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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 01.09.1908
Descrizione fisica: 8
ge- nommen hal und die industriellen wie auch die agrarischen Kreise in Aufregung hielt, seinen Abschluß. Zum Schlüsse war die ganze Ange legenheit nvch dadurch verwickelter geworden, das: die polnischen Verhältnisse aus dem Balkan - durch die Proklainierung der Versassungs- reform in der Türkei — aus eine Beendigung des Zollkonfliktes hindrängten. Bekanntlich war Oesterreich gezwungen, seinerzeit den Handelsvertrag und die Veterinär- konoentivn mit Zerdien zu kündigen, da die Herren Serben unseren

- haben die Kündigung des alten Vertrages mit Serbien wiederholt begehrt, damit durch neue Abmachungen zwischen den beiden Staaten die landwirtschaftlichen Inter essen bessere Wahrung finden könnten. Es ist noch in Erinnerung, daß man in Serbien auf Oesterreich sehr ungünstig zu sprechen war, als Oesterreich das frühere Abkommen mit diesem Staate kündigte. Sofort fetzten die Oesterreich feindlichen Parteien in Serbien mit ihrer Agitation gegen Oesterreich ein und es ist ein offenes Geheimnis, daß man im auswärtigen

Amte damit zu rechnen begann, daß der Zoll- konslikl mir Serbien auch nvch weitere Wirren, die Oesterreich in seiner äußeren Politik in sehr unangenehme Verwickelungen zubringen drohten, heraufbeschwören könnte. Die Serben waren durch den Zollkrieg aller dings in eine sehr ungünstige Position gekom men. Der Export ihres Viehes geht zum größten Teil? nach Oesterreich. Serbiens Vieh markt stand durch die Unterbindung des Vieh exportes vor einer finanziellen Krise. Trotzdem muß aber gisagt

die Großindustriellen heute in Oesterreich nicht mehr die Diktaturen und eS gelingt doch auch ab und zu, andere Einflüsse als großindustrielle in Oesterreich zur Geltung zn bringen. Die Verhandlungen mit Serbien behufs Abschlusses eines neuen Handelsnectrages zog?n sich gar sehr in die Länge. Oesterreich konnte und wollte in der Sache nicht drängen, da die Serben durchaus wollten, es sollen in den neuen Handelsvertrag alle jene Benefizien wieder ausgenommen werden, die in den alten Ver trägen gewährt

waren und die die österreichische Landwirtschaft so böse geschädigt hatten. Die Not mußte in Serbien erstgespürt werden, die ein vertragsloser Zustand zwischen Oesterreich und Serbien hervorruft, bis diese halbzivilisierten Nachbarn zur Einsicht kamen, daß Oesterreich die stärkere Partei in diesem Zollkriege ist. Ansänglich stand die öffentliche Meinung in Serbien vollständig in einem feindlichen Ver hältnisse gegenüber Oesterreich. Es fehlte nicht an Drohungen, welche diplomatische Verwickelungen befürchten ließen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 01.05.1906
Descrizione fisica: 8
um Regierungswechsel und Parieiengruppierungen, ihre Wirkung tun. Der Redner behandelte sein Thema in schritt weiser Entfaltung: Unhaltbar ist das gegen wärtige Gesüge der Monarchie, der Dualismus, unhaltbar sind die Zustände in Oesterreich und in Ungarn. In beiden Reichshälften sind die Nationen, in beiden die arbeitenden Berufs stände durch die immer grös;er werdende Kluft der Zwietracht getrennt. AlleS ist auss höchste unzufrieden. Wenn es Aufgabe des Staates ist, die allgemeine Wohlfahrt zu begründen

und zu fördern, dann habe Oesterreich und Ungarn und die Monarchie ihre Aufgabe gänzlich verfehlt. Ter Redner zog daraus den Schluß, das, die Monarchie auf andere Grundlagen gestellt werden müsse. Ihr Los könne nur sein: Zerreißung oder st ärk e re E i n i g u » g; die erstere bedeutet ihren Untergang, die letztere Verjüngung der Monarchie. Man höre oft, die einheitliche Krone werde die Monarchie zusammenhalten. Tic verschiedenen Völker können aber nur durch die gemeinsame Wohlfahrt zu sammengehalten

werden: in der Krone gipfelt, in der gemein'amen Wohlfahrt wurzelt der staatliche Bau. Der Redner zeigte sodann, das, die heutige Behandlung der nationalen Frage sowohl in Oesterreich noch mehr als in Ungarn die Nationen unzustieden machen müsse. Seitdem einmal die Konstitution eingesülirt ist und dadurch das Volk Teilnahme an der Lenkung des Staates erhalten Hai, geht der Zug der Völker ganz von selbst und mit Naturnotwendigkeit zu einer größeren und mehr selbständigen Entfaltung des nationalen Lebens

hin. Diesem Naturtriebe setzt sich die in Ungarn herrschende Partei zwar mit aller Kraft, aber ohne Aussicht auf Erfolg entgegen. Dieselbe chauvinistische Richtung ist es auch, die aus die Lösung von Oesterreich oder aus dessen Beherrschung es abgesehen hat. Darin gründet die .Krise der Monarchie und die Krise des ungarischen Staates. In Oesterreich wollte der DcuifchliberaliömuS dasselbe Spiel aufführen, ist aber damit schon lange aufs Trockene gekommen. Dieses selbe von der magyarischen Herrschsucht ausgehende

unter den Magyaren nicht bloß für Ungarn, sondern auch für Oesterreich die ärgsten Feinde des allgemeinen gleichen Wahl rechtes- und es ist kein Zufall, daß die Ein führung des allgemeinen gleichen Wahlrechts bei uns gerade jetzt an Aussicht verliert und zu fallen droht, nachdem in Ungarn Wekerle, Kossuth und Apvonyi ans Ruder gekommen sind. Die Wahlreformfeinde in Oesterreich haben am neuen ungarischen Ministerium eine Schützenhilfe für ihre Minierarbeit er- langt. Gelingt es den Polen, Konservativen, Adeligen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 26.01.1905
Descrizione fisica: 8
nur süns Granaten für jedes Ge schütz gebliebm. Die von den Japanern gefundene Munition sei meist für kleine Kaliber passend ge wesen. Bei der Zurückwerfung einzelner japanischer Angriffe feien oft mehr als eine Million Patronen verschossen worden. Die Pferde hätten kaum genügt zum Transport der Geschütze. Oesterreich und Ungarn. Wir haben in unserer vorletzten Nummer die Rede, die der Herr Reichsratsabgeordnete Doktor Schöpfer in der neulichen Versammlung in Jen bach gehalten hat, erwähnt. Wegen

schon arg zerklüfteten Reiches führen. Die Bande, welche uns mit Ungarn verbinden, werden von Jahr zu Jahr lockerer, die Kluft zwischen Oesterreich und Ungarn wird immer größer. Aus Schwäche hat man dies so geschehen lassen und Schwäche werde gewiß nicht ausreichen, um den Zerfall aufzuhalten. Redner verwies darauf, daß in Ungarn jene Partei, welche die Losreißung von Oesterreich auf ihr Programm geschrieben hat und zu diesem Zwecke die Wiederbelebung des Achtundvierziger-GesetzeS anstrebt, bereits

um Hie Majorität ringt. Auf politischem, militärischem und wirtschaft lichem Gebiete trete Hie maßlose Gier nach voller staatlicher Selbständigkeit nnd LoSlösung seitens der sübrenden Kreise Ungarns immer maßloser hervor. Hinsichtlich des letzten Zieles stimmen in Ungarn auch die Ministeriellen und die Minister selber mit der UnabhängigkeitSparLei überein; nur ziehen die ersteren eS noch vor, ans sehr eigensüchtigen Gründen nicht ein so rasches Tempo einzuschlagen. Die Los- trennnng von Oesterreich

nnd die volle staatliche Selbständigkeit Ungarns auch nach außen, wollen drüben aber alle. Zunächst steht das einheitliche Wirtschaftsgebiet, wie eS im Zoll- und Handels- bündnis festgestellt ist, in Frage. Wie die Entwicklung jetzt läuft, ist die Zoll- trenuung nicht mehr aufzuhalten und gewiß will . ^ ? j- , man, ist diese erfolgt, einen weitern Schritt zur Auflösung der Monarchie folgen lassen.. Und doch müssen Oesterreich und Ungarn beisammen bleiben. Diese Verewigung zu einem Reich ist ans

der 'Ge schichte hervorgewachsen. Die ganze Staatengliede rung Europas, die Gefahren von außen, die topo graphische Lage, die wirtschaftliche Entwicklung, alles weist die Kronländer der Monarchie auf ein ander an und verlangt deren ungeschmälerten Fort bestand. Trotzdem darf Oesterreich nicht darin sewe Aufgabe im Dienste der Gesamtmonarchie erblicken, daß es dem Ausgleich mit Ungarn, wie er gegen wärtig ist, immer neue Opfer bringt und so die endgültige Trennung mit vorbereiten und an bahnen hilft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 16
Data: 12.12.1908
Descrizione fisica: 16
Der „Tiroler' erscheint jeden Dienstag, Donners tag und Samttag. Druck und Verlag: „Tzrolta'. Bozen, Museumftratze Z2. «ezugSpretse: Für Oesterreich-Ungarn mit Postversendung: zanziSbrig X u 2V halbiährig >, b kv vieneliührtg » — FürBo zen samtZustellung ganzjährig L i»— yalbiährig ,, S — vierteljährig ,, 2-80 Für alle anderen Länder unter Anrechnung der höheren Postgebühren. Sinzelne Nummern 10 k Lausende Bezugianmet- dungen gelten bil zur vbsage. Schrifiktitnug und AerwaNnug: Bozen

hier abgehaltene Versammlung war von Mals gut besucht. Für das nächstemal Die Wevokttion in Ungarn Anno 1848. (Von F. Walfried.) Wir wissen, daß Ungarn, das Pannonien der Alten, daS herrliche, fruchtbare Land, durch die glücklichen HciratSPläne Maximilian I. im Anfange des 16. Jahrhundertcs zu Oesterreich kam und seitdim immer bei demselben verblieb. Im 16., 17. und zum Teil auch im 18. Jahrhundert hatte Ungarn viel von den Einfällen der feindlichen Türken zu leiden und mußte daher froh sein, einen mächtigen

Schutzherrn zu haben. Im österreichischen Erbfolge- sowie im siebenjährigen Preußenkriege und auch in den Franzosenkriegen vor 10V Jahre» hat Ungarn stets treu zu Oesterreich gehalten; zumal das ungarische Reitervolk hat sich rühmlich in all den Schlachten dieser Kriege ausgezeichnet. Später aber kam es anders. Als überall Ruhe herrschte, als vom türkischen Erbfeind nichts mehr zu befürchten war, erwachten im ungarischen Volke — anfangs vereinzelt, bald aber allgemein — die Gelüste zur Selbständigkeit

, nach der Loslrennung von Oesterreich, das doch in so vielen Jahren so viele Opfer für das Land gebracht. Und als erdlich das ftmmbewegte Jahr 1648 anbrach, als es wogte und gährte, erblickten die Magyaren und unter ihnen besonders ein gewisser Kossuth, als daS Haupt der Empörung, den richtigen Zeitpunkt zur Ausführung ihrer ruchlosen Pläne. Oesterreich sollte aus Ungarn hinausgeworfen und das Land einer völligen Anarchie wäre zu wünschen, daß die Nachbargemeinden früher und eindringlicher auf stattfindende

. Die Re gierungsvertreter erklärten einfach, daß die gegenwärtig provisorische Regierung nicht in überantwortet werden. Die Regierung in Wien bewies gegen die Unruhestifter eine übergroße 'Nachsichtigkeit und Milde ^ aber waS hals's? Am 28. September 18-18 wurde Graf Lambert, der damalige Ober befehlshaber aller k. k. Truppen in Ungarn, auf gräßliche Weise ermordet. Nun waren aber auch die Würfel gefallen! Oesterreich wußte, was es zu tun habe — über das rebellische Magyarenland wurde der Kriegszustand verhängt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 07.07.1910
Descrizione fisica: 8
WWW «MI T-t ^t 2 ^ e r T r s i > Donnerstag, 7 Juli 1910 unsere Ttnerslioi-. auZ 5«r Zeit deS tiefsten ElesdS innere: Umwälzungen m Oesterreich, — der liberalen Aera — dankt, hat die früher einige Monarchie getrennt. Oesterreich-Ungarn ist heute, wenn man will,ein Reich und wenn man will, ist Oesterreich.Ungarn auch ein Zw ei- staat. Die Schattenseiten hat Oesterreich sowohl von dem Einstaarenwesen, wie auch von dem Zweisiaatenwesen. Daß dieses Verhältnis wieder in den alten Stand

zurückversetzt wird, und w:r w'.eder schreiben die „kaiserlich österreichische' Armee, der .österreichische' Staat, werden wir und unsere Nachkommen nicht erleben. Wir können nur da» ein« hoffen, daß eS den christ lichen Politikern endlich gelingt, die Elemente dauernd zu bändigen, die durch Treubruch gegen dal Vaierland, oder die ans dem Wege der allmählichen Entwickslung die habSdurgische Monarchie atomisieren und Oesterreich und Un»srn völlig trennen möchten. Wo rS zu einem Kontraktabschlüsse kommt

gezeigt. Teil neuen VolkSparlament ist es nun aber gelungen, nach langen und schwierigen Ver handlungen, einen für Oesterreich günstigeren Ausgleich festzusetzen und somit hat sich das Volksparlamcnt das Zeugnis gestellt, daß «S besser als das vergangene Kurienparlament. um dsZ sich gewisse Leute heute noch immer die Augen rot weinen, die wirtschaftlichen Interessen Oesterreichs gegenüber Ungarn zu wahren versteht. Fragen wir nun, wer als erster :m Abgeordnetenhanse und zwar sogar noch in der Zeit

der Juden in Ungarn und Oesterreich zog sich Dr. Lueger zu, als er gegen die im österreichisch-ungarischen Ausgleich festgelegte Ausbeutung der Oester reicher durch die Ungarn Stellung nahm und in der Nähe des Thrones hatte man in Wien und in Ofenpsst gegen Dr. Lueger so lange getuschelt und intriguiert, bis man ihn an den Stufen SeS Thrones als einen Vaterlandsver räter, als einen Volksaufwiegler betrachtete. Diese Zeiten find allerdings vorüber. An den Stufen des ThroneS hat man schließlich endlich

deS Volkes abgeschlossen. Waren in früheren Zeiten einheimische Gewerbetreibende und einheimische Landwirte dazu verurteilt, jeder ausländischen Konkurrenz begegnen zu müssen und war man früher in Oesterreich so dumm, daß man eS lieber sah, wenn der Handel mit dem Auslände florierte, als Landwirtschaft und Gewerbe im Lande selbst, so ist man heute von dieser selbst mörderischen Wirtschaftspolitik in Oesterreich endlich abgekommen und hat mit Miß bräuchen gebrochen, zu denen auch dir Weinzoll klausel

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 20.10.1908
Descrizione fisica: 8
voraus und es ist sehr leicht möglich, daß es wirklich zu kriegerischen Ereignissen kommt. Ter russische Minister des Aeußern, ZswolSki, hat in London, woselbst er mit seinem englischen Kollegen Brey konferierte, eine Allianz gegen Oesterreich geschassen. Das Programm, das England und Rußland sür die Balkankonserenz vorschlugen, hat die Zustimmuug Frankreichs und, wie es scheint, indirekt auch Italiens ge sunden. Dieses Programm richtet sich ossen gegen die Habsburgische Monarchie. Ter russische

Vorschlag lautet nämlich wörtlich: „Es ist wünschenswert, daß man suche, Serbien und Montenegro eine Kompensation^!) durch die Berichtigung der Grenzen aus den dem Zand- schak von Novibazar benachbarten Teilen des Gebietes von Bosnien und Herzegowina zu geben.' Rußland hatte also die Kühnheit, zu verlangen, Oesterreich möge einen Teil der neuen Reichsländer Serbien und Montenegro abtreten. Der russische Minister des Aeußern ist sich vollkommen klar, daß sein Vorschlag von Oesterreich nie und nimmer

. Die Wehrfähigen werden aus dem Ausland heim berufen. DaS Ministerium verfügt über 1 !)0.0i)0i ?) Gewehre. Die von Rußland geschenkten 120 Schnellfeuerkanonen neuesten Systems werden täglich erwartet: ebenso 40 Maxim-Maschinen gewehre. Frauen werden zur Proviant- und MunitionSbeförderung verwendet. Zwischen Ser bien und Montenegro ist der Aktionsvlan aus gearbeitet. .- ^ Daß Oesterreich diesen Provokationen gegen über nicht gleichgültig zusieht und auch sich ! ? zu rühren beginnt, ist erklärlich. So macht

im Hafen von Antioari vor Anker und mehrere andere österreichische Kriegsschiffe kreuzen in der Nähe, welche bereils aus Anti oari kommende Telegramme aufgefangen haben. Hat Oesterreich mil Serbien und Monte- negro einen Strauß auszufechten, so kann der Erfolg ja nicht zweifelhaft fein. Sehr bedenklich ist jedoch der aniiösterrei ch i- sche Boykott, den jetzt die Türkei durch führt. Zuerst glaubte man. daß die Jung- türken in Konstantinopel blos ein taktisches Manöver ausführen, allein nur zu bald

er kannte man die enorme Gefahr der türkischen Bookottbewegung. Oesterreich hat einen großen Export in die Länder des SultanS! der ganze Handel in der Türkei ist nun in Frage ge stellt. Der Boykott österreichischer Waren wird sowohl auf dem Schiffsverkehr, wie auf dem Landwege rücksichtslos durchgeführt. Der Ver kehr deS österreichischen Exportes in die Le vante ist gef^./.det, der Handel vollständig lahmgelegt. Die Schiffe können die Fracht nicht ans Land bringen, die Kausleute, die die Waren bestellt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 07.02.1905
Descrizione fisica: 8
ist keine verderblicher als die derjenigen, dieList und Trug benützen, um als gute Männer zu erscheinen. Cicero. Oesterreich am Scheidewege. (Vom Reichsratsabgeordneten Dr. Schöpfer.) „Der Tiroler' hat unlängst einen Auszug meiner in Jenbach über das Thema „Oesterreich am Scheide wege' gehaltenen Rede gebracht. Damals war die ungarische Wahlschlacht noch nicht geliefert, Graf TiSza noch nicht besiegt, die liberale Partei nicht zu Boden geworfen. Ich konnte darum für die Be hauptung, daß ^„Oesterreich am Scheidewege

sie dem städtischen Bürgertum — was vielleicht wenig Unterschied macht — oder der Bureau kratie an. DaS allen gemeinsame Streben geht auf die Hegemonie (Oberherrlichkeit) und Alleinherrschaft des modernen MagyariSmnS hinaus, entweder in demütiger Unterordnung Oesterreichs unter Ungarn oder in vollständiger Lostrennung Ungarns von Oesterreich. DaS eine wie das andere bedeutet den Untergang des Dualismus. DaS erste hatte vorläufig die liberale Partei im Sinne, die sich bescheiden damir begnügte, den Schwerpunkt

der Monarchie, noch mehr als es schon geschehen ist, und immer mehr von Wien nach Ofen-Pest zu verlegen; das zweite will die Unabhängigkeitspartei, welche das „Los von Oesterreich' als das Um und Auf ihres Programmes ansieht. Daß die Hegemonie des MagyariSmnS über Oesterreich auf die Dauer nicht zu erreichen ist, sehen auch die ungarischen Liberälen ein, und darum waren sie schon seit Jahren Realpolitiker genug, um sich in Worten auf den Bodm des Deakschen Ausgleiches zu stellen, in ihrem Denken und Streben

aber es mit der UnabhängigkeitSpartei zu halten. Diese Gedanken sind auch immer mehr bei dieser und bei jener Ge legenheit von Worten begleitet worden, je mehr es den treibenden Kräften gelungen war, diese Unab hängigkeit Ungarns als selbstverständliche Forderung des magyarischen NationalpaLriotismuS hinzustellen. Es darf hier nicht unerwähnt bleiben, daß der Programmpunkt „LoS vdn Oesterreich' mächtige Förderung bei der italienischen Freimaurerloge fand, die seit Mäzzini die, Zerschlagung unseres Reiches als wichtigstes Ziel Wer

A nziehnngSkraftin ihrem Programmes Ihre zwei politischen Ziele, wirtschaftliche und militärische Trennung von Oesterreich, find», wie erwähnt, mehr weniger die LieblingSpläne aller magyarischen Politiker. Graf Apponyi ist nicht ans Zufall in die Partei KossuthS eingesprungen. Er ist ein politischer Streber ersten Ranges, ehrgeizig und herrschsüchtig im höchsten Grad, und nebenbei von hervorragender Begabung. Er hat noch recht zeitig erkannt, daß in Ungarn derzeit die Zukunft der Unabhängigkeitsidee gehört

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 12
Data: 09.01.1908
Descrizione fisica: 12
gegen sie kann heute nun in Oesterreich nicht m?hr regiert werden. lLebhaster Beifall.) Es liegt dies in der Stärke der christlichsozialen Partei und ihrer Organisation. Trotz dem aber war d'r Eintritt der christlichsozialen Partei ins Ministerium vor der erfolgten parlamentarischen Ver abschiedung des AuSgleichwerkes ein patriotisches Opfer da wir damals nock nicht wußien, wie es mit dem Ausgleich stehe. Wir haben durch diesen unseren Eiiuritt schwere drobente Krisen vennieden und die Existenz unseres

hielt in meister hafter Anlage eine Prachtredc, über welche sich hernach die Zuhörer allgemein in enthusiastischer Weise äußerten. Er legte zuerst in eingehenden Ausführungen dar, ivelche Gründe für die christlichsoziale Partei ausschlaggebend gewesen seien, sür den Ausgleich zu stimmen. Als diese Gründe nannte er erstens die Gefahren einer allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Krise in der Monarchie, welche Krise Oesterreich sicher den schwersten Schaden gebracht hätte

, da eS für eine Trennung von Ungarn entschieden noch nicht gerüstet gewesen wäre: zweitens den Um stand, daß ein besserer Ausgleich für Oesterreich derzeit überhaupt unerreichbar gewesen wäre nnd der Ausgleich, wenn er auch nicht alles Wünschenswerte enthält, doch sür uns viele Borteile enthällt, so besonders sür Industrie nnd Aewerbe, aber auch für die österreichische Landwirtschaft, da infolge der Bestimmungen des nenen Ausgleiches die Verschleppung der Schweinepest aus Ungarn nach Oesterreich ab gewendet

nützen. daß in Oesterreich der Wein nicht gepantscht werden dürfe, wenn die ungarischen Weinpantscher ihr Fabrikat nach Oesterreich herüberbringen dürfen. Tiefem Mangel werde nnn abgeholsen werden. Dr. Schöpfer legte nun die ungesunden Zu stände auf wirtschaftlichem und sozialem Ge biete dar und kam znin Schlüsse, daß gerade die Besserung der mißlichen Lage der Bevölkernng die erste und wichtigste Aufgabe sei: diese Lösnng sei der Hauptpunkt im christlichsozialen Pro- gramm. Tie Lösung der nationalen

unter allgemeinem Beifall darauf hinwies, daß die Mitglieder der Genossenschaften ja anch ihre Stener, näinlich die Gruud- und HanSklassenstener zahlen, serner die Einsührnng eines KnnstiveingcsetzeS in Un garn anf Grnnd des Ausgleiches, die Turch- führung des Gesetzes in Oesterreich n. dgl. Ter Abgeordnete forderte die Versammelten ans, dem Banernbnnde beizutreten, weil nur das einheitliche Vorgehen aller Landwirte im stände ist. Ersprießliches für den Stand zn er reichen. Ter Abg. Tr. Schöpfer behandelte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 10.07.1906
Descrizione fisica: 8
, die in dem Wirtschaftsleben des serbischen Volkes eine förmliche Revolution hervorrufen muß, wenn nicht die serbischen Staatsmänner früher zu Kreuz kriechen und die österreichischen Forde rungen annehmen. — Die Ursachen der von Oesterreich-Ungarn verfügten Grenzsperre gegen Serbien sind folgende: Oesterreich.Ungarn hat für 7 l Posten des Zolltarifs Herabsetzung oer langt, Serbien habe jedoch nur bei 11 Posi tionen Ermäßigung eintreten lassen. Die For derung auf Bestellung von Skoda-Kanonen hat die Regierung fallen

gelassen, dagegen die Lieferung von Eisenbahnwagen, Lokomotiven, Munition und Petroleum verlangt. Da 90 Pro- zenl der ferbifcten Ausfuhr nach Oesterreich- Ungarn gehen, sind die Gegenforderungen selbstverständlich vollkommen berechtigt ge wesen. Serbien Hai schon während des Zoll- Provisoriums Erleichterungen für die Viehein suhr gewünscht, die von oeterinärpolizeilichen Bedenken waren. Da gerade jetzt die Haupt saison sür die Vieheinfuhr ist, hätte Serbien während des Provisoriums sein Hauptgeschäft

gemaa t und indessen seine Kanonen dei Creu- zol veftelu. Für oen Abschluß des definitiven Vertrages hätte Laim Oesterreich Ungarn sür dieses Zahr keine Waffe mehr in der Hand gehabt und Serbien hätte ruhig sür ei« Jahr die Grenzsperre riskieren können. Es ist klar, daß Oesterreich-Ungarn auf ein solches Spiel nicht eingehen konnte, daß es ablehnen und zu den schärisien Zollmaßregeln greifen mußte. Serbien hoffte zweifellos, die Unterstützung Ungarns sür seinen Zollkampf gegen „Wien' zu finden

zwischen Oesterreich und Ungarn', aus der Feder dcS ReichSratS- ab^eordneten Dr. Schöpfer. Der die Arotek der HöeröAerreicher gegen Serwirtschaftuug der Monarchie. Tie oberösterreichischen Zentrumsmit zlieder in der österreichisben Delegation stimmten gen das HeereSer'orderniL. Ter Grund >ür diese Haltung wird im „Linzer Volksvlatt' in fol gender Weise klar dargetan: „Jns^lg? der Vor- gänge in der inneren Politik, die sich dadurch charakterisieren, daß die gemeinsame Regierung sich vor dem Andringen der Ungarn

stimmten gegen die Militärkredite. Ach, wie rückständig find doch die „Freisinnigen' in Oesterreich! Während sie mittels des Vereines „Freie Schule' die Religion aus der Schule drängen und so die Schule konfessionslos machen wollen, wurde im fortgeschrittenen Deutschland soeben ein Ge setz zum Schutze der konfessionellen Schule geschaffen. ES ist nämlich das neue Volksschulunterhaltungsgesetz in der vom Ab geordnetenhause beschlossenen Fassung vom Herrenhause endgültig angenommen worden

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Pagina 2 di 12
Data: 03.10.1903
Descrizione fisica: 12
in Oesterreich und Ungarn die geeigneten Vorkehrungen zu treffen und zu diesem Behufe vor allem einen autonomen österreichischen Zolltarif vorzubereiten.' Der Antrag Dr. Schöpfers zerfällt in zwei Teile, er hat folgenden Wortlaut: „Der hohe Landtag wolle beschließen: 1. Der Landtag der gesürsteten Grafschaft Tirol begrüßt mit größter Freude die Allerhöchste Kundgebung, womit Se. k. u. k. Majestät im Ar m ee b eseh l vom 17. September erklärt hat, die Einheit derArmee, heute das sicherste Unterpfand

der Einheit, der Monarchie, in keiner Weise antasten zu lassen. 2. Mit Rückficht aus die noch immer ungelöste Staatskrise in Ungarn, deren Ausgang, insoweit das wirtschaftliche Verhältnis zu Oesterreich dabei in Frage steht, noch immer unsicher ist, fordert der Landtag die k. k. Regierung auf, in kein en Ausgleich mitUngarn einzuwilligen, b e i welch em e ntw eder auf Kost en der d i e S s e i tig en Reich Shälfte die T r en- nungSgelüste deS magyarischen Chau- v i niS m n S nur i rg end wie befriedig

. Der weist danrr auf die unerhörten Zustände bin ? - ungarischen Parlamente herrschen, wo alle nur ein Gedanke beseele: Los von Oester Die Regierungsmehrheit unterscheide sich Gesinnungsbrüdern in der Unabhängigkeitspart^ .dadurch daß sie einen späteren Zeitpunkt -ur o.? lösung Ungarns- von Oesterreich wünsche Transleithanien sich noch etliche Jahre mit ö? reichischem Gelde kräftigen könne. Redner erinnIÜ daran, daß Ende des Jahres die Zollverträa- ^ Deutschland und Italien ablaufen und daß es unmü« lich

fein dürfte, bis dorthin in Oesterreich.Unaam den autonomen Zolltarif, die Grundlage aller kimf tigen Verträge fertigzustellen, beziehungsweise in beiden Parlamenten zu beschließen.. Die schlauen Ungarn hätten übrigens durch die bereits sanktionierte Szell'scke Klausel' vom 21. September 1899 auch für den M daß sich Oesterreich und Ungarn nicht aus einen gemeinsamen Tarif einigen könnten, gerüstet. Auch hätten sie ihren eigenen Zolltarif bereits fertig. Da. rum müsse , auch Oesterreich sich sputen

. Da die Trennung früher oder später unausbleiblich sei, so müsse sie jetzt geschehen. Die Folgen der Trennung betrachte er nicht so pessimistisch wie Dr. v. Grabmayr. Trotz aller politischen und wirtschaftlichen Trennung werde der gemeinsa m e h i st 0 r i f che Beruf mit eherner Gewalt beide Staaten als ein Reich erhalten. Uebrigens halte er die wirtschaftliche Tren« nüng und Schaffung zweier Zollgebiete für den wirt« schastlichin Ruin Ungarns, welches gerne wieder den Anschluß an Oesterreich suchen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 19.07.1906
Descrizione fisica: 8
gibr uns eine interessante soziologische Lehre: daß eine verschwindende Minorität in folge ihres festen Zusammenhaltens, ihrer Opfer freudigkeit — man denke daran, welche U n- fummen Geldes zur Agitation für Dreyfus >n der ganzen Welt ausgegeben wur den — und ihrer Begeisterung, die schließlich auch den gleichgültig und ruhig Denkenden sich aufdrängte und sogar im Auslände, besonders in Deutschland und Oesterreich manchmal zu einer geradezu hysterischen Ueber- schätzung der Bedeutung derAffäre

, in?oesondere die Gäste aus dem Auslände und namentlich die zahlreich nach München gekommenen Oester reicher, begrüßt!' »Zeit Jahren,' betonte er. „ist Oesterreich nicht mehr im engeren Ver band mir dem übrigen Teutschland. Hott sei Dank deüchi aber ein inniges. sreundschaftlicheS Verhältnis zwischen dem deutschen Reiche und der benachbarten osterreichisch-nngarlschen Mo narchie. Und das erstemal, als es diese Freund schaft zu erpivben .alt, o.i- war aus der Kon serenz von Älgec.raS, o.i nt Oesterreich treu

. Schöpfer behandelte das Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn in seiner Entwicklung seit dem Jahre > 837 bis a.rf den heutigen Tag. Die Bauern folgten mir -roßem In teresse denklaren hochinteressanten Ausführungen des Herrn Abgeordneten und wiederholter 'Bei fall zeigte die Übereinstimmung der Zuhörer mit dem Redner und den Unmur gegenüber 5en Bestrebungen der ungarischen „Patenipatrioien'. Und wahrlich, die Ungarn haben im Laufe der Jahre Oesterreich so viele Zugeständnisse wirt schaftlicher Natur

abgetrotzt, daß sie bald im stände sein dürsten, auch ohne Oesterreich wirtschaftlich bestehen zu können. Diesen Um- sturzhestrebungen kann nur entgegengewirkt werden, wenn man auch das ungarische Volk, das noch zum großen Teil, treu zu Kaiser und Reich hälr, zu n Worte kommen läßt. Dazu ist aber durchaus notwendig daS allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, dessen Durch führung die jetzige ungarische Regierung bei der Uebernahme ihres Amtes dem Kaiser ver sprechen mußte und versprocher

Pflicht in die Hände gelegt wird. „Darnm, um Groß-Oesterreich zu retten, den Zerstörungs gelüsten der Ungarn entgegenzutreten, stimme ich für das allgemeine, gleiche und direkte Wahl recht'. Anhauender Leifall belohnte diese Aus führungen des Redners. Was sagen nun diejenigen dazu, die vor nicht langer Zeit Dr. Schöpfer einen halben, Schraffl einen ginzen Sozialdemokraten ge scholten haben, als sie mit dem Gedanken an das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht vor die Öffentlichkeit traten? Heute

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Pagina 2 di 10
Data: 21.01.1905
Descrizione fisica: 10
gemacht. Als Ziffer werden 100 Batterien angegeben. Gleichzeitig ver lautet, Bulgarien werde in Deutschland eine neue Anleihe entrieren. Inland. .Los von Äug««. In Jenbach fand am letzten Sonntag im Saal des „Prinz Karl' eine Versammlung des christlichsozialen Vereines für Tirol statt. In der- selben sprach Abgeordneter Dr. Kapferer, Mon- fignore Engel und Reichsratsabgeordneter Pro fessor Dr. Schöpfer, welcher über das Thema .Oesterreich am Scheidewege' sprach. Die Entschei dung, so sagte der Redner

, müsse in kürzester Zeit fallen. Der stürmische Graf TiSza habe mit seiner Deklaration, daß der politische Schwerpunkt nach . Ungarn verlegt werden müsse, die Sache auf die Spitze getrieben und seine Finger damit auf die wundesten Stellen des österreichisch-ungarischen Reichsproblems gelegt. Aus dem alten traditionellen Kaiserstaat Oesterreich, der durch den Dualismus bereits zu einem Oesterreich-Ungarn entstellt wurde, soll nun ein Ungarn-Oesterreich und schließlich gar ein ungarischer Staat

werden. Jetzt gilt eS: ent weder Rückkehr zu den altm Grundlagen oder vor wärts in den Abgrund! Wie wir eS anfangen müssen, um wieder festen Boden zu gewinnen, ist nicht schwer, hat ja doch Graf Tisza selbst den Wegweiser gemacht. Los von Ungarn! Zollschranken an der Leitha! Kann laut der gewiß kompetenten Anficht des ungarischen Ministerpräsidenten Ungarn dermalen ohne Zollgemeinschaft mit Oesterreich nicht existieren, wohlan, dann ziehen wir den einzig mög lichen Schluß, wenn wir anders eine Hegemonie Ungarns

über Oesterreich und damit das „Luis verhindern wollen. Gras TiSza hat der .. ganzen Welt offen genug die Achillesferse Ungarns geoffenbart und die zollpolitische Trennung von Un garn ist nunmehr für jeden Oesterreicher eine patrio tische Pflicht. *) Diese Bücher sind in der Buchhandlung „Tyrolia' in Bozm vorrätig oder können durch dieselbe jederzeit bezogen Wttckeu. - „Der Tiroler' Gerüchte über eine neueAekoustrnktton des Kabinetts. In politischen Kreisen war am 17. ds. das Gerücht verbreitet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 8
Data: 16.11.1905
Descrizione fisica: 8
hierüber erzwungen hat. Zum Thema übergehend, führte er aus, daß eS einem guten Oesterreich« wehmütig umS Herz werden müsse, wmn man um die Zukunft Oesterreichs frägt. Dieses Reich drohe in mehrere Teile zn zerfallen; das Band mit Ungarn ist nur mehr locker. Auch im engeren Vaterland Oesterreich find Trmnungs- gelüste. Alle Nationen streiten miteinander.' Die Gesetzgebungsmaschine funktioniert auch deshalb nicht. Der Streit der Nationen ist ein Ausdruck der Unzufriedenheit der ganzen Bevölkerung

. ' Als das Krebsübel in Oesterreich bezeichnete Redner das überall fich hineindrängende Judentum. Der Jude versteht eS, fich allm Verhältnissen anzu passen, alle Elemmte, die auf Zerrüttung hinar beiten, sich gefügig zu machen und die Oberhand zu bekommen. Man sehe die jüdische Presse, die ver- judeten Universitäten und die den Juden ständig geneigte Regierung Der Jude hetzt Ungarn gegen Oesterreich, der Jude hetzt die Nationalitäten auf einander, macht das Parlament arbeitsunfähig, ar beitet fohin

auf dm Untergang Oesterreichs hw. Der Jude versteht, das fich Widersprechende zu ver einen : Kapitalismus und Pauperismus; die Juden repräsentieren das Kapital, die Arbeiter den Pau perismus. Der Jude versteht besonders die Unter grabung der christlichen Weltanschauung und des gesamtm religiösen Lebens,- was auf die wirtschaft lichen Verhältnisse unermeßliche Folgen habe. In Oesterreich dürfe eS nun nicht mehr so wetter gehech sonst gehe das Reich dem Ruin entgegen; Die zer störenden Elemmte müssen

niedergekämpft werden und das ist nur möglich auf dem Boden der Re? ligion und des sozialen und wirtschaftlichen Lebens. Ewe^olche PaÄei^ die auf diesem Boden^ mKxite^ rette Oesterreich WDR das ist die christlichsöziale Partei. - Redner kommt dann aus die Unterschiede von dm Sozialdemokraten?zn sprechen. Die Religion wird von selbm vollständig ausgeschaltet, was natür lich auch Rückwirkungen auf das wirtschaftliche und soziale Gebiet hat; das Sittengesetz wird von den selben nicht anerkannt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 1 di 12
Data: 23.07.1910
Descrizione fisica: 12
: .Tyrolia', Bozen. Museumstraße 32. Be zu gs» reisc: Für Oesterreich-Ungarn vierteliährig NSr Bozen samtZüstellung aanzjährig. . l! ti 20 halbjährig. , . S so vierteliährig , 3 — Für alle anderen Länder «iter Anrechnung der höheren Postgebuhren. Einzelne Rummern t0 K. Lausende Bezugsanmel- bungen gelten bis zur Absage SchriMeiinug und Aerwattung : Uozeu, Wuleumslraße Ar. ZS. — Eekephoit Ar. 4L. Verantwortl, Redalttur- Peier ZuchSbrugger, Äozen. !?e;ug<-anmeldungen, In- sernicmiusirage:c.werden nnindlich

ist die Landwirtschaft innerhalb der letzten 10 Jahre um 311 Prozent zurückgegangen. Die Pro- duktionSfähigkeit ist verringert worden. Die Volttvermehrung ist aber jährlich weiterge gangen, eine halbe Million wenigstens, und die Produktton nimmt noch fortwährend ab. Und beim Vieh ist e» dasselbe. Der Viehstand in Oesterreich-Ungarn ist seit 1869 um 9 S Pro zent gewachsen, die konsumierende Bevölkerung aber um 25 Prozent. Heute haben wir noch in Oesterreich einen Ueberschuß von 4^,000 Stück Vieh

, während wir an Getreide noch Mangel haben. Und genau so geht eZ in Rußland und Amerika. Reine Industriestaaten wie England können ohne Zuflüsse nicht mehr bestehen. Aus dieser Tatsache muß man die Folgerung ziehen, daß ein so großer Wirt- schaftSkörper wie Oesterreich - Ungarn darauf schauen muß, in Bezug auf die Bovenprodukte möglichst frei und unabhängig von anderen Staaten dazustehen. Darum wird die wirksamste Bekämpfung der LebenSmittelteuerung die sein, daß man der Landwirtschaft aufhilft, daß man die heimische

Produktion söcdert, daß man den leider tief verschuldeten ertragsfähigen Boden von seimn Lasten befreit. Beträgt doch, um nur ein Beispiel anzuführen, der durchschnitt liche Ertrag an Weizen pro Hektar in Deutsch land und Frankreich 16 bis 20 Doppelzentner, in Oesterreich aber nur 12 bis 13, in Ungarn gar nur 10 Doppelzentner! Aehnliche Fehlbe träge ergeben sich bei den übrigen G-treidearten und den meisten anderen landwirtschaftlichen Produkten. Der Getreidebau der Monarchie

könnte also, wenn sich die Betriebsintenfität auf die Höhe der deutschen und französischen erhöbe, um ein Viertel bis ein Drittel mehr produ zieren. DaS ist je nach der Gunst der Witte rung um 800 bis 900 Millionen jährlich. Die Schweiz mit ihrem viel dürftigeren Grasland exportiert jährlich für über 13 Millionen Kronen Käse und Oesterreich deckt nicht einmal seinen Bedarf an Käse, sondern muß noch jährlich für 7 bis 3 Millionen Kronen einführen. Darum kann einzig und allein die Hebung der ProdukttonSfähigteit d«S heimischen Bodens

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 16
Data: 02.06.1906
Descrizione fisica: 16
. Dr. Schöpfer behandelte „Die politische Lage in Oesterreich und die Bedeutung der Wahlreform für dieselbe'. Er zeichnete die dreifache Zerklüftung, die nationale und die soziale in Oesterreich selber und die politische zwischen Oesterreich und Ungarn und ging dann darauf über, zu zeigen, daß die Schaffung eines wahrhaft aus dem gleichen Wahlrechte beruhenden Volksparlaments noch am ehesten geeignet sei, den nationalen Streit wieder abzuschwächen, den sozialen Streit durch wirtschaftliche Gesetzgebung

zu dämpfen und Oesterreich gegen Ungarn durch ein starkes, für die Volks- und darum auch für die Staats interessen tätiges Parlament zu stärken. Die Rede wurde mit großer Aufmerksamkeit angehört, wenngleich dieselbe hin und wieder durch blöde Zwischenrufe seitens einzelner Sozialdemokraten unterbrochen wurde. Der Redner erntete für seine ganz sachlichen Aus führungen stürmischen Beifall. Daraus meldete sich der Genosse Sulo zum Wort. Er brachte aber so albernes Zeug vor, das; es dem Abg. Dr Schöpfer

, zur Behauptung, im Reichsrat sei'deshalb jede hervorgegangene Liebestal. Ein Blanche» ver breitet die Hunde davon. Tie Bayern sind aber auch dankbar und bestellen fleißig das 1'Ieine Blail und erleichtern so den Patern die Ausgabe, daö ^eben der »inder zu teilen. Daß ein solches Werl auch für I>. Ferdinand Am ziehnngSlrast besaß, branchl man ivvhl nichl mehr zu erzählein für alles Gme war er ja begeistert. Er hegte den großen Pia» und machte auch die entsprechenden Schrille dazu, dieses Werl in Oesterreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 11.07.1907
Descrizione fisica: 8
haben dürfte. In seiner Antwort auf eine Interpellation deS kroatischen Abgeordneten TuSkan hat Dr. Wekerle nämlich gesagt, daß „Ungarn auf Grund der heiligen Rechte der Stephanskrone Anspruch auf Bosnien und die Her zegowina habe und diesen Anspruch auch immer aufrecht erhalte.' Damit war im Namen des ungarischen Staatsrechtes für alle, die bisher gemeint hatten, daß Ungarn und Oesterreich auf die Okkupations- län der Anspruch hätten, eine ganz neue Theorie aufgestellt. Man ist es bereits gewöhnt

, daß Ungarn immer neue Rechte sich anmaßt. Man sagt einfach: „Auf Grund der Rechte der heiligen Stephanskrone.' und damit ist die Sache erledigt. Auch diesmal hat sich Doktor Wekerle, als er den alleinigen Anspruch Ungarns auf Bosnien und die Herzegowina begründete, nicht die Mühe genommen, genauer zu erklären, wieso dieser Anspruch im ungarischen Staatsrechte begründet sei. — In Oesterreich wird man da doch noch ein Wörtlein drein reden. In Oesterreich glaubt man nicht an das geheimnisvolle ungarische

Staatsrecht, wohl aber an den Artikel 25 deS Berliner Vertrags von 1878, der der Monarchie, also Oesterreich und Ungarn, Rechte auf die Okku pationsgebiete verleiht. Man kennt ferner das auch in Ungarn inartikulierte Gesetz von 1880, in dem bestimmt wird, daß jede Aen derung des Verhältnisses der Okkupationsländer zur Monarchie der übereinstimmenden Geneh migung der Legislativen beider Staaten, Oesterreichs und Ungarns, bedarf. Auf diese Bestimmungen haben nun die Abgeordneten Axmann, Dr. Schöpfer

und Genossen in einer Anfrage an den Ministerpräsidenten am 9. Juli hingewiesen und die Regierung befragt: Ist der k. k. Regierung die oben angezogene Erklärung des königlich ungarischen Minister präsidenten bekannt? In welcher Weise ge denkt die Reg ierung zu den in jener Erklärung erhobenen Rechtsansprüchen Ungarns auf die okkupierten Provinzen Stellung zu nehmen? — Die Anmaßung der Magyaren ist um so empörender, da Oesterreich stets 70 Prozent der Auslagen für Bosnien bestreiten mußte. Interpellation

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 26.11.1907
Descrizione fisica: 8
diesem für feine unter schwie rigen Verhältnissen mit treuer HingebMg ge leisteten ausgezeichneten Dienste die vollste An erkennung und den wärmsten Dank aus. Water Wadetzky. Gestern. Sonntag, feierte Oesterreich ewen seiner größten Männer, den großen Feldherrn und Staatsmann Grafen v. Radetzky, der am 5. Jänner 1858, also vor 50 Jahren, in das Grab gesunken ist, nachdem er Oesterreich, sewem Vaterlande, 72 Jahre lang unüber trefflich treu gedient hat. Mit dessen Hin scheiden verlor Oesterreich

seinen verdientesten Patrioten, das österreichische Heer seinen ältesten Veteranen — er war 92 Jahre alt —, sewen ruhmbedeckten Feldherrn und das Kaiserhaus den treuisten Diener. Radetzky hat Oesterreich vor dem sicheren Untergange bewahrt; seine Ruhmestaten auf dem Felde der Ehre sind unzählig. Er war feinen Soldaten ein wahrer Vater und ew lebendiges Beispiel für Mut und Aufopferung sür das geliebte Vaterland und das Kaiserhaus. Bei all sewem Ruhme war er bescheiden und dankte dem Schlachten lenker

über den Wolken sür seine Siege als echt christlicher Feldherr, der sich nicht schämte — wie sich heute leider viele Osfiziere schämen—, seine christliche Gesinnung offen zu zeigen und der dann auch die Soldaten in christlicher Liebe behandle. Würden alle Offiziere die Soldaten auch heute gleich wie Radetzky behandeln, so fände die sozialdemokratische Propaganda unter den Soldaten keinen Boden, es wäre das Heer dann unübertrefflich tüchtig. —Die Bedeutung RadetzkyS sür Oesterreich konnte nicht schöner

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 16
Data: 19.02.1910
Descrizione fisica: 16
und nach Schloß Tirol, betreffend den Schutz der heimischen Bauweise bezw. betreffend Ab änderung der Bauordnung in Tirol und Innsbruck. bene Totengottesdienst abgehalten, worauf die Be erdigung auf dem alten Friedhofe der St. Michael?- kirche in Mantua erfolgte. Ein Schrei des Entsetzens ging beim Eintreffen der Nachricht vom traurigen Schicksal deS biedern Hoser durch das ganze Tiroler Land und noch weit über die Grenzen hinaus, in ganz Oesterreich und dem deutschen Reich erblickte man in ihm einen Märtyrer

für Freiheit und Deutschtum und Kaiser treu.'. Co starb der Held Tirols auf fremder Erde als ein Opfer der Mordlust eines tttrannischen Gewalt habers. Fünf Jahre und sechs Monate später wanderte dieser aber nach dem fernen St. Helena, der wüsten Insel im weiten Weltmeere, an den Ort seiner Verbannung. Mantua aber kam im Jahre 1815 mit dem lombardisch-venetianischen Königreiche wieder an Oesterreich zurück. Nun ließ Kaiser Franz die Gebeine des treuen HoferS erheben, nach Innsbruck bringen

schon mit Rücksicht auf seine Augen, die bekanntlich früher sehr gefährdet waren. Er könne sich aber einer anderen neuen Arbeit beim besten Willen nicht entziehen. Dr. Schöpfer hat ein theologisches Lehrbuch geschrieben : ..Geschichte des alten Testamentes mit besonderer Rücksicht auf das Verhältnis von Bibel uns Wissen schaft'. Dieses ist auch in mehreren Lehranstalten von Oesterreich und Deutschland eingeführt. Di: vierte Auslage ist vollständig vergriffen und eine NeuherauSgabe kann nicht mehr

verschoben werden. DaS Doppelmandat mache aber dem Verfasser jede Arbeit auf theologischem Gebiete unmöglich. Dieses Buch, an dem Dr. Schöpfer viele Jahre gearbeitet hat, könne er nicht im Stiche lassen. Rundschau. Rurze poUtilct?» lZacdricdtsn. Bei einen« internationalen Vortragsabend im lyrischen Theater in Mailand wurde auch die Ode .Der zutünstige Krieg' zitiert, die mit starten Ausfällen gegen Oesterreich gewürzt ist und eine Verherrlichung des Generals Asinari enthält. Dabei kaui es zu großen

Kundgebungen. Ein Teil deS Publikums klatschte stürmischen Beifall, während ander: Zuhörer opponierten. Der Dichter Marinetti erhob sich, nm zu verkünden, daß der erste KricgSruf lautet: „Nieder mit Oesterreich!' Darauf schritt der Polizeikommissär ein und ließ den Dichter durch Karabinierc abführen. Zwischen der Militärliga und der Marine in Griechenland ist ein schwerer Konslikt ausge brochen; ein bewaffneter Angriff der Marine dürfte unausbleiblich sein. Es wird der AnZvruch eines Bürgerkrieges

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 02.08.1910
Descrizione fisica: 8
auch weiterhin gesperrt. Im Zollsatz für Pflaumen enielte Serbien keine Ermäßigung, so daß ihm unser Markt völlig verschlossen bleibt. Ein Erfolg war dem Drina-Königreiche in der Getreide ausfuhr beschieden, indem für seinen Weizen nun mehr die Minimalzölle in Kraft treten, die in Oesterreich übrigens auch für russischen und amerika nischen Weizen galten. Anderseits erzielte Oesterreich jetzt nur in 120 Positionen Spezialermäßigungen, während eS im letzten Vertrage noch 670 waren. Zollermäßigungen wurden

der Schutzzölle. Der AugSburger Magistrat hat im Kampf gegen den Zwischenhandel wieder ein Schritt vorwärts getan. Möchten ihm auch unsere Gemeinde vertretungen in Oesterreich nachfolgen! Die Lage in Spanien wird ernst. Die Telgramme aus Spanien lauten sehr ernst. In Barcelona bereiten die Revolutionäre eine ähn liche Erhebung vor, wie in den Julitagen des Vor jahres. In Katalonien greift die karlistifche Bewe gung stark um sich. Alle Anzeichen weisen auf den Ausbruch eines Bürgerkrieges hin. CanalejaS

. Weinüßerproduklion. Di» Nr. 24 der „Allgemeinen Weinzeitung' vom 16. Juni 1910 brachte «inen hochtnter- essanten Leitartikel von Hosrat Prof. Portele über die Weinproduktion von Oesterreich und Ungarn und den Weinverkehr zwischen den beiden Reichshälften, welcher allein durch sein reiches statistisches Zahlenmaterial den Interessenten vorzüglich über den Stand der so wichtigen Fragen orientiert. Wir wollen in Nachfolgen dem nur die markantesten Zahlen in runden Ziffern bringen, welche zu erfahren auch für unsere

. Durch die Regenerierung der reblauiverseuchten Wein gärten steigt die Produktion der Monarchie auf acht Millionen Hektoliter, im Jahre 1907, um in den Jahren 1908 und 1909 aus die Höhe von 16 l 6 respektive 1045 Millionen Hektoliter hinaufzuschnellen. — Die Weingärtenftächen find durch die großen RekonstruktionSarbeiten in beiden Ländergruppen fast auf dem Stand 1885 (vor der RelauSkalamität) angewachsen (rund 250000 Hektoliter in Oesterreich gegen 335 000 Hektar in Ungarn), Die Tabelle über die Weineinsuhr

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Pagina 9 di 10
Data: 26.05.1904
Descrizione fisica: 10
je länger die Strecke ist, wohin das Mehl versandt wird, desto billiger kommt die Fracht für das Mehl. Dadurch ist in Oesterreich das ungarische Mehl billiger, als das österreichische selbst. Redner führte zur Erläuterung des schädlichen Staffeltarifes unter anderem folgendes Beispiel an: Wenn eine Mühle in Debreczin nach Bregenz, welches um 229 Kilometer weiter wie Innsbruck liegt, Mehl versendet, so kostet die Fracht 432 X. Wenn aber eine Mühle in Innsbruck aus Debreczin Weizen bezieht, so beträgt

noch 20 X pro Waggon Ueber schuß hat. Die Ursache hiervon liegt ausschließlich in dem sogenannten Staffeltarif, und genügt wohl dieses eine Beispiel, um Ihnen die Schädlichkeit des selben vor Augen zu führen. Bei diesen Umständen ist es selbstverständlich, daß Oesterreich mit ungarischem Mehle geradezu über schwemmt wird, was natürlich zur Folge haben muß, daß nicht bloß die einheimische Mühlenindustrie ans Messer geliefert wird, sondern auch unsere Land- . wirtschaft furchtbar geschädigt

. Derselbe erörterte ebenfalls die Angelegenheit, ob die wirtschaftliche Lostrennung von Ungarn wün schenswert und anzustreben sei oder nicht und kam zu dem Schlüsse, daß zeitliche Zolltrennung das Beste sei. Aus einer Zolltrennung von Oesterreich hätte Ungarn, wenn sie bald geschähe, einen viel größeren Schaden wie Oesterreich, da Ungarn noch auf viel zu schwachen Füßen stehe, um das wirtschaftliche Leben jetzt schon selbständig fristen zu können. Ungarn würde nach sehr kurzer Zeit kniefällig

um die Wieder aufnahme in die Zollgemeinschaft bitten. Dann erst, wenn Ungarn gewitzigt sei, würden bessere Verhält nisse für Oesterreich eintreten. Abgeordneter Doktor Schöpfer berichtete auch über das Verbot des räube rischen Getreideterminhandels und über die Ver handlungen darüber im AuSgleichSausschuß, wo er ebenfalls den Standpunkt der wirtschaftlichen Los trennung Oesterreichs von Ungarn vertreten habe. Die Versammlung dankte mit starkem Beifall dem Abgeordneten für feine Rede. Nachdem der Vorsitzende

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Pagina 9 di 12
Data: 08.10.1904
Descrizione fisica: 12
der Erbteilung im ländlichen Grundbesitze haben es mit sich gebracht, daß der Verschuldungsstand im Grundbesitze, namentlich im Kleingrundbesitze, eine enorme, das öffentliche Interesse und staatliche Maßnahmen erfordernde Höhe erreicht hat. Zu Ende des Jahres 1899 betrug die Verschuldung des Grundbesitzes in Oesterreich, ausschließlich des in der Landtafel und in den städtischen Grundbüchern eingetragenen, 4588 Millionen Kronen. Eine enorme Vermehrung , dieses Schuldenstandes ist besonders in der Zeit

der Lohnarbeiter seiner Gläubiger, denen er den gesamten Eürag seines Besitzes und seiner Arbeit abzuführen hat. Dieser ungeheure Mißstand hat bei der großen Bedeutung der Bodenkultur für Oesterreich schon seit längerer Zeit die Aufmerksamkeit aller öffentlichen Faktoren wachgerufen; man beschäftigt sich damit, Mittel und Wege zu finden, um die Gefahr, welche aus diesen Mißständen der Allgemeinwirtschaft droht, zu bannen. Auch der vor kurzem in Innsbruck abge haltene 27. Deutsche Jurlstentag

den furchtbaren Verlust der katholischen Kirche in Deutschland infolge der gemischten (jährlich 30- bis 40.000) Ehe und der darauf bezüglichen Staatsgesetze. Julie F. bringt in „Kultur bilder aus Rumänien' anmutige und fesselnde Darstellungen über den Kulturfortschritt des rasch erblühenden Staates an der unteren Donau. ^ Das Seraphische Liebeswerk für Oesterreich tritt mit der vorliegenden Oktobernummer in das letzte Quartal seines ersten Bestandsjahres. Das hübsch ausgestattete Heft be rücksichtigt

daS Liebeswerk beloben und fördern. „Das Liebeswerk für Oesterreich in Linz' kostet monatlich 20 k. —, Alle Sendungen von Almosen mögen ausschließlich an folgende Adresse gesandt werden: Seraphisches Liebeswerk für Oesterreich (Domherr Kolda, Bischofhof), Linz. Briefkasten. ^ Nach Sta«S. Ihr Abonnement ist biö 15. Februar 1905 beglichen. sllen Freunden gediegen» und gesunder Xost für NZ« Volksbücherei. auf» wärmste unsre Sammlung vorzug»«qer u. wege«vart für das voll.) Ml« 14 Tag« «ine Nummer »m» ??ei5

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