war, ertrunken ist und möglicherweise ein Selbstmord vorliegt. Andere Angriffe auf die hochwürdigsten Bischöfe in Wort und Schrift übergehe ich mit Stillschweigen. Ich erinnere weiter an die beispiellose Verhöhnung des Allerheiligste» vonseite des „Alld. Tagblatt'. Nachdem diese Blasphemie im Reichsrat immunisiert worden ist, kann sie jedes Blatt wiederholen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Wenn in dieser - Weise, das was uns das Heiligste ist, dem Gespülte und der Verachtung preisgegeben
ins Auge fassen. ' Inland- In der Hetze gegen den Statthalter mühen sich Radikale und Christlichsoziale um die Wette. Die Nachricht der „Allgem. Korr.', daß die Gerüchte von der Abberufung des Statthalters jeder Begründung entbehren, veranlaßt das radikale „Tir. Tagblatt' zu einem Leitartikel, worin neuerdings im Sinne der Herren Dr. Erler, Greil, Dr. Fritz Lantschner usw. behauptet wird, daß die Stellung des Statthalters unhaltbar sei. Seine.Mission sei gescheitert, die nationalen Gegensätze hätte
es, der Statthalter habe keine anderen Anwälte im Lande als das Jrredentistengeklüngcl und die Adels- koterie, mit der er versippt sei. Die Unerlöstrn habe er sich verbunden, indem er den stattlichen (soll wohl heißen staatlichen) Berwaltungsopparat in ihre Dienste stellte und die Bevölkerung der Bevormundung und wirtschaftlichen Ausbeutung der Trienler Signori preisgab. Die Prälaten« (die müssen In jedem Hetzartikcl des Tagblatt aufscheinen) und Adelsklique hat er sich verpflichtet, indem er seinen Einfluß
als Statthalter ihren Kliqueninteressen dienstbar gemacht hat (womit, verschweigt des Sängers Höflichkeit. Sonst konnte man hie und da hören und lesen, daß die Adeligen dem Statthalter nicht grün seien). Wenn die Stimme dieser edlen Gesell schaft in Wien derzeit noch mehr Gehör finden sollte als die Stimme des deutschen Volkes von Tirol, dann würden sich wohl Mittel finden lassen, der Volksstimme eine größere Achtung zu erzwingen. So das „Tagblatt'. Es droht da offenbar, den Pöbel wieder auf die Gasse
wie jener des radikalen Tagblatt, so daß dieses sich bemüssigt fühlt, einen Großteil des Artikels als Wasser aus der eigenen Mühle abzudrucken (edles Brüderpaar). Der „Tiroler' bedauert auch, daß in Innsbruck trotz des denkbar langen Faschings alle offiziellen Bälle unterblieben. Aber der Grund hievon ist nicht die Erbitterung der Bevölkerung gegen, den Statt halter, wie der „Tiroler' glauben, machen will, sondern daß der Statthalter und die anderen offiziellen Kreise, die sonst diese Bälle gaben, keinen Grund finden