nicht. Eigenartig aber: er hatte versucht, probeweise in der Zeitung zu lesen — und ba wußte er, was die einzelnen Worte be deuteten; aber es war ihm sehr schwer ge worden, einen ganzen Saß zu verstehen. Nieburg hielt seinen Fall nicht für ganz aussichtslos, denn er hoffte, daß er nur der , Ruhe bedurfte, um nicht nur klar zu ; denken, sondern auch, um seine Gedanken ausdriicken und sich verständlich machen zu können. Er wußte auch, wer um ihn war. Sein Expedient und Fräulein Kopreit waren im Zimmer
schaute er noch in den großen Spiegel, der die Mittelpartie des Kleiderschrankes ein nahm. An seinem Aussehen konnte er keine Veränderung wahrnehmen. Bor allein freute er sich, daß er wenigstens denken konnte. Das andere würde sich auch wohl wieder bessern. * Als Iensen tun anderen Morgen auf wachte, sah er zu seinem Erstaunen seinen Chef auf dem Sofa sitzen. Nieburg rauchte eine Zigarre und hatte eine Zeitung vor sich. Der Expedient glaubte seinen Augen nicht zu trauen. „Sie sind schon aufgestanden
Iensen nicht gedacht, daß sein Chef sich so schnell erholen würde. „Ist es Ihnen heute besser, Herr Nieburg?' fragte er. Wieder nickte Nieburg nur, statt einer Antwort. Sonderbar, daß er nicht sprach! Iensen war aus dem Bett gestiegen, um sich anzukleiden. Nieburg winkte ihn zu sich heran und zeigte auf zwei Worte, die er in der Zeitung unterstrichen hatte: „Berlin fahren!' stand da. Iensen begriff! Sein Chef konnte noch nicht sprechen. „Um 10 Uhr fährt unser Zug,' sagte Iensen. „Fräulein Kopreit