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Vierter Abschnitt. Zweite Abchülung. Im südlichen Frankreich war besonders die Gegend von Nar- bonne das europäische Zauberland, während die Saraccnm in Spanien hausten, wo es von jeher viele Manichäer gegeben hat. Rach der damaligen Vorstellung hatten die spanischen Magier die Tiefen der Zauberei erschöpft, und was wirkliche Mittheilung von Zaubergebräuchcn von daher etwa nicht bewirkte,, das er setzten bei der irritablen Gcmüthsart der französischen Bewohner jener Länder die Lieder, Romane

und geistlichen Komödien, in denen verzauberte Prinzen, schwarze Kohlenbrenner und behexte Winzer vorkamen. — Vom südlichen Frankreich aus verbreitete sich der Zauberglaube nach zwei Hauptrichtungen, auf der einen Seite nach Italien, - auf der andern nach Paris und nach dem nördlichen Frankreich und nach Lothringen. Von Italien aus, wo das Hexenwesen zu Ende des fünfzehnten und Anfangs des ftchszehnten Jahrhunderts vorzugsweise in Oberitalien wüthete, und wo in einer päpstlichen Bulle besonders Verona genannt

wird, drang das Hcxenwcsen durch Tyrol nach Oberdeutschland, wo dann in Baden und Württemberg, im Elsaß und in dm Gegenden von Spcier und Worms die ersten Scheiterhaufen er richtet wurden. — Die Verwandlungen des Teufels und der Zauberer in Thiere, als Hunde, Katze, Böcke und Kröten rc. kamen schon im südlichen Frankreich häufig vor, und die Inqui sitoren nahmen die wahnsinnigsten Angaben und Beschuldigungen Zu Protokoll. Llmborgh, Hist. Inqiiisit. Lil>. I. Auch Mcnarä, Histoire de 3a Tille de Nismcs

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1844

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Pagina 840 di 1053

wogegen er m der ersten, ältesten Zelt nur von Hexen gefeiert wurde. Diese Feier dauerte in Frankreich, besonders in den süd lichen Provinzen bis in das siebzehnte Jahrhundert. Unter Karl IX. wurde der große, wie Rinaldo gefürchtete Zauberer des trois Echelles hin gerichtet, der trotzig vor dem König sagte: daß er in Frankreich drcihundcrttauftnd Mitbrüder habe, die man nicht alle, wie ihn, würde verbrennen können. (Hauber H. p. 454). Liebeshändel zwischen Geistern und Menschen sind indessen

aus Frankreich und Italien her. — Der Teufel erschien meistens in der Gestalt eines stattlichen Jünglings, oder in einer schwarzen Schreckengestalt, daher er auch der Schwarze schlechtweg genannt wurde; die Hexen stellten ihn sich auch in einer Thiergestalt vor; der schwarze Bock, den die Hexen ver« ehrten, hat ein hohes Alter; bei Schwüren und Wünschen im fünfzehnten und sechszehnten Jahrhundert ist eine häufige Formel: daß ihn der Bock schand, beim Bocksschädel. Auch als Wolf, als Hund oder Katze, daher

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Pagina 864 di 1053

und gcgeffcn Haben, der sich nicht nur mit ihnen vermählt, sondern sogar von einem Priester habe taufen lassen. §. 352 . Einer kurzen Erwähnung verdient hier der Poceß der Jung frau von Orleans zu Rouen 1431., von der ich in dem Werke: der Magnetismus im Verhaltniß zur Natur und Religion, wcit- läusiger gesprochen. Das stille, fromme Hirtenmädchen, das Allen half und gab, die Heldenjungfrau, die Frankreich vom Unter gänge und von der Unterjochung befreite; die prophetische Seherin, welche im Umgänge

, daß sie sich in das Innere von Frankreich begebe und die Belagerung von Orleans aufhöbe, um ihrem Könige Karl VH. dadurch das ganze Reich wieder zu gewinnen, was auch nach allen überwundenen unendlichen Hindernissen und Schwierigkeiten wirklich geschah und ausgeführt wurde. Von den Engländern, ihren Feinden, endlich gefangen, wurde ihr der Proceß gemacht, weil sic nur durch Zauberei solche große un erhörte Thaten verrichten zu können angcklagt wurde, welche Anklage ihre eigenen Landsleute und das geistliche Jnqmsitions

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Pagina 778 di 1053

ausgeübt haben, und nach der Inquisition soll Rudolph II. und Karl V. derselben sehr zugethan gewesen sein. Maximilian I. und der gelehrte .Kurfürst von Brandenburg, Joachim I', hatten sogar den Johannes Trithemius zum Lehrer der Astrologie, welcher der eifrigste Verkheidiger der Magie ge wesen ist. (Cantz, de culi. mag-. I. 4. — Tiedemann, p. 110, Mohsen, .Geschichte der Wissenschaft in der Mark Brandenburg.) In Frankreich war Katharina von Medicis den Magiern sehr gewogen. 324. Passavant

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Schlaf zu erzeugen. Es ist ferner eine Erfahrungssache, daß-ein Ort, ein Gemach rc.: besonders magnetisirt werden , und daß■. dadurch ‘ der Somnambulismus ansteckend wirken kann. /Dies haben besonders hie. magnetischen Versammlungen! in Frankreich in der - erstens Zelt M! Mcsmerffchen Entdeckung gezeigt. Der' magnetisirte Bauin Buzancy! fetzte die/meisten an ihm versammelten Kranken in Magnetischen/Schlaf. Nun-war in den Tempeln ein besonderer Ort, ein eigener Schlafsal oder Gemach bestimmt

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alles wahre Geistesleben erstickte. Was aber dieser Wahnglaube in Deutsch land und dann auch in Frankreich und Italien verlor, fand er im liefern Norden und im Osten von Europa, in Liefland, in Polen und Rußland, in Serbien und der Wallachei, wo die blutsaugenden Vampyre am längsten hausten und ein Aberglaube von der abgeschmacktesten Art herrschte. „Ein Vampyrgespenst ist .eine verstorbene, im Grabe fortlebende Person, welche des Nachts als Gespenst aus dem Grabe hcrvorgeht, um den Lebendigen das Blut

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diese Dinge sind nicht mit wenig Worten zu erklären, und man hat noch nicht hinlängliche Erfahrung, um die Gesetze genau bestimmen zu kön nen, nach welchen dieser allgemeine Geist wirkt." Z. 397. Diese magnetischen Lehren schlugen, wie wir gesehen haben, schon gleich nach Paracelsus in den verschiedenen Ländern tiefe Wurzeln, tiefer in Frankreich und Deutschland, und in- diesen: letzten auch schon damals am tiefsten. Allein im Allgemeinen fing man schon im vorigen Jahrhundert an, sehr davon

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hatten; 1) Verleugnung Gottes und Christi, in Artikel I— XIII, 2 ) Tcuftlsdienst und Zauberei in Artikel XIV — hVU. — Unter vielen Büchern ist eine Hauptschrist über die Templer.' Proceß gegen den Orden der Tempelherrn, aus den Originalacten der päpstlichen Commission in Frankreich von vr. G. Moldenhawer, Hamburg 1792., und ein gründlicher Aufsatz über die Aufhebung des Or dens von Fr. Munter in Hcnke's N. Magazin Bd. 5. — Ohne cs den Templern zu beweisen, nahm man an, daß sic Feinde Gottes seien; daraus folgerte

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Pagina 912 di 1053

Die Magie des Mittelalters- ' 863 Aussatz. Auch Königinnen des Atterthums ist das Vermögen zugefchriebcn, bestimmte Krankheiten durch ihre Berührung zu heilen; im Rother 32'' 33 a bestreicht die Königin Lahme und Krumme mit einem Stein. Königen von Frankreich und Eng land wird eine ähnliche Kraft beigelegt. Gebiert eine Frau sieben Söhne hintereinander, so kann der siebente durch einen Schlag mit der Hand allerlei Schaden heilen; nach Ettner's Hebamme 9 v 6 heilt seine Berührung Kröpft

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ic. vor. Die Verwandtschaft der deutschen und nordischen Elfen ist auch dadurch offenbar, daß in dem blutigen Drama der europäischen Hcxcnproccsse die Feen und Elfen dieselbe Rolle in England und Schottland ic. spielen, und in crimineller Hinsicht unter dieselbe Kategorie gehören, als wie in Deutschland und Frankreich die Hexengeister oder die Gesellschaftsteufel. Die Elben hatten, wie hie alten Alruncn der Druiden, ihre Zaubcrwerke vorzüglich in Wäldern und eine gewisse sympathische Wahlverwandtschaft mit Bäumen

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. 8 - 405 . Auch verdienen hier noch einer bcsondern Erwähnung die Martinischen Philosophen, die am Ende des vorigen Jahrhunderts sowohl in Frankreich als in Deutschland so viel Aufsehen machten, und deren ganze Lehre eine großtentheils magische ist. Diese bildeten eine Gesellschaft von Philosophen, welche sich nach ihrem Meister nennt, der der Urheber eines Werks ist, welches den Titel führt: „Ucber Jrrthum und Wahrheit." (Des erreurs et èe la vérité. Edinbourg’ 1775 ; oder Jrrthum und Wahrheit

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sehr ergeben und dieselbe mit großem Eifer auf eklektische Weife durch sehr viele Schriften vertheidigten. Zudem war sie bei ihnen auch nie in übelm Ruf, und es sind keine Gesetze bekannt, wo durch derselben auf irgend eine Art widerstrebt wurde. Im elften Jahrhundert kam die arabische Gelehrsamkeit nach Frankreich, England und Deutschland, indem viele nach Spanien Listen, uni die arabischen Lehrer zu hören. Dazu trug auch viel das Lesen der Kirchenbücher bei, über deren Lehren der sich zu Schellen

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Pagina 834 di 1053

hervorgebrachten Geschmeiße zu vertilgen, weil die Kraft Gottes und seiner Heiligen stärker sei. Horst führt a. a. D. nach Ray. nald und delll Ossa Beispiele an, wie zu Lausanne, und später noch im fünfzehnten Jahrhundert zu Troycs in Frankreich, „bei her Kraft ^er heiligen Kirche gemcinschädlichen Thieren, welche die Gärten und Feldfrüchte verzehrten, beim Glockenschlag Eins nach einer andern Gegend zu ziehen geboten wurde, widrigenfalls man stc mit dem Bannstuch vertreiben

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wieder deutlich an altheidnischem Cultus. Italienische Hexenberge sind der Barco di . Ferrara, der Paterno di Bologna, Spirato della Mirandola, Tossale di Bergamo. In Frankreich wird der Puy de dome bei Clermont ausgezeichnet. Die spanischen Hechizeras halten ihren Tanz auf der Haide von Buraona, im Sande von Sevilla, im Gefilde von Cirnicgolo. Ein Theil der Karpathen zwischen Ungarn und Polen heißt polnisch Babia gora — Altweiberbcrg. — Merkwürdig, wie durch ganz Europa hin die Wallfahrten der Heiden

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Pagina 797 di 1053

748 Vierter Abschnitt. Erste Abtheilung. Hexenprocessen, in Spanien, Italien und Frankreich gar nicht, oder äußerst selten vorkommt, in Schottland öfters mit dem da maligen gemeinen Hexenglauben verknüpft und als Theil und Ingredienz der bei Feuer und Schwert verpönten Zauberei, Gegen stand crimineller Untersuchungen und Verdammungsurtheile. Zn den schottischen Hexenprocessen spielen die grünen schalkhaften Feen und Elfen häufig mehr oder weniger die Rollen, welche Zufolge des deutschen

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Pagina 842 di 1053

von Orleans re., sowie Aegid de Rez, Marschall von Frankreich, der hundcrtundsechszig Kinder und ebenso viele schwangere Frauen umgcbracht haben soll,

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Pagina 883 di 1053

Schlachtopfer des Aberglaubens gemacht hatten. (Vergl. Leibnitz Theodicec. Th. I. §. 96.) Beinahe noch abscheulicher wüthete der Hexenteufel noch im siebzehnten Jahrhundert in Frankreich, wovon man in einer Schrift die beste Belehrung findet, die zu Rouen 16W unter dem Titel hcrauskam: Vîscours exécrable dps sorciers , ensemble leur procès, fait depuis deux ans en divers endroits de la France etc. par lien Baguet, grand juge an comté de Bourgogne. Eine andere treffliche Schrift ist von Gabriel

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Pagina 45 di 1053

. Die falischen Gesetze und das schon sehr frühe Hexenverbrennen unter Karl .dem Großen ........ 725 §. 322. Die Saracemn in Spanien im achten Jahrhundert. Ausbrei tung der arabischen Gelehrsamkeit nach Frankreich, England und Deutschland. Philosophische Schriftsteller über Magie. Die Amulete und das-Heilen..durch. Worte. ....... 726 §. 323. Dreifache Art der Magie; sogar fürstliche Personen gaben sich mit magischen Künsten ab . '. 729 §■ 324. Die Weissagungen in der Edda. Zaubergebräuche der Lappen

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Pagina 839 di 1053

- und Blödstnn, von Politik und Rachgier getrieben, die den geselligen Wohnsitz der Erde zur wirklichen Holle machten. Vom dreizehnten Jahrhundert an wurde besonders das süd liche Frankreich für die Pflanzschule der Ketzerei und aller Teufels- finfe gehalten, wozu vorzüglich seine Lage am mittelländischen Meer und in der Nähe von Spanien beitrug, welches als das Verrufene Zauberland der saracenischen Ketzer galt. So- versetzt die älteste Erzählung den Hexensabbath nach dem südlichen Frank' reich, und Alphons

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Pagina 894 di 1053

Die Hexcnbündmsse und Buhlschaften sind vermuthlich durch Verfolgung und Verbreitung der Ketzereien entstanden, aus Frankreich und Italien her in der Mitte des dreizehnten Jahr hunderts. — Ueberlieferungen von einem Bunde des Teufels mit Männern waren schon früher, wenigstens seit dem zehnten Jahr hundert im Occident verbreitet, um so eher ließen sie sich auf die Frauen anwcnden. Die älteste sichere Erwähnung sinde ich (Grimm) in Italien, was gerade zu der vcrmutheten Einführung der ganzen

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