KsilsAv zum „Hustvrtester Bote,“ « v—: ■ Redaktion, Druck und Verlag von I. G. Mahl in Bruneck. Nr. s;. 43. Jahrgang. ( ■WSi Es ist noch gar nicht, allzulange her, da starb in London ein Deutscher, namens —- (doch will ich den Namen lieber nicht nennen, denn es leben in Berlin noch Ver wandte) also ein gewisser Lange, der hinterließ ein ganz kolossales Vermögen und in seinem Testament waren gar viele humane Anstalten, Schulen, Spitäler, Waisenhäuser in Deutschland, desgleichen auch von London
, reichlich mit Geldsummen bedacht. Nicht weniger erstaunt war ich, als mir eines Tages seitens eines Londoner Notars die Auf forderung zuging, einen ziemlich werthvollen Gegenstand, welcher mir testamentarisch von Mister I. Lange zuerkannt worden war, in Empfang zu nehmen. . Doch, ich will zuerst erzählen, wie ich den Lange seinerzeit kennen gelernt habe. Also — .na es. sind eine ganz erkleckliche Zahl von Jähren — da kam eines Tages ein etwa 18—19jähriges hübsches Bürschchen zu mir,, sagte, er sei
Zeichner, legte einige Proben feiner allerdings ganz besonderen Geschicklichreit vor und trug mir für eventuell vorkommenden Bedarf seine Dienste an. „Er wolle, auch recht bescheidene Preise stellen', setzte er. hinzu — ich aber machte ihn aufmerksam, daß ich kein Leuteschinder sei, son dern jede Arbeit nach ihrem Werth und manchmal auch noch darüber zu bezahlen pflegte. Sodann gab ich ihm einige Aufträge und er vollführte dieselben so zu meiner Zufrie denheit, daß er recht oft für mich zu arbeiten