In der Sonnkags-Sttlle KeeuMhöhung K.K. Irgendwie war es abhanden ge- kommen, das Kreuz des Herrn, wie es zu gehen pflegt mit Dingen, die gemach ihren ursprünglichen Wert in der Schätzung der Menschen verlieren. Zunächst beläßt man ihnen ihren Ehrenplatz aus Pietät, später wohl aus Gewohnheit: aber man achtet ihrer tricht mehr so recht, man fängt an, sie zu übersehen. Am Ende findet man sie geschmack los, unmodern. Sie passen nicht in eine komfortable Einrichtung, sie wirken altväter lich
, erregen wohl gar den Umvillen und das Lächeln geschätzter Gäste. So stellt man sie erst in eine Ecke, dann ins geringste Zimmer, schließlich in die Rumpelkammer, und eines Tages sind sie weg, verschwunden; Gott weiß, wo sie sind. 0 Kreuz des Herrn, wie könnte es dir wohl anders ergangen sein? Du warst ,« nicht aus Silber oder Gold, mit Edelstein besetzt, daß man mit dir hätte prunken kön nen. Vielleicht auch, daß nmn dich dann ein- geschmalzen und in weltlichen Zierat ver wandelt hätte, in Szepter
. Es gibt ja so w-m:g wirklich kostbare Dinge auf der Welt, und gerade sie übersieht man leicht, weil sie äußerlich oft so unscheinbar sind und eigent lich nie ganz modern, weil sich mit ihnen nicht prunken und protzen läßt. O Kreuz des Herrn, wie hätte man deiner ewig vergessen können? So fügt es die Gnade, daß alle Wege der erwählten Men schen, nicht zuletzt die scheinbaren Umwege und Irrwege, am Ende immer wieder zu Christus führen. Zu seinen Füßen treibt es den Stolzen einmal, zu seinem Herzen
den halb schon Verlorenen; in seine Wun den bettet sich alles tiefste Leiden und alles höchste Glück der Welt. Wo aber Christus ist, da ist das Kreuz. O crux ave, spes unica! Sei, o elnz'ge Hoffnung, sei gegrüßt, o Kreuzt Die große Kaiserin fuhr übers Meer und ruhte nicht, bis sie das Kreitz des Herrn ge funden. Und nun wurde es erneut erhöht über dem Lande der Sünde und Not als Zeichen der Erlösung und Verheißung wie damals auf Calvaria. In tausend und aber- {7. Fortsetzung.) *ltnb Dalbade
! Ein großer Teil der Welt steht heute im Zeichen des Kranzes. Von Türmen grüßt es nnü Altären, vont Bergesgipfel und vom Ackerrain. In deit Schulen hat es seinen Platz und in den Krankenhütisern. in den Hütten der Annelt und in den Palästen der Reichen. Ueberall ist das Kreuz erhöht. Aber freilich gibt es Länder und Völker, dahin die Andacht zum Kreuze nicht drang, und ander« gar. in denen menschlicher Frevelmut oas Zeichen der Erlösung niederriß und neue Götzenbilder ewig alten msnschlickien Sünden