sagen. Die Versetzung nach Rom, der Hauptstadt des Imperiums, war ki'ir ihn eine ehrenvolle Berufung. Er wurde Hauptmann der kaiser lichen Leibgarde, Lieblingsoffizier des Kai sers Diokletian, der wußte, daß er auf den Mut und die unbedingte Ehrlichkeit und Ge radheit dieses Offiziers bauen konnte in den vielen Palastrevolutionen und Umtrieben, die ihn bedrohten. Daß der Hauptmann der Leibgarde ein Christ war, störte den Kaiser nicht weiter, wenigstens einstweilen nicht. Rom war damals
auf einem Höhepunkt der Macht und der Pracht, der Größe.und des Weltruhmes. Marmortempel und Prunk bauten sah das Auge, wohin es blickte, öffentliche Bäder mit Warmwasserheizung und große Vergnügungsstätten luden ein zur lauten Freude. Doch weder hier, noch in den Weinstuben war der Hauptmann der Leib garde in seinen dienstfreien Stunden zu finden. Er mar ein Mann, der es mit seinen Pflichten als Christ ebenso ernst nahm wie mit seinem. soldatischen Dienst. Ein drei faches Apostolat verwirklichte der heldenmütige
römische Hauptmann in seinem Leben: das Apostolat des vorbildlichen Christen inmitten einer heidnischen Um gebung, das soziale Apostolat der Caritas an notleidenden Brüdern und Schwestern und endlich das Apostolat des Bekenncrmutes, des Märtyrers. Man kannte den Hauptmann bald /in den Versammlungsräumen der Christen über und unter der Erde, wo das heilige Opfer gefeiert wurde. Man kannte ihn auch in den Elendswohnungen, in den Ba racken und Mietskasernen des römischen Armenviertels, wo die Gestalt
! Zwei Brüder, Markus und Mar zellinus, beide Christen, waren vor Gericht von ihren Angehörigen bestürmt worden, Christus zu verleugnen und so das Leben zu retten. Schon schwanken die beiden, Weih rauch den Göttern zu streuen. Da tritt der , Hauptmann der kaiserlichen Leibgarde, der ' wohl zufällig zugegen war, auf und ermun tert in einer flammenden, begeisternden Rede die beiden schwankenden Brüder zum mutigen Glaubensbekenntnis. Sebastian erreichte, was er wollte, ja noch mehr: auch die Verwandten