Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 5. 1908
Mitteiiiingen. Die Rückkehr der Erzherzogin Maria Elisabeth Josepha nach Innsbruck 1797. Maria Elisabeth Josepha, die mildtätige in Innsbruck als . Äbtissin lebende drittälteste Tochter der Kaiserin Maria Theresia, Franz II. Tante, war nach der Zahl der ihr von Joh. Friedr. Primisser allein gewidmeten' Namenstagsgedichte J ) gewiß den poeti schen Huldigungen nicht abhold, zu denen sie ihre Güte berechtigte. Die Herzen der Bevölkerung eroberte ihr vollends das mutvolle Aus harren inmitten
der mit verwirrender Schnelligkeit hereingebrochenen Kriegsstürme der Jahre 1796 und 1797, zwar nicht in Innsbruck, das als zu gefährdet galt, doch in Tirol, als dessen Landesangehörige sie sich in jenen schweren Tagen ganz fühlte. In St. Johann i. T. hatte sie, nur vom obersten Hofmeister und einer Stiftsdame begleitet, in der Wohnung des Dechant, der der Fürstin über alle Beschwerden hinwegzuhelfen trachtete so gut es ging, ihren Sitz genommen und von hier aus ihre Mildtätigkeit auf das Volk wirken lassen
. Diese edle Anhänglichkeit an Tirol würdigten nicht nur Staudacher 2 ) und der »edle Patriot« A. A. v. Feldhofer 8 ) in ihren 1796er Kriegsliedern, sondern auch der Gubernialrat Scherer widmet sogar ein längeres »Gedicht« einer ausführlichen Darstellung. des Vorgehens der Erz herzogin 3 ). Daß ihre Rückkehr nach Innsbruck gefeiert wurde, ver- ') Verzeichnet in meinem Aufsätze »Zur Bibliographie der tirolischen Lite ratur des 18. Jahrhunderts. I.« (— Mitteil, d. Österr. 7er. f. Bibliothekswesen X, Heft