verstanden, immer «noch ein Loch auf und ein Loch zuzumachen, immer noch Leute zu finden, dre er aupunwen konnte, und hat so seinen Bankerott noch jahrelang hinausgezogen, bis cs nicht mehr ging.' So ähnlich ist es auch beim Staatsbankerott. Nur hat's der Staat viel bequemer. Er kann _ Schulden u n d Geld machen. Er druckt einfach Papierzettel. Auch er ist schon lange bankerott, aber er kann sich noch länger hinansfretten. Bloß wenige Zahlen: Das Deutschs Reich hatte am 20. September dieses Jahres 285.7
und doch Kre dit hatten, weil man von ihnen wußte, daß sie fleißig arbeiteten, ihre Zinsen zahlten und noch etwas übrig behielten zur Schuldentilgung. _ • Wie siehts im Deutschen Reich aus? Früher hat der Staat Einnahmen erzielt aus den Eisenbahnen, aus der Post, Heute ist es umgekehrt. Die Eisenbahnen uuö die Post bringen dem Staat keine Einnahmen, sondern ein Defizit. Das Defizit, auf deutsch der Fehl betrag bei Post und Eisenbahn wird sich für das laufende Jahr nach bisherigem Stand auf 24 Mil liarden
belaufen. In der Spanne von nur drei Mo naten, seit Juli, hat das Deutsche Reich wieder einen Mehrbedarf 'für seine laufenden 'Ausgaben von 10.2 Milliarden. Da kanns nicht wunder nehmen, wenn das Reich immer mehr Papiergeld druckt. Der Papiergeldumlauf beziffert sich nach dem Stand von heute auf rund 75 Milliarden, gegenüber einem Um lauf von 2.2 bis 2.7 Milliarden im Frieden- Früher war aber der Papiergeldumlauf Zum 'großen Teil durch Gold und Silber, das in der Reichsbank lag, gedeckt. Die Deckung
man zum Tausch Es wird jedermann einleuchten, daß man fiir einen Sack Weizen drei 'Sack Kartoffel eintauschert kann, weil Karotffel nicht so wertvoll sind wie Wei zen. da es mehr Kartoffel gibt wie Weizen, und daß man für einen Sack Kartoffel zwanzig Sack Sand eintauschen kann, weil Sand noch wertloser ist trat Kartoffä. lind je wertloser das Geld wird, um so mehr Geld braucht Man beim Tausch, Da im 'Deutschen Reich das Geld immer 'wertloser wird, braucht man immer Mehr Geld Zum Tausch vder mit anderen Wor
ten: Die Preise steigön immer mehr in die Höhe. Darum ist es ein Ansinn, vom Preisabbau zu spre chen. Wir brauchen einen G eldabba u, einen Sch u l- denabbaü, wir brauchen Ordnüng im Land, wir brauchen wieder geordnete Finanzen. Wir brau»! cheu statt Verlusten Aeberschüsse bei den Eisenbohnen und der Post sund brauchen Ordnung in diesen Be- j trieben und Sparsamkeit. Wir brauchen Verringerung j des Beamtenapparates, der sich in dien Ländern und im Reich seit der Revolution um Hunderttaufende