, 2 Kassierin- „Siegende Liebe.' Roman von O. Elster. 104 „Zum Kaffee bin ich wieder frisch,' sagte er, küßte seiner Mütter die Hand, streiichelte Käte zärtlich das Haar und ließ sich dann von dem Haushofmeister auf seine Zimmer führen. „Darf ich mich auch zurückziehen, Frau Gräfin?' fragte Käte. „Ihr altes Zinnner ist bereit,' entgegnete die Grä fin. „Vorher aber möchte ich Sie bitten, mir in mein Zimmer zu folgen. Sie müssen mir Bericht erstatten, was der Professor über den Zustand Hassos gesagt
hat. Wollen Sie?' „Gern, Frau Gräfin.' „Nun, so kommen Sie.' Die beiden Frauen begaben sich itn das Arbeits zimmer der Gräfin. 15. Käte blieb an dem Tisch in der Mitte des Zim mers stehen, die Hand leicht auf dke Platike gestützt, während die Gräfin in dem Gemach auf und nieder ging, die Arme über der Brust gekreuzt, auf dem scharf gezeichneten Antlitz einen ernsten und sinnenden Ausdruck. Käte kannte den Ausdruck. Sie wußte, daß er der Vorboche einer ernsten Aus einandersetzung war, vielleicht eines Zornesausbruches
, aber sie war fest entschlossen, diesem um Hassos willen Stand zu halten und sich nicht auch zum ZorNe hin reißen zu lassen. Endlich blieb die Gräfin vor ihr stehen und sprach mit ihrer tiefen, leicht knarrenden Stimme: „Wollen Sie mir der Wahrheit gemäß berichten, was d er Professor über den Zustand' der Augen mein es Sohnes gesagt hat?' „Gewitz, Frau Gräfin,' eNtMxnet« KäLe ruhig. — „Es ist PeÄer niDi erfreulich, was ich! zu beMhten habe. Die Sehkraft der Augen des Grafen Hasso wird für alle Zeit verloren
. Die alte Gräfin schwieg. Sie ahnte, daß hier eine höhere Gewalt herrschte, als ihr stolzer Wille. Man fuhr in das Dorf etin. „Erzähle mir,' sagtje Hasso, ,Mie es in dem Dorfe