in diesen Wochen mußte sich die Volkspartei mit den internen Wider Sprüchen auseinandersetzen,die infolge einer langsam reifenden Realität in den eigenen Reihen zum Ausbruch gekom men s ind. Die italienische Presse,deren Aufmerk samkeit gegenüber den Problemen Südti rols nur dann erwacht, wenn Masten in die Luft fliegen, hat der Tatsache,daß der SVP-Abg.Dietl in seinem Ungehorsam gegenüber den Direktiven der Partei so weit gegangen ist, daß er vor das Schiedsgericht gestellt und sein Aus schluß aus der Partei
empfohlen wurde, nur geringe Beachtung geschenkt.Es ist das zweite Mal in einem Vierteljahrhun dert, daß so etwas passiert. Das erste Mal geschah es im Jahre 1966 als der L.Abg.Egmont Jenny aus d 5 er Partei aus geschlossen wurde und sofort die Sozi£ le Fortschrittspartei Südtirols, eine Partei sozialistischer Prägung,* gründe^ te. Was wird nun geschehen? Der Abg.Dietl,der ebenso wie Dr.Jenny im Jahre 1966 bis zuletzt die Mitglied: karte der SVP in der Tasche behält, hat bereits in einem explosiven
Inter view an die Südtiroler Studentenzei tung "Skolast" erklärt,daß er im Falle seines Ausschlusses keine neue Partei gründen werde; er hat außerdem durch- blicken lassen,daß er,ohne in die Par tei Jenny’s einzutreten, eine Zusammen arbeit mit ihr suchen wird. ( ) Das grundlegende Problem ist nicht zu wissen, was Dietl tun wird wenn er,wie es scheint, ausgeschlossen wird und auch nicht was die SVP machen wird, wenn sie Dietl weiterhin als ihr Mit glied- führt.Die entscheidende Frage b£ steht darin
,nun allmählich zu erfassen was die Wähler der deutschen Volksgrup pe, ca.65 % der Provinzbevölkerung, ma chen werden, wenn sie nun endlich auch dank des Falles Dietl begreifen, daß ihr Zusammenstehen in einer einzigen Partei keinen Sinn mehr hat.Denn es wird nun immer mehr -Leuten auch in den entlegensten Tälern klar, daß die Ein zigen,die aus diesem Zusammenhalten ei nen Profit schlagen,die rechtsstehen den wirtschaftlichen Kräfte beider Volksgruppen sind,die dadurch die Mög lichkeit