44 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_193_object_5384853.png
Pagina 193 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
Im Gebiet deA Großglockners. MEwssEssssssL-sLs 29 ' > . Kathi lächelt und sagt spöttisch; „Wirst dich dreinfinden müssen, Weber ! Was die Rosl will, setzt sie durch !" „Wenn ich nicht will, nützt ihr das Wollen nichts!" „Meinst?" „Ich schon!" „Wie willst denn das verhindern?" „Ich geb' den Knecht nicht frei!" „Hihihi! Bist aber ein Feiner! Als wenn das Knechtl nicht auch dir künden könnte auf Michaeli!" „Das kann er! Aber es giebt schon noch andre Mittel!" „Da wär' ich aber neugierig!" Lribuser

ist nicht gewillt, weiter Zu sprechen; .er zahlt sein Gläschen Und will abgehen. Kathi meint, es solle der Weber vielleicht doch ein Mittel probieren, ein Mittel, das Lieb erzwingt. . Der Weber hockt sich augenblicklich wieder nieder und richtet die Augen erwartungsvoll auf die Wirtstochter- die ihm mit. tvichtigthuender Geheimniskrämerei zustüstert : „Glaub mir, Tribuser, es giebt ein sicheres Mittel! Zuerst macht es freilich bloß Wohlwollen für einen, dann nimmt man das stärkere Mittel, und aus dem Wohlwollen

wachst dann die Lieb' für einen heraus!" Der Weber staunt: „Nicht möglich!" „Wohl, wohl!" „Hast denn am End' du selber, . . ?" „Das Hab' ich nicht nötig gehabt, mein Zukünftiger ist ohne Kraut mein Bräutigam geworden!" „Ein Kraut, wirkliches Kraut kann Lieb' erZeugen?" staunt der Weber mit weit aufgerissenem Munde. „Du denkst wohl gar an Sauerkraut und Nudeln? Nein, nein! Ihr Mannsbilder wißt doch gar nichts! Ja, Liebsgeschichteu verlangen große und besondere Kenntnisse, man muß sich auskennen

in den Geheimnissen ! Was gicbst mir, wenn ich dir so- ein Zaubermittel gebe?" „Wenn es sicher hilft, laß ich schon was springen. Jst's teuer?" ■ „Du bist und bleibst ein Filz!" „Ist ein Gulden zu wenig?" Kathi lacht höhnisch auf und fügt bei: „Jetzt schau eines den Weber an. Die Gstreinrosl mit allem, was drum, und

1
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_222_object_5384882.png
Pagina 222 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
„Ich dank'. Hab' schon von der Milch genossen, die der Bertl nicht ganz erzwungen hat/' „Wie geht's dem Knechtl?" „'s Aergste ist überwunden. Sobald 's Wetter besser wird, werden wir ihn nach Blut hinunterbringen." , „Muß er denn tragen werden?" wagt Tribuser fragend einzuwerfen. - ■' „Bon dir nicht!" klingt es scharf und abweisend von Rosinas Lippen. „Ich wär' wohl auch zu schwach dazu!" erwidert etwas kleinlaut der Weber. „Ich glaub's, das Goldgraben strengt an!" „Das nicht, so weit kommt

es auch nimmer; aber ich Hab' den' Verirrten und Ohnmächtigen weit genug ge schleppt ?" „Ein Stoß gleich zum Anfang hält's rascher besorgt!" „Wie meinst?" stammelt erbleichend Tribuser. „Du verstehst mich schon, Weber! Und daß du es weißt: den Bertl nehm' ich hinunter in die , Hadergasse', bis er wieder ganz bei 'nander ist!" „Wie du willst I Er hätt's aber auch bei mir gut in der Pfleg'!" Der Fleißner entscheidet jedoch, daß bei dem Unwetter der arg geschwächte Knecht überhaupt nicht transportiert

werden dürfe. Der Weber könne, wenn es ihm pressiere, wohl heimgehen, und der Rosl stünde der Fleißhof zu Gebote. Nachdem sich der Fleißner mit seiner Braut ent fernt, wird es kirchenstill in der Stube. Tribuser steht wie angemauert in der Nähe des Tisches, inmitten der Stube Rosina mit düsterer Miene, den Blick durchdringend auf den Weber gerichtet. Scharf klingt ihre Frage: „Was hast du oben wollen?-' Trotz aller Anstrengung vermag Tribuser ein Beben im Ton nicht zu bewältigen: „Nachschauen wollten

wir wegen —" ' - „Lüg nicht! Dem Bertl hast ans Leben wollen, weil ich ihn gern Hab'!" Der Weber zuckt zusammen. Er vermag dein flammen den, durchdringenden Blick Rosinas nicht standAuhalten und senkt den Kopf. Und stammelnd sagt er : „Ich Hab' ihn doch retlen wollen! "

2
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_197_object_5384857.png
Pagina 197 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
Im Gebiet des Großglockners. <^5L-.V2MLE»D^SDSD 33 legend, so- gut er's eben kann. So viel steht unzweifelhaft fest: der Weber hat die Reimniederlage allweil noch nicht verwunden und träges dem Knecht nach, daher das Verbot, das so viel sagen will, als daß Bertl nicht im Gstreinhof ein kehren dürfe. Das ist schade, denn Bertl hätte Sie - fesche Rost für sein Leben gerne gesehen und gesprochen. Doch vielleicht hat er Glück, und die Rosl lauft ihm in den Weg. Sehen muß

gutmütig über die Verschwendung, die anscheinend auf dem Webergehöft zu Winkel getrieben werde. Bertl vermochte keine nähere Auskunft zu geben. „Ich versteht auch' nicht; weiß Gott, was dem Weber durch den Schädel gefahren ist!" „Ja, und gleich einen Wein von der noblichsten Sorte! Hat er denn geerbt, der Weber?" fragte schalkhast Rosina. „Ich weiß gar nichts! Bloß das weiß ich, daß er mir das ,Niedersingew vom Fasching her noch immer ver übelt." Bertl muß sich zu Rosl setzen und ein Viertele Schwarz

wein mit ihr trinken und plaudern aus ein Weilchen. Kathi aber verläßt die Stube, um persönlich das Füßchen Zauber wein auf den Karren zu verladen. So lieb nun dem Bertl der Aufenthalt ist, so drängt er doch zum Aufbruch; er will sich nicht unnötig-aufhallen, um den arg pressanten Schaffer nicht zu erzürnen. Rosina kichert vergnügt: „Ich glaub's, daß es dem. Weber pressiert ! Kannst ihm sagen, er soll nur fleißig trinken ! Er ist so viel gut, der Wein ! Und zum nächsten Kirchgang sprichst

bei mir zu, Bertl, ich hab^ auch ein Tröpferl Wein für dich im Keller. Trinkt dein Bauer, , kannst' auch du trinken, aber nur nicht vom Weber seinen Wein; der ist nichts für dich!" - Hürichners Mcherschah 269. , -3 ,

3
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_183_object_5384843.png
Pagina 183 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
dem Ausgang nichts sei, alles zugeschneit. Darum ist's auch so düster in den Stuben. Der Schnee reicht ja schon über die Fenster hinaus. Eingeschneit, jetzt, wo der Weber freien gehen will! Der Himmel will es nicht haben, daß Ferdl zur Rosina kommt. Ein Stillhocker ist und war der Tribuser nie, und der Schnee soll ihn nich t ab halten, den gefaßLen Entschluß aus zuführen. Den kurzen Weg wird er wohl durchwaten können. Ist er doch früher ins Wirtshaus zu Heiligblut bei viel ärgerem Sturm

gewandert, um den Durst zu löschen. Und heute gilt es mehr, als schwarzen Wein Zu trinken. Im Flur nimmt der Weber einen der dort stehenden Bergstöcke und trollt durch den finsteren Gang in die Lenne, wo Bertl mit der Herstellung von Ridelen*) beschäftigt ist. In der Meinung, daß der Schaffer (Bauer) Nachsehen komme, sagt Bertl: „Gleich werd' ich fertig sein! Brauchst was von mir?" ' „Nein!" brummt der Tribuser und fügt dann hinzu: „Ich will hinten 'naus nach Heiligblut gehen!" „Bei dem Schnee

?" „Ja. Was geht mich der Schnee an!" „Wirst es kaum derpacken können, Schaffer!" „Du freilich nicht!" höhnt der Weber und versucht das Scheunenthor zu öffnen. „Kannst nicht 'naus, Weber! Alles hoch zugeschneit! Berjuch's vom oberen Heuboden durchs mußt halt hinunterspringen in den Schnee !" , „Behalt deine Gescheitheit nur selber!" knurrt Ferdl, befolgt aber doch den Rat. Kaum ist die eingefügte, ver stellbare kleine Holzwand etwas, zurückgeschoben, so treibt der Wind eine Wolke Flugschnee in die Lenne

5
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_221_object_5384881.png
Pagina 221 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
■ e-S'w-iGct, -vi vj-zgzG'Zg o/Ktß- Im Gebiet des 'Großglockners. 57 üusers. An ein Entweichen ist nimmer Zn denken, jetzt heißt es dreingehen, mag kommen, was will. Der Fleißner sitzt mit Kathi bereits am Tisch in der schwarzbraun geräucherten, getäfelten Stube vor der Schott suppe und harrt des späten Gastes, der sich trotz aller Vor sätze doch gedrückt durch die Thür hereinschiebt. „Guten Morgen, Weber! Ausg'schlafen endlich?" „Auch so viel! Ja! Schönes Wetter heroben ain Tabor!" erwidert

Tribuser und hockt sich an den Tisch. „Lang zu, Weber! Wirst wohl Hunger haben! Bist lang g'nug oben ohne Atzung gewesen!" „Ist nicht von Bedeutung, der Hunger!" „So? Na, willst wirklich Goldgräber werden?" - Tribuser horcht auf, und in blitzschneller Ueberleguug ersaht er den rettenden Ausweg, doch erwidert er gelassen: „Nein! Es ist doch nichts Zu holen oben. Alles so ver fallen, die Kosten sind zu groß! Ich Hab' mir's anders überlegt." ■ . „Na, darfst Gott danken, daß es so gut noch ausgangen

, der Bertl ist noch in der Nacht zum Leben 'kommen! Na, die Rosl versteht's, besser wie ein gelernter Doktor!" „Kann er schon reden?" fragt ängstlich der Weber. „Nicht viel! Die Rosl verlaubt es noch nicht!" Die Thür wird geöffnet, Rosina tritt ein, einen guten Morgen wünschend. Tribuser möchte ihren Gesichtsausdruck beobachten, doch infolge des - Unwetters ist es zu dunkel in der Stube. Der Fleißner fragt aufstehend: „Willst mithalten? Es langt noch für dich und den Bertl."

6
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_182_object_5384842.png
Pagina 182 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
18 - Arthur Achleitner. hindernd int Wege stünde. War der Tribuser doch aus dem besten Wege, sich der Rosina zu nähern, ja sogar vorgeZogen hatte sie ihn, bis dem verrückten Frauenzimmer beifiel, den Bertl Zum Gegenreimen Zu animieren. Ein Knechtl nur, nichts weiter! Und von seinem eignen Knecht liest der Weber sich niedersingen ! Wie das wäre, wenn der Tribuser dem Bertl auskünden, ihn davonjagen würde ? Wird nicht viel nützen; das Knechtl ist tüchtig, arbeitsam, jeder Bluter Bauer nimmt ihp

richtet sich der Weber von der Bank auf, und halblaut sagt er vor sich hin: „Ferdl, um Jesu willen, du wirft doch dem Knechtl nicht nach dem Leben trachten, weil er dir im Weg ist !" Und ein quälender Gedanke schießt ihm durch den Kopf: war's nicht etwas Aehnliches, als er den Bertl bei dem Unwetter hinauf zum Daxenholen schickte?! Ist ja schier ein Wunder, daß der Bursch lebendig wieder herunterkam. ' Denkt der Bertl nur einigermaßen darüber nach, so muß er ja darauf kommen, daß . , . Heiß und kalt

überläust es den Weber, er fürchtet sich vor seinen eigenen Gedanken, ganz unheimlich ist ihm in der stillen Stube. Aus wär's, wenn die HeiligblutLr etwas merken würden, mit Fingern müßte man aus ihn deuten, und nennen würden sir ihn einen —. Nein, nein! So weit darf es nicht kommen! -Lieber die Rosl fahren lassen. Ist ja ohnehin ein eigensinniges, eigenwilliges, ja boshaftes 'Weibsbild. Aber halt so viel riegelsam, so fesch. Jesses, ist das ein Kreuz auf der Welt!' Und ein Knechtl soll ihm die saubere

7
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_194_object_5384854.png
Pagina 194 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
30 . Arthur Achleitner. ^LVDGDSVV^LBSD^VSV^SSSS ^ £'‘/C''s’’''s '.. '■ „’..•^J' '' ■■ ■ <*' ‘ ''^V ■ V. \ fofltt hängt, will er haben, sich in ihr Sach' 'neinsetzen wie ins warme Nest, und das Liebesmittel ist ihm zu teuer!" Tribuser bietet nun Zwei Gulden. Aber die erwerbs lustige Wirtstochter ist nicht gewillt, ihr Mittel zu Spott preisen wegzuaeben. „Unter fünf Gulden ist gar keine ®"ö' ? !" ' Der Weber stöhnt: „Fünf Gulden/ das ist ein Heiden- ! Und wenn's am End' nicht hilft?!" Es hilft

sicher! Seit Menschengedenken Halls geholfen!" „Gut, ich zahl' fünf Gulden, aber erst, wenn die Rosl mein ist!" Kathi lacht schrill auf: „Du bist aber ein. Feiner! Nein, nein! Ein GeheiMmittel muß gleich und bar gezahlt werden, sonst hilft es nicht!" Seufzend entnimmt Tribuser dem Lederbmtelchen fünf Silbergulden und giebt sie der MirLstochter, welche das leichtverdiente Geld schleunigst in ihre Tasche verschwinden läßt. „Nun los (höre) zu, Weber! Im Sack trägst von dieser Stund' an ein Packt

Fünffingerkraut,*) das macht dir die Rosl gut gesinnt, aber fest mußt daran- glauben, sonst Hilst das Planeten kraut nicht." „Meine fünf Gulden!" jammert Tribuser. „Wart es doch ab, Weber! Dann will rch dir noch das stärkere Mittel geben. Das muß ich aber erst Herrichten." „Ist das auch bloß so ein dummes Kraut?" „Nein, es sind viele wichtige Kräuter, in gutem alten Wein - angesetzt. Davon mußt du. fleißig trinken und a uch versuchen,, daß die Rosl davon trinkt!" „Die trinkt von meinem Wein sicher

9
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[ca.1900]
Familie Lugmüller : Erzählung. Im Gebiet des Großglockners
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/67446/67446_220_object_5384880.png
Pagina 220 di 293
Autore: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner
Luogo: Dessau
Editore: Dünnhaupt
Descrizione fisica: 162, 128 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.647
ID interno: 67446
' HE ^ ^ Arthur Achleitner. ^ ^^mt^iOK-iescstKiKiM .._■... i ■ gleichen, daß es heroben allweil doch schöner leben sei, und pustet sich den Schnee aus dem braunen Gesicht. In einer Kammer des Gehöftes steht Tribuser am kleinen Fenster und blickt gleichfalls hinaus in das sommer liche Schneetreiben, unschlüssig, was nun wohl zu beginnen sei. . Die Nacht hindurch hat der Weber lang und gut ge schlafen, und erst- die fremde Umgebung brachte ihm das Erlebnis im GoldZechbau wieder in Erinnerung

. Und an genehm ist dieses Gedenken nicht. Er fühlt eine Scheu vor dem durchdringenden Blick Rosmas und eine wahre Angst, der Gstreinin Rede stehen zu müssen. Ueber eine aus reichende Erklärung wird er aber kaum hinwegkommen, und wie soll seine Handlungsweise erklärt, so hingestellt werden, daß ihn kein Verdacht trifft? Unbestreitbar kann ein Schaffer seinen Knecht hinschicken, wohin er will. Wenn aber die Rosl fragt, was der Weber im Bergbau zu thun hatte ? Wird sie glauben, daß der Gang einer Besichtigung

. Jetzt wird die heißbegehrte Rosina den Bertl pflegen, sich erst recht in den Knecht ver lieben, und die Sache steht schlimmer denn zuvor. Erfährt der Richter die Wahrheit draußen in Lienz, dann kann eine - hübsche Kerkerstrafe herauswachsen. „Dummheit! Wer kann mir's beweisen!" tröstetsi'ich im halblauten Selbstgespräch der Weber. „Nur nichts eingestehen, nichts verraten! Warum begehrt der Knecht das Weib, das ich selber haben will!" Der Gedanke an Bertl verursacht dem Tribuser grauen volles Unbehagen. Wie, wenn Bertl

10