, das durch die bloße Furcht, die sie verbreiten, nicht psychologisch erklärt werden kann. Und damit kommen wir zu dem Kern der Frage. Will man die Seele eines Volkes verstehen, so muß man seine Frauen und seine Knaben kennenlernen. Wiederholt konnte ich beobachten, daß Mütter, deren Ehemänner nicht zur faschistische,: Partei gehörten, ihre Jungen, wenn sie recht ungebärdig und eigen sinnig waren, mit einem unverhohlenen Wohlgefallen als Faschisten bezeichneten. Anderseits bin ich bei jungen Leuten aus politisch
, daß der Faschismus letztlich der Exponent und Vollstrecker gewisser dunkler Triebe ist, die unbewußt das Seelenleben der itali enischen Nation bewegen. Nur, weil er diesen Trieben dient, konnte der Faschismus die Macht an sich reißen und sich trotz schwerster Verfehlungen so lange behaupten. Was sind das aber für Triebe, die eine große Nation dazu veranlassen konnten, in einer Partei, die mit den verwerflichsten Mitteln arbeitet, die den Abscheu der gesitteten Welt erregt, die alle politische Freiheit zerstört
und einen ehemaligen Anarchisten als unumschränkten Despoten an die Spitze des Landes stellt, die einzig mögliche Vertreterin und Führerin zu sehen? Hier liegt das sozial-psychologische Rätsel, dessen Lösung ver sucht werden muß. In einer seiner programmatischen Reden — es war zu Mailand am 2*. Oktober 1923 —- sagte Mussolini: „Ter Faschismus ist nicht nur der Triumph einer Partei und die Lösung einer Kabinettskrise, er ist mehr, unendlich mehr. Er ist der Frühling, er ist die Auferstehung der Rasse
