er erneut in das tiefe Meer der Bewußtlosigkeit. * lind fühlte nicht, wie eine Viertelstunde später der französische Arzt an sein Bett trat..: ch Nlir mühsam gewann Jürgen, den man aus dem französischen Lazarett hinter der Front weiter zurück in ein Krankenhaus gebracht hatte, das Leben zurück. Er konnte sich auch nach Wochen noch kaum bewegen, die Füße lagen wie tot, und aus den Armen wich die Lähmung nur nach und nach. Immer wieder lag er tagelang ohne Be wußtsein, sprach dann im Fieber laut
von Renate und rief nach Matthias. Er wußte nicht, daß der Getreue mit zwei Schüssen im Körper wenige Säle weiter in Gips lag. , Jürgen hatte jedes Zeitmaß verloren, er wollte, wenn es ihm besser ging, mehrfach an Renate schreiben, fand aber nicht die Kraft dazu, und immer, wenn er eine der Schwe stern, die ihn still und aufmerksam pflegten, anfprach: „Fe dois ecrire une lettre . . . — „Ich muß einen Brief schreiben ... kam die gleiche Antwort: „A<fressez-\ous au medecin!' — „Fragen Sie den Arzt danach
! Und der schwarzhaarige, sympathische Arzt beschwichtigte ihn und tröstete: ^ „?lus tard, mon ami, dans huit jours . - „Spater, mein Freund, in acht Tagen!' Jürgen aber lag dann wieder ohne, Be wußtsein. . Der Frühling war gekommen. . , . .. “# - - V- Im Garten vor dem Krankenhause blüh ten die Bäume. Jürgen' konnte ' sie von seinem Bett «us sehen und auch den blauen Himmel, der darüber lag. * Cs ging ihm besser. Freilich, er konnte ohne Stütze nicht sitzen und seine Beine-gehorchten ihm nicht, aber die Arme konnte
mit dieser Erklärung versah, wenn sie nach Ber lin zurückging. Heute trat der Arzt lächelnd an Jürgens Bett: „On vous a demandc, monsieur — Es hat jemand nach Ihnen gefragt!' sagte er bedeutungsvoll. Der Leutnant sah ihn fragend an. Da aber kam, schwer auf zwei Stöcken gestützt und von der Schwester geleitet . . . „Herr Leutnant.... Herr Leutnant—' Das waren die einzigen Worte, die der Brave hervorbrachte. Später erst berichtete er: „Ich habe ja schon lange mit Ihnen spre chen wollen, aber der Doktor hat es nie
. . . ..Aber unsere > Kameraden haben vorher doch noch die Ge fangenen geholt...' / „Und du bist auch verwundet worden?' . „Das kam später, als die Franzosen über ,uns weggingen . . . Wird schon wieder in Ordnung gehen, wenn der Arzt auch; sagt, es kann Monate dauern.' .7 , „Wie kamen wir denn in französische Hände?' „Schneller, als wir dachten ...' Die Schwester kam und machte ein Zei chen. „Ja, so . . sagte Matthias, „. . . Herr Leutnant, ich muß nun wieder gehen. Aber morgen komme ich wieder, wenn Sie wol len