Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
von dem man es am wenigsten sich versah. Dieser fiel, als Maria Theresia seine Ansprüche auf die schlesischen Herzogthümer Jägern- dorf, Liegnitz, Brieg und Wohlan nicht anerkannte, noch im Decem- ber 1740 in die wehrlose Provinz ein, eroberte sie größtentheils ohne Schwertstreich und wußte sich durch die siegreiche Schlacht bei Mol witz (10. April 1741) in deren Besitze zu behaupten.' Während -dieses ersten schlesischen Krieges traten auch Baiern, Spanien, . Sachsen und Frankreich
ihre Ansprüche dnrchzusetzen, so suchten sie Frankreichs Unter stützung und schlossen am 18. Mai 1741 nnt ihm das geheime Bünd- niß zu Rhmphenburg, bem auch Sachsen am 19. September beitrat. Frankreich gab sich den Schein, die Rechte aller zu vertheidigen, in der That war es ihm aber darmn zu thun, seinen alten Rivalen, das Haus Habsburg, von seiner bisherigen Höhe tief herabzustürzen. Daher entwarf das französische Cabinet den Plan einer förmlichen Theilung Oesterreichs. Böhmen, Oesterreich ob der Enns
, Tirol und Breisgau sollten an Baiern fallen, der Kurfürst von Sachsen sollte Mähren und Oberschlesien mit dem königlichen Titel erhalten, Niederschlesien sollte an Preußen, die Lombardei an Spanien kommen. Für sich forderte Frankreich nur die spanischen Niederlande; Maria Theresia wollte man Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Krain und Ungarn lassen. Die Kaiserwürde war Baiern zngedacht. Am 1. Rov. 1741 trat auch Friedrich II. von Preußen dieser großartigen Coali- tion gegen Oesterreich