werden cs am kommenden Lichtmeßtermin 51 Jahre, daß sie im Hause Buol als Köchin cintrat. Sie war schon damals kein ganz junges Ding mehr, fast 28. hatte bereits in mehreren Häusern gedient, hatte viel probiert und viel gelernt und konnte eine perfekte Köchin genannt werden. Im Hanse Buol hörte aber das Dienstwechseln auf. da faßte die „Tona' Wurzel. „Wenn man mich bei der einen Tür außiwerfen tat', kam ich bei der andern wieder herein,' pflegte sie später zu sagen. Mit dem „Außiwersen' aber hatte es keine Not
einen unnützen Kreuzer ausgegeben — aber sic war zugleich auch eine Freigebige nach dein Vor bild der von ihr herzlich verehrten hl. Not burga. Wer Hilfe brauchte, fand bei ihr ein offenes Herz und eine offene Hand. Ilnzähligen Notleidenden schloß sie die Haustür auf und reichte ihnen ihre Gabe, ganz stille, ganz heim lich. fast verschämt: es war ihr nicht recht, wenn 5 e dabei überrascht wurde. „Ich denk mir halt, ie Vergelts Gott sind auch etwas wert,' sagte sie kurz und schlicht. Man kann sich ausrechnen
, daß bei solcher Gesinnung die gute Tona keine Reichtümer sammelte — ein kleiner Notpfennig für ihre alten Tage, das genügte ihr. Und als nun die alten Tage wirklich tarnen, da legte sie die Zukunft erst recht ganz sorglos in Gottes Naterhand. „Jetzt tu ich nichts mehr zurück- lcgen, jetzt schenk ich alles her. was ich noch verdien',' erklärte sie und tat es auch. Und sie hatte recht, sich aller Sorge zu entschlagen — ganz rasch nahm der Herrgott die gute Seele hiniiLer: ein unglücklicher Fall, eine schwere
Gehirnerschütterung und bald darauf ein leichter, sanfter Tod. Und als man vor wenigen Tagen ihren Sarg über eisige Wege hinaus zum Friedhof trug, da wird manches „Herr, gib ihr die ewige Ruhe!' aus dankbarem Herzen zuin Himmel aufgestiegen sein. Die Armen haben eine stille Wohltäie>-in verloren. Zilm-Uachrlchtea (EentraMWno. „Das Fräulein, meine Mutter', ein Lustspiel mit Daniele Darrieux. Pierre Brasseur und Sl/ernte. — Iacaneline Vianot wird >mter ganz eigenartigen Umständen die Frau eines gewissen Albert
Lctonrnel. Dies gesällt dessen Sohn Georg, einem Medlzurstudeitte». ganz und gar nicht, denn cr merkt nur zu gut, daß die junge Iran sich absolut nicht für seinen Vater erwärmen kann. CineS Abcndö überrascht er seinen Laler in Gesell- schasl einer Mondänen, während seine „Mutter' sich nach ihrer Art außer .vanS die /Zeit vertreibt. Er begibt sich auf die Suche, entdeckt sie in eineui Nach!- lokal, entführt sie, uni sic nach Hause zu brlugen, wo sich die junge kapriziöse Frau beinahe als seine Ge fangene