ablehnten, als Un- dotmätzigkeit der „bischöflichen' konservativen Partei, die dadurch ihren Grundsätzen untreu geworden sei, aurgrlegt werden. Diesen Auslegungen gegenüber, die nur Ver wirrung zu stiften geeignet sind, halte ich mich für verpflichtet, ein aufllärendes Wort zu sagen; ich glaube dazu berechtigt zu sein, da ich — obgleich nicht der Parteileitung angehörend, aber von au toritativer Seite berufen — sozusagen an der Wiege der jüngsten Kompiomitzoerhandlungen gestanden bin, dabei gestanden
, keine überstürzten For derungen stellen dürfe; datz man daher insbesondere von der konservativen Partei nicht verlangen könne, sie habe ihre im Wege einer Kompromisses ge wählten Abgeordneten von vorne herein zum Ein tritte in die Reichrpartei zu verhalten, da eine solche Forderung, wenn überhaupt durchführbar (denn es ist zweifelhaft, ob konservattve Kandidaten zu finden wären, die sich dieser Bedingung unter werfen), der Forderung nach sofortiger Abdikation der konservativen Partei gleich käme. Auf Grund
der Besprechungen, zu denen ich die Ehre halte berufen zu werden oder die mir gnädigst gewährt wurden, sowie aus Grund vollkommen oerlätzltcher Mitteilungen über den späteren Verlauf der Kompromitzverhaudlungeu glaube ich folgendes jagen zu können: 1. Ein Auftrag des hochwst. Fürstbischofs von Trient, datz sich die konservattve Partei der Bedingung de» Eintritte» ihrer neugewähltea Abgeordneten tu die Reichrpartei unterwerfe, liegt nicht vor. Die Arutzerungen de» hochwst. Herrn bei der Konferenz vom 20. April
, dte dort gebrauchten mahnenden Worte, köannen tn diesem Sinne nicht gedeutet «erden. Fürstbischof Cölestin hat die volle Existenz- berechttgung der konservativen Partei, den Wert einer Partei, dte sich die Freiheit wahrt, für die Verwirklichung der katholischen Grundsätze im öffent lichen Leben allzeit und namentlich tn entscheidenden Augenblicken, ungehindert durch Rücksichten unterge ordneter Natur, offen und energisch einzutreten, aus drücklich anerkannt. Die Arutzerungen des hochwst
an den ttroltschen Klerus deutlich erkennen zu lassen, vornehmlich daraus, datz man die korrekt katholisch« Gesinnung der im Parteileben auftretenden Personen nicht anzwet- sein oder bekriteln möge. Sie schltetzt nicht Meinunge- äutzerungen darüber au», ob eine Partei als katholische bezeichnet werden könne, oder nicht, ob ein Parteiprogramm katholischen Charakter an sich trage oder nicht, ob eine Partettakttl den katholischen Inter essen mehr oder minder förderlich sei. — Diesbezüglich glaube