nicht der Thaten der Völker und der Begebenheiten der Geschichte, sondern der Thaten des Geistes und der Begebenheiten der Seele. Wie Welt und Geist im Menschenherzen miteinander streiten, wie Himmel und Hölle im Menschen miteinander ringen, und wie der Mensch durch Demuth und durch Sieg über sich selbst mit der Gnade himm- j lischer Macht zum höchsten geistlichen und zeit- ? lichen Glück gelangt, das ist der Inhalt des i „Parzival'. Der heilige Gral ist die Erlösung : durch Christus, die Gralburg das Reich
der Er lösung; ihr Gegenbild, das Zauberschloß, das ( Reich des Bösen; der glänzende Artushof ist das hochmüthige, von Gott abgekehrte Weltleben und Welttreiben. „Parzival, mitten hinein gestellt zwffcheu Welt und Geist, zwischen Gott und Satan, er ist der suchende, irrende, der Welt verfallende, Gott absagende, trotzige, Welt und ! Gott zugleich aufgebende Mensch; er ist der um kehrende, der Hochmuth durch Demuth besiegende, der nach dem Höchsten, dem Geistlichen und Ewigen ernstlich fragende
des seelischen Glückes verlustig, verzweifelt an Gott und Welt; findet aber eben in seinem Unglück durch Gottes gnädige Fügung den Weg zu Gott: Sünde, Unsegen der Gottentfremdung, Buße. III. Parzival bewährt das nunmehr überkommene geistliche Rittcrthum in verschiedenen Prüfungen und erwirbt das Gralkönigthum, die höchste Stufe wahrer menschlicher Glückseligkeit, geistliches und zugleich zeitliches Glück: „Suchet vor Allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, das Uebrige wird euch dazugegeben