Erinnerungsblätter an die Jubiläums- und Krönungsfeierlichkeiten in Mariazell in den Jahren 1907 und 1908
munion, zu welcher Zeit immer verrichtet und empfangen, laut päpstlichen Indultes als Osterandacht gilt. Dem eucharistischen Gottmenschen werden wir weiters unsere Gegen liebe beweisen, wenn wir Maria, die jungfräuliche Muttergottes, kindlich verehren. Maria empfing in ihrem allzeit keuschen Schöße den Sohn Gottes, betete ihn an in Bethlehem (dem Hause des Brotes), opferte ihn aus im Tempel zu Jerusalem, verehrte ihn in Ägypten, in Nazareth, auf dem Berge Kalvaria. Und sie erhielt zuerst
den Besuch des glorifizierten oder verklärten Heilandes, was zwar nicht im Evangelium steht, weil es selbst verständlich ist. Daß der auferstandene Heiland Maria Magdalena er schienen ist, muß im Evangelium stehen, damit wir es glauben. Daß er dem Petrus, der ihn dreimal verleugnet und den Aposteln, die ihn treu los verlassen, erschienen ist, muß die Heilige Schrift melden, damit wir es glauben. Aber bei Maria ist dies selbstverständlich, da sie des Besuches die würdigste und bedürftigste
war. Die würdigste als Mutter des ver klärten Erlösers, die bedürftigste, damit sie, wie sie unter dem Kreuze als Königin der Märtyrer stand, nunmehr als RsZiris, eosli lastai-s, ^.11 slug's,, aufscheint. Nach frommer Überlieferung empfing Maria die heilige Eucharistie zuerst von ihrem göttlichen Sohne, sodann vom heil. Petrus und später tagtäglich von ihrem zweiten ihr testamentarisch anvertrauten Sohne, vom heil. Apostel und Evangelisten Johannes. So ist denn Jesus von Maria nicht zu trennen und Maria
nicht von Jesus. Auch das altehrwürdige Gnadenbild von Mariazell vereint Jesus und Maria. Und Se. Exzellenz der Apostolische Nuntius, Fürst Granito Pignatelli di Belmonte, wird am kommenden Geburtsfeste Mariens zuerst das Jesukindlein und dann die Gnadenmutter mit kostbaren Kronen krönen. Als der heil. Hyazinth, ein Dominikaner aus Polen, dessen Fest alljährlich am 16. August begangen wird, vernahm, daß die Tataren auf die Stadt Kiew, in der er wohnte, losstürmten, eilte er zur Klosterkirche und nahm
das Ziborium, um die heiligen Hostien vor Verunehrung seitens der Ungläubigen zu schützen. Schon wollte er mit seinem Schatze die Kirche verlassen, da rief eine schwere Marienstatue, die an der Tür aufgestellt war, dreimal seinen Namen. Der erstaunte Ordensmann fragte die Jungfrau, was sie von ihm verlange, worauf ihm Maria zur Antwort gab: „Mein vielgeliebter Hyazinth, du willst den Sohn den Unbilden der Barbaren entziehen und die Mutter ihren Verunglimpfungen über lassen?' Uls der Heilige