. Der Reichskanzler Fürst Bismarck wurde gegen das Kaiserpaar ausgespielt und ver langt, daß Bismarck selbst gegen den Willen sei nes Kaisers und Herrn auf dem Posten eines deutschen Reichskanzlers ausharre. Denn nur in diesem Sinne sind die von allen besonnenen Män nern und Blätter» verurtheilten Adressen an den Fürsten Reichskanzler, worin dieser gebeten wird, niemals zu weichen, da er vom Vertrauen des gesummten deutschen Volkes getragen werde, auszulegen. Anläßlich der von 1500 Männern zu Br-slau
selbstherrlichen Ver waltung. Es ist der Satz: ,1-6 roi regue, mais il ue gouverne pas* (der Köuig regiert, aber er herrscht nicht!) im Extrem, und zwar nicht einmal in seinem ursprünglichen, für das mo narchische Deutschland und Preußen auch schon nicht zulässigen Sinne, sondern zu Gunsten eines wirklichen Majordomus! 1500 „nationale' Män ner haben sich in BreSlau, das übrigens 300.000 Einwohner zählt, trauriger Weise zusammenge funden, um vom Kaiser die Ministerpräsident schaft und Kanzlerschaft Bismarck's
auf Lebens zeit zu fordern, und zwar in dem Sinne, daß der Kaiser immer nachgibt, wenn einmal eine Disharmonie zwischen dem Monarchen und Bis marck entsteht'. Daß so etwas in Preußen, in der dritten Residenz unseres Staates möglich war. ist tief beklagenswerth, und nur das gewährt einige» Trost, daß es selbst nach dem offiziösen, im Dienste des Bismarck'schen Hausmeierthuws stehenden Telegraphen nur 1500 Verirrte und meist natürlich nur von Anderen Mißleitete ge wesen in einer Stadt von Hunderttausenden
