, 20. Mai. (Meine vorletzte Korrespondenz.) Die „Bozner Zeitung' beschäftigte sich am Sams tag einmal mit dem „Burggröflcr'. Es ist das sonst eine Seltenheit; denn die Neuigkeiten, welche sie mit Vorliebe dem „Burggräsler' entnimmt, sind für unser liberales Organ selten ein Anlaß, den Namen des „Burggräsler' zu nennen. Dies mal beschäftigt sich die „Boznerin' mit meiner Korrespondenz über die Bozner. nennt dieselbe grob und beleidigend, gibt sich aber gar keine Mühe, den Inhalt der Korrespondenz
Charaktereigenschaften haben außer Gölhe fast alle Schriftsteller von Bedeutung, welche sich mit Bozen beschäftigen, wie Steub, Noe, Beda, Weber, selbst der liebenswürdigste aller, der un übertroffene Topograph Stasfler, hervorgehoben. „Die Bozner', sagt Staffler, „sollen von dem Wahne, Alles bester zu verstehen, als andere Men schenkinder, von der Sucht, über Alles abzusprechen, und Fremden gegenüber eine gewiste Superiorität geltend zu machen, sich beherrschen lasten.' „In den Sommerzirkeln aus dem Ritten und zu Oberbozen
ober', schildert Staffler weiter, „verschwindet auch die letzte Spur jenes egoistischen exklusiven Geistes und die loyalste Geselligkeit, die heiterste Freude und Freundschaft umschlingt alle, Fremde, wie Ein heimische'; und dies ist auch heute noch der Fall. Die Gastlichkeit in den Familien, wenn man ein geführt wird, ist ja über alles Lob erhaben; die Menschenliebe der Bozner, arm an Worten, uner- schöpflich in der That, ist ebenfalls eine glänzende Eharaltereigenthümlichkeit der Bozner, wovon
, )ie Finanzwache und die Musikkapelle nahmen an einem Begräbnis theil. Er ruhe im Frieden! Sarnthein, 18. Mai. (AlSBeigabe zu den Reminiscenzen) des Bozner Schützenfestes möchte ich Folgendes als Augenzeuge berichten. Bei dem Rückzüge vom Burgseste in Runkelstein wurde zum nicht geringen Gaudium des Publikums ein Stückchen Faustkampf aufgeführt. Nicht etwa von Knappen und Lands knechten, oder gar von Sarnerbauern, auch nicht in dem mit Pechfackeln und Talgkerzen beleuchteten lüstern Runkelstein, wohl