Michael Z a b e l i n e. Der dreißigjährige Michael Z a b e l i n c ist einer der berühmtesten russischen Fall schirmspringer und oberster Instruktor seines Fachs. Er springt in jeder Lage und bei jedem Wetter aus dem Flugzeug. Bon seinen 15b FaNschirmspriingen ist am interessante sten der hier geschilderte 145. Wenn man kopfüber, etwa 180 Kilometer in der Stunde, fällt, scheint der Erdboden tief unten noch viel schneller einem entgegen- zukommen. Dann aber, im letzten Augenblick, da man in rasender
Lage, wobei der Kopf kleine und die Beine weite Kreise ziehen, während man durch Drehungen um die lange Achse (was glücklicherweise nur selten vorkommt) schwind lig werden kann. Bel solchen Drehungen ist es kaum möglich, die Erde zu sehen, und wenn das Gesicht nach oben gekehrt ist, ist es natürlich ausgeschlossen. Erfahrung, aus zahlreichen Sprüngen gewonnen, lehrte mich die beste Haltung erkennen, das ist den Kovf voraus, den Körper schief gegen die Erd oberfläche geneigt. Man singt daher ganz
, oder auf die Hochspannungsleitung, westlich vom Flugplatz, was keineswegs eine angenehme Aussicht war. Der Pilot redete mir zu, auf den Sprung von 7000 Meter zu verzichten, ließ den Apparat langsam fliegen und gab das Zei chen. Ich merkte, daß ich unmöglich in guter Lage, mit den Füßen voraus, springen konnte, meine umfangreiche Ausrüstung und die enge Kabine hinderten mich daran. So mußte ich mich airf den Rand der Kabine ietzen. mit dem Rücken zur Fällrichtung. Ich schaltete meine Lampe ein, untersuchte das Chronometer
und ließ mich auf das Zeichen des Piloten rücklings in den Raum fallen. Sofort begann ich mich zu drehen. Das Wich tigste war nun, in eine gute Lage zu kom men. Dann suchte ich mein Chronometer der Lampe näher zu bringen. Ich legte die linke Hand unter die Rechte, welche die Fallschirm leine umklammerte, öffnete die Hand und kehrte das Zifferblatt zum Licht. Nun drehte ich mich langsamer. Die Nacht war pech schwarz. Ich konnte weder Erde noch Himmel sehen und richtete mich nur nach dem Wind
, ich war aber nicht im stande. der Versuchung zu widerstehen, und zog an. Sogleich verspürte ich einen furcht baren Stoß. Einer von den Riemen schlug mir ins Gesicht, riß das Band von meiner Brille, sie fiel herunter und ließ die Augen ohne Schutz. Der Fallschirm war an meinem Leib festgebunden, doch die Erschütterung wirkte so gewaltig, daß die Riemen an den Beinen rissen. Daran war die Veränderung der Lage Schuld, denn mein Kopf war nach unten gekehrt und ich versuchte mich wieder aufzurichten. Der ersten Erschütterung