Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
-war finster und kalt , von dm Thürmen raste der Sturm mit ununterbrochenem Geheul. Das kleine Gewehr- teuer knatterte, die Kanonen donnerten, die Flammen zahl reicher Gebäude, die brennenden Barrikaden beleuchteten den Marsch der Soldaten. Stolz und ruhig im Vorgefühl des baldigen Sieges , blickte der Feldmarschall kn der Mitte seiner Krieger über diese schaurige Scene; mit solchen Soldaten durfte er alles hoffen. Wir werden bald wiederkehren, waren die Abschiedsworte, die er gegen Mailand gewandt sprach
. War es der gerechte Zorn, der hiebei die Stirne deS Feldmarschalls in drohende Falten zog, so muß man gestehen, daß eine so beispiellose Berrätherei, wie diese Insurrektion, ihm den gerech testen Anlaß dazu gab. Doch bis zum 6. August war dieser Uninuth wieder verraucht, in seinem müden Herzen fand nicht Rache, sondern nur Mitleid mit den Verirrten Raum. Die große Truppenbewegung in der Nacht hatte, da man sie nicht begriff, aber doch bemerkte, in Mailand anfangs Be stürzung verbreitet; desto größer
war der Taumel der Freude, als man beim Tagesanbruch bemerkte, daß die Stadt von den Oester- reichern geräumt war. Das Volk stürmte die mm von nie mand mehr besetzten Thore. Das lächerlichste Getriebe fand in Mailand statt. Siegesgeschrei , Triümphzüge, Huldigungen,