. Millionen von Schnecnadeln flimmerten im Mondenschimmer. Und je wei ter wir auf der diamantenen Fläche schritten, desto zauberischer wurde sie. Die Tritte kni sterten, und vom Licht der langen Ebene hoben sich die Eisberge ab, die sie umstanden. Wir gingen im Mondlicht weiter, und Jakob spannte das Seil, das uns verband. Wegen der Gletscherspalten hatte er Sorge, eine Sorge, die uns noch unbekannt war. Die silbernen Flocken leuchteten immer mehr. Und je höher der Mond kam, desto milder wurde die Luft
für Stufe. Und höher ging es, als sollten wir einen Silberberg er klimmen. Risse und Spalten, die als schwarz blaue Streifen den Gletscher zierten, nahmen etwas vom Mondlichte auf, um bald weiß, bald blau zu spiegeln. Die Lichtwirkung steiaerte sich. Kreuz und quer, wohin es über Spalten und Schnee- teppiche ging, gab es andere Töne. Und dann sahen wir, wo der Saum des weißen Ferners leuchtete, die Geisterspiße, unser Ziel. Sie erhob sich wie eine verklärte Gestalt über einem Meer von Eisnadeln. Niemand
ver möchte zu schildern, wie rein und lüß sie ihren Scheitel dem Vollmond entgegenstreckte, der schon weit nach Westen gelangt war. War es ein Traum, oder begannen die märchenhaften Riesen in Ost und Süd sich zu bewegen? Waren es die gestreckten Wolken am Horizont, oder war es das Spiel der Strahlen auf dem vereinsamten Schneefelde, das uns dieses Stück von Licht und Finster nis festhielt? Der Mond war schon zwischen Adamello- und Berninagruppe gekommen, al? in wei tester Ferne Spitze um Spitze