mit seinen deutschen Bewohnern, also bis Trient finden wir Nadelwald und noch weiter nach Süden Buchenwald. Man vergleiche hiezu die lehrreiche Karte in der aus gezeichneten Schrift A l b r e ch t P e n ck s: „Die österreichische Alpengrenze' (Stuttgart, Engelhorn 1010), wo die ge nannten Talengen deutlich hervortreten. Weder die auch im Norden vorhandenen, doch dort minder auffäl ligen Verengungen des Lech-, Isar- und Inntales (bei Füssen, Scharnit; und Kufstein), noch die durch Reschen- Scheideck und Brenner
, das „Paßland am Brenner.' Der Vergleich mit der Schweiz, dem „Paßland am St. Gotthard,' drängt sich da auf und weckt das Bedenken, ob nicht auch Süd tirol, gleich dem ganz welschen Tessin, „eigentlich' ita lienisch sein sollte? Aber der Gotthard ist viel höher (9114 Met«), der Tessin, die südlich: Veranda der Eid genossenschaft viel kleiner, ohne stärkeres Eigenleben, be reits völlig im italienischen Bann, so daß ein Vergleich mit dem wohlabgerundeten „Südtirol' und dem Brenner nur sehr bedingt gellen
erwachsen? Da die Brenner straße das wichtigste Element im Aufbau Tirols ist, die Paßhöhe selbst aber natürlich zu Siedlungszwecken kaum in Betracht kommt, muß einer der Fußpunkte dieser Straße zu überragender Bedeutung gelangen: Bozen oder Inns bruck. Was für Bozen spricht, wurde schon gesagt. Inns bruck entstand als „Markt an der Jnnbrücke' und blühte auf mit der Entfaltung des Verkehrsnetzes: denn alle Nordtiroler Wege vom Arlberg bis zum Unterinntal tref fen hier strahlenförmig zusammen
, um gemeinsam den Brenner zu überschreiten. Der geringere Höhenunterschied (800 Meter über Innsbruck, 1100 Meter über Bozen) und die viel kürzere Entfernung (nach der Bahn 40 Kilometer von Innsbruck, 04 Kilometer von Bozen) in Verbindung mit der oben gekennzeichneten engeren Verwandtschaft des nördlichen Vorlandes mit dem Gebirge haben der Haupt stadt Nordtirols das Uebergewicht im ganzen Lande ver liehen. Der Schlüssel zum Süden ist eben für Innsbruck näher zur Hand als der Schlüssel zum Norden für Bozen
: und gerade die Tatsache, daß trotz kühleren Klimas und bescheidenerer Naturausstattung der Schwerpunkt des ganzen, stets eng verbundenen, von zentrifugalen Kräften (außer der welschen Jrredenta) freien Landes nach der N o r d s e i t e wanderte, beweist am schlagendsten, daß der deutsche Norden im „Paßlande am Brenner' maßgebend ist und nicht der welsche Süden, wo. ja auch die Bischöfe von Trient als deutsche Reichsfürsten amtierten. Tirols Einheit wird übrigens durch die ganze o st - alpine