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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 184 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
Thomas leise — „laßt Euch Ruhe/ Gott sei Dankf - Ihr lebt noch.' „Dil bist es, ja, ich weiß, ich kenne dich gut, du hast mir das Leben gerettet!' — sprach der Verwun- ^ dete, den Thomas starr ansehend. — „Ich habe dich ^ böse behandelt, du hast mir Böses mit Gutem ver- j gölten.' ' „Laßt es gut sein, es ist Alles gut!' — erwiederte Thomas. — „Gib mir deine Hand, Thomas,' sagte der Verwundete — „so, gib mir deine Hand!' und er ergriff die Rechte des Thomas und hielt sie ill sei- , Nen beiden

Händen fest umschlossen; längere Zeit sprach ; er kein Wort mehr. „Nicht wahr, du verzeihst mir?' — begann er endlich wieder. „Wie mögt Ihr da zweifeln und fragen?' — er-- Wiederte Thomas. — „Du hast dich wacker gehalten, ich habe dich heute schon gesehen, du bist ein wackerer Jüngling.' „Schont Euch jetzt, das Reden ist Euch zu beschwer lich !' wiederholte Thomas. — „Ja, ja, Thomas, ja sagte der Verwundete — „Gott sei Dank, ich kann dir's vergelten — Rosa.' Es war Richard. Man kann sich die Freude

des Thomas denken. In der Ferne brüllte die Schlacht; hoch loderten die Hlammen von Krannewitten empor ; an der Stelle war ein längeres Bleiben unsicher. Thomas sah aus der Strasse drunten ' ein leeres Fuhrwerk aufwärts fahren nach Oberinnthal; der Fuhrmann war von Mir- mingM, Und von den Soldaten auf ihrer Flucht voN

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 186 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
seinem Bette in der alterthümlich getäfelten Stube lag, und Rosa schluchzend und weinend aus der linken Seite des Bettes stand, Thomas aus der rechten, begann Richard: „Gott sei Dank, daß ich zu Hause bin. Rosa! brauchst nicht zu weinen, es steht nicht schlimm mit ^ Wir, ich werde bald wieder besser sein. Aber es hatte schlimm gehen können. Daß du noch einen Vater hast, dieß magst du dem Thomas verdanken.' Und er griff die Hand des Thomas und der Rosa-und fügte sie beide über seinem Bette

ineinander und sagte: „So, macht Euren Bund miteinander und in vier Wochen ist Hochzeit, und sollt' ich mit verbundenem Kops Euch in die Kirche geleiten.' ^ So wollte es sein, daß Thomas in seinem Stahl- ^ gewande seine Verlobung mit Rosa feierte. In vier ^ Wochen war Hochzeit aus Hörtenberg und Alles in ^ Freude und Jubel. Richard war auch schon dabei. Beim Kirchgange, wie er vom Schlosse herabwallte zur Kirche nach Pfaffenhosen, ritt auf stattlich geschmücktem Rosse, in der prächtigsten Rüstung

, das Banner von Hörtenberg hoch in Lüften tragend, der alte Stallfutm ^ terer Jörg dem Zuge voran ; solch' einen Freudentag hoffte der ehrliche Jörg keinen mehr zu erleben. Thvs mas aber weilte wieder lieber, alter Geschichten ge denkend, im Saale unter seinen Rüstungen, und ließ es sich angelegen sein, diesen Saal, nach dem Muster jenes auf Petersberg, in leidlicheren Stand zu setzen,. Das erste KndStaufmahl wurde in diesem Saale ge- ^ feiert, und Thomas sah es gerne, wenn sich seine Bübchen, der Ludwig

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 185 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
^Mst herab gezwungen worden, Verwundete ihnen ^chzMhren. Jetzt war er 'los und kehrte nach Haust; ^ hatte darum viel Stroh in seinem Leiterwagen, -yowas eilte auf ihn zu und bat ihn, den Richard Aufzuladen, was dieser gerne zusagte. Thomas und ^ Fuhrmann brachten Richard mit großer Mühe aus ^ kn Leiterwagen, auf das Stroh. Thomas setzte sich ^ ìhm nyh sorgte auf dem ganzen Wege für alle mög- 'ìche Bequemlichkeit und Labung. Abends kamen sie aus Petersberg an; Rosa stand ^en Brunnen im Hofe

, den Salat zur Vorspeise '^s Abendessen waschend. Da polterte aus einmal kìn frenàK Fuhrwerk herein dnrch's Sebloßchor, nnd dem blutigen Stroh sah sie einen Verwundeten ^ verbundenem Haupte ,ind blassein Antlitz, nnd 'irrend sprang ein hochgewachsener, stahlblanker Ritter ^ Wagen ynh rief ihr lachend sein „Grüß Gott, ^ entgegen. Wer der Verwundete sei, erriech erkannte sie bald; wie aber Thomas in diesem ^ ^fzuge wieder, zum zweitcnmale, in der Gesettschast ìhreg Vaters nach Petersberg komnie

, war ihr ein un- ^reifliches Räthsel. Auch dem Thomas schien jetzt in RosaS Gegenwart und im Hofe von PeterS- .^g seine Stahlkleidung aufznsalleil und er sich seines Huges bewußt zu werden. Er hätte sich desselben Arne entledigt, aber vorerst mußte Richard vom Wa- An gehoben nnd in sein Bett gebracht werden. Rosa Thomas waren bei diesem Geschäfte die Hanpt- ^krsvyen. Als diese Sache beendigt war, Richard in

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 110 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
fàrtagen, wo es auf jedem Schießstande im Jnnthale auf- und niederblitzt nud knallt, und mit Frühlings lust und Wonne auch die Schützenlust neu aufblüht, war Joch gewiß nicht zu Hause. Auch Bart! ging an jenem Tage sicher den Sängern des Waldes oder ihren Brüdern, die im Reiche der Farben das sind, waK die Vögel im Reiche der Tone, den Blumen und Kräu tern nach. Somit hatte Thomas an jenem Tage zu Hause freie Hand. Es galt nur, den alten Fütterer und einen Knecht für den Plan zu gewinnen

. An einem Sonntage Nachmittags, als Jörg draußen im Stadel auf dem magern Überbleibsel des Heustockes seine gewöhnliche Siesta hielt, kam Thomas zu ihm Hinaus, einen blanken Helm, Knraß und Schienen, die ganze Rüstung mit sich schleppend. „Jörg, Jörg; schau einmal, wie das schimmert und schön ist !' — rief ihm Thomas zu. Der Fütterer erhob sich brum mend und rieb sich die Augen. „Was gibt's, was gibW? was hast du denn da, Thomas!? Wo hast du das her? Das hat ja der Geist gehabt und zurück gelassen, bevor

er sich wieder in's Grab gelegt hat. Wirfs weg, Thomasl, das ist nicht gut,' entgegnete Jörg. „Was Geist? das hängt drinnen im Saale, da hängen diese Sachen an den Wänden herum, und der Geist, ihr Mrchter! bin ich gewesen,' — sprach Thomas. „Du/Thomasl, du bist'S geWesen?'

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 141 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
Gimpeln und Krummschnäbeln. ' So wird es denn dich treffen, einmal Ernst zu machen, und die Zeit dazu ist völlig da.' —- „Ja, ja!' — erwiederte Bartl — „wenn ich ein Weib bekäme, das die Vögel nicht leiden kann, würde sie leickt Mittel finden, sich alle vom Halse zu schaffen. Lieber den Vögeln em's aus spielen , als mit dem Weibe streiten und zanken. Thomas, mach' nun!' Jetzt wurde Thomas heiterer; es war ihm, als eb das Schloß drüben auf der waldigen Höhe ober dem Moritzenkirchlein prächtig

aus seinem Schutt er stehe, und als ob er ein helllàrndes Feuer anzünde a»f Hartenberg und drüben flamme es licht empor vnd eine weit leuchtende Flamme schieß' empor auf Petersberg. „Hast du keine im Kopf?' — fragte Joch. „Habe noch wenig an die Sache gedacht!/' — ent gegnete Thomas verlegen. -- „Dock) das wird sich finden.' — „Run, so besinne dich und mache vorwärts. Du bist gescheidt genug, daß du eine ordentliche Wahl treffen kannst, und ich meine, es wird sich Jede Glück wünschen, der du die Hand bietest

, und sie wird mehr Neider als Gönner haben. Bon uns auS steht dir kein Hindernis im Wege.' ' So sprach Joch nnd langte seine Doppelflinte von der Wand und hing, sich die Jagdtasche um und schnalzte dem Waldmann und stieg hinauf in den dunkeln Schloßwald. Bartl «jt zwei Käfigen für Tannen- »eise« folgte. Thomas eilt« hinauf über die Stiege, sei«« geliebten Waffensaale zu; er hatte laut jauchzen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 94 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
Und hielt sich schon mehr für ihres Gleichen. Traun! wäre Jemand aus den Bewohnern des Bauernhauses AM die Wege gewesen, die Sage, daß es im Thurm e und Saale geistere, hätte eine handgreifliche Be- stättigung an der Erscheinung dieses geharnischten Ritters gesunden. Thomas war jetzt seelenvergnügt; dieser Fund war ihm zehnmal lieber, als Jochs Stutzen und Bartls Vögel und Kräuterbuch. Er sah und Musterte sich Alles durch, durchblätterte auch die Bücher auf dem Büchergestell

. Eines derselben enthielt eine Wappen kunde, und die mannigfaltigsten Wappen und Schilde reien waren darin abgebildet. Ein anderes enthielt Erzählungen und Beschreibungen von Tournieren, uM da mochte Thomas die Verschiedensten Rüstungen uM Rittergestalten in den beigefügten Bildern sich besehen. Auch Rittergeschichten enthielt ein^s und das andere. So hatte Thomas genug zu sehen, im Augenblicke war der Nachmittag herum, und der unheimliche Flug von ein Paar Fledermäusen, welche die herein^ brechende Dämmerung

hervorlockte, gemahnte ihn end^ lich, daß er den verrufenen Saal verlasse. Still uM heimlich schlich er zurück und über die Stiege hinab, und als ihn die Leute im Haust, welche ihn längst vermißt hatten, fragten, wo-er immer gewesen sei, Mm er die Ausrede, er habe droben unter deM Dache auf den für die Ziegen Mörrten LaubbÜH- deln geschlafen. Von dieser Zeit an hielt sich Thomas sehr oft/

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 111 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
ill „So wahr ich dastehe. Fürchte nichts, Jörg! und stehe aus, das mußt du mir anprobieren.' „Laß mich, Junge ! laß mich schlafen, das ist nichts mehr für meine alten Knochen.' „Geh! geh! ihn' mir den Gefallen!' — und Tho mas packte Jörgen bei einem Bein und zog ihn, er mochte wollen oder nicht, den Niedern Heiistock herunter. „Hol' dich der Kukuk und deinen Kessclflicker Plunder dazu!' — brummte Jörg und stand aus vom Boden. Das half aber nichts, Thomas gab nicht nach, er mußte

sich die Rüstung umschnallen und den Helm auf setzen lassen. „Wahrhastig, jetzt bist du der leibhaste Ritter St. Jürgen!' — ries Thomas ganz entzückt — „jetzt hast du wahrhaftig etwas von deinem NamenspatroU an dir und bist ganz ein anderer Bursche, als in dei ner Lodenjoppe und Holzschnheu. Du solltest dich nur sehen, was du sür ein ganzer Kapitalkerl bist. Kein Mensch steht dir deine sechzig Jahre mehr an. Warte nur, jetzt noch den wallenden Federbusch auf dem Helm, daß er herunterfließt über den blanken

Racken, und hu kannst gewiß sein, daß du in deinen besten Jahren nicht den zehnten Theil so stattlich ausgesehen hast.' Thomas steckte ihm den Federbusch aus, und der alte - Jörg streckte sich, und richtete sich auf, hob den Kopf in die Höhe, wie er ihm seit dreißig Jahren nicht Mehr auf dem Rumpf gesessen, und suchte die krummen Beine ein wenig aus ihrer Ellipse zu bringen, und- fast war es, als ob ein neues, junges Blut in seinen

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1857
Dorfgeschichten
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Pagina 102 di 337
Autore: Schöpf, Johann Peter / von Johann Schöpf
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: IV, 334 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: 1.492
ID interno: 73825
ist ein geselliges, mittheilsames Wesen, ein guter Fund freut einen selten allein. So ging es auch unserm Thomas mit seinen herrlichen Sachen. Nach dem er sie allein genug besehen und .gemustert Hatte, wollte er auch vor Andern damit austreten. Aber i die Sache so glattweg offenbaren, schien ihm doch ein ^ bedenklich Ding; es konnte ihm mehr Bitterkeit als Freude eintragen. So wußte er lange nicht, wie er es anstellen sollte. Endlich .war sein Plan gefaßt. Er wollte eines Abends

, da alle in der Stube beim freundlichen Kaminfeuer versammelt waren, in seiner vollek Rüstung herabsteigen. Gedacht, gethan! Au einem der nächsten Abende schlich er nach dem Nacht- ^ essen sogleich hinauf in seinen Waffensaal; der volle Mond stand am Himmel und leuchtete gar gespenster- ^ hast herein in den Saal; bei Nacht war Thomas selbst nie an diesem Orte gewesen, und die herumhängenden Bilder alter Ritter und Frauen, und die im Mond- licht dämmerig blinkenden Rüstungen, und das Flügel- geschwirr unheimlicher

Fledermäuse und das Rauschen des Windes in den Eichenwipfeln erfüllte ihn nM stillem Schauder; er mußte seinen ganzen Much zu sammen nehmen, daß er nicht davonlief. / Thomas schnallte sich nun seine Waffenrüstung u« und wartete, bis er Alles in der Stube versammelt glaubte, und die Rächt vollends herabgesunken war auf die Erde. Als vom Kirchthurme zu Pfaffenhofen die neunte Stunde heraustönte, brach er auf, durch schritt den Saal und die Kammern und stieg die

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