin Margarethe Maul- tasch mit ihrem Vetter, Herzog Rudolf IV., in Bozen zusammen, der sie zur Abtretung Tirols bewog; schon am 26. Januar wurde das gewichtige Schriftstück unterzeichnet, in welchem Rudolf zum Erben ihrer Besitzungen eingesetzt wurde und womit dem Hause Habsborg Tirol und Kärnten zufielen. Am 3. Februar huldigten die Bürger von Bozen als die ersten dem Herzoge. Am 2. September des gleichen Jahres, wiederum

zu Bozen, ent sagte Margarethe dann gänzlich der Regierung (vgl. A. XI). Die Übergabsurkunden sollen der Sage nach in dem um 1200 er bauten und 1898 niedergerissenen Edelsitz „Niederhaus' (Köfele- haus) unterzeichnet worden sein. Herzog Rudolf erkannte mit richtigem Blicke in den deut schen Städten des Landes eine Hauptstütze seiner Herrschaft. Deshalb bewilligte er ihnen manche neue Freiheit, den Boznern wurde gestattet, von den in Tirol gelegenen Gütern bayrischer Klöster soviel zu verpfänden

, als sie zur Regulierung der Talfer bedürften. Damals schon wurde die mächtige Mauer errichtet, die unter dem Namen die „Wassermauerpromenade' im Jahre 1904 großartig verschönert wurde und jetzt einen der genuß reichsten Spaziergänge bei Bozen bietet. Herzog Leopold III. ver lieh den Bürgern Bozens 1381 einen eigenen Rat. Der Vor sitzende desselben, Bürgermeister Niklas Hochgeschoren, trat 1424 in dem Streite zwischen Friedrich IV. und Wilhelm von Starkenberg als Vermittler auf, was darauf schließen läßt, daß damals

die Bürgermeister der größeren Städte schon ein be deutendes Ansehen hatten. Allerdings hinderte das den Starken- berger nicht, Niklas vom Burgfelsen Greifensteins hinabstürzen zu lassen (A. XI). 1462 überließ der Bischof vonTrient dem Erz herzog Sigmund die Jurisdiktion und Verwaltung Bozens, wo durch die Stadt endgültig unter die Herrschaft der Landesfürsten kam. Unter Sigmund wurde Bozen durch seinen Transithandel eine der ersten Handelsstädte Deutschlands. Durch Bozen führte ja die Straße

, auf der die ersten Kaufleute jener Zeit die zauber haften Schätze Indiens, die herrlichen Naturgaben des Orients den Städten des Nordens zuführten. Schiffe verkehrten auf der Etsch herauf bis Bozen und lange Züge von Wagen und Saum tieren strömten fortwährend durch die Tore. Die viermal im Jahre abgehaltenen Jahrmärkte genossen einen Weltruf. Der Verfall des Bergwerkwesens und der Rückgang des Verkehrs

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 211 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
Bozen als Handelsstadt. — Der Bauernaufstand. 179 'während der traurigen Zeit der Gegenreformation (im 16. Jahr hundert) wirkte auch auf Bozen 'äußerst nachteilig. Ferdinand I. versuchte die schlechten tirolischen Finanzen durch einen Auf schlag aufzubessern, der von allen aus Italien kommenden, durch das Land geführten Waren erhoben wurde. Die Folge war, daß Handel und Verkehr ins Stocken gerieten, die berühmten Bozner Märkte blieben leer; nach den Klagen der Stände auf dein Land tag 1559

war die Zahl der Händler auf den zehnten Teil ge sunken. Erst im 18. Jahrhundert unter Maria Theresia, der die Hebung des Handels und Verkehrs sehr am Herzen lag,: erfuhr Bozen einen neuen Aufschwung. Namentlich, beseitigte die Kai serin die vielen lästigen Zollschranken , die noch immer eine Hemmung der Entwicklung bildeten. Diese weitsichtige und ener gische Herrscherin war es auch, die um 1764 das Moos zwischen Sigmundskron und Siebeneich trocken legen ließ; spSter wurden 50—60.000 Staar Mais

und mehrere tausend Zentner Heu darauf .geerntet. Diesem Beispiele folgten bald die Gemeinden Kaltem und Tramin und machten gleichfalls große Moosgründe frucht bar. Weiters ordnete die Kaiserin im oberen Etschviertel und im Burggrafenamt die Anlage von Maulbeerbaumschulen an und gestattete allen Liebhabern auf Gemeindegründen Maulbeerbäume zu pflanzen und sie dann mit den Gründen zu behalten. Durch die Eröffnung der Brennerbahn 1867 hat Bozen neuerdings gewonnen; ■dem Handel sowie der außerordentlichen

Fruchtbarkeit der Um gegend verdankt die Stadt heute den Ruf, die reichste Tirols zu sein, jedenfalls ist sie die wichtigste Handelsstadt des Landes. Hiezu kommt noch der Aufschwung, den das benachbarte Gries als Winterkurort genommen hat und von dem Bozen gleichfalls Nutzen zieht. Wer schon eine Stunde lang herumgewandert ist, -um endlich froh sein zu müssen, noch ein elendigliches- Dach- •ximmerchen zu bekommen, weiß den Fremdenverkehr Bozens zu beurteilen, der durch die Eröffnung der Vintschgaubahn

noch ■eine weitere Steigerung erfahren wird. Wenden wir uns zurück zu den geschichtlichen Ereignissen, so ist ein Überfall Bozens durch die aufständischen Bauern (S. 154) am 13. Mai 1525 zu verzeichnen. Die Bauern plünderten die dor tigen JudenhUuser sowie die Deutschordenskommende zu Bozen -und Lengmoos. Zur Abwehr weiterer Raubanfälle wurde ein Ausschuß von Bürgern gewählt, dem es gelang, die Ruhe auf recht zu erhalten.

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 213 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
Kriegsereignisse 1797—1809. — v. Hormayr. 181 Nacht rückten die Franzosen nach Brixen ab und am 4. früh 9 Uhr hielt Laudon unter dem Jubel der Bevölkerung seinen Einzug in Bozen. Nach unbedeutenden Rückzugsgefechten kam Delmas am 5. April nach Brixen, um sich dem Abzug Jouberts durch das Pustertal anzuschließen (S, 158). Im Jahre 1805 sah Bozen wiederum ein Gefecht mit den Franzosen vor seinen Toren, Am 17. November traf Prinz Viktor Rohan, der, von Landeck kommend, den Anschluß an die öster

reichische Armee in Venedig suchen sollte, bei Bozen auf General Loi son, der die Stadt besetzt hatte. Er warf die Franzosen nach Bozen hinein und zwang sie hierauf bei Rentsch zum Rückzug, bis Kollmann, wo viele von den herbeigeeilten 1 albewohnern gefangen wurden. Am 20. Nov. zog Marschall Ney in Bozen ein, das er aber schon nach zwei Tagen verließ ; im ganzen hatte die Stadt immerhin eine vierzehntägige Einquartierung der Fran zosen zu ertragen. Arn 15, April 1809 ( n ach dem ersten Siege am Berg Isel

) erschien Freiherr v. Hormayr in Bozen, urn die Stadt wieder für Österreich in Besitz zu nehmen. Er hielt eine zündende Rede, die er mit der Versicherung schloß, das Losungswort der österreichischen Armee sei Tod oder Sieg; er beteuerte, daß auch er den Boden Tirols nicht anders als tot verlassen wolle. General v. Chasteler und Hormayr enthoben die unbeliebtesten bayrischen Beamten ihres Dienstes, ließen die verhaßtesten Bayern und Bayernfreunde nach Innerösterreich abführen und nahmen

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 208 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
Bozen. — Geschichte im Mittelalter. 177 Daß die Bozner Kaufleute sich auch zu wehren wußten, wenn es sich um Geldforderungen handelte, beweist ihr Verhalten gegen den zahlungsfähigen König Heinrich, das fast den Stoff für eine Operette geben würde (A, XI). Im 13. und 14. Jahrhundert trafen Bozen schwere UnglücksfäUe : 1224 eine große Feuersbrunst, wobei 1500 Menschen umkamen; 1338 und 1340 Heuschrecken schwärme, deren man sich das erstemal mit Bann und Fluch, das zweitemal

des 14. Jahrhunderts die ersten Juden, die in Tirol erschienen, sich in Bozen niederließen ; es war dies der beste Beweis für die Bedeutung des Handelsplatzes. 1362 sah Bozen eine große Versammlung, zum erstenmaìe waren neben dem Adel auch die Städte vertreten. Die Veran lassung war folgende: Nach Ludwig des Brandenburger Tode war sein achtzehnjähriger Sohn Meinhard III. zur Regierung ge langt, wurde aber von seinem Oheim Herzog Stefan in Mlin chen festgehalten. Auf der Bozner Zusammenkunft wurde nun ein Schreiben

verfaßt, das von sieben der vornehmsten Adeligen und von den Vertretern der Städte Meran, Bozen, Hall und Inns bruck im Namen der übrigen besiegelt wurde und also lautete : ,,Lieber, gnädiger Herr, wir thun Euer Gnaden zu wissen, daß wir zu Bozen bei einander gewesen und übereingekommen sind, Euch zu bitten, das Ihr zu Eurer, wie zu des Landes Ehre und Nutzen hereinkommen möchtet zu uns, weil wir Euch schon lange gerne gesehen hätten, wie ganz billig ist; denn Ihr seid ja unser lieber, rechtmäßiger

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 205 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
VII. Bozen und Umgebung. 1. Bozen. Im Rebengrund, umragt von Bergesriesen, Wie liegst du da, so sonnig und so wohl 1 Dich hat zu hoch kein Dichter noch gepriesen, Du schöne Grenzmark, Perle von Tirol! Dort oben glüh'n im Schnee der Dolomiten Allabendlich die Rosen des Laurin Und rings crklingf s von Sagen und von Mythen, Wo Etsch und Eisaek ihre Bahnen zieti'n. Hier wächst im Tale der edle „Bozenäre', D'rara sich Herr Walther einst gelabt so gern, Und jeder Stein erzählt uns deutsche Märe

Von den Saturner Bergen bis zum Schiern. So sei gesegnet denn und sei gepriesen Auch für und für von deutschem Dichtermund Und hüte frei mit deinen Bergesriesen Deutschösterreich, du grüner Boznergrund 1 Graf A. Wickenbtirg. Nicht mit Unrecht sagt man: der von Süden kommende hält Bozen für die erste deutsche, der von Norden kommende für die erste italienische Stadt, Gott sei's gedankt, Bozen ist noch eine wirklich deutsche Stadt, die Warte deutschen Volks tums im Süden. Wer aber aus der Enge des Kuntersweges

heraustritt in die südliche Vegetation unter dem blauen Himmel, der mag sich im ersten Augenblicke wohl nach Italien versetzt fühlen. Ich habe zwar im Frühjahr in Bozen schon recht ge froren, doch auch im Januar in den Ruinen von Sigmundskron eine köstliche Siesta gehalten, worauf ich andern Tages in Mün chen bei 15 0 Kälte ausstieg. Für uns Münchner ist Bozen jeden-

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 216 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
184 VII. Bozen und Umgebung. zusammenhängen, in der Nähe und zur Konvenienz des König reichs Italien und der illyrischen Provinzen gelegen sind und eine Bevölkerung von 280,000 - 300.000 Seelen enthalten sollen.' 4 Durch uie von Napoleon hierauf verfügte TeilGng wurde der ganze Etschkreis und der südlichste Teil des Eisaektales mit Bozen itaEenisch, desgleichen Ampezzo und Buchenstein, wo gegen das ostwärts von Toblach gelegene Pustertal zu den illy- rischen Provinzen geschlagen wurde

. Die Verbindung wälschtirolischer Lan desteile mit Italien hat nicht unerheblich zur Stärkung des dortigen italienischen Ele mentes beigetragen, das für Tirol heute noch die größte Sorge bietet (vgl. A. XII). Mit dem Ende der napoleonischen Herr schaft 1814 bekam Bozen wieder seinen ehrlichen deutschen Namen, wenn es auch die Wälschtiroler heute noch ^Bolzano' nennen. Einer hübschen Einrichtung möchte ich noch gedenken, die für den Wohlt'ätigkeitssinn der Bozner Bürger spricht. Arme Studenten, die das dortige

Gymnasium frequentieren, erhalten für Mittags und Abends in den Familien einen Kostplatz; es gibt Leute, die einmal in der Woche bis zu zwölf „Silpler' — so heißen diese Studenten — bewirten. Ein Pfarrer erzählte mir, mit 80 fl. jährlicher Unterstützung von zu Hause könne dort ein junger Mann studieren; 40 fl. koste der Schlafplatz, der Rest genüge für Kleidung u. dgl. ; er habe schon Viele als Süpler in Bozen untergebracht, die kaum so viel hatten. In Meran besteht übrigens der gleiche Brauch. Dafür

Ketten nur gestatten. Ob wohl St Petrus beim Em pfang der armen Seelen aus Bozen auch eine derartige Scala der Ehrenbezeugung aufgestellt haben mag.? — * *

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 212 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
VII. Bozen laid Umgebung. Von Kriegsereignissen wurde Bozen lange verschont, hin gegen versammelte sich sehr oft der Landtag in der Stadt, um neue Steuern zu gewähren. Die Zeiten der Gegenreformation,, des Eogadiner-, Türken-, dreißigjährigen und spanischen Erb folgekrieges, die Zwietracht unter den Ständen — die weltlichen Stände waren gegen den geistlichen, von den Landesfürsten be günstigten Stand erbittert, der immer mehr Laiengüter an sich brachte, aber sich den Öflentlichen Lasten

sind von allem. Vorrat entblößt und mit Schulden beladen, die Landschaft in corpore ist so verschuldet, daß selbe in größter Gefahr steht,, den mit größter Mühe erhaltenen Kredit zu verlieren; es wird der gänzliche Verfall des Öffentlichen und Privaten folgen, wenn nicht bei Zeiten Abhilfe geschieht.' Das ist fürwahr ein trau riges Bild! * * * Kriegsereignisse 1797—1809, Freiherr v. Hormayr. Ob wohl von den französischen Kriegen weniger berührt, als die andern Städte Tirols, so sah doch Bozen 1797 ein für die Öster

reicher siegreich verlaufenes Gefecht. Nach der Niederlage Ker pens bei Salum (A. XII) war Laudon am 23. März mit seiner Division gegen Meran zurückgegangen, während der französische General Deirnas Bozen besetzte. Am 3. April griff Laudon, der inzwischen durch Landesverteidiger verstärkt worden war, die Franzosen von St. Pauls und Terlan aus an, der linke Flügel stieg von Jenesien gegen Bozen herab. Um 10 Uhr donnerten die Kanonen von den Höhen bei Gries gegen die Stadt, die Ge schosse flogen

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 12 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
Claudia' 118. — Die Terrasse von Lans und Igls 119. — Matrei 120. — St.. Maria Waldrast 123, — Steinach 124. — Der Brenn erpass 125.— Gossensass 126. — Sterzing 127. — Die Kämpfe , von t8og bei Sterzing und Mauls 131» — Von Sterzing nach Fran zensfeste 135. 2. Die Nachbartäler der Brennerstraße. Das Stubai tal 137. — Hochtouristische Randglossen 142. — Das Gsch 11 itztaI 143. — Das Ridnaurital 143. — Das Pfitschér- tal 144. VI. Von Franzensfeste nach Bozen « • • ■ 146 Brixen, älteste Geschichte 146

. — Politische Stellung der Bischöfe von Brixen und Trient 148. — Der Streit zwischen Erzherzog Sig mund und Nikolaus von Cusa 149. — Der Bauernaufstand 153. — Zur Herrschaft des Krummstabes 155. — Die, Kämpfe von 1797 und 1S09 156. — Die Brixner Schule 159. — Kloster Neuslift 160. — Von Brixen bis Velthurns 161. — Gufidaun 163. — Klausen und Kloster Sähen 165, — Der Kuntersweg 170. — Die Hochebene von Kastelruth 171. — Kameid 172. VII, Bozen und Umgebung . . . , 174 i. Bozen. Lage und Charakter der Stadt

174, — Älteste Geschichte 175. — Im Mittelalter 176. — Bozen als Handelsstadt 179. — Der Bauern aufstand 179. — Kriegsereignisse 1797—1809, Freiherr v. Horms yr

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 316 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
2jö XI. Merari und das Etschtal bis Bozen. Dieser war nämlich auf die erste Kunde von der gefährlichen Krankheit Meinhards von Wien durchs Pustertal herbeigeeilt. (Die Version, er habe mit Lebensgefahr den mit Eis und Schnee bedeckten Krimler Tauern überstiegen, ist nicht richtig). Am 26. Januar sprach Margaretha in einem Vertrage zu Bozen den österreichischen Herzogen Rudolf, Albert und Leopold nach ihrem Absterben Tirol und alle ihre Güter zu ; solange sie lebte, wollte sie dieselben im Namen

des Herzogs inne haben. Der Krieg, der 1363 Tirol vonseiten Bayerns drohte, veranlagte Rudolf noch im Sommer zu einer zweiten Reise (S. 45), Es gelang ihm, seine „schöne' Cousine zu überreden, daß sie am 2. September zu Bozen abdankte (S. 178). Bald darauf reiste sie nach Wien und verbrachte dort, geehrt und geschätzt von den Habsburgern, die ihr soviel verdankten, ihre letzten Lebenstage. Mit Margaretha war das ruhmreiche Geschlecht der Grafen von Tirol auch in weiblicher Linie ausgestorben. Ihr Ruf

, Mit der Herrschaft Margarethas endeten die glanzenden Tage für Meran und Schloß Tirol. Herzog Leopold III., der 1386 bei Sempach fiel, brachte noch einige Zeit auf der Burg zu, dann wurde sie Sitz der Landeshauptleute an der Etseh, bis auch diese nach Bozen zogen. Wo jetzt die Zugangsstra&e zur Burg führt, standen ehemals Wohngebäude für das Gesinde ; der Ausbruch eines durch Regengüsse gebildeten Stausees riß die Gebäude hinweg und bildete die Schlucht, die Schloß Tirol seither von der Brunnenburg trennt

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 207 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
VII. Bozen und Umgebung. den Bischöfen belehnte Grafen sind- Denn diese wußten die- Grafen aus ihrem Besitztum zu verdrängen und legten dadurch, den Grund zu den langjährigen Kämpfen, die erst ihr Ende fan den, als die steigende Macht der Grafen von Tirol zu deren Alleinherrschaft geführt hatte. Die Bürger Bozens erlangten infolge ihres Reichtums be deutende Rechte und waren zu Ende des 11. Jahrhunderts den bischöflichen Ministerialen gleichgestellt. Der Weinhandel — schon im 7. Jahrhundert

wird BoznerWein erwähnt— gelangte- bald zu hoher Blüte, namentlich nachdem 1202 die Bischöfe von Trient und Brixen einen Zollvertrag geschlossen hatten und da mit den Handel der Bozner von den lästigen Zollschranken be freiten. 1236 wurde vom Bischof von Trient der Zoll auf den Bozner Eigenbauwein ganz aufgehoben. Bozen muß im 12, Jahr hundert schon eine ganz ansehnliche Stadt gewesen sein, denn, es besaß einen bischöflichen Palast, mehrere Kirchen, Spi täler und andere größere Gebäude; so wurde

die Pfarrkirche- schön 1180 geweiht, brannte aber 1224 völlig ab (die jetzige Kirche, die mit Recht als eine der schönsten 1 irols gilt, wurde- 1400, der Turm 1501 erbaut). In diese Zeit (1202) fällt auch die- Errichtung des Hospitales der Ritter des Deutschen Ordens- Im« Jahre 1265 wußte Meinhard IL die Rechte, die Konrad von Greifen stein auf Bozen besessen hatte, durch Vertrag an sich zu bringen.. Uta diese Zeit wurde Bozen, wie es bei der damaligen Unsicher heit' der fehdelustigen Grafen und Bürger

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 325 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
284 XI. Merari und das Etschtal bis Bozen. sern Besuch abzustatten, wollen wir noch einen Abstecher nach Unter-Ma is machen. An der Fassade der Spitalkirche, die. von der Passer zerstört und 1473 Auftrage des Herzogs Sig mund wieder aufgebaut wurde, fesselt uns ein prachtvolles Sand steinportal „ein Beispiel der höchsten Ausbildung des Portals- durch die Gotik.' Auch das Innere der Kirche enthält schöne alte Reliefs (am Hochaltar) von Schnatterbeck, ca.. 1503 und alte- Gemälde. In der südwärts

gelegenen Mariatrostkirche, einer vielbesuchten alten Wallfahrtskirche, befinden sich Altarblätter von Grasmayr aus Brixen (1735) und Josef Arnold aus Stanz, (ca. 1830). * * * Zur Architektur der Tiroler Burgen. Unter den Profan bauten des Mittelalters nahmen die vornehmlich in Südtirol ent standenen Burgen den ersten Rang ein. Die burgenreichste Gegend in ganz Mitteleuropa ist wohl das Etschtal von Merari bis Bozen; es soll deshalb hier über Bauart und Einrichtung der Tiroler Burgen das wichtigste

u. a. Tiefburgen, d. h. solche, die auf ebenem Terrain angelegt sind, finden sich in Tirol weniger häufig, als Beispiel hiefür seien Maretsch bei Bozen, Hasegg bei Hall und der mittelalter liche Teil des Kastells von Trient genannt. Der grö&te Teil der tirolischen Burgen stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert, Nach der Bauweise unterscheidet man auch „Burgsfälle' und „Hofburgen.' Die ersteren waren zumeist kleinere Anlagen; in dem von der Burgmauer umgebenen Turm, dein „Berchfried,' befanden

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Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 215 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
in den bayrischen Dienst zeigte er die gleiche Erbitterung gegen Österreich wie früher gegen Bayern, Die Tiroler werfen ihm — ob mit Recht sei hier nicht entschieden — vor allem eine parteiische Beurteilung der Kämpfe von 1809 vor. Nachdem endlich im Dezember ganz Tirol unterworfen war, traten im nördlichen und südlichen Teil Militärregierungen von mehrmonatlicher Dauer ein, der Sitz derjenigen für Südtirol war Bozen. Den Chef der südlichen Militärregierung Baraguay d'Hilliers, der unter dem Oberbefehl

des Vizekönigs von Italien, Eugen von Beauharnais, stand, schildert Egger „als einen Ehren mann, wie es vielleicht in der ganzen französischen Armee nicht viele gab', er war sehr milde und ordnete strenge Maßregeln nur an, wo es zur Beruhigung des Landes unbedingt erforder lich war. Der tapfere Peter Mayr (S. 162) war Ende November gefangen genommen und auf Grund des Dekrets vom 12. Nov. zum Tode verurteilt worden. Die hochschwangere Frau Mayrs eilte nach Bozen und bewog die Gattin Baraguay d'Hilliers

, sich für ihren Mann zu verwenden. Der menschenfreundliche General kassierte wirklich das Urteil wegen eines Formfehlers und ordnete eine neue Untersuchung an. Er gab dem Mayr durch einen Rechtsbeistand den Rat, er solle behaupten, das Dekret nicht gekannt zu haben, dann wäre er gerettet. Aber Mayr erklärte : „Ich will mein Leben durch keine Lüge erkaufen', und so konnte ihn auch das zweite Kriegsgericht nicht anders als zum Tode verurteilen. Zu Bozen, am gleichen Tage und fast zur selben Stunde wie Andreas Hofer

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia
Anno:
1905
Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
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Pagina 222 di 589
Autore: Steinitzer, Alfred / von Alfred Steinitzer
Luogo: Innsbruck
Editore: Wagner
Descrizione fisica: XVI, 530 S. : zahlr. Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Tirol ; z.Geschichte ; <br />g.Tirol ; f.Führer
Segnatura: II 9.721
ID interno: 219079
Kunstdenkmale in Bozen und Umgebung. 1 189, künden diesen Namen tragt. Früher wurde er als römisches Bauwerk angesehen und der Name Troyenstein (Truenstein) mit turns Drusi in Zusammenhang gebracht; der Turm ist aber aus Porphyrkugeln des Talferbaches in mittelalterlicher Bau art des g, bis 12. Jahrhunderts mit genau wagrechter („ge- scheibter') Schichtung aufgeführt. Ehemals hatte er keinen Ein gang und nur in der Mitte eine unzugängliche, türartige Öffnung,, die jedenfalls

mit einem andern, ihm angefügten und dann zer störten Gebäude in Verbindung stand. Später wurde eins Türe eingebrochen, und jetzt gelangt man auf einer Holztreppe zur aussichtsreichen Plattform. Kunstdenkmale in Bozen und Umgebung. Wie in dem Charakter der Häuser spiegelt sich die Vermischung deutscher und italienischer Elemente auch in der Kunst Bozens. In der wohlhabenden Handelsstadt und bei den Schloßherren der Um gebung fanden Künstler und Handwerker vielfache Beschäfti gung; wir treffen deshalb auch viele Namen

deutscher Meisterf. die sich auf der Durchreise vorübergehend aufhielten' und in Bozen arbeiteten. Aus der Zeit der Gotik stammen außeror dentlich wertvolle und interessante Kunstschätze, doch muß ich mich auch hier wieder auf einige Andeutungen beschränken; sehr eingehende Besprechung findet die Kunst Bozens bei Riehl. Die gotische Pfarrkirche zeigt noch in dem sogenannten Löwentor den lombardisch-romanischen Stil der ersten Anlage. Der 62 m hohe Turm mit seinem berühmten elegant spätgoti schen

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