Haus, Wie reicht er damit für die Toten aus!' (Beda Weber.) Fern im Osten unseres Landes liegt eine weite, blühende Ebene, vom Silberband der Dran durchzogen und uinhcckt von einem Kranze lieblicher Dörfer, srenndlichcr Ortschaften, be schützt vom mächtigen, uralten Steinriefenge-- schlecht der Tonern und überragt von den wild- zerrissene?!, lawineiidurchdonnerten Dolomiten- felfen, die mit ihren Zinken und Zacken trotzig stolz gen Himmel starren, echte Spinnrocken der Natnr
, an welchen die finsteren Wetterweiber ihre grauen Nebel und die schwarzen Wolken spinnen. Blitze schärfen oder, wenn sie aus getobt, im Gold der Abendsonne ihre Purpur- kleider baden, — ein schöner Erdenwinkel ists fürwahr, wie geschaffen für ein Dichterheim, nnd Lienz hat auch seinen Sänger, Beda Weber. Hier wurde er am 28. Oktober 1793 ge boren als Sohn nicht unbemittelter Eltern, die am, Rindermarkte ein Bauerngut besahen und sich durch Weis; und Sparsamkeit redlich durch zuschlagen wußten. Von seinem Vater
auf der herbsttodmüden Flnr. Es kam die Schulzeit. Gar bald erkannte der Franziskanerpater Clemens Spiegelgraber des Knaben große Geistesgaben und billigte dessen Wunsch nach höherer Ausbildung. Doch die wilden Kriegsstürme jener Tage ließen die Aus sichten sür ein armes Stndentlein allzn klein erscheinen, und so sagte denn Jung-Weber sei nem Herzenswnnsche Lebewohl, um neben der Bailerschaft noch ein Handwerk zu erlernen, das ihn für die dunkle Zukunft doppelt sicherstellen sollte; er wurde Schusterlehrling. Drei
Preis eintrugen. Freilich, Rosen ohne Dornen L^bes auch sür Weber nicht; Angen und Ge sundheit mußten unter der übergroßen Anstren gung gar sehr leiden, alle Jugendfrische wich aus seinem Antlitze, und als er vom Ghmna- sium schied, lag — so sagten die Ärzte ^ der Todeskeiin bereits in seiner Brust. Es sollte doch noch anders kommen. Winterdränen wars im jungen Frühling, Schneegestöber auf den Höhen, ists vorüber, strahlt die Sonne schöner nieder ans die lenzessrohe Au, Ivird Blüten- freude überall
laut, Drossellockcn, Amselschlag. Nach vier Jahren waren die sechsjährigen Ghmnasialstndien beendet, nnd Weber zog nach Innsbruck, nm die philosophischen Nurse zu machen. Boll hoher Erwartungen war er an den Inn gekommen, er sah sich arg enttäuscht. „Damals lehrten dort,' so berichtet er in seiner Selbstbiographie, „fast lauter Männer der jose finischen Schule im offenbaren Widerspruche mit der Kirche, zum Teile Spötter im Sinne der liederlichen Enzyklopädisten. Ich ging in alle ihre Doktrinen