Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 15 - 17. 1918 - 1920
170 Karl K1 a ar. zosen von 5000 Mann unter General Barbou den Jaufen überstiegen habe und in Passeier eingerückt sei 1 ). Nun schien jeder Widerstand nutzlos und alles flüchtete in die Berge, Andreas Hofer begab sich auf die Kellerlahn 2 ), einem Hofe am Fuße des Brantacher Berges, welcher, auf der östlichen Talseite gelegen, mit seinen Weilern und Einzelhöfen auf das gegenüber liegende Dorf St. Martin herabschaut. Bald jedoch verließ er die Keller lahn und begab sich auf den Pfandlerhof
, einem Anwesen in Ober- prantach. dem obersten Weiler auf dem Prantacher Berge. Dieser halbe Hof gehörte dem Josef Pfandler 3 ),, Hier suchte ihn eine De putation besonnener Männer des Tales zu bereden, sich freiwillig dem französischen General Baraguay d'Hilliers in Bozen, der ihm Amnestie angeboten, zu stellen oder nach Österreich zu entfliehen. Es war vergeblich. Als darauf das von den Talgemeinden von Passeier unterfertigte Unterwerfungs-Protokoll von Hofer eigenhändig zerrissen worden
, als noch einmal BauernhaufeB sich bei Saltaus sammelten, welche General Barbou wiederum nach Passeier führten, da ver kündete Baraguay die Acht über den Sandwirt und setzte einen Preis von 1500 il. auf seine Ergreifung 4 ). Nun entschloß sich Hofer, sein bisheriges Asyl zu verlassen. Er bezog mit seinem getreuen Döninger die dreiviertel Stunden höher gelegene Alpenhütte des Pfandlerbauera. „Hier in einsiedlerischer Höhenwildnis«, erzählt Hirn, ,schlugen die Flüchtlinge ihr Quartier auf. Das eingelegte Heu war ihr Lager