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Pagina 9 di 16
Data: 05.08.1939
Descrizione fisica: 16
war, das Kominando. Huston, ein Mann, ausgangs der Fünzigerjahre, suchte sich drei seiner befähigten Sergeanten aus, und unter der geschickten Maske einer reparaturbedürf tigen Privatjacht namens „Lady Winfton ging der „Cappard' im Hafen von Harwich unauffällig vor Anker. Nachts fuhr er heimlich hinaus und lauerte auf der Höhe vor Harwich. Baker am Scheinwerfer schrie auf einmal auf: Dag Schmugglerboot hotte sich im Kegel gefangen. Auch der Major hatte es sofort bemerkt. Er zuckte zusammen, ritz das Steuer herum

es auf. Und noch einmal, und noch einmal. Die Schmuggler nahmen den Kampf auf. Hinter dem Polizei boot stachen die Wassersäulen aus dem Wasser heraus. Major Huston stand mit ineinandergekrampften Händen auf der schmalen Kommandobrücke und schrie: „Los, feuert, was herausgeht!' Ihm war, als zerspring« in ihm etwas. Durch den schlanken Leib des „Cappard' zuckte es. und wieder, und wieder. Die Schnelladekanone tat volle Arbeit. Heulend zischten die Geschosse hin. Major Huston stand unter dem Druck einer rätselhaften Angst, aus der ihn lautes, jubelndes

. der andere schwerverletzt. „Das war William Douglas, unser Füh rer', sagte der Dritte und zeigte dabei auf den Schwerverletzten. Sie trugen ihn in die Kajüte hinunter, indessen Daker dem Dritten Handschellen anlegte. Major Huston übertrug nun Baker das Steuer, betrachtete mit zusammen- gekniffenen Lippen den Gefangenen und schritt dann in die Kajüte hinunter, wo William Douglas, der Schmuggler lag. Ein Granatsplitter hatte ihm die Brust zerrissen. Farnell. sagte, als Major Huston langsam eintrat: „Der macht

es auch nicht mehr lange, Major . . . .' Er wollte noch mehr sagen, aber er verstunnnte erschrocken, als er das Gesicht des Mannes sah. Major Huston. stand vor dem todwunden William Douglas. Er stand starr, unbeweg lich und todbleich. Seine Augen waren schmerzvoll geöffnet. Dann löste er die Arme, hob sie langsam hoch, und ein tiefes Stöhnen entquoll seinem Munde. Die brei ten Schultern begannen zu zucken und zu zittern, der mächtige Leib erbebte. Wenn ihn der erschrocken hinzuspringende Law rance nicht gehalten

hätte, wäre Polizei major Huston neben Douglas zu Boden ge stürzt. Der Verwundete hob mühsam seine Hand. Major Huston legte die Linke über die Augen und suchte mit der Rechten nach den bittenden Fingern des Verletzten. „William . . . mein Gott ... so . . .' Erschüttert kniete Major Huston neben dem sterbenden Manne, er neigte seinen grauen Kopf zu dessen Munde und lauschte den nur gehauchten Worten: „In Harwich ... die Gladys Douglas . . . meine Frau . . . und der William... vier Jahre

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Pagina 26 di 28
Data: 26.06.1971
Descrizione fisica: 28
^MST^©“IR©MÄINI ERICH GIMPEL: 26 Spt&f* für DcüUcUla^cl COPYRIGHT 1956 SÜDDEUTSCHER VERLAG MÜNCHEN W enn es dem Hohen Gericht gefällt, begann Car ry — er sprach langsam, tief und kokettierte beständig mit seiner sorgfältigen Aussprache —, ,.werde ich mit der Anklage beginnen. Es handelt sich um den Fall .Vereinigte Staaten von Nord amerika gegen Erich Gimpel und William Curtis Colcpough’.“ „Fangen Sie an!“ sagte der Präsident. Major Carry setzte sich in Positur. Seine Stimme klang jetzt heller

und demonstrierte kühle Langeweile. Der Vorsitzende, Colonel Clin ton ]. Harrold, warf Carry einen Blick zu. Der Ankläger stand wieder auf, ging ein paar Schritte auf mich zu, sah mich an, hob seine Stimme: „Ich frage nunmehr den Angeklagten Erich Gimpel, ob er sich für schuldig im Sinne der Anklage bekennt.“ Ich stand auf, aber Major Haigncy, einer meiner Verteidiger, kam meiner Antwort zuvor. „Bevor wir in das Verfahren eintreten“, wandte er sich an den Präsidenten, „habe ich als Vertei diger von Mr. Gimpel

einen Antrag zu stellen.“ „Bitte“, entgegnete der Präsident. Haigncy legte eine Kunstpause ein. „Hohes Gericht“, begann dann der Major, „Sie urteilen hier über zwei Männer, von denen der eine deutscher und der andere amerikanischer Bürger ist. Deutschland und Amerika liegen mit einander im Krieg. Sie sind offene Feinde ... Die Verteidigung ist der Meinung, daß es nicht angeht, einen Landesverräter wie Colepough zu sammen mit einem deutschen, wenn auch feind lichen Patrioten abzuurtcilen

Colepough und Gimpel würde das Ver fahren vereinfacht, während die Anklage das Ge genteil zu beweisen suchte. Die Kommission zog sich eine Stunde zur Beratung zurück. Wieder schlug der Präsident mit seinem Holz hammer auf den Tisch. „Der Antrag der Verteidigung des Angeklagten Gimpel ist von der Kommission abgelehnt wor den“, verkündete er. Er wandte sich sodann an Major Carry: „Fahren Sie fort.“ Wieder kam der Major auf mich zu: „Ich frage den Angeklagten Gimpel, wie er sich zur Anklage stellt

von Boston nach Berlin war mit allen Stationen richtig wiedergegeben. Major Carry kannte sogar die Namen der deutschen Beamten, die mit dem Überläufer in Verbindung gekommen waren. Er bewies die Kollaboration des ehemaligen amerika nischen Seekadetten mit deutschen diplomatischen Missionen. Was mein Vorleben betraf, so war Major Carrys Erzählung ein bunter Strauß von Wahrem und Falschem, von Übertriebenem und Unterstelltem. Trotzdem war es erstaunlich, mit welcher Sorgfalt die FBI meine Vergangenheit

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Pagina 14 di 16
Data: 29.01.1964
Descrizione fisica: 16
und resolute Mann im Laufe der Jahre unbewußt unter das Zepter seiner „häuslichen Regierung“ stellt, so können sich manche Männer den Kasernenhofton nicht ab- gewühnen. Schlimmer ist letzteres, wenn es sich dabei um Personen handelt, die nur vor übergehend Zivilkleider tragen, sonst aber aut Grund ihres Berufes tatsächlich in den Kasernenhof gehören. Am 25. August vergangenen Jahres wurde auf dem Meraner Pferderennplatz ein Rennen ausgetragen, zu welchem der 42jährige Major eines in. Meran stationierten

Kavallerieregi ments, Vittorio Panetta, sein Pferd gemeldet hatte. Kurz vor Beginn des Rennens erhielt der Major anscheinend die Nachricht, daß sein Pferd nicht starten könne. Panetta fuhr mit seinem Wagen • sofort zum Rennplatz. 'Dort angelangt, stellte er sein Auto an einem Platz ab, der für Fahrzeuge der Behörden reserviert war. Dies wurde dem Offizier in Zivilkleidung von einem städtischen Wachmann mitgeteilt, als Major Panetta aus seinem Wagen stieg. Der Polizist aber erhielt nur die Worte

: „Ich bin selber Behörde!“ zur Antwort. Daß der Wachmann damit nicht zufrieden war, kann man sich denken und so klebte er einen Strafzettel auf die Windschutzscheibe des betreffenden Autos. Als der Mann, der sich als Behörde fühlte, zurückkam und sein Auto besteigen wollte, sah er den Strafzettel und dieser -muß für den Major das bedeutet haben, was ein rotes Tuch für einen Stier ist. In höchster Erregung begann er mit dem Wach mann einen „Diskurs“, der keine Zierde für die Beteiligten war, wenn man bedenkt

, daß auf der einen Seite ein Major und auf der anderen Seite der Wachmann stand, der für die Aufrechterhaltung der Ordnung verant wortlich war. Major Panetta wollte dem Wach mann den Strafzettel „zurückgeben"; daß er dabei ein bißchen mit dem Rock des Polizisten in Berührung kam, war nur ein „Zufall“. Als der gebrüllte Auftrag „Habt Acht!" zu Stehen nichts fruchtete, soll der Major mit dem Ein sperren gedroht haben. Das Verlangen des Wachmannes nach Ausweisleistung wurde mit dom lapidaren Satz beantwortet

: „Einem Un tergebenen gegenüber brauche ich mich nicht auszuweisen!“ Als diese ganze Lektion keinen Erfolg zei tigte, holte sich Major Panetta den Cara- binierimaresciallo von Untermais. Dieser kannte den Offizier vom Sehen und sagte dem Wachmann, daß es sich um einen Major handle, den Namen wisse er nicht. Panetta zeigte darauf dem Maresciallo freiwillig sei nen Ausweiß, riß ihn dem Wachmann aber sofort aus den Händen, als dieser dabei war, das Dokument zwecks Einsichtnahme an sich ■ zu nehmen. Panetta

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Pagina 11 di 20
Data: 10.10.1953
Descrizione fisica: 20
A IMI § 1A © » M © MI A INI Crans Pattala glaubte ein diplomatisches 1 Kunststück zu vollbringen, wenn er in dem Major Eifersucht und Verdacht ge gen das Gymnasium gleichzeitig ansprach, und er irrte sich darin auch nicht. * Es war auch kein Irrtum von Frans Pak- kala. wenn er annahm. daß Maila Kyösti wegen Mikael Jotuni in die Wohnung der Näherin gekommen war; dieser eine Gang galt nur ihm allein. Sie wollte, was sie zu ahnen meinte, von Mikael als Gewißheit erfahren: daß er mitschuldig sei

-hatte: «Eis gibt Zeiten, da hat man keine Mut ter, keinen Vater, keine Frau, keine Braut. Da ist einem eine Idee alles zusammenge nommen.» «Wie erwachsen er ist», dachte Maila in einer bitteren Trauer. «Er ist ein Narr . . . ein lieber, junger Mensch . . . aber doch ein Narr.» Sie wollte nicht, daß er ihre Tränen sähe; sie ging schnell fort, ohne Gruß. 10 . Wenn Major Fjodor Alexejewitsoh Kulik wirklich gemeint hatte, Generai Kuragin würde mit keinem eigenen Gedanken etwa^ zu den sinnvollen Vorbereitungen

russisches Sprichwort entgegen halten konnte. Es war doch, immer noch so: «Ein Finne in Sibirien beißt nicht-» «Was sagen Sie dazu, Fjodor Alexeje- witsch?» Die selbstgefällige Frage des Generals verlangte spürbar nach einem Lob. doch Major Kulik, den der seltene Hang zu ■ inem Wagnis jetzt anwiderte, war nicht eneigt. es in dem sichtlich gewünschter. \usmaß zu spenden. «Ich gratuliere Exzellenz zu der Idee, sie :s großartig, aber sehr gefährlich » «Man darf sich vor einem hohen Einsatz n'ch* fürchten

, wenn es sich lohnt. Und es lohnt sieh, Fjodor Alexejewitsch. Wir wer den ein paar Fliegen mit einem Schlag tref fen.» JilaturantcM Erzählung aus Finnland ✓ Von Josef Friedrich Perkonig Copyright 1951 by «Haben Exzellenz die Durchführung be dacht?» Der General lachte. «Wozu habe ich einen so gescheiten Ad jutanten? Wir teilen uns, lieber Fjodor Alexejewitsch, ich habe die Idee. Sie haben die Ausführung.» Audi der Major lachte, aber nur heimlich bei sich, denn sein Lächeln war die Beglei tung einer unflätigen

Insubordination. Der Major verschrieb sich noch an diesem Abend den zuständigen Patron für alle gro ßen Gaunereien. .«Pattala», sagte er zu ihm, «ich brauche eine Liste von verdächtigen I,outen.» «Was für eine Branche?» fragte Pakkaia zynisch, «Hochstapler, Falschspieler. Wodka panscher?» Kremayr & Scheriau 17 Der Zeigefinger des Generals verweilte auf dem letzten Namen länger als die flüchtige Verwunderung des Polizisten. «Unseren Kyösti?» staunte Kuragin. «Was fällt Ihnen ein? Ich bin zwar an Ihre Eska

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Pagina 11 di 20
Data: 03.10.1953
Descrizione fisica: 20
vom Theater. Schauspieler und Tänzer, ja nicht cinbilden, daß dio Stichworte nur für sie geschaffen worden seien, sie fielen zeit weilig auch für jemanden wie den Major Kulik. Die Verhaftung von Tcuvo Heikki war so ein Stichwort für den Adjutanten des Generals Kuragin, denn nun konnte die Tänzerin Hilja Heikki nicht mehr in der Kaiserlichen Oper von Helsingfors ver bleiben. Den Vater im Gefängn'is zu haben und für das Publikum als eine bevorzugte Soiotänzcrin zu gelten, das war vor diesem Publikum

nicht zu verantworten, mochte cs an diesem Abend auch noch ahnungs los sein. Schon am nächsten Tage mußte ruchbar geworden sein, was sich neute im Gymnasium Tyrvää ereignet hatte, und dies bedenkend, fuhr er vor der Dämme rung in die Oper. Glaszunoff spielte wieder Tscnaikowskij auf dom Klavier, als ihm Major Kulik ge meldet wurde und schon eintrat, noch ehe er hiezu eingeladen worden war. «Ich habe wenig Zeit, Glazunoff». sagt« er. «Das haben wir gemeinsam», antwortete ihm der Direktor anzüglich, doen der Ma jor

überhörte es. «Ohne viele Worte: Sie werden Hilja Heikki entlassen.» «Warum?» widersetzte sich eine ärger liche Verwunderung Glaszunoffs. «Ihrem Vater wird der Prozeß gemacht werden. Es wird ihn den Hals kosten.» «Gut, ihren Vater, aber nicht das Fräu lein Heikki.» «Wir wollen den Namen Heikki nicht mehr hören . . . auch nicht in der Oper.» «Ich bedaure, Herr Major; ich unterstehe dem Hofmarschallamt, ich kann nur die Beschlüsse dieöes Amtes beachten.» «Sie sind sehr schwerhörig, Glazunoff Hängt

das mit Ihrem Alter zusammen?» «Vielleicht. Leider kann ich mich nichi jünger machen.» Er hatte die Drohung des Majors wohl verstanden. Der wachsgelbe Diener, der die Besuche zu melden hatte, war als ein gespenstischer Schatten erschienen und flüsterte dem Di rektor etwas ins Ohr. Glazunoff nickte. «Ein guter Zufall, Herr Major, Sie kön nen Fräulein Heikki Ihre Meinung auch persönlich sagen. Ich werde es ebenfalls tun-» Hilja kam; sie beachtete den Major auch nicht mit einem Seitenblick und ließ

ersparen . , . und mir die Demütigung. Gute Nacht, Herr Direktor.» Sie beachtete den Major auch bei ihrem Abgang nicht, und das war für den eitlen Offizier ärger als eine gesprochene An klage. «Arrogante Person», schimpfte er hinter ihr her. «Sie bedenkt nicht, was sie mir antut», jammerte Glazunoff. « Was tut sie Ihnen an? Daß Sie sich um einen Ersatz umsehen müssen? Es wäre traurig, wenn die Kaiserliche Oper in Hel singfors keine anderen Talente hätte, die nur auf den Anlaß warten, zu zeigen

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Pagina 9 di 18
Data: 22.08.1953
Descrizione fisica: 18
!» Und der Knauf der Peitsche wies dem de mütigen. zitternden Pakkala den Weg. 6 . «Wir werden das Pferdchen mit Hafer füttern», sagte Major Kulik, und seine Sor gen waren etwas geringer, wenn er bedachte, daß der Großfürst Nikolai Cyrill Nikolaje- witsch ein junger Mensch war, junge Män ner waren leichter zu behandeln als Männer mit weißen Bärten. Ja, wenn der Zar einen von den alten Großfürsten nach Helsingfors geschickt hätte, einen Herrn, der kein Fleisch aß und keinen Wein trank, einen gichtischen

’.» «Nich übel. Liebe muß dabei sein, das ist gut. Aber dafür sind sie schon zu alt, Gla zunoff.» «Ich habe deswegen viel Jugend in diesem Haus; das gleicht sich aus.» Photo Erika Schmachtenberger Das Gruamct wird aufgestiefelt Hölle selber durch ihre Boten, denn sie mochte stolz darauf sein, daß sie sogar einen Menschen aus allerhöchstem Geblüt bekehrt hatte. An diesen jungen kaiserlichen Gesandten Grigori dachte Major Fjodor Alexejewitsch Kulik, als er am frühen Vormittag in die Kaiserliche Oper fuhr

, sie waren es nicht, die den Adjutanten des Gouverneurs in die Oper lockten, die Krippe für das Pferdchen war dort mit Hafer an gefüllt, dort gab es Weiber in Hülle und Fülle, für jeden Geschmack ein paar, es mußte also auch das richtige Frauenzimmer für den Großfürsten Nikolai Cyrill darunter sein. Diesen Hafer wollte Major Kulik ein mal durch die Finger gleiten lassen, wie man eben Hafer prüft, bevor man ihn an ein Pferdchen verfüttert. Direktor Glazunoff saß am Klavier und spielte eine rauschende Musik, als Kulik eintrat

. Er erhob sich so langsam, wie es einem alten Manne von großen Verdiensten und geringem Ehrgeiz zustand. «Das ist ein herrlicher Mensch, Pjotr Iljitsch Tschaikowskij», sagte er und wies auf die Notenblätter hin, «Rußland kann stolz sein auf ihn.» Aber der Major war nicht gekommen, um ein Lob auf einen unbekannten Menschen zu hören. «Das Ballett, Glazunoff?» «Alles in Ordnung, Herr Major. Die Her ren werden zufrieden sein.» «Kann ich etwas sehen davon?» «Das ist wahr; übrigens schöne Jugend, das muß

mit dem Offizier auf die Bühne kam; er machte einen ko mischen, beinahe höhnischen Kratzfuß. «Guten Morgen, meine Damen», grüßte Glazunoff. «Wir müssen Sie ein wenig stö ren, Sie bekommen hohen Besuch.» Er wies, indem er sein Gesicht zu den Tänzerinnen wandte, mit der Hand auf den Offizier. «Herr Major Kulik, Adjutant Seiner Exzel lenz des Herrn Generals Kuragin.» Dje Mädchen neigten leicht ihre Köpfe, sie standen im halben Kreise um ihre Kö nigin, eine Tänzerin mit schwarzem Haar und blasser Haut, Es schien

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Pagina 6 di 8
Data: 26.06.1957
Descrizione fisica: 8
? Moncade natürlich!“ „Moncade?" „Ja doch, zum Teufel! Weshalb starren •Sie mich so an? Ihnen, denke ich, wird Di es doch wohl eröihlt haben?" „Was erzählt?“ fragte Hülsen, und sein Mund blieb halb offen. „Daß er seinen Abschied eingereicht hat!“ „Jawohl, allerdings.. „Nur, also! Und?“ Hülsen sah den Major an: er wußte nicht, wag er von diesen sonderbaren Fragen hallen solite. Dem guien Reibnitz wurde bei diesem Rück plötzlich sehr sonderbar. „Was macht er?“ „Moncade?“ . „Herrgott, Ja! Wer

denn sonst!“ „Moncade...“, sagte Hülsen, „Moncade Ist in Urlaub!“ „Ist.. ?“ £>«m Major dämmerte etwas. ..Ist... Wollen Sie damit etwa sagen, daß er — daß er sieh nicht hier In Neiße befindet?“ „Allerdings nicht“, antwortete Hülsen. „Er sagte mir, daß Sie ihm Urlaub gegeben ha ben.' „Das hab’ ich freilich... !" „Dann ist die Sache also In Ordnung..,. Fast hätten Sie mich erschreckt, Herr Major!“ „Nicht mehr in Neiße, sagen Sie?“ „Nein!“ „Wohin?“ „Weg!“ antwortete Hülsen. „Noch am sel ben Abend

, an dem er mit Ihnen gesprochen hatte, ist er fortgeritten. Erst wollte Ich miß trauisch werden, weil er das bißchen Zeug, das unsereins hat. in seine Taschen Stopfte, aber dann sagte er mir, daß Sic selber ihn in Urlaub schickten, und well Ich's immer noch nicht recht glauben wollte, gab er mir sein Ehrenwort!“ „Luft!“ sagte Relbnttz heiser. „Kommen Sic mit Ins Freie, Hülsen!“ Draußen liefen sie hin und her, der kleine Hülsen hopsend neben dem langen Major, und nachdem der Major ein ganzes Brillant- feuorwerk von Flüchen

losgclassen hatte, faßte er da» Ergebnis der Untersuchung in dia knappen, aber äußerst treffenden Worte zusammen: „Das hat uns gerade noch ge fehlt!“, und der Leutnant nickte trübe: „Jawohl. Herr Major!“ „Das Regiment Ist bei Seiner Majestät ohne- n‘.n in Ungnade. Wenn der König nun vol lends diese Geschichte erfährt, werden wir weder den Grenadk-rmarsch noch den Muske tiermarsch. sondern —“, und dann sagte er etwas Militärisch-Rauhes, was sich aber nur. auf einen Teil des Marsches bezog. Hülsen erwartete

, daß der Major ihn fragte, ob Moncade etwas Uber seine Pläne geäußert habe, und war entschlossen, auch in diesem P--nkte die Wahrheit zu sagen. Aber der Major fragte merkwürdigerweise nichts. Hülsen seinerseits war der Meinung, daß ein preußischer Leutnant nicht zu reden brauche, wenn dies nicht befohlen sei: also schwieg er gern, denn schließlich war Mon cade ja sein Freund gewosen. „Und ich selber“, sagte Reibnitz und schüt telte den kleinen Leutnant, „ich selber bin schuld daran! Ich hab' ihm den Urlaub

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Pagina 2 di 76
Data: 05.09.1991
Descrizione fisica: 76
. ‘"rgehen kann." q Major versucht Hongkong zu beruhigen Peking läßt Dissidenten frei - Belohnung für Reise des britischen Premierministers Hongkong/Peking — Der britische Premierminister John Major hat sich zu Beginn seines Besuchs in Hongkong zuversichtlich über die Zukunftsaussichten der britischen Kronkolonie geäußert, die 1997 an China zurückgegeben wer den soll. In Hongkong werde die erfolgreiche kapitalistische Tradition noch mindestens 50 Jahre fortlcben, sagte Major am Mittwoch

nach seiner Ankunft auf dem Flughafen Kai Tak. Gestützt wurde Majors Optimismus von einer Meldung, wonach China den aus Hongkong stammenden Dissidenten Lo Haixing in Kürze freilassen will. Major hatte gesagt, es werde „sehr bald Bewegung in die Sache kommen“. Die Freilassung Los könnte als eine Art Belohnung der Re gierung in Peking für Major ge dacht sein, der sich bis Mitt woch zu einem dreitägigen Be such in China aufgehalten und Es sei „widerlich und schändlich", wie die SPD mit der Lehensleistung von Strauß

hef tig und als falsches Signal an Peking kritisiert worden. Lo. ein 42jühriger Geschäfts mann aus Hongkong, war zu fünf Jahren Haft verurteilt wor den. weil er chinesischen Dissi denten nach der Niederschla gung der Demokratiebewe- gung geholfen haben soll, au ßer Landes zu gelangen. Sein Bruder Michael sagte am Mitt woch. die Behörden der Pro vinz Guangdong hätten ihm mitgeteilt, Lo werde aus ge sundheitlichen Gründen in Kürze freikommen. Major und der chinesische Ministerpräsident Li Peng

hat ten am Dienstag eine Vereinba rung über den Bau eines meh rere Milliarden Dollar teuren neuen Flughafens in Hong kong unterzeichnet, die der •Volksrepublik China ein weit gehendes Mitspracherecht bei allen Baustufen einräumt. „Wir haben viele Hindernisse aus dem Weg geräumt, die das Ver trauen in Hongkong hätten er schüttern können", erklärte Major dazu in Hongkong. Und er fügte hinzu, es gehe keinen Grund mehr, Hongkong zu ver lassen. Viele Bewohner der Kronko lonie

eine Friedenskonferenz als sichtba res Zeichen erfolgreichen Han delns, nachdem sie sich bisher nicht entschließen konnte, wirklichen Druck gegen die als schuldig ausgemachte serbi sche Seite aufzumachen. dem wandern durchschnittlich mehr als 1150 Menschen pro Woche aus Hongkong aus, die meisten sind Facharbeiter oder Geschäftsleute. Viele Unter nehmer haben ihre Geschäfte inzwischen ins Ausland verla gert. Major hatte seinen Besuch in China vor seiner Abreise in Pe king als einen neuen Anfang in den Beziehungen

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Pagina 9 di 16
Data: 29.08.1953
Descrizione fisica: 16
, der Generalstab wird auch nicht auf den Direktor der Oper in Helsing- fors hören, wenn er es noch so gut meint.» Major Kulik spürte die Bosheit in diesen Worten wohl, aber Glazunoff war ihm um die Ruhe, das Alter und auch um das reine Gewissen überlegen. So empfahl er sich in einer überstürzten Eile, als flöhe er vor der völligen Niederlage. Als der Leutnant Ukko Kyöstt 2 U Mittag heimkehrte, blieb es ihm nicht länge ver borgen, daß etwa« Ungewöhnliche« ge schehen sein mußte, denn die Schwester

unter einem unseligen Stern geboren waren, der ihnen niemals leuchten wollte, sosehr sie sich auch opfern mochten: daß anderen ein Zufall zu einem wunderbaren Erfolg verhalt; daß es solche Menschen wie den Major geben mußte, daß sie gleichsam als Boten und als Handlanger des Schicksals zu gelten hatten. Und sie sprach von ihm, als sei er eben ihr von einer höheren, gütigen Einsicht ge sandt worden die ihren Aufstieg wünschte. Einmal sei es ein Fürst, einmal ein reiche); Kaufmann, diesmal ein Offizier. Maila Kvösti

zu gewinnen suchten. Auch die Gunst des Herrn Adju tanten war zu plötzlich geäußert worden als daß sie keinen Verdacht hätte erregen sollen. «Du wirst dem Mäzen natürlich danken», forderte der Leutnant. «Für eine Wohltat muß man immer dank bar sein», antwortete die Tänzerin. «Du wirst das was du Wohltat nennst überhaupt nicht annehmen.» «Du bist verrückt, Ukko-» «Ich bin nicht verrückt, ich weiß n-ui mehr von der Welf als du.» «Ich begreife dich nicht, Ukko. Major Kulik kommt in die Oper, er sieiht

hinter Ihm her; afe l Phot» Capono, Boten Naturliebendcr Foxterrier im Sessellift Ob er sich wohl behaglich fühlt? «Spürst du nicht das Netz über deinem Kopf? Es ist nicht das erste, das Herr Ku lik geworfen hat.» «Dein Auge Ist trübe, Ukko.» «Es war noch nie so klar wie'jetzt,» Sie unterbrachen ihren Streit, denn je mand hatte an die Türe geklopft. «Herein!» rief der Leutnant; eine Ordon nanz t’rat ein. Es war ein blonder Riese mit blauen Kinderaugen, er reichte dem Offizier ein Papier. «Von Major Kulik

bei Major Kulik zu melden.» «Da hast du deinen Zufall.» «Er hat wahrscheinlich auch mein Talent entdeckt», höhnte Ukko. Jetzt aber lachre die Tänzerin. «O du kluger Bruder», sagte sie nahe an ihm, der sich den Säbel umschnallte, «du willst mehr von der Welt wissen als ich. Daß man aber ein Pferd vor den Wagen spannen muß, weißt du wohl nicht? Und je lachte Immer noch, als sie ihn längst auf der Straße hinschreiten sah. Es hätte den Leutnant Kyösti nicht ge wundert, wenn er auf der Kommandantur

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Pagina 8 di 14
Data: 04.07.1953
Descrizione fisica: 14
in Petersburg zu wenig Weide. Warum schickte der Zar d'en Großfürsten nach Helsingfors, war ihm General Kuragin kein sicherer Wächter mehr? Es war also wirklich geschehen, was Major Fjodor Alexe- witsch Kulik seit einiger Zeit benauptete: man hatte dem Zaren die Ohren vohgeblasen, und nun galoppierte das Pferdchen nach Hel singfors. Ein Tropfen Galle lag dem Generar auf der Zunge und war auch mit Wodka nicht.hinab zuspülen. Er rang auch jetzt, während erden Bürgermeister von Helsingfors abwechselnd anhörte

hin, es war ihm anzumerken, daß er ganz andere Gedanken hatte als die beiden Herren, die eich betroffen verbeugten. Einen so plötzlichen Abgang hatten sie nicht er wartet. Der General klingelte mit einer kleinen Tischglocke nadi dem Adjutanten; Major Ku lik trat mit einer abgeschabten Ledermappe ein. «Ist Ihnen heute nidit wohl. Exzellenz?» «Sehr wohl, mein lieber Fjodor Aiexeje- wilsch, so wohl, daß ich mich am liebsten aufhängen mödite.» «Darf ich um di© Ursache fragen, Exzel lenz?» «Sie dürfen, Major, Sie dürfen

für seine zierlichen Hufe, man würde ihre Spur kaum sehen. Aber da trabte auch ein alter Hengst durch das Land, und es zitterte unter seinen ge waltigen Hufen. «Ich habe es gelesen, Exzellenz.» «Was sagen Sie dazu?» «Bis zum ersten Mai haben wir zwölf Tage Zeit.» Das war er wieder, der Major Fjodor Ale- xejewitsch Kulik, der beste Adjutant, den man sich nur wünschen konnte. Die unge heuerliche Nachricht hatte ihn nicht umge worfen. Er rieb sich die Warze hinter dem rechten Ohr und hatte dann jedesmal eine gute

Antwort bereit. General Kuragin hatte sich nicht umsonst den Oberleutnant Kulik, der ihm von der geschei ten und sehr kritischen Frau Lipinskaja emp fohlen worden war, zu seiner rechten und übrigens auch linken Hand erwählt und ihn innerhalb von drei Jahren zum Kapitän und Major gemacht. Der Gouverneur von Finnland brauchte einen Helfer, der kein Herz hatte dafür einen doppelten Verstand; die leere Brust für das unruhige Finnland, den vollen Kopf für das unbequeme Petersbuig. Für ihn muß ten

, nicht aus Passion von Haus aus, sondern weil es von ihm verlangt wurde und weil man ihn dafür bezahlte. Die Folterinstrumente lieferte ihm der Major, weil er aus Veranlagung eine Freude daran hatte, Menschen zu quälen. Und es hatte sich eben gefügt, daß es finni sche Menschen sein sollten; ebensogut hätten es andere Menschen in dem großen Rußland sein können. Fjodor Alexejewitseh Kulik hörte wohl die Seele des finnischen Volkes stöhnen, doch es berührte ihn nicht. Er spürte die Furcht seines Herrn

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Pagina 24 di 32
Data: 01.05.1970
Descrizione fisica: 32
in Frieden. Wir haben unser Häuschen. Und du hast deine Hunde“, hatte er mich zu beruhigen ver sucht. Meine beiden prächtigen Schäferhunde. Wie lange würde ich sie noch bei mir haben? Ich wußte, eines Tages mußten wir unsere Datsche verlassen, wir würden vor den deutschen Truppen, die immer näher kamen, in das Innere Rußlands flüchten. Alexander Petrowitsch hatte versprochen, sich der Tiere anzunehmen, wenn es soweit sein wür de. Major Alexander Petrowitsch war der Kom mandant des Pionierlagers

in den Himmel. Es war totenstill draußen, nur der Regen rieselte noch ganz leise. Plievier lag in seinem „Studio“ auf der Couch und schlief. Seine leisen Schnarchtöne verrieten, wie gut er schlief. Der neue Tag brach an, ein regnerischer Okto bertag. Wir hörten, wie das Wasser platschend von den Bäumen tropfte. Wir sprachen nicht viel. Wir scheuten uns, unsere Gedanken laut werden zu lassen: Diese Gegenwart hier wird heute oder morgen Vergangenheit sein. Major Alexander Petrowitsch erschien an die sem

Vormittag in unserer Datsche. Er grüßte sicht lich nervös und fragte Plievier: „Wissen Sie nicht, daß hier alles evakuiert wird? In Moskau wird schon seit fast einer Woche evakuiert. Und Sie.“ Plievier schüttelte den Kopf. „Wir wollten nicht hierbleiben, Genosse Major. Wenn Sie sich Um sehen in unserem Häuschen, können Sie sich überzeugen, daß alles für unsere Flucht gepackt ist. Wir warten hur noch auf eine Fahrmöglich keit nach Moskau.“ Fee und Hexe strichen winselnd um meine Beine. „Ich möchte

die Hunde mitnehmen. Meinen Sie, daß das möglich sein wird?“ fragte ich den Major. Er lächelte ironisch: „Wenn Sie die Hunde gern als Braten in einer Pfanne sehen wollen, können Sie sie bis Moskau mitnehmen. Dort wird man sie spätestens schlachten. Vielleicht auch schon früher. Wenn die Hunde nicht geschlachtet werden, dann müssen Sie sich bestimmt von ihnen trennen, wenn Sie mit einem der letzten Züge aus Moskau fahren. Für Hunde ist jetzt in den Zügen kein Platz. Er reicht

nicht einmal für die Menschen.“ „Aber ich kann die Tiere doch auch nicht hier in der Datsche verhungern lassen“, sagte ich, und dabei gingen meine Blicke hilflos zwischen meinem Mann und dem Major hin und her. „Ich habe Ihnen doch schon einmal angeboten, mir die Hunde zu geben“, sagte Petrowitsch. „Ich weiß mit deutschen Schäferhunden umzugehen, denn ich habe schon mindestens ein Dutzend für den Armeedienst abgerichtet. Wenn es Sie beru higt, werde ich Ihre Tiere persönlich behalten. Sie werden es gut

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Pagina 9 di 12
Data: 15.05.1953
Descrizione fisica: 12
der Wissenschaft und Forschung Das Leben ist stärker als der Tod Einmal spazieren Major Dubow und ich durch die Seitenstraßen in der Nähe des Kurfürstendammes im englischen Sektor Berlins. Es ist Sonntag, die Straßen leer und leblos. Wir wollen dort herumschlendern, wo nicht die internationale Geschäftigkeit des Berliner Picadilly herrscht, wir wollen einmal für einen Augenblick in da.; wirk liche Deutschland untertauchen, wie wir e- uns vor dem Kriege vollgestellt hatten: ru hig, sauber und ordentlich. Breite

. was eine unerklärliche, beinah*- schmerzhafte Wog; von Gefühlen in meiner Biust emporsteigen läßt. Der Major hat es auch bemerkt. Frische Blumen! Auf den Grabhügeln liegen frische Blumen, nieder gelegt von einer fremden sorglichen Hand. Wir nehmen wie auf Befehl die Mützen ab und sehen uns an. Die Augen des Majors haben sich seltsam verändert, um seinen Mund liegt eine schwere Falte. Er holt sein Taschentuch heraus und ivi»cht sich über die plötzlich feucht gewordene Stirn. «Bei uns wurden in erster Linie die deut

schen Friedhöfe dem Erdboden gleich gemacht», sagt der Major mit dumpfer Stimme. «Verflucht sei dieser Krieg und wer ihn erfunden hat», fügt er nach minuten langem Schweigen noch stiller hinzu. Ein neugieriges altes Frauchen, das nicht weit von uns mit einem Kind spaziert, bleibt etehen, um die russischen Offiziere, seltene Gäste in diesem Teil der Stadt, zu betrach ten. «Wer hat die Blumen auf die Gräber ge legt?» wendet sich dei- Major an sie. Seine Stimme ist scharf und kalt, als gäbe

er einen Kampfbefehl. Wir gehen die halbzerstörte Treppe des Hauses hinauf, das uns gewiesen wurde. Die ältere deutsche Frau, die uns die Tür öffnet, prallt entsetzt zurück, als sie die roten Ränder unserer Mützen sieht. Ein halbdunk- ler Korridor, verwahrloste Wohnung, in der nichts von der sonst üblichen Traulichkeit zu sehen ist, in der offensichtlich viele ihrer früheren Einwohner fehlen. Der Major macht eine beruhigende Hand bewegung: «Wir haben die Blumen auf den Gräbern gesehen. Haben Si; sie hingelcgt

?» Die Frau, die sich noch nicht von ihrem Schreck erholt hat und nicht weiß, was da-, alles zu bedeuten hat, sagt unentschlossen: «Ja . . . Ich dachte . . .» Ratlos drückt sie ihre Hände unter der Schürze zusammen Der Major holt seine Brieftasche hervor, nimmt ohne hinzusehen alles Geld heraus — mehrere taufend Mark — und legt es auf den Tisch. «Legen Sie auch weiter Blumen nieder», sagt er. Dann fügt er hinzu: «Auf beide Gräber.» Auf einen Briefbogen der Sowjetischen Miiitäradministration schreibt

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Pagina 2 di 58
Data: 29.11.1990
Descrizione fisica: 58
TV'3^.11 i • ,<vk . . tlOiOmitCn "1 Nr. 276 POLITIK 2ite. ^ t Donnerstag, den'28.' November 1980 * . .. ••J.'l/C-Jl Keine Schonzeit Der neue Mann in Downing Street 10 Großbritanniens neuer Premiermini ster John Major kann als Regierungschef nicht mit einer Eingewöhnungs- und Schonzeit rechnen. Im eigenen Land und in Europa muß er schon bald wichtige Entscheidungen treffen und zeigen, ob er eine eigene Politik betreiben wird oder „Thatcherismus ohne Thatcher 1 ', tuie ein Kritiker spöttelte

wie dies im Sinn der Konservativen als notwen dig angesehen werde. Anders als unter der automatischen Partei- und Regie rungschefin Margaret Thatcher wird un ter Major das Kollegialprinzip im Kabi nett bestimmt mehr zu seinem Recht kommen. In der Schule galt er laut seinen Zeug nis zwar als „vorlaut", aber inzwischen hat sich Major den Ruf eines Mannes erworben, der gut zuhören kann. Das kann ihm schon den Start erleichtern, vor allem wenn er bei der Zusammenstel lung seines Kabinetts Akzente zu setzen

versteht. Dazu würde gehören, daß That cher-Herausforderer Michael Heseltine trotz aller Kritik vom Major-treuen rech ten Parteiflügel mit einer bedeutenden Aufgabe ins Kabinett eingebunden wür de. Die Reform der von Frau Thatcher eingeführten und nach Aussage aller Umfragen weiter verhaßten Kopfsteuer (poli tax) wäre eine solche Aufgabe. Die Steuerung der in Rezession abgerutsch ten britischen Wirtschaft in einen neuen Aufschwung wird der Schatzkanzler des letzten Jahres auch als Regierungschef

herbeigeredet wird und angeblich nur wegen der EG-Präsidentschaft Roms bisher verhindert worden sein soll. In der Außenpolitik gilt es als sicher, daß Douglas Hurd weiter Großbritan nien im bisherigen Stil vertritt. Major und Hurd haben auch im Rennen um den Partei- und Regierungsvorsitz ihre weit gehende Übereinstimmung in der Beur teilung der Weltlage erklärt. Wieweit dies im Einzelnen auch für die künftige Haltung Großbritanniens zu Europa zu trifft, ist eine Frage, deren Beantwor tung

nicht nur in London mit großer Spannung erwartet wird. Auf dem euro päischen Feld wird Major besonders rasch zeigen müssen, ob er der Politik seinen Stempel aufdrücken kann oder Frau Thatcher als seine politische Zieh mutter weiter hinter den Kulissen die Zügel in der Hand hält, wie ihr unter stellt worden ist. Ein besonders begeister ter Europäer ist auch Major nicht, doch hat er immerhin sein Land trotz Zögern der Eisernen Lady im Oktober in den EWS-Wechselkursmechanismus einge bracht. Die europapolitisch

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Pagina 3 di 12
Data: 12.09.1957
Descrizione fisica: 12
dieser Sensation der Menschlichkeit. Felix Gamillscheg Der gute Knecht Jon Von Heinrich Zillich tm September 1941, als unsere Truppen die Kt im berannten, traf ich in Nikolajcw beim •Stab der 11. Armee mit dem in Berlin emp fangenen Befehl ein, mich in den deutschen Siedlungen nördlich des Schwarzen Meeres umzusuhen und nachher über ihre Nöte zu berichten. Darum horchte ich auf, als beim Abendessen ein Major es für unmöglich er klärte, daß die Deutschen .Bossarabiens alle samt im Vorjahr abgetreckt seien

. Vor fünf zehn Monaten — muß man wissen — war Rumänien mitten im Frieden von Rußland gezwungen worden, Bossarabien abzutreten worauf das Reich den dort lebenden Deut schen geholfen hatte, sich in seine Grenzen zu retten. Vor einem Vierteljahr war der Krieg ausgebrochen und die rasch wieder be freite Provinz lag schon weit im Rücken un serer Front. „Man kennt doch die Bauern“, meinte der Major, „ausgeschlossen, daß sich nicht einige an ihren Höfen festgekrallt haben!“ Nun ich, im Südosten geboren, kannte

aufzutauchen. Der Major, der vorn beim sprachkundigen Fahrer saß, hätte über solche Gedanken, die ich weislich verschwieg, gelächelt. Ucbrigens verging mir die Lust zu weiteren Betrachtun gen, als mich unser französischer Beutewagen gleichsam handgreiflich belehrte, daß andere Werke des Abendlandes dem Osten übel .standhielten. Odessa war noch nidit gefallen. Wir muß ten über Bcrcsowska nach Norden ausbiegen. Dabei überholten wir Scharen entwaffneter Russen, die vergnügt und ohne Bewachung in mächtiger

er sich ab und schnürte weiter — „wie ein Wolf“, murmelte der Major. Ich lächelte; die Berghirten meiner siebenbürgischen Heimat hätten ihr Ziel genau so aus der Luft erwlt- tert, und ich wiederholte, was der Russe ge sagt hatte: „Genau nach Westen!“ Der Major blickte mich an: „Klingt wie eine Parole!' 1 Bei Tiraspol schlängelten wir uns durch lange Kolonnen unserer Bundesgenossen zum Dnjester. Ich hatte einst im österreichi schen und später durch der Zeiten Wandel im rumänischen Heer gedient. Daß ich als deutscher

. An den Zäunen blühten Astern. Die Mädchen lachten noch. Eine Greisin, den Spinnrocken im Arm, beschied mich, jenseits der Bodenwelle sei, was wir suchten, ein deutsches Dorf, aber — „Herr, alle sind weg!“ Der Major glaubte es nicht. Quer über die rissig zerräderte Steppe zu keuchen, behagte unserem Pariser Gefährt wenig. Mit schlingernder Bewegung drohte es zu verrecken, doch als es die dampfende Nase talab senkte, lagen plötzlich die in zwei Gassen gereihten Höfe der Gemeinde hell vor uns. Ein Bächlein

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Pagina 8 di 16
Data: 08.04.1964
Descrizione fisica: 16
, wie diese ausgesagt hatte. Major Pagani, daß es ihm bekannt sei, daß Fräulein Ueberbacher einmal während der Hausdurchsuchung auf das WC ging, doch habe sie sich ja immer frei bewegen können. Einen weiteren Widerspruch zwischen den Aussagen der Entlastungszeugen- und den Aus sagen Major Paganis stellte seine Behaup tung dar, daß er nicht zusammen mit Haupt mann Vetuli den Bücherschrank durchsucht habe. Er sei überhaupt nie zusammen mit Vetuli vor dem Bücherschrank gestanden. Er habe vielmehr sofort

mit der Untersuchung des anderen Kastens, in dem sich die Farb diapositive befanden, begonnen. Frau Stanek sei etwa in der Mitte zwischen ihnen beiden gestanden und bald zum einen, bald zum an dern gegangen. Einmal habe er (Major Pagani) Frau Stanek zu sich gerufen, um sie über die Farbdiapositive zu fragen. Oie Auffindung dei Flugzeitei Zu diesem Zeitpunkt habe Vetuli die Schranktüren schon geöffnet gehabt, jedoch die Flugzettel nodi nicht gefunden. „Das war vielleicht schon eine Viertelstunde bevor

. Sie übersetzte drei oder vier Zeilen und sagte dann, daß sie kurzsichtig sei und erst ihre Brille holen müsse. Daraufhin baten wir die Tochter und diese weigerte sich, die Uebersetzung vorzu nehmen.“ Auf eine nochmalige Frage des Präsidenten, die sich auf die Widersprüche zwischen den Aussagen Paganis und denen der Entlastungs zeugen bezog, antwortete der Major entschie den: „Ich schließe absolut aus, daß ich wäh rend der Durchsuchung der Garage einmal ins Haus gegangen sei und daß mir das Dienst mädchen

bei der Hausdurchsuchung laut früherer Zeugenaussagen mit sich gehabt habe, sagte Major Pagani, daß es eine ge wöhnliche Aktentasche gewesen sei, die er immer bei sich habe. „Auch heute habe ich sie hier“, sagte er. Auf die Aufforderung des Präsidenten hin zeigte sie der Zeuge dem Ge richtshof. In der Kaserne, so sagte Pagani auf eine weitere Frage, habe er dann die Flugzettel Dr. Stanek gezeigt. Präsident: „Wie hat er darauf reagiert?“ Pagani: „Ganz normal. Er war keineswegs konsterniert. Er sagte

.Ich habe diese Flug zettel nie gesehen. Sie sagen mir etwas Un wahres’. Als ich entgegnete, daß seine Frau anwesend war, antwortete er: ,Dann hat mir jemand schaden wollen’.“ Auch an Major Pagani richtete der Staats anwalt die Frage, warum der Stellvertretende Staatsanwalt Dr. Castellano die Häftlinge zum Großteil in den Carabinlerikasernen ver hörte. Auch Pagani gab Platzmangel als Rechtfertigung an. „Es wurde ununterbrochen verhört, Castellano war ständig von einer Carabinlerlkaserne zur anderen unterwegs

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Pagina 12 di 14
Data: 16.01.1970
Descrizione fisica: 14
waren ruhiger, wenn wir zu Hause blieben, nur bei Aufschlägen in unserer Nähe fingen sie an zu zittern und winselten leise. Es hatte zu regnen angefangen, ein trostloser Herbstregen, der alle Wege auf weichte. Da erschien plötzlich ein hoher Offizier bei uns, ein Major, der Adju tant des Kommandeurs des Pionierlagers. „Was machen Sie denn noch hier?“ fragte er unfreundlich. Ja, was machten wir noch hier? Mein Mann war jeden Tag nach Moskau ge fahren, um dort ein Zimmer für uns zu suchen. Die Papiere

hatte er nach un endlichen Laufereien endlich zusammen bekommen, aber ein Zimmer war nicht zu finden. s „Die Deutschen stehen zwei Wegstun den vor Moskau, wie Sie wissen wer den“, sagte uns der Major jetzt etwas freundlicher. „Hier muß alles evakuiert werden. Auch in Moskau wird seit einer Woche alles evakuiert." „Herr Major“, fragte ich zaghaft, „mei nen Sie, daß ich meine Hunde mitneh men kann?“ Er lachte mitleidlos: „Wo denken Sie hin! Moskau ist in Aufruhr. Ihre Hunde würden dort schnell geschlachtet

werden und als seltener Sonntagsbraten dienen. Außerdem können Sie froh sein, wenn Sie mit einem der letzten Züge weg kommen. Auf den Bahnhöfen geht es toll zu, dort würde man Ihre Hunde zertrampeln.“ Ich sah ihn entsetzt an: „Ja, was mache ich dann mit ihnen?“ Alexander Petrowitsch, so hieß der Major, wußte einen Ausweg. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag“, sagte er lä chelnd. „Ihre Hunde kommen zu mir. Ich habe ein Dutzend dieser deutschen Schäferhunde für die Armee erzogen. Diese beiden aber will ich persönlich

zu mir nehmen. Ich liebe Hunde!“ Und dann sachlich, als gehörten sie ihm schon: „Wie alt sind sie?“ „Zweieinhalb Jahre“, antwortete ich. „Das ist gut, dann können sie gerade noch lernen, was sie für die Armee brau chen. Ich werde sie gleich mitnehmen.* Mir blieb das Herz stehen. Seit Mona ten wußte ich, daß ich mich von Fee und Hexe würde trennen müssen, aber als der Moment da war, traf es mich wie ein Faustschlag. Ich konnte nichts sagen Und sah den Major entsetzt an. Er schien nicht zu verstehen

, der Sie und Ihre Koffer nach Moskau bringen wird.“ „Ist das ein Befehl?“ fragte mein Mann. „Natürlich!“ Ich hörte wie betäubt zu, Fee und Hexe saßen zu meinen Füßen. Sie wuß ten, daß wir von ihnen sprachen. „Geben Sie mir bitte zwei Stück Zucker“, sagte der Major. „Fee und Hexe nehmen nichts von Fremden“, erwiderte ich ihm. „Nun, wir werden sehen.“ Der Major streichelte die Köpfe der Hunde. Ich brachte den Zucker, und der Major hielt ihnen die Zuckerstücke hin. Fee und Hexe sahen mich fragend an. „Ihr dürft es nehmen

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Pagina 24 di 32
Data: 28.02.1981
Descrizione fisica: 32
sich nach ihnen um. keiner sieht sie an, als sie durch die Reihen ge führt werden. Der Major von Aieher vorn am Tisch, neben dem goldstrotzen- den Franzosen, spricht jetzt laut in den Saal.: „Das Fcstungskommando von Kuf stein zahlt jedem einen Preis von hun dert Gulden, der Angaben machen kann, die zur Entdeckung führen, wel che ruchlose Hand durch Brandlegung das Spritzenhaus zerstört hat, so daß die Bewohner von Kufstein im Falle ei nes Brandes vor der Gefahr stehen, ihr gesamtes Besitztum zu verlierenl Also? Wer

hat etwas zu sagen?“ „Hundert Gulden! Hundert bare Gul den!“ muntert Major Suchard die Anwe senden auf. Im Saal entsteht eine beklemmende Stille. Niemand antwortet. Nur ein paar harte Tritte knarren in das Schweigen. Der Offizier der Patrouille schiebt Speckbacher und Zoppel vor den Tisch hin: „Hier sind zwei Kerle, die behaupten, aus der Gegend von Rinn zu sein! Kennt jemand von euch die Männer? Der Posten, der gestern nacht an der Lände aufgezogen war, sagt aus, sie seien mit dem Proviantzug gekommen

und waren beim Ausladen dabei.“ Major von Aieher sieht den beiden mit wohlwollendem Blick ins Gesicht. Dreckig sind die zwei, abgerissen und barfuß. „Wer seid ihr?" fragt Aieher. Speckbacher antwortet: „Holzknccht sein mir, Herr Komman dant, aus Gnadcnwald. Haben als Schiffsknecht’ gearbeitet am bayrischen Proviantschiff. Hatt’n schon seit einer Woche nix Warmes im Magen, koa Stuck Brot!“ „Und da habt ihr euch auf dem Pro- viantzug vollgefressen? Warum seid ihr nicht bei den Schützen und laßt euch von denen

füttern? Diese Hunde haben doch bis gestern die ganze Gegend in der Hand gehabt.“ „In der Hand scho', Herr Komman dant“, grinst Speckbacher, „aber is an Dreck mehr wert, die ganze Gegend. Alls kahlg'fressen und leerg’soff’n.“ „Kennst du den Speckbacher?“ fragt der Major. „Na, i net, Herr Kommandant, i bin ihm net zu'gangen zu seme Schützen. Aber der da, der Jörg!, der kann a Liedl pfeif’n von dem Lotter.“ Den Zoppel reißt es, als sein Herr nach ihm hinsieht. Als der Major ihn anredet, beginnt

und sieht dem Spöck voll ins Gesicht. Er nimmt auch noch die Laterne hoch und leuch tet ihn an. Für einen Augenblick stehen die beiden einander gegenüber. La Va lette hat seinen Nachbar erkannt. Doch kein Muskel zuckt im Gesicht, das er dem Major zuwendet. „Herr Major, ich werde im Namen Seiner Majestät die kriegsrechtliche Un tersuchung selbst führen und die Schul digen in die Hände der Standgerichte geben.“ Major Suchard räumt La Valette sei nen Platz ein. Aieher verläßt den Raum. Er ist wütend

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Pagina 2 di 32
Data: 23.06.1995
Descrizione fisica: 32
es nach Ansicht von Prodi eine starke, kompetente Regierung, deren gemeinsa mer Nenner ein gutes aus gefeiltes Programm und nicht die Verteilung von Posten sein sollte. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob Prof. Romano Prodi sein Ziel realisieren kann und dem deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl - es ist kein Ge heimnis, daß er für ihn eine große Bewunderung zeigt - um mit der Mode der letzten Zeit zu gehen - bald in Bonn seine Aufwartung machen kann. Heinrich Guggenberg Major wirft europäischen

Kollegen wegen „Brent Spar“ Schwäche vor London (APA/AFP) - Der britische Premierminister John Major hat seinen europäischen Kollegen, die sich gegen die Versenkung der „Brent Spar“ gestellt hatten, „Schwäche“ vorgeworfen. Vor dem britischen Unterhaus erklärte der Po litiker; „Ich sage es klar meinen Kollegen in ganz Europa, daß für ihre Schwäche unzweifelhaft ein Preis zu zahlen ist.“ Luftpirat ist Bankangestellter Tokio (dpa) - Bei dem Luftpiraten, der nach der Erstürmung des Flugzeugs

sieht in dem Zu sammengehen von Gaullisten und „Forzisti“ den Auftakt zu Bemühungen um eine „große neue Kraft des rechten Zen trums in Europa“, die sich als Partner wie auch als Konkur rent der EVP profilieren wol le. Unklar bleibt, ob auch Al leanza .Nazionale der neuen Fraktion beitreten wird. John Major will neues Mandat Als Parteichef und Premierminister - Rücktritt eingereicht London (dpa) - Unter dem Druck anhaltender Partei querelen ist der britische Premierminister John Major über raschend

als Vorsitzender der Konservativen Partei zurückge treten. Er will sich bei unmittelbaren Neuwahlen, voraussichtlich am 4. Juli, um ein neues klares Mandat als Parteichef bemühen, um Premierminister zu bleiben. Auf einer eigens einberufe- nen Pressekonferenz im Rosen garten von Downing Street sag te Major am Donnerstag, er sei nicht länger bereit, die Oppo sition einer Minderheit in den eigenen Reihen zu dulden. Major zeigte sich allerdings zuversichtlich, daß er als Par teichef bestätigt

wird. „Wenn ich gewinne, werde ich Pre mierminister bleiben und die Partei in die nächsten Wahlen führen“, sagte Major wörtlich. „Wenn ich unterliege, was ich nicht erwarte, werde ich von meinem Amt als Premiermini ster zurücktreten und meinem Nachfolger meine volle Unter ai Stützung anbieten.“ Die seit Monaten anhaltende Führungskrise und Spekulatio nen um eine Herausforderung Majors an der Parteispitze im Herbst hatten sich in den ver gangenen Tagen spürbar züge- spitzt. Das Ansehen Majors war insbesondere

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Pagina 3 di 6
Data: 05.05.1948
Descrizione fisica: 6
." ,.Würden Sie woii! meine weitere Be.haiid- Iiiiiie iibernelwivn?“ Run zozerte einen Auäci.uli.k. Aber di c Sache machte ihm plöt/jlch Spaß nie würden den ja wundern, wenn vc merkten wer den Ar.n eingeremkt ha tre ! Und er .Ciuf. W'ie ist Ihr Name und Ihre \diev.c?" lir erwartete, daß ihm nun das Hotel Brine pe di Savnki zenaiinM würde das er i,t -erh'i einpiohlen hatte. Aber zu sehna- \ ei wunderiitiu -chrieb <ler Major ani '.eine Visitenkarte den Nainei eines recht bescheidenen Oasiliotcs. ..teli

die Sonne stellt schon weil über tieni Horizont und der ganze Vogrl- Am Mittag dc.s folgenden Tages, Punkt zwoü Uhr, meldete der Portier des kleinen italieni schen fìni'lltoies, daß ein Herr den Major und 'eine Tochter zu .sprechen wünsche. .jR'tte. tülv.ren. Sie den Herrn gleich Iterami!" s.t'gto Eee, ohne nach dem Ntumen zat traigen. denn e.s konnte ja niemand anderes sein als lener rä-fselhaift-e deutsche Clown-Arzt. .•Dieser Clown gelallt mir nicht iitbel", meinte der Major, als der Portier

wn,s erzählt iiund.... Sie konnte nialtg weiterspreohen. denn in d e- seitt Auigeiubhck wurde an die Tür geklopit- lle r Major öffnete. >.i,h sielt liux gegeiKiiier und prallte erstaunt zurück. ,,Guten Tag. — Hofientl ch störe 'eh niolit. Herr Major? — Mein Besuch scheint Sie zu überraschen?" ..Allerd'avgs. Wir hatten nämlich... jemand .ndereti erwartet, aber..." Prasteinv blickte etwas hilflos zu seiner Tochter hinüber. Feodorus Vorhaben, den Reisegen,ossen nie wiede r eines Blickes zu würdigen

. Der Major aber b«’ gri.fi rroolt iitinie- niclir mit! -ciiien v,, M Jem R“- siicli airfs pc irlicli'le berührt. Endlich fand Eee Hie Sprache .vieHer: .Mei,' Gott — s'ittl Sie etwa...?" ..Doktor Willibald Buoh.sbanm, alia- Giovv n Will 1 Rn\ — jawolil. mein gnädige- Eräuie u " Er trat auf Eeodora zu, reichte lir die Hain 1 und franale irctmdlich: .-Nun- wie gellt’.' heute" Noali große Schmerzen?" Und da begriff endlich auch tien von Pr 'tCsIlV- ..Nun. 'Uigeit Sit’ doch: Haben Sie eite 'cbfeohte Nacht

Idee gekommen sind, Clown zu werden!" „Ihre Eragestellmiig setzt einen Imitili vor- i iio, mein gnädiges Fräulein. Doch davon 'lin er. wenn es Sie wirklich so interessiert, letzt wollen wir mt.' iieber erst ma! ini’ ihrem Ami be.'dniitigeji." Während Doktor Btich'b.mm sc ne Patie-t- ’ ’i 1 tc - .lite, liestelite der Major ein war me- Er ih'tück. Er Italic vor lauter Staunen ke' i Won mehr hcrausgebraaht. Aber nun war -i .nell so neugierig geworden, Näheres aber d ''-"'.1 iutcressaiiteii Manu

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Pagina 34 di 34
Data: 24.12.1959
Descrizione fisica: 34
fangen, worden. „Wer seid ihr? Was wollt ihr?“ schnauzt sie der Major von Aicher an. Der Kleinste antwortet: „Holzknecht seind mir, Herr Kummadant, aus Thiersee. Ar beit» möchten mir. Habn scho seit einer Wochn nix Warmes im Magen, koa Brösele Brot, grad nur greane Äpfel. wie sie auf .die Barn hängn." „Und da kommt Ihr ausgerechnet nach Kuf stein, in eine belagerte Festung? Eure Lands leute draußen, die Rebellen, haben doch weit- um die ganze Gegend in der Hand.“ „In der Hand scho, Herr Kummadant

eiserne Knödl und Blelvögelen da- zue, tagaus und tagedn.“- „Kennst du den Speckbacher?“ fragt der Major. - - ■ „Na, i nit, Herr Kummadant, i bin eahm net zue'gangen. dem saggra Hund, aber der Und daß an dem Elend nur' die Anführer schuld seind, denen das Mäul" wassert nach Medalljen-und goldene Kettn.“ .„Und Er da? Was ist; es'mit Ihm?“ fragt Major Aicher den dritten, der bisher kein Wort'geäußert hat „Der Moser bin 1, Herr General, und was zum Beißen möcht i, mit Verlaub. An Hun ger hab i. grad nit

zum sagn, sunst woaß- i nix, Herr General", gibt der Mittlere von den Sahmierfinken zur Antwort., ■ „Er wird sich gedulden müssen.“ Aicher winkt dem Feldwebel. „Hinaus die beiden", sagt er. auf. Pernlochner und Moser deutend. „Jedem einen Wecken Kommißbrot. Zur wei teren Verwendung bereithalten." • Der, den 1 sie den Schmiederer-Tonl nannten, ist allein mit dem Major. Was er eigentlich wissen wollte, weiß er schon: Die Nachricht von der Schlacht bei Wagram war ' keine Kriegslist, auch haben die Bayern

. Der Lefebvre hat zwi schen Salzburg und Chiemsee ein neues Korps aufgestellt, Sachsen. Bayern und Franzosen, jeden Tag kann sein Vormarsch beginnen... „Paß Er einmal auf, Schmiederer!“ sagt der Major. „Möcht,Er dreißig Taler verdienen?“ Der Sepp lacht über diesen Witz, „Dreiß’g Taler? I?“.fragt er. „Nun ja, wàrum nicht? Er braucht nur den Speckbacher zu fangen oder, wenn das leich ter ist. über den Haufen zu schießen. Ich lasse Ihm Hose, Hemd und Joppe von einem Gefangenen geben. Er bekommt ein Pistol

und geht zu den Rebellen hinüber. Wenn Er mir sichere.Nachricht bringt, daß der'Speck- und darf das Zeug behalten. Ist Er einver standen?“ „Dreiß’g Taler — war ja ndt dumm“, über legt der Sepp laut. „Bai sie di aber der- wuschen, hängen s’ dd hin, wo der Bimbam koan Boden hat... Teifl, Teifl! Aber er ver- denats, der Ruaoh, der Saugrobe!... Ah was, i tües! Gilt scho, Herr Kummadant, lassn S’, die neuche Hosen- bringen..." „Langsam, langsam, Er wird doch vorher essen wollen“,- unterbricht ihn der Major

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Pagina 18 di 24
Data: 19.06.1971
Descrizione fisica: 24
, daß wir den Krieg gewinnen?“ — „Nein.“ „Well“, sagte er, „Deutschland hat keine Chan cen mehr." „Das kann sein." „Das ist so." Der spindeldürre Major mit dem fanatischen Gesiebt mischte sieh in das Gespräch: „Ich gebe Ihnen gerne Einzelheiten“, sagte er, „gestern wurde ein besonders schwerer Angriff auf Berlin geflogen. Elf Gauleiter sind davon- gclaufcn. Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen die Namen ... Das deutsche Volk, soweit cs sich nicht an Kricgsvcrbrcchcn beteiligt hat, wünscht nur noch eines: Frieden

. Jeder Tag, um den der Krieg verkürzt wird, erspart Blut. Vorwiegend deutsches Blut.“ „Sicherlich“, erwiderte ich. „Gut, daß Sie das cinschen", sagte der Major. „Ich glaube, so verstehen wir uns." „Was wollen Sie eigentlich von mir?" fragte ich. „Man wird Sie hängen“, sagte der Oberst. „Das ist mir dank Ihrer Informationsfreudig keit nunmehr hinreichend bekannt.“ Es war warm im Zimmer. Die Amerikaner hul digten der Unsitte, ihre Räume zu überheizen. Vor dem Fenster ertönte ein Pfiff. Wachablösung

Agenten 146 der deutschen Abwehr alle Ehre. Den Armeebefehl über die Verhandlung unter schrieb der Kommandierende General T. A. Terry. Am Richtertisch saßen die Obersten Clinton 1. Harrold, Lathrop R. Bullone und lohn B. Grier. Weiter saßen in der (ury ein Oberstleutnant und drei Majore. Die Anklage wurde von Major Robert Carry und Oberleutnant Kenneth F. Graf vorge bracht. Der Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten von Amerika — er durfte den Titel „Euer Gnaden“ führen — wohnte der Verhand lung

als Beobachter und Berater bei. Neben ihm saß der leitende Staatsanwalt des Staates New York. Es entstand eine Pause. Ich sah von einem f'T-’v-''" Offizier zum anderen. Der massive Oberst wirkte *> gleichgültig. Der Major mit dem fanatischen Ge- fs? sicht sah zum Fenster hinaus. Der dritte Offizier studierte seine sorgfältig gepflegten Fingernägel. ’’ Zeit war genug da. Zeit für alle, nur nicht für l mich. Für mich war sie abgclaufcn. Oder doch Vr 1 ' 1 nicht? P> “ „Sic können für uns arbeiten", sagte

mich der Colonel, „ich glaube, das wäre der größte Dienst, den Sic Ihrem Vaterland im Augenblick leisten könnten.“ „Sie ersparen Blut“, sagte der eine Major. "S „Und Sic retten Ihren Kopf“, ergänzte der zweite. „Ich glaube, das ist ein Argument, das' Sie nicht so ohne weiteres außer acht lassen soll ten." Wieder entstand eine Pause, ich überlegte an gestrengt. Das Angebot war verlockend. Ich wurde müde, so unendlich müde, als ich darüber nachdachtc. Am liebsten hätte ich mich hingclcgt und wäre eingeschlafen

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