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Pagina 10 di 48
Data: 06.07.1989
Descrizione fisica: 48
wieder einmal zum Re den kommen miteinander, muß ich dir sagen. Simon: Die zwei Mannsbilder, die da kürzlich einmal da waren, die haben mir überhaupt nicht gefallen." „Bis dir schon einmal wer gefällt! Wenn man G’schäfte machen will kann man sich d’ Leut nicht raussuchen.“ „Aber seit die zwei da waren, bist du so nervös." Darauf wußte Simon nichts zu sagen. Nicht einmal aufbrausen konnte er, was für Molla der Beweis war, daß ihre Ver mutung stimmte. Sie wollte gerade ver suchen, ihm moralisch beizukommen, weil sie spürte

, daß er sieh in einer Stim mung befand, in der sie bei ihm eine weiche Stelle ertasten konnte, ln diesem Augenblick aber stand er auf und sagte: „Wir müssen das Heu droben wenden." „Dann reden wir am Abend weiter", antwortete Mella, stand auf und trug das Geschirr hinaus. Gerade als sie mit Simon zur Hangwie se hinaufgehen wollte, blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen und lehnte den Rechen an die Stallmauer. „Geh einstweilen ’nauf, sagte er. „Ich komm dann nach.“ Mella folgte seinem Blick und sah

bei der Weggabelung drunten einen dunkel grünen Wagen nach links abbiegen, auf das Sträßlein. das zu ihnen heraufführte. „Kommen die zu dir?“ fragte sie. Simon stand da, als habe ihn gerade ein Schlag gestreift. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, den Mund hatte er zu einer Kerbe zusammenge- kniffen. Er wandte den Kopf. Hart war der Klang seiner Stimme: „Steh nicht lange rum da! Geh ’nauf zum Wenden, ich komme dann nach." Widerwillig setzte sieh Mella in Bewe gung. Ihr Gang war schon nicht mehr

. Ein etwas beleibter Herr in einem hell grauen, elegant geschnittenen Zweirei her stieg aus und nahm seine dunkle Sonnenbrille ab. Mit einem breiten, gön nerhaften Lächeln, das eine Reihe Gold zähne herzeigte, ging er auf Simon zu und streckte ihm die Hund hin. „Tach, mein Lieber. Uns hättest du wahrscheinlich nicht erwartet?" „Duch", sagte Simon trocken und in zwischen vollends gefaßt. „Seit Tagen hab ich damit gerechnet.“ Mit „uns“ hatte der Herr wohl dieses überschlanke, wunderschöne Geschöpf gemeint

, das jetzt auf der anderen Seite des Wagens ausstieg. © BY TITANIA-VERLAG STUTTGART 15 „Stell dir vor, Sigrid, er hat mit unse rem Kommen gerechnet." Die behandschuhte Rechte auf den Kühler legend, meinte das schöne Mäd chen: „Kaum warm geworden. Die hundert sechzig PS machen sich doch bemerk bar. Guten Tag, Simon. Bist du magerer geworden?" Sigrid — einen andern Namen wußte Simon nicht, und vielleicht hieß sie auch gar nicht so — streifte den Handschuh ab und streckte Simon ihre schöngepflegte, schmale Hand entgegen

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Pagina 30 di 40
Data: 08.07.1989
Descrizione fisica: 40
in seinen grauen Augen zwinkerte der Schalk. ..Bist jetzt zufrieden, weil du ihn hast?" Ludwig war jetzt auch aufgestanden und hielt seine Hand hin. Lange bückte U nd was beabsichtigst du jetzt zu tun?" wolle Sigrid wissen. Simon zuckte mit den Schultern. „Sie werden sich in den nächsten schon bequemen müssen und sieh auf den Weg machen. Nur Sic allein wissen, wo die Sachen verborgen sind, und Sie werden sie nach der Rochuskapelle brin gen! Das Versteck unter dem Altar wis sen Sie ja." Das war so bestimmt

und drohend gesagt, ganz unter Weglassung des ver traulichen „du", daß es Simon war. als Wehe ihn ein eiskalter Wind an Eiskalt war auch die Stimme der schonen Blon dine. Summ sehaute sie nachdenklich und abwagend an. Trotz wollte ihn uber kommen. „Und wenn ich nicht mag?" „Damit ist uns bis jetzt mich keiner gekommen", sagte Maytmger. „Doch, einer, der Rothaarige damals", erinnerte ihn Sigrid. „Aber du weißt ja. wie es ihm bekommen ist." Und den Kopf zu Simon wendend: „Daß wir uns recht verstehen, Simon

noch!“ „Morgen früh wirst du dich wundern, wie munter er ist! Wie war es drunten?“ Bedächtig zog der Waldhofer die Jop pe seines schwarzen Anzuges aus und Sie verließ plötzlich wieder den steilen Pfad eisiger Höflichkeit und fand zum vertraulichen „du" zurück. „Du wirst es schon schaffen. Simon!" „Und Wer garantiert mir. daß ich mei ne zwanzig Prozent krieg?" War das ein Blick! Ein großer, leuch tender Blick aus hellen Augen, so ein bißchen von unten herauf. „Habe ich einmal ein Wort nicht gehal ten. Simon

? Heute ist Montag. Wann meinst du. daß du die Sache zur Rochus kapelle bringen kannst?" Simon schaute wieder zum Hang hinauf. „Morgen muß ich die Wies’n da droben noch mähen. Übermorgen können wir dann das Heu einbringen. Sagen wir am Donnerstag?" „Gut, am Donnerstag nachmittag um drei bei dev Rochuskapelle. Sobald wir die Ware in Empfang genommen haben, bekommst du deinen ausgemachten An teil." Sigrid stand auf und griff nach ihrer Jacke. „Du mußt nicht gleich resignieren. Si mon. Du hast halt

dies eine Mal Pech gehabt. Ein andermal geht wieder alles reibungslos. Risiken sind immer dabei." „Für mich in Zukunft nimmer", sagte Simon und erhob sich ebenfalls. „Wie meinst du das?“ „Weil ich einfach nimmer mag." „Oh. das glaubst du doch selber nicht", lächelte Maylinger. „Du lebst nicht gera de im Überfluß und kannst das Geld brauchen.“ „Das kann sich bald ändern", meinte Simon mit hintergründigem Lächeln. €> BY TITANIA-VERLAG STUTTGART 17 „Inwiefern denn? Du machst mich neugierig." Sigrid knöpfte

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Pagina 16 di 56
Data: 10.09.1992
Descrizione fisica: 56
?“ „Ich hatte Simon zu Hilfe ge rufen — “ „Warum denn, zum Kuk- kuck? Glaubst du im Ernst, er könnte mehr ausrichten als wir?“ Sie antwortete nicht und schaute wieder auf das Tele gramm, nahezu unfähig zu be greifen, daß Simon, ihr Simon, sie im Stich ließ. Jordan nahm es ihr ab und las mit gerunzel ter Stirn den kurzen Text: „kommen ausgeschlossen stop Eric alt genug um zu ver antworten was er tut Simon." „Diese Enttäuschung hast du dir selbst eingebrockt. Anne. Simon ist berufstätig, bildest du dir im Ernst

hat es ihm ausgeredet. Sie war immer ei fersüchtig auf seine Liebe zu mir.“ „Es ist völlig zwecklos, nach Gründen für etwas zu suchen, das nur für Simons gesunden Menschenverstand spricht. Was, um Himmels willen, hätte er hier anderes tun können als herumsitzen wie wir? Dafür hatte es sich wahrhaftig nicht gelohnt, seine Arbeit zu unter brechen.“ „Simon hätte einen Weg ge funden und auch genug Autori tät gehabt, seinen Bruder zu rückzuführen.“ „So wie ich Eric kenne, wür de er auf diese Autorität pfei fen. Du hast

mit deinen ewigen Vergleichen ja bestens dafür gesorgt, daß er Simon nicht lei den kann.“ „Simon ist sein älterer Bru der. Das allein gibt ihm schon das Recht, Eric den Kopf zu rechtzusetzen.“ „Bevor er das versuchen könnte, müßte er erst einmal wissen, wo sich dieser Kopf be findet", sagte Jordan trocken. „Was hast du Simon telegra fiert?“ Anne sagte es ihm. Sie brauchte ihre ganze Kraft, um nicht zu zeigen, wie grenzenlos enttäuscht sie war, aber Jordan ahnte es trotzdem. Simon war vermutlich keineswegs ent

zückt über die hohen Erwar tungen, die seine Mutter stän- digan ihn stellte. Vielleicht hat te er ihr mit dieser Absage ein- malzeigen wollen, daß er nicht so ohne weiteres über sich ver fügen ließ. Simon halte ja auch nicht im Traum daran gedacht, seinem Vater finanziell beizu springen, um bei der Ausbil dung seiner Brüder etwas mit zuhelfen. Schon als Student im letzten Semester hatte er seine jetzige Stellung in der Tasche gehabt. Eine bescheidene Hilfe wäre ihm ohne weiteres mög lich

gewesen, doch hatte er es vorgezogen, sofort zu heiraten und seinen guten Verdienst für seine eigenen Bedürfnisse aus zugeben. Er, Jordan, hatte sich mit dieser Enttäuschung abge funden, und schließlich war es Simons gutes Recht. Auch An ne hatte nie ein Wort der Kritik verlauten lassen. Sie hatte ihm stets alles verziehen, weil er eben Simon war. Mit ihrer Schwiegertochter verstand sie sich besser, als zu erwarten ge wesen war, zumal genügend Distanz zwischen ihnen lag. Außerdem vergötterte Irene ih ren Mann und gab dadurch

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Pagina 10 di 32
Data: 27.11.1986
Descrizione fisica: 32
du. Wollen wir Freunde werden, Simon?“ „Das wird da herinnen nicht gut mög lich sein.“ „Einmal kommen wir ja doch wieder’ heraus, und dann stört es niemanden, wenn wir miteinander gehen.“ „Gehen?“ fragte er dumm. Reinhilde kicherte und stieß ihn ver traulich an. „Und es macht mir gar nichts aus, wenn du dem Lämmlein unter liegst.“ In diesem Augenblick schlug es drei Uhr auf dem Türmchen, die beiden Schwestern zogen sich ins Haus zurück, und kaum waren sie verschwunden, schob sich eine gewaltige Kinderschar

auf die untere Wiese, alten voran ging der Lämmlein. breitbeinig, siegesbewußt. Simon erhob sich rasch. .Jetzt geht's los!“ Unwillig schüttelte er die Hand ab, die ihn halten wollte. „Meinst du, daß ich feig bin?“ „Nein, aber ich bleibe hier, weil ich Angst habe.“ „Quatsch!“ sagte Simon und ging nun schnell zur Wiese hinunter. Die Kinder, voll prickelnder Neugier, bildeten einen großen Kreis. Der Lämm lein stellte sich in die Mitte, reckte seine Arme und spreizte die Beine. Langsam ging Simon

auf ihn zu, die Augen ganz schmalgeklemmt. Er sah den Grashalm, den der Otte sich zwischen die Zähne geklemmt hatte, zum Zeichen, daß er diese Begegnung nicht allzu ernst nahm. Sein geringschätziges Lächeln trieb dem Simon eine dunkle Röte auf die Stirn. „Jetzt komm her. Kleiner!" krähte der Lämmlein. „Jetzt paßt auf, wie ich den fertigmache, daß ihn seine Schwester Agnes in ein Wickelkissen packen kann!“ Er hatte noch gar nicht ganz ausge sprochen, da traf ihn bereits ein kurier, harter Schlag auf den Mund

. Er zuckte kaum und nahm einen Anlauf. Simon erhielt einen gewaltigen Stoß vor die Brust, der ihn ein bißchen taumeln ließ. Aber dann senkte er den Kopf und rammte damit seinen Gegner derart vor den Leib, daß sich dieser erblassend zu sammenkrümmte. Bei diesem unvermuteten Angriff ver lor der Lämmlein den Faden seines aus geklügelten Schlachtplanes und begriff auf einmal, daß ihm hier nur mehr rohe Gewalt helfen konnte. In diesem Augen blick traf ihn schon wieder ein wildge- führter Schlag von Simon

auf die Nasen - spitze und ein noch schmerzhafterer ge gen das Schienbein, daß er aufschreiend in die Knie ging. In diesem Augenblick war Simon schon über ihm, drückte ihn auf den Boden und schlug in seiner entfesselten Wut in das Gesicht hinein. Der Lämm lein biß und kratzte. Aber Simon schlug, bis der andere sich nicht mehr rührte. Vielleicht hätte er noch weitergeschla gen, wenn nicht plötzlich schrill und SRosenheimerVe/lagshaus 19 durchdringend die Signalpfeife des Herrn Direktors vom Haus herüberge

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Pagina 22 di 28
Data: 13.07.1974
Descrizione fisica: 28
verschwunden. # Es würde' weiterregnen. Man roch cs im kal ten; feuchten Wind, der von Nordosten über die Hügel strich und Peters Jagdrock gegen seinen Rücken preßte. Er zog die Hutkrempe über die Stirn und wandte sich in den Wind, um die riesige dunkle Wolkenbank anzuschen, die sich über die schwärze Silhouette der Berge hob. Wenn diese Masse herkam, würde der Tag schnell sterben.- Aber jetzt war noch Licht, Licht genug, daß er den Anstand, wo Simon war, gegen das dunkle Feld ausnehmen konnte, Licht

. Sie würden sich gegen den Wind wenden, kreisen, wieder zur Landung ansetzten. Das würde der richtige Augenblick sein. Sie hatten eben zur Wendung angesetzt, als Simon schoß. Peter sah die Zwillingsläufe in ra scher Folge aufblitzen und hörte den Knall, ehe ihn der Wind davontrug. Aber alle sieben Stock enten waren noch in der Luft, gewannen schnell an Flöhe, ließen sich vom Wind in ihrem Flug nach Süden, in die Sicherheit, beschleunigen. Er stand auf. esfern war Sommer ARZTROMAN VON ALISTAIR MAIR 19 © PAUL ZSOLNAY VERLAG

- WIEN - HAMBURG „Simon!" ,.|a?“ Der dunkle Schatten des Jungen bewegte sich gegen die dunklere Hecke. „Zu hoch", rief er. „Du hättest sie kreisen las sen sollen!" „Was?“ „Zu hoch! Laß sie kreisen. Warte, bis sie rich tig cinfallen.“ Es kam kein Laut zurück, aber der Schatten verschwand. Peters Daumen schob die Sicherung vor. Sein Finger kroch zum Abzug. Die Läufe wa ren gehoben. Sein Atem war beherrscht. Einen Augenblick lang sah er sie deutlich, hörte das feine, hohe Pfeifen ihrer Flügel

das Aufklalschen eines Kör pers auf dem Wasser, das Aufschlagen eines zwei ten an Land. Und Honey war fort. Er hörte, wie sie ins Wasser ging, während er lud. „Such!“ rief er leise. „Such, mein Hund, such verloren.“ Sie kam sofort zu ihm zurück, mit dem ersten Vogel tot in ihrem weichen Maul. Er nahm ihn ihr ab und tätschelte sie anerkennend. „Guter Hund! Such die andere. Such verlo ren!“ Er blickte ihr nach und erst dann sah er. daß Simon seinen Ausland verlassen hatte. Er stand drei Meter vom Wasser entfernt

Himmel. Solange es anhielt, konnte man vielleicht noch schießen. Noch zehn Minuten, viel leicht fünfzehn, dann war es aus. Er pfiff dem Hund, sah ihn aus den Schatten treten; der gebrochene Flügel des Enterichs hing dreißig, oder mein düng geneigt, und sah, schoß Simon w Eine Sekunde, w war die Luft von geln erfüllt. Dann richtete sieh auf u „Simon!“ Kein Laut. Kein „Warte!“ schrie Aber das Feld gepeitschten Wass. und beugte sieh Simon hatte nie t wiesen, aber das Sein letzter Vei fast absichtlich

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Pagina 4 di 28
Data: 14.07.1989
Descrizione fisica: 28
, die er mit ihr zusammen gewesen war. Weil Simon es jetzt aber ernst mein te und sie heiraten wollte, ließ er seine Künste spielen, daß die Sophie gleich einen kleinen, erschrockenen Schrei ausstieß und ein Zittern bis in die Knie kehlen hinein verspürte. Lachend mach te sie sich los und flüsterte: „Du bist aber einerl Wie raffiniert du busseln kannst! Da lauft es einem gleich ganz heiß und kalt den Buckel runter." „Dann ist's schon richtig. Geh nur wie der her, Sopherl." „Wo hast denn du das g'lernt?" fragte

sie zwischendurch einmal, Atem holend. „Wenn man einen Menschen so nar risch gern hat. braucht man das nicht zu lernen. Wart nur erst, bis wir verheiratet sind, dann wirst deine Wunder erleben! Ruckartig bog sie den Kopf zurück!" „Hast du heiraten gesagt. Simon?" „Ja. das hab ich g'sagt. Aber du wirst dir's halt wieder überlegen, wenn es ernst werden soll." Ja, das verstand er meisterlich, alles so hinzudrehen, als käme es nie auf ihn an, sondern immer nur auf den anderen. Er versuchte überhaupt, der Sophie

." Die Sophie nickte sofort. „Ja. laß es ihr, Simon. Ist ein gutes Leut, deine Schwester. Ich hab sie ja kennengelernt." „Ja. ja. eine gute Haut“, lobte Simon diu Mulla. „Aber ich bin genauso. Bei mir muß halt alles erst geweckt werden." „Ich weck es schon. Simon", ver sprach die Sophie. Er herzte und küßte sie wieder, legte dann seine Stirn in Falten. „Einen Haken hat die Sach' halt doch noch, Weiberl." Erschrecken zeigte sieh auf ihrem Ge sicht „Was denn?" „Dein Vater mag mich halt gar

nicht." „Du heiratest ja mich und nicht mei nen Vater." „Das schon. Aber wahrscheinlich meint er, ich möcht ihn drüben aus sei nem Steinhaufen verdrängen. Dazu hab ich aber gar keine Lust. Bloß Bauer möcht ich sein dürfen." „Das ist grad das, was die Mutter sich wünscht. Ach, Simon, du wirst den Him mel auf Erden haben, wenn du nur gut bist zu mir." Sie schlang ihre Arme wie der um seinen Hals, als plötzlich die Tür aufging und die Lofauerin cintrat. „Ja, was ist denn das? Sophie, wie sitzt denn du da?“ Ober

soll te es klingen, als sie sagte: „Wir werden in vier Wochen heiraten, Mutter." Skeptisch schaute die Lofauerin von einem zum anderen. Zuletzt blieb ihr Blick lange uuf Simon haften. „Warum auf einmal zu schnell?“ „Aber Mutter, jetzt bin ich zweiund dreißig Jahre und..." „Abgesehn davon“, unterbrach sie die menschliche Körper besteht zu einem großen Prozentsatz aus Flüssigkeit —je mehr Körper bzw. Flüssigkeit beisam men sind, um so größer wird dieGefahr“. Eine ernste Warnung geht an alle Gip’- felstürmer

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Pagina 10 di 28
Data: 01.09.1989
Descrizione fisica: 28
Fashion Trachtenmode exquisit Qua qua -Schuhe Boutique Maretty SportAcherer Saxl- Elektroartikel Fessler- Strickwaren Janek - Glaserei Inge Dissinger- Schuhhaus Nina - Stoffe Unterleitner- Schuhwaren E. Lutteri- Parfümerie Spendet für die Armen in der Heimat U nangenehmes? Ja. das kann man zehntausend nicht zuviel. So aber stehen wohi sagen.“ Man sah es an den wir nun tatsächlich vordem Nichts, was Sorgenfalten in seinem Gesicht. Simon ‘ die Zukunft betrifft. Ich (Vage mich jetzt setzte

sich der Lofauvrin gegenüber und schon, warum ich eigentlich so viele Jah- zundete sich eine Zigarette an. re mich abgerackert hab', und in einigen „Also, was ist los?" Jahren werdet ihr euch auch fVagcn.“ „Die Herren tun sich leicht", begann Simon zog den Aschenbecher heran Simon. „Kassieren dreitausend Mark! und zerdrückte den Zigarettenstummel, obwohl sie nicht helfen können, und „Es wird uns halt nichts anderes übrig- verlangen dann von mir, daß ich es mei- bleiben, als ein Kind zu adoptieren." ner Frau

schonend beibringvn soll." „Alles recht und schon. Aber es ist „Also wieder negativ?“ eben doch IVemdes Blut." Simon nickte. Jetzt nahm Simon gewaltigen Anlauf, „Ich well! bloß nicht, wie Ich's ihr sa- der allerdings dann ganz kurz wurde, ln gen solL Am besten war's, wenn du mit wenigen Worten deutete er viel an. der Sophie reden tatst Eine Mutter, „Das müßt' nicht - unbedingt sein, depk ich, hat doch ein anderes G'fühl. Frau Mutter.“ Mich erbarmt sie ja so viel, die Sophie.“ „Wie meinst

du das?" Die braunen Au- Die Lofauerin verfiel in tiefes Sinnen, gen der Lofaucrin hatten die Gcwohn- Simon rauchte schweigend und hatte heit, einen so durchdringend anzusehen, die Slim immer noch in Falten gelegt, als erahnten sie alles bereits im voraus. Die Schwiegermutter sollte nur sehen, „Was willst du damit sagen?“ daß es auch ihn schwer bedrückte. End- Simon machte ein zerknirschtes Ge lici! hob die Lofauvrin die Augen und sicht. Der bohrende Blick blieb weiter- sah Simon zwingend an. hin auf ihm hangen

und milderte sich „Du bist jetzt immerhin schon so lang erst, als Simon fragte: am Hof, Simon, daß es inzwischen schon „Kann ich ganz offen mit dir reden, zwei Kinder sein könnten. Aber dafür Wau Mutter?“ kannst du ja nichts. Sonst bist du ein „Versteckspielen und Unwahrheiten kluger Mensch, über du verstehst nichts bub' ich mein Leben lang gehaßt Wo davon, daß es auch fUr eine Mutter nicht willst du hinaus?" leicht ist, ihrem Kind eine Welt zu zersto- Ja. das ist so eine Sache", stotterte ivn. Es wäre

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Pagina 22 di 40
Data: 15.06.1974
Descrizione fisica: 40
. Aber ich war voller ge strauchelt. Eine ganze Weile vorher." „Oh, ich weiß. Du warst in dieser Beziehung sehr ehrlich." „Ich bemühe mich, ehrlich zu sein." „Und ich sehe nicht ein. was das mit Simon zu tun hat." „Bloß, daß er ebenso mein Sohn ist wie der deine.“ „Was meinst du damit?“ „Ich meine, daß cs unlogisch ist, anzunchmcn, er hätte noch keine Erfahrung, bloß weil du in seinem Alter keine hattest. Oder aber, wenn du es annimmst, dann ist es wiederum unlogisch, zu behaupten, Philip Carr hätte

sie. ln ihrer Haltung zum Geschlecht sind sie meist einer wie der an dere. Die Chancen stehen zehn zu eins, daß ent weder alle Jungen in einer Freundegruppe Er fahrung haben oder keiner. Eine gemischte Grup pe ist recht unwahrscheinlich. Zugegeben?“ „Vermutlich.“ „Gut, wenn du also Simon vertraust, dann soll test du auch Philip vertrauen. Das wollte ich da mit nur sagen. Und wenn du dir weiterhin den Kopf zerbrichst —“ „Pst!“ „Was?“ „Die Tür.“ Sic lauschte. „Simon“, sagte sie. „Er muß es sein, sonst hätte Honey

gebellt.“ Leichte Schritte durchquerten die Halle. Eine Treppe knarrte. Sic wartete einen Augenblick, dann rief sie: „Simon?“ Er blieb stehen. „Ja?“ „Wir sind noch wach.“ Die Türklinke bewegte sich. Seine weiße Hemd brust leuchtete schwach im dunklen Rechteck der offenen Tür. „Hallo“, sagte Simon. ■ „War es nett?“ „Ja, ziemlich. Was ist mit Susan?“ „Sie ist im Bett“, sagte Elizabeth vorsichtig. „Sie kam früh heim.“ „Ja, ich weiß. Philip sagte es mir. Sie fühlte sich nicht wohl, sagte er. Was fehlt

, ihr ein Küßchen auf die Wange gibt und zur Mutter nach Hause eilt. Das kann man nicht erv/arten.“ „Nein“, sagte Peter müde. „Das kann man nicht erwarten.“ „Also. Warum verdirbst du ihm dann den Abend mit deinen Fragen? Warum gibst du ihm ein Schuldgefühl fiir das, was ihn aufgehalten hat? übrigens nicht einmal besonders lange." „Sic wäre fähig, Simon zu verführen.“ „Mag sein.“ „Und diese Geschichte mit Susan. Du schiebst die- Schuld auf Philip, wieder anderer Leute Kind. Niemals unsere Kinder

. Was ist denn so beson deres an unseren?“ „Sie sind unsere. Das ist etwas Besonderes." „Ja“, sagte Elizabeth langsam. „Das ist etwas Besonderes.“ Sie lag und starrte zur Decke. „Wir haben cs vergessen“, sagte sie traurig. „Was?“ „Wir haben vergessen, ' wie es war, jung zu sein.“ Er hielt itine, versuchte ihre geänderte Stim mung zu deuten. „Wir sind nicht so all“, sagte er zögernd. „Alt genug, um nicht mehr zu wissen, wie das Leben für Simon aussieht. Oder wie die Liebe für Susan aussieht. Alt genug

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Pagina 26 di 28
Data: 27.07.1974
Descrizione fisica: 28
?" »Nicht daß ich wüßte, nein." „Das ist aber genau das, was wirklich geschah." Simon fühlte eine plötzliche Aufwallung un erwarteten Zornes. Susan war ganz einfach nicht der Typ. Auch als ihr Bruder hatte er genügend Einsicht, um das zu wissen. Und wenn Phil etwas versucht hatte„dann war ihm nur recht geschehen. Er sollte doch wissen, daß es Mädchen gab, mit denen man es versuchte, und Mädchen, mit denen man es nioht versuchte. Und man versuchte es ganz ‘ einfach nicht • mit der Schwester eines Freundes. Soviel

war sicher. »Woher weißt du das?“ fragte er. „Du warst doch mit mir." . „Ja, mein Lieber. Aber Betty McLaren war nicht mit dir,“ Sie schob seine Kaffeetasse überden tTi_sch ; „Sie knutschte unter dem nächsten. Baum ’mit Bill Thomson. Sie sah, wie es geschah.“ i »Sah, wie was geschah?“ . i ‘ . „Also, soviel Betty erzählte, knutschten sie ganz vergnügt wie alle anderen auch. „Gut, gut*, sagte Simon. „Du kannst dir die Details ersparen. Was war dann?“ „Tja, nicht viel, eine Weile lang. Und Phil muß gedacht

haben, es würde schon gut gehen, jeden falls versuchte er ganz sicher etwas. Betty konnte nicht genau sehen —“ „Sie sah immer noch zu?" „Natürlich sah sie zu. Man läßt sich doch keine Gratisvorstellung entgehen. Jedenfalls, das nächste war, daß Phil aufbrüllte wie ejn verwundeter Gorilla, und Susan schrie ,Laß mich in Ruhe!’ durch den ganzen Park. Sie rannte um ihren Mantel, und er humpelte in den Schatten, und alle anderen bogen sich vor Lachen.“ „Sehr witzig“, sagte Simon. „Hätte er seine verdammten Hände

von ihr gelassen “ „Warum, um Himmels willen? Sie ist ein großes Mädchen." „Nicht gar so groß“, sagte Simon. „Was das betrifft, ist sie das reinste Kind.“ „Sie sieht nicht so aus’, erwiderte Jean trocken. „Nicht in dem Kleid, das sie vorige Woche trug. Und sie benimmt sich auch nicht so, jedenfalls nicht, wenn sie am Tanzböden knutscht.“ „Das ist etwas anderes.“ „Nicht gar so anders. Jedenfalls trägt es ihr einen schönen Ruf ein.“ „Als was?" „Als Zimperliese.“ Simon erstarrte. Er trank einen Schluck Kaffee

, um seine Reaktion zu verbergen. „Du hast es gar nicht notwendig, zu reden“, murmelte er. „Du bist die ärgste von allen.“ Sie war sichtlich amüsiert. „Findest du?“ „Ich sollte es schließlich wissen, nicht wahr? Wir gehen seit einem Monat miteinander aus.“ Sie betrachtete ihn nachdenklich. „Du weißt nicht viel von mir“, sagte sie. „Noch nicht.“ „Eines weiß ich“, sagte Simon hart. „Wgnn ich Phil Carr treffe, breche ich ihm seinen verdamm ten Hals.“ Sie warf den Kopf zurück und lachte. „Ach, Simon

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Pagina 2 di 24
Data: 03.12.1986
Descrizione fisica: 24
. — Erfüllungsort und Gerichts- stand Bozen. K eine Ausnahme, Simon. Ich möch te dir nur helfen. Hier ist es doch friédsam, und da draußen, weißt du, da weht doch ein recht rauher Wind. Man kann leicht abgleiten, wenn einem das Leben da draußen umbraust. Aber g< ra de bei dir möchte ich nicht, daß das passiert Aus dir soll ja etwas Tüchtiges werden, und ich glaube auch nicht, daß ich mich in dir täusche. Überlege es dir in aller Ruhe, komm dann wieder und sag mir Bescheid." Simon brauchte nicht lange nachzu

denken, zumal auch Schwester Agnes mit ihm sprach und ihm riet, hier im Waisenhaus zu bleiben. Ihr konnte Si mon keinen Wunsch abschlagen. Aber eine war nicht damit einverstan den, als er mit ihr darüber sprach. Rein hilde schaute ihn nur ungläubig an und sagte: „Du wirst doch das Angebot nicht annehmen. Simon?" „Aber selbstverständlich werde ich es annehmen!" sagte er erstaunt und konn te nicht begreifen, warum das Mädchen den Kopf schüttelte. Die Wochen gingen dahin. Der große Sommer prangte

, die Lindenbäume im Park dufteten und spendeten selbst in der größten Hitze wohltuende Schatten. Die Abende waren hier so laut und still, wenn der Tageslärm der großen Stadt vor den Mauern verstummte. Um neun Uhr wurden die Tore abge sperrt Simon war eine lange Weile am Kanal gestanden, in dem sich der Mond schon spiegelte. Morgen begannen die großen Ferien. Die meisten Kinder, die entlassen wurden, verließen morgen das Waisenhaus. Nur ein paar blieben auch noch über die Ferien. Am Abend vorher war bereits

eine Abschiedsfeier gewe sen, bei der der Herr Direktor den Aus scheidenden alles Gute für den neuen Lebensabschnitt, der nun vor ihnen lag, wünschte und seiner Hoffnung Aus druck verliehen hatte, daß die Jahre un ter seiner Hand die jungen Menschen innerlich doch so gefestigt hätten, daß sie den Anfechtungen des Lebens tapfer widerstehen könnten. Es sollte ihn freu en, wenn sie das Haus nicht ganz vergä ßen und zu ihm kämen, wenn dunkle Not sie bedrücke. Simon gehörte zu denen, die blieben. Reinhilde aber ging

morgen, und er hat te nun die ganze Zeit schon nachge dacht, was er ihr noch zum Abschied sagen sollte. So wie er Reinhilde kannte, würde sie es schon schaffen, daß sie sich allein voneinander verabschieden könn ten. _ Bei allem Nachdenken aber hatte er den Neun-Uhr-Schlag überhört und konnte nicht wissen, daß droben im Flur Reinhilde hintereinem Mauervorsprung auf ihn wartete. Als sie hörte, daß drunten die Haustür zugesperrt wurde, wußte sie. daß Simon noch draußen sein mußte und sich viel leicht

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Pagina 10 di 28
Data: 01.12.1986
Descrizione fisica: 28
das wirkliche Leben erst hinter den Mauern des Waisenhau ses. Läramlein und eine Menge anderer hatten es bereits verlassen. Neue kamen immer wieder herein, das war Simon ein Zeichen, daß es da draußen immer noch Not und Armut gab. Eines Tages, es war kurz vor Weih nachten, holte Schwester Agnes ihn von den Büchern weg, über denen er geses sen hatte, und sagte: „Du hast Besuch bekommen, Simon.“ Simon konnte sich nicht denken, wer das sein könnte. Aber als er dann in den Besucherraum trat, hellte

sich sein Ge sicht auf, und ihm war, als setze sein Herzschlag für einen Moment aus, weil die Heimat zu ihm gekommen war. Ja. da saßen sie auf der Bank, die Weberin von Siebenzell und ihre Tochter Barbara. Sie hatte einen Henkelkorb bei sich, aus dem sie zwei roggene Schmalz nudeln nahm und Simon überreichte. Die Barbara hatte ein kleines Bündel Latschenzweige mit und sagte, wie zur Entschuldigung, daß es um diese Zeit keine Blumen mehr gäbe. Auf dem Weg hierher hätte sie zwar welche in den Geschäften gesehen

: „Ich habe jeden Pfennig zusammenge spart. daß ich hab mitfahren können zu dir. Wie groß du geworden bist, Simon!“ „Ja. und wie vornehm“, ergänzte die Weberin und mußte den Buben immerzu auschauen. Er sah wirklich gut aus in dem Anzug, den er trug. Weil Sonntag war, hatte er sich auch einen Selbstbin der umgebunden. Sein Haar war kurz geschnitten und sauber gekämmt. Und sein Gesicht leuchtete vor Freude über den Besuch. Wie es denn daheim stünde, wollte Simon wissen. Ob der Langentaler im mer noch Bürgermeister sei

, sie ist auch schon recht groß — hat noch zwei Geschwister gekriegt, so daß wir jetzt acht sind. Aber jetzt ist’s schon ein bissei leichter. Weißt, der Maxi und die Rosi sind aus der Schule gekom men und sind fort. Der Maxi beim Sixten und die Rosi beim Johanniterbauern in Weidling. Schon lang habe ich dich ein mal besuchen wollen, aber ’s Geld habe ich halt nie zusammengebracht für die weite Fahrt Aber heuer hat es viel Pilze und Beeren gegeben.“ Die Barbara sah immerzu den Simon an. Wenn sie lächelte

, hatte sie zwei Grübchen in den Wangen. Dann zeigte Simon ihnen, was in dem großen Waisenhaus zu sehen war. Die Barbara trippelte neben ihm her und machte vor allen Kruzifixen, die in den weiten Gangfluchten hingen, ein artiges Knickserl. Simon stieß die Tür zum großen Fest saal auf, in dem schon alles für Weih nachten hergerichtet wurde, und erklär te: „Dort auf der Bühne, da habe ich einen Prinzen gespielt. Ich hatte ein sil bernes Gewand an und einen roten Man tel. Da hättest du mich sehen sollen, Barbara

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Pagina 8 di 48
Data: 10.08.1989
Descrizione fisica: 48
und Hans Notdurfter. 62 S., 36 Abb., davon 7 in Farbe, 10.000 L. D as ist doch allerhand!“ hatte Moll bort gebrüllt. Doch er mußte erle ben. daß dio zwoi Frauon goschlosson zu Simon hiolton. Von da an herrschte Klar heit zwischen den beiden Marinem. Mollbert gewohnte sich an das „Simon“, und Simon sagte „Theo“ zu seinem Schwiegervater, was dieser schweigend akzeptierte. Er wollte das wenigstens tun, bis ihn dieser Simon zum Großvater machen würde. In dieser Hinsicht tat sich vorerst frei lich

nichts. Wenn Sophie auch bereits einige Kilo verloren hatte, weil sie ihrem Mann gehorsam war und keine Pralinen . mehr vertilgte, so war doch anzuneh men, daß in ihrem Organismus ein paar Drüsen nicht richtig arbeiteten und der ganze Körper einer gründlichen ärztli chen Untersuchung bedurfte. An all diese Dinge dachte Simon, als er auf dem Traktor duhinfuhr. Die Vergan genheit war ausgelöscht, seit er die So phie Mollbert zum Altar geführt hatte. Daß von einer großen Hochzeitsfeier ab gesehen wurde, war ganz

neuem Wagen waren einge plant gewesen. Zuvor aber hatten sie sich nach der Trauung noch zu einem Fotografen in Kufstein begeben, um die sen Tag im Bild fcstzuhalten. Mit vielen Gesten postierte der Fotograf das Braut paar vor einen stimmungsvollen Hinter grund und meinte, es sei günstiger, wenn sie sich ein Brustbild machen lie ßen. Er sagte zwar nicht, daß dies wegen der Körperfülle der Braut günstiger wä re. aber er kam damt dem Wunsche Si mons ziemlich nahe. So legte Simon sei ne rechte Hand

mit dem Finger, an dem der helle Goldreif funktelte, um die Schulter seiner Sophie, blickte markig und siegessicher in die Linse, indes die Sophie ihren Kopf mit zärtlichem Blick an Simons Schulter lehnte. Es wurde ein gutes Bild, und Simon konnte nicht ah nen, daß es ihm eines Tages zum Ver hängnis werden und einen Teil seiner Vergangenheit heraufbeschwören sollte. Noch aber lebte er mit der stillen Behag lichkeit eines Menschen, der sich in ein goldenes Nest hatte setzen dürfen, nur ein bißchen bedrängt

sie es nicht ganz verstand, daß das, was plötz lich so heiß in ihr aufglühte, nur in die nächtliche Schlafkammer gehören soll te. Ach ja, dieser Simon war gesetzt ge worden, willensstark und nicht mehr so gejagt von Leidenschaften. Er war in seinen Gefühlen nicht mehr verschwen dend und schien angefangen zu haben, alles genau einzuteilen und nirgends das Maß zu überschreiten. An diesem Tage nun, da er den Mist auf die Wiesen hinausfuhr, machte er gegen vier Uhr nachmittags Feierabend. In der Küche

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Pagina 26 di 28
Data: 02.12.1986
Descrizione fisica: 28
UtsMscMMuu 1100üh( NtchndrtMl (djutjdi) aWUhfUUMxjwRauitniu ch werde ihm schreiben, Weberin." „Vergelt's dir Gott, Simon. Und vom Vater soll ich dir auch noch schöne Grüße sagen. Ich bin sehr froh, daß es dir wenigstens gutgeht hier.“ .Ja. es geht mir gut“, sagte er mit der Höflichkeit, wie er sie hier gelernt hatte. Dann sah er den beiden vom Tor aus nach, wie sie die Straße entlanggingen. Ein bißchen gebückt ging die Weberin, sie war bereits grau im Haar. Die Barbara trippelte neben ihr her und mußte

und ihn merkwürdig ansah. „Hast du Besuch gehabt, Simon?“ ,Ja. Leute aus meiner Heimat!" „Wie alt ist die mit den Zöfpen?“ „Du Kindskopf!“ lachte Simon und war froh, daß Reinhilde ihn aus seinen düsteren Gedanken riß. „Wenn wir hier dürften, wie wir woll ten, dann täte ich mir auch die Zöpfe um die Stirne legen", schmollte Reinhilde. „Ich glaube, das müßte dir ganz gut stehen.“ „Geh, du lachst mich ja bloß aus!“ „Nein, im Emst, Reinhilde.“ Sie standen voreinander. Weit hinten hatte der Wind einen Fensterflügel

das Fenster und kam den Gang herunter, blieb vor den beiden stehen, betrachtete sie und sagte dann lächelnd: .Ach. ihr beide! Der Prinz und seine Dorfschönheit! Warum seid ihr nicht bei den anderen im Spielzimmer?“ „Wir sind gerade auf dem Weg dort hin“, sagte Reinhilte. „Wie ist es?" wollte Simon nun wissen, als die Schwester wieder verschwunden war. „Weil wir uns nämlich nicht verlieren sollten, Simon. Ich möchte Schneiderin werden. Kann sein, daß meine Tante mich doch zu sich nimmt Aber dann müssen

wir uns unbedingt schreiben.“ S Rosenheimer Verlagshaus 23 ,Ja, gut“, nickte er. „Wir schreiben uns.“ Dann gingen sie in das große Spielzim mer, in dem sich an diesem grauen Win tertag fast alle Kinder versammelt hatten. Kurz nach Weihnachten war es, als der Anstaltsleiter Simon zu sich kommen ließ. Simon erschrak ein bißchen, denn er war sich keiner Schuld bewußt, im Gegenteil, er war seit einiger Zeit sehr in sich gekehrt. Der Direktor empfing ihn freundlich, „Setz dich, Simon“, forderte er ihn auf, lehnte

sich weit in seinem Schreibtisch sessel zurück und verschränkte die Hän de. „Du weißt, daß du heuer aus der Schule kommst. Und es ist bei uns ja nicht so, daß wir unseren Zöglingen nur Lebewohl sagen und uns dann nicht mehr um sie kümmern. Heute will ich dir sagen, daß du ein Muster für viele gewesen bist Selbst damals, als das mit demLämmlein war. Aber nun zur Sache. Was willst du machen, wenn du entlas sen wirst? Hast du dir schon Pläne dar über gemacht?“ Simon sah seinem Gegenüber fest in die Augen

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Pagina 16 di 24
Data: 04.09.1989
Descrizione fisica: 24
kann ich daheim bei meiner Schwester Molla auch. Also, b'hüt dich. Sophie. Fassungslos und starr blickte die So phie vom Fenster aus dem Wagen nach. Damit hatte sie nicht gerechnet. Reumü tig hätte sie jetzt alles wieder zurückge nommen; denn Simon hatte recht. Sie halte den Streit vom Zaun gebrochen. Ihre Ubemervosität mußte sich einfach ein Ventil verschaffen. Jetzt erkannte sie erst, daß Simon nicht das geeignete Ob jekt für solche Ausbruche war. Eine wahnsinnige Angst überfiel sic auf ein mal

. Wie, wenn Simon es wirklich wahr machte und von ihr ging? Gar nicht aus- zudonken wäre diese Blamage! Ganz ab gesehen davon liebte sie diesen Simon wirklich, und ein Leben ohne ihn wäre ganz, ohne Sinn. Simon aber war es wirklich ernst, und er wäre vielleicht an diesem Nachmittag schon bei seiner Schwester Molla geblie ben, wenn seine Schwiegereltern nicht in Meran gewesen waren. Bloß hin und wieder nachschauen sollte er im Stein- bruch. Es war überhaupt ein Wunder, daß Mollbort diese Gefälligkeit

sollte nur huren, wie wenig ihm das Zerwürfnis ausmachte und daß ihn das Leben auch ohne sie freute. Ziemlich laut betrat er das große Schlafzimmer, knipste das Licht an und traute seinen Augen kaum. Die Sophie war reumütig zuruckgekehrt. lag wieder HANS ERNST } C BY TITANIA-VERLAG STUTTGART 62 im gewohnten Ehebett, und zwar in ei nem rosaroten Nachthemd mit vielen Ruschen und Spitzen. Sie hatte das Ge sicht in die rechte Hand gebettet und schlief — oder schlief auch nicht. Simon betrachtete sie schweigend

eine Weile. Sie erinnerte ihn an einen pausbackigen Engelkopf, wie man sie in Kirchen sieht. Die hielten auch das wuschehge Köpferl so in die Hand gestützt. Der Vergleich hinkte zwar ein bißchen, denn die Su pine war schon ein ganz schon ausge wachsener Engel, und außerdem zucken Kirchcnengcl nicht zusammen, wenn man ihnen mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze tippt. Die Sophie aber zuck te zusammen und schlug sofort die Au gen ganz groß auf. „Ach. du bist es. Simon? Wo bin ich eigentlich

? Und — wie spät ist es denn?" Ohne zu antworten, zog Simon seine Uhr aus dem Westentascherl, beugte sich ein wenig zu ihr nieder und hielt ihr dus Zifferblatt vor die Augen. „Mitternacht", flüsterte sie. „Hast du mich vorhin an der Nase gekitzelt. Simon?" „Ja. ich war so frei.” Da legte sie ihren Arm mit den rosaro ten Ruscherln um seinen Hals und zog seinen Kopf auf ihre Brust nieder. Na also. Aus Meran kam ein Brief, ein recht geschäftsmäßiger Brief, des Steinbruch besitzers Theo Mollbert. mit vielen

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Pagina 16 di 28
Data: 25.11.1986
Descrizione fisica: 28
UND PREISWERT Alle wollen zurück zur Natur-nur nicht zu Fuß. A ls es dann schon ganz still gewor den war, öffnete sich nochmals lei se die Tür, und eine Gestalt schlich an sein Bett. Eine kühle, schmale Hand leg te sich auf seine Stirne, und eine ganz sanfte Stimme sagte: „Was macht denn mein Bub für Dummheiten!“ Aufschluchzend barg er sein Gesicht in die Hände der Schwester Agnes. „Es tut so weh. Schwester!“ „Ich weiß schon. Simon", flüsterte die Schwester zurück. „Das Heimweh

ist es. Aber das wirst du überwinden, nicht wahr? Versprich mir. Simon, daß du nie wieder heimlich verschwindest. Nein, versprich es jetzt nicht, erst morgen, wenn du mir in die Augen sehen kannst." Sie flüsterten wohl eine halbe Stunde so miteinander, dann ging die Schwester wieder so lautlos, wie sie gekommen war. nachdem sie noch gesagt hatte, daß er morgen beim Herrn Direktor nicht lügen, sondern die Wahrheit sagen solle. Drei Tage Karzer, tippte Lämmlein, als Simon kurz nach dem Unterricht aus der Klasse geholt wurde

. Es hatte sich im ganzen Haus herumgesprochen, daß ei ner geflohen und am Abend von der Polizei zurückgebracht worden sei. Eine Mädchenklasse ging gerade in den Turn saal. und alle reckten die Hälse nach dem Buben, der von der Schwester Hedwiga zum Anstaltsleiter geführt wurde. Der Herr Direktor saß wieder hinter seinem Schreibtisch, auf der anderen Seite die Mutter Oberin, und zwischen die beiden hatte sich Simon zu stellen. Die Mutter Oberin betrachtete ihn nur stumm und, wie es schien, ein wenig neugierig

. Der Direktor schrieb noch et was, dann klappte er die Mappe zu und legte den Federhalter weg. Seine dunk len Augen richteten sich streng auf den Knaben. „Warum bist du gestern ausgerissen?" „Weil ich Heimweh hatte", antwortete Simon treuherzig. „Heimweh? Das ist ein Grund. Aber du hättest dir doch sagen müssen, daß man dich doch wieder zurückgebracht hätte.“ „Das macht gar nichts. Aber wenig stens hätte ich einmal wieder den Bach gehört und die Meisen. Den Wald habe ich sehen wollen, die Berge und das Moor

. Der Herr Direktor weiß vielleicht nicht, wie schön die Birken im Moor sind." Der Herr Direktor wechselte einen Blick mit der Oberin. Die strenge Falte zwischen seinen Brauen verlor sich et was. und seine Stimme wurde freundli cher. „Doch, das weiß ich, aber ich weiß auch, daß man nicht einfach jeder Re gung nachgeben darf, daß man sich in der Zucht halten und sich überwinden muß. Schau, Simon, du bist, um bei dei nen Birken zu bleiben, selber so eine junge Birke, die noch nicht fest genug im Grunde

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Pagina 30 di 32
Data: 22.11.1986
Descrizione fisica: 32
einmal in der Kreisstadt war, konnte er an diesem Tag auch gleich seine sonsti gen Geschäfte erledigen. Die Frau war gut zu ihm. Sie strickte, und die Nadeln klapperten über ihrem Schoß. Ihre Hände waren lang und weiß, und manchmal hob sie den Blick und sah den Simon an. „Du brauchst überhaupt keine Angst zu haben", sagte sie freundlich. „Ich habe auch keine Angst", antwor tete der Simon. Er sah angestrengt zum Fenster hinaus und ließ sich nichts entgehen. Er sah stille, freundliche Dörfer mit sauberen Hausern

an seine Handvoll Erde, die er sich mit genommen hatte. Die Trambahn hielt wieder, und sie mußten aussteigen. Gleich wären sie da, meinte seine Begleiterin. Simon hatte schwer zu tragen an seiner Pappschach tel und ging still und blaß dahin, und seine eisenbeschlagenen Absätze schlu gen laut und klirrend auf das Pflaster. Dann standen sie vor einem groß- mächtigen, schneeweiß getünchten Haus, das in einem großen Park lag und mit einer sehr hohen Mauer umgeben war. Die Frau läutete an dem Eisentor, und Simon

hatte ein großes Staunen in seinen Augen, daß die Tür sich nach einem leisen Surren ganz von selbst öff nete und sich lautlos wieder hinter ihnen schloß. Eine Schwester begrüßte ihn mit ei nem freundlichen „Grüß dich Gott, mein Junge" und legte ihm dabei die Hand auf die Schulter. Dem Simon war zumute, als berühre ihn ein Engel. Mit großen, staunenden Augen hing er an der Schwester, die heute nur vertretungs weise die Pforte bediente. Sie warmoch jung und sehr schön. Ihr Kleid war blü tenweiß. Etwas älter

war dann die zweite Schwester, der Simon übergeben wurde und die ihn durch einen langen Flur in ein großes Zimmer führte. Hier saß hin ter einem mächtigen Schreibtisch ein dunkel gekleideter Herr, den Simon an dem weißen Kragen, der den Hals um schloß, als einen Geistlichen erkannte. Es war der Direktor des Waisenhauses. Die Schwester reichte ihm ein Schrei ben über den Tisch hin. Der Herr Direk tor las sehr langsam, dann richtete er seine dunklen Augen auf Simon. „Du bist also der Simon Burgstaller

aus Siebenzell.“ Er stand auf und reichte ihm die Hand. „Tja, dann wünsche ich dir einen gesegneten Einstand hier. Ich hoffe, daß du dich bei uns wohl fühlst und daß du dich einfügst in unseren Kreis. Wir möchten dir Vater und Mutter ersetzen und die Heimat." Simon wagte kaum zu atmen, viel we niger etwas zu sagen. „In welche Klasse gehst du denn?“ fragte der Herr Direktor. „In die dritte", lispelte Simon. „Wahrscheinlich wirst du hier man ches nachzuholen haben, denke ich, weil wir mit unserem Lehrplan

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Pagina 22 di 24
Data: 05.09.1989
Descrizione fisica: 24
sich mit einem der Lastwagenfahrer aus Gru- feling, als plötzlich einer von den schwe ren Tuffsteinen über die Brüstung des Lastwagens rutschte und es ausgerech net auf Simons linken Fuß abgesehen hatte. Der brüllende Schrei war lauter als das Rasseln der Kranketten und der Moto renlärm. Es war nur ein ganz kurzer, höllischer Schrei. Dann preßte Simon die Lippen zusammen. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn, und sein Ge sicht war so weiß wie eine gekalkte Wand. Die Sophie fuhr ihn sofort zu einem Arzt, aber der konnte

auch nicht viel anfangen mit dem zerquetschten Fuß und schickte sie ins Krankenhaus. Dort machte man bedenkliche Gesichter und sprach sogar vom Abnehmen des Fußes. Hier brüllte Simon zum zweitenmal — nämlich sein „Nein" in die ratlosen Ge sichter. Man zuckte die Achseln, ver sprach. das Mögliche zu tun, aber der Herr Toldinger müsse auf olle Fälle zu nächst einmal dablciben. Man versuchte wirklich alles, und nach vierzehn Tagen konnte Simon wie der abgeholt werden. Aber sein Fuß war dick verpackt, und man gab ihm zwei

Krücken mit In diesen vierzehn Tagen merkte So phie wieder, wie sehr sie an Simon hing. Sie litt mit ihm die Schmerzen und be suchte ihn jeden Tag. Sie fand ihr La chen erst wieder, als Simon daheim in der Stube im Lehnstuhl saß. Mit der Fahrt nach Jachdorf war es nun vorbei. Aber Simon drängte. Nein, das könne er nicht verlangen, wo sie sich so darauf gefreut habe. „Fahr du nur“, sagte er. „Vielleicht hast du Glück und siehst das, was du doch so gern sehen möchtest." „Ja, Simon", gestand

sie ihm. „Das war der Hauptgrund. Das Büberl wollt ich sehn.“ Die Mollberts kamen aus Meran zu rück, und gleich am Samstag darauf fuh ren die Sophie und ihre Mutter zu der Fahnenweihe nach Jachdorf. Zum erstenmal war Simon mit seinem Schwiegervater allein. Mollbert war nach dem Urlaub recht gesprächig und würdigte, wenn auch nicht mit Über schwang, die Tätigkeit Simons im Stein bruch während seiner Abwesenheit. „Taktisch ganz klug hast gehandelt ", lobte der alte Herr, „daß du der Firma Luxuder aus Feldmoching nichts mehr

gegeben hast. Die sind mir seit zwei Jah ren noch zweihundert Kubikmeter ge schliffne Tuffsteine schuldig." „Das hab ich ihm g'sagt. Obwohl, der Chauffeur kann ja nichts dafür.“ „Und hast ihn leer wieder heimfahr'n lassen?" „Natürlich, was hält' ich denn tun sol len? Du hättst mir ja sonst Vorwürfe g'macht." Dann kamen sie auf die Frauen zu sprechen. Auf ihre beiden Frauen. Und Mollbert meinte, daß er. der Simon, es zuwege gebracht habe, der Sophie we nigstens das Pralinenessen abzugewöh- HANS ERNST

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Pagina 4 di 36
Data: 21.04.1998
Descrizione fisica: 36
“, Simon grinste amüsiert. „Schöne Aussichten für den Winter!“ Und was hältst du da von, wenn du uns allen das Au tofahren beibringen würdest? In Irland bekommst du den Führerschein doch halb ge schenkt, auch wenn du blind und taub bist.“ Alena und Da niel pflichteten Mary bei. Aber Simon war überhaupt nicht da von angetan, drei Leuten Au tofahren beizubringen. „Erst mal müßten wir das Auto wie der flottmachen“, sagte er. „Und das kostet Geld.“ Und dann fing er an, ihnen vorzu rechnen, daß sie so gut

wie überhaupt kein Geld hätten. Sie verstanden zwar nicht so recht, warum, aber Simon hatte ja die Übersicht. Daniel hatte von Bil- lie gehört, Simon habe noch ein anderes Bankkonto in England, aber er wagte jetzt nicht, ihn darauf anzusprechen. Nun ging es um seinen monatlichen Scheck von 250 Pfund, den sie alle zur Verfügung haben wür den. Das war für sieben Per sonen nicht allzu viel, aber ge rade genug, um einigermaßen damit über die Runden zu kom men. Alena registrierte mit Ver wunderung

, daß sich Simon und Maiy diesmal offensicht lich nicht einig waren, was das Auto anbetraf, und sie war ge spannt, wer sich durchsetzen würde. „Heißt das dann, daß wir die gesamten Einkäufe mit Auto stopp erledigen müssen?“ fragte Daniel. „Sollen wir Zement säcke und Kartoffeln auf dem Rücken sechzehn Meilen nach Hause schleppen?“ Dafür hatte Simon schon eine Antwort be reit. „Die lassen wir uns vom Konsum ins Haus liefern.“ - „Und ist das nicht auf die Dauer teurer als eine neue Batterie für dein Auto?“ Simon

an die Hauptstraße stellst.“ - „Ach, da wird es schon jemand aus dem Dorf geben, der uns fährt. Die O’Connors bestimmt oder Seamus.“ Sie maulte noch weiter, sie fand es nicht in Ord nung, die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner allzusehr zu strapazieren, sie wußten jetzt ganz genau, daß Simon nicht so arm war, wie er mit seinen zer löcherten Hosen und abgeris senen Jacketts glauben machen wollte. Aber die anderen waren ganz Simons Ansicht. Nach zwei Tagen schleppte Simon zwei sehr antike Fahr räder

an, er hatte sie bei Brian erstanden. Er mühte sich fast eine Woche damit ab, sie in Gang zu bringen, dann wan delten sie in die Garage und verstaubten in irgendeinem Winkel. Selbst Daniel war ver ärgert. „Hättest du nicht für das Geld eine neue Batterie fürs Au to kaufen können?“ fragte er den erstaunt dreinblickenden Simon. Der zuckte mit den Ach seln. „Könnte sein“, antwortete er freundlich. „Aber weißt du, Daniel, das hätte wenig Zweck gehabt. Ich hab nämlich den Autoschlüssel verloren. Und was sollen

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Pagina 20 di 28
Data: 21.11.1986
Descrizione fisica: 28
., 4.300.000 Lire Opel Kadett 1000, beige, Bestzustand, 1.300.000 Lire Audi 100 GLS, grau, met., 2.500.000 Lire Rat Ritmo 75, grün, met., 3.800.000 Lire Rat Panda 45, rot, 3.600.000 Lire .UND VIELE ANDERE AUTOS VERSCHIEDENER MARKEN CITROEN PEUGEOT BOZEN - INDUSTRIEZONE - TEL. 930225 MERAN- ROMSTRASSE - .TEL. 36180 S o ähnlich wurde in mehreren Häu sern geredet, nur in denen nicht, die den Simon leicht hätten aufnehmen können. Warum sollten sie sich auch den Kopf zerbrechen wegen dieses Rinden simmerls

, dessen Leben bisher doch auf eine etwas absonderliche Weise verlau fen war. Hatte er nicht einige Sommer mit seinem Vater im Wald gehaust? Wer weiß, was er für Anlagen hat. Hat er nicht dem Stoffner-Loisl vor ein paar Jahren das Nasenbein kaputtgeschlagen? Nein, nein, nur ab damit ins Waisenhaus! Da war er am besten aufgehoben! Simon erfuhr es eigentlich erst durch die Kinder in der Schule, die es als gera dezu wunderbar empfanden, daß einer von ihnen heraus sollte aus dem Dorf. Sie neideten

es ihm, daß er in die große Stadt durfte, von deren Zauber man auch in diesem Dorf so einiges hörte. Simon aber war der Auserwählte, der in diese verzauberte Weit hineindurfte, und wer weiß, ob er nicht überhaupt zu höheren Dingen berufen war. Simon war wie betäubt von all diesem Gerede, und auch in der Pause, als er von allen um standen und bewundert wurde, äußerte er sich nicht zu dieser großartigen Neu igkeit, sondern biß in das trockene Schwarzbrot, das die Weberin ihm mit gegeben hatte, und schrieb mit den nackten

in den restlichen Tagen von den schweren Kämpfen, die , er mit sich auszufechten hatte. Sein er ster Gedanke war, in den Waid hinaufzu laufen und sich zu verstecken. Aber da sagte ihm der Weber eines Tages: „Schau, Simon, es ist vielleicht dein Glück, und was die Menschen auch über dich beschließen, hinter allem steht doch Gottes sorgende Hand. Wer weiß, was er mit dir im Sinn hat, und eines Tages wirst du nach Siebenzell zurück kommen und viel gescheiter sein und mehr wissen

als alle anderen." Es war die längste Rede, die Simon von dem sonst recht schweigsamen Mann je vernommen hatte, und sie fiel in ein offenes Herz. Simon sah auf einmal nicht mehr lauter Dunkel um sich, ein Funke war in ihm aufgesprungen, ein kleiner Trost erfüllte ihn. Die Weberin wusch, bügelte und flick te all seine Sachen, und am letzten Abend schlich sich der Simon noch mal hinaus zum alten Elternhaus, saß lange am Ufer des Baches und sah den Wellen nach und den Fischen, die in ihm schwammen. Eine Eidechse huschte an ihm vorbei

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Pagina 20 di 40
Data: 18.04.1987
Descrizione fisica: 40
würde zu weit führen. Dargestellt sind eine Mariä Verkündi gung und eine Reihe von Heiligen; Mar tin, Florian, Georg, Silvester, Valentin, Blasius und Wolfgang; außerdem eine Schutzmantelmadonna und Engel. Der oberste Streifen des Gemäldezyklus wurde beim Umbau von 1498 beschädigt und durch Simon von Taisten, der den gesamten Freskenschmuck des Kirchleins restaurierte, erneuert. Mit Si mon, von dem auch nahezu die gesamte weitere Ausmalung stammt, müssen wir uns etwas näher befassen. Er lebte von ca. 1460

bis ca. 1530; ge naue Daten sind uns nicht bekannt. Um 1500,alsoinderZeit,inderdas Pustertal nach dem Aussterben der Grafen von Görz zu Tirol kam, war Simon auf dem Höhepunkt seines Wirkens. Im Jahr 1507 beklagte sich der Maler Simon von Tastend in einem Brief an den Tiroler Landesfürsten Maximilian, er hätte für den verstorbenen Grafen Leonhard von. Görz dessen Burgkapelle ausgemalt. vie le Vergoldungsarbeiten durchgeführt, 70 Spieße gefaßt u. a. m. und dafür statt der verlangten 100 Gulden

nur einen Gulden bekommen. Der Landesfürst veranlaßte, daß Simon von Tästen dann noch weitere 53 Gulden ausbezahlt wur den; den gesamten geforderten Arbeits lohn bekam er jedoch wohl nie. Wenn der Meister in der BittschriR von ge wöhnlichen Anstreicher- und Vergol derarbeiten redet, so hat er wohl mit Absicht seine Umstände bescheidener dargestellt, als sie waren. Wie wir näm lich hören werden, war Simon ein be liebter und vielbeschäRigter Maler, des sen Werke der Zeit Michael Pachers nicht unwürdig

sind. Im Jahre 1730 berichtet der Pfarrer von Sagritz bei Heiligenblut, er habe in einer damals noch erhaltenen Urkunde gelesen, daß die Bilder an detjAußensei- te des dortigen Flügelaltars von einem Simon Mareigl zu Däßten im Gericht Welsberg entworfen worden seien. Un weit der Georgskirche steht der Hof Afa- rénkel. Da die Kärntner das e gedehnt und das k wie gg aussprechen — zudem . das n wegen der Nasalierung des vorher gehenden Vokals ausfällt —, wird in ih rem Mund aus Marénkel ein Mareiggl, Mareigl

(ei ■ e+i); wir kennen somit das Heimathaus Simons. Simon war wohl Autodidakt, hatte aber ein offenes Auge für die Kunstent wicklung, die damals umbruchartig vor sich ging und durch das Schaffen Micha el Pachers neue Wege fand. Pacher und die Meister der Brixner Malschule, an deren Kunstwerken in der Georgskirche er sich zunächst schulte, waren seine großen Vorbilder. Schon sein großer, um 1484 geschaffener Freskenzyklus (Tod Marias, 24 Passionsbilder) in der Kirche von Obermauren zeigt das Inein

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Pagina 10 di 12
Data: 11.02.1931
Descrizione fisica: 12
Bolzano; Chiochettt Franz. Bolzano; Asch bacher Alois, Bolzano: Frl. Äraito Anna, Bol zano; Frau Lafogler Maria, Bolzano; Dr, v. Fiorefi Mar, Bolzano: Mahlkneckt Jo'ef, Bol zano; Bertsch Oskar. Bolzano, «INI Kreise. Schützenkönige der Klasle A: Wagger Michael. Brunico; Lasogler Simon, Bolzano; Tomedi Albin, Bolzano. Ranch Hein, rich. Ralles; Spechtenhaufer Max. Senales; v. Dellemann Alois. Andriano. Schützenkönig« der Klaffe B: Wiefer Hans. Bolzano; Welponer Bank, Bol zano; Kr'ötz Hans i»n„ Gries

: Dibiast Karl jun., Gries; Eolaretti Franz, Bolzano; Eruber Hugo, Ralles. DolMleßen in Merano Bestgewinner beim Bol fchiefzen in Merano vom 17. bis 28. Jänner 1031. Festfcheibe Merano: Matthias Huber, Lagundo, Fr. Emma Pfeifer, Gries, Anton Langer, Bolzano, Job. Krög jun., Bolzano, Jos. Regelten., Ralles, Jalob Mirhoser, Riscione. Hans Welthaler, Tel. Simon Lasogler, Bolzano, Al. Forcher, Parcines, Hans Scelnus. Merano, Bruno Langer. Bolzano. Hans Tschöll, S. Leo nardo, Luis Zöggeler. Merano

, Al. Pescosta, Gries, Heinr. Rauch, Ralles, Robert Romen. Appiano. Simon Sonvie, Tirolo, Max Spechtern Lasogler. Bolzano. Rud. Cora, Dili feit., Meran, lnngcr, Parcines, Karl Gampcr, Marlengö, driano, Frau Bolzano. E. Boscarolli erano. Jof. Käst- ... wer. Marlengö, Franz Berdrotz. Merano. Jos. Winkler, Tesimo, Marr. Rittoli R., Merano. Franz Prohliner, Gries, M. Eestenharter, Merano. Ignaz Gras, Monguelfo, Joh. Madcr, Merano, Andr. Moser, Braies, Äl. Mittersteiner, Lana, Paul Welponer, Bolzano, Frau Anna

, Frau Anna Haller, Merano, Hans Torggler, Appiano, Josef Gusler. S. Martina, Jos. Tbeiner, Lagundo. Albin Tomedi. Bolzano, Mich. Wagger, Brunico, Hans Etzthaler, Merano. Mich. Ladurner, La- »ndo. Jos. Unaericht. Tirolo. Jos. Zöaoelcr, sterano, Simon Lasogler. Dolzaiw, Ignaz Hofer, ck'tenha * “ ‘ ‘ nndo. gaer |cn„ Merano, Jof. öoser, Lasa, Al. Bent, Plärs, Jo Leonardo, Jof. Walzl. Laders. Io ' ^ s. Eiifler, San fef Egger jun., . njio, Albin Tomedi, Bolzano, Karl Dcrnard. Erics, Hans Prünster, Risiano

. Seb. Rainer. Senales, Ed. Delucca, S. Leonardo. Frau Etzthaler, Merano. Franz Bartolini. Merano. Jos. Thaler, Gries, Ant. Ladurner. Merano. Hans Boocnrolli. tenhaufer, Senales,' Josef os. Alber. Merano. Simon l. Lageder. Bolzano. Andreas »V VV V V* l» V. vtl Lasa, Max Spe Jesacher. Braies Sonvie. Tirolo. Moser, Braies, Joh. Kleon. Lasa. Ant. Langer, Bolzano. H. Schmittner. Bolzano. Mark. Rittoli R.. Merano. Franz Pristinger. Merano. Josef Egger snn.. Merano. Georg Knall, Bolzano, Franz Progliner

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