Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
gegen die Stellungsflucht verlautbart. Infolge der Weigerung der Vorsteher, die zur Aushebung Geeigneten zu nennen, mußte überall zur Losung geschritten werden. Ziemlich umfangreiche Erörterungen wurden durch den Umstand veranlaßt, daß die Zugehörigkeit mehrerer Dörfer des Landgerichtes Klausen stark umstritten war, ein Umstand, der die Franzosen in letzter Stunde bestimmte, die Frage durch einen Gewalt streich, durch einen Vormarsch zu entscheiden. In den Dörfern Völs, Tiers, Gufidaun und Kastelrut unterblieben daher
die Ortsobrigkeiten so, daß diese der Regierung direkt den Dienst verweigerten und schließlich den originellen Beschluß faßten, die Kosten einer etwaigen Militärexekution gemeinsam zu tragen. Auch in Pfeffersberg regte sich der Widerstand. Die Lage wurde so gespannt, daß sich der Landrichter von Klebeisberg in Klausen nur durch Vertuschungen vor den unangenehmen Konsequenzen retten konnte. Das Generalkommissariat in Brixen suchte durch Militärpatrouillen die Burschen kurzerhand abführen zu lassen; der Fang
mißglückte vollends. Ähnlich war die Haltung in Meran und Passeier. Selbst aus Sterzing wurden ähnliche Störungen gemeldet. Einzelne Gemeinden des Landgerichtes Sillian hatten zwar die verlangte Mannschaft gestellt; allein in Lienz regte sich entschiedener b Meldung des Landgerichtes Klausen, 30. März 1810, I. St. A. B., A. VI, 1, A. II.