, meine Herren, weil gerade die letzten Ereig nisse zu diesen Anträgen einen Eommenlar geliefert haben, welcher selbstverständlich spricht, und es würde dadurch nur vor dem ganzen Lande konstatirt, daß für eine Sache, die jedes Kind bereits durch diesen Com- mentar kennt, nur die Vertretung des Landes kein Verständniß hat. Offen haben die letzten Ereignisse uns das gesagt, was die Maßgebenden in Südtirol jetzt verlangen. Sie haben dadurch ein Recht erwor ben, meine Herren, nicht daß wir unsere Antwort ver
schieben, sondern daß wir auf das klare Wort auch ein klares und entscheidendes Wort als Antwort geben. Zudem bitte ich blos einfach zu erwägen: in diesen Anträgen, wie sie uns vorliegen, kommt es zuletzt doch auf einen gewissen Dualismus hinaus. Ja es ist von einer gewissen Personalunion die Rede, welche vermit telst der Person des jeweiligen Hrn. Landeshauptmanns eingeleitet werden soll, so daß wir also in verschiedenen wichtigen Dingen mit unseren Brüdern in Südtirol nur noch durch die Person
würden, und alle jene Herren aus Südtirol, welche ihrer Ueberzeugung das Opfer brach ten, und in diesem Saale erschienen sind, werden nach den letzten Ereignissen, besonders nach den letzten Wah len. es sich selbst gestehen, daß sie nicht mehr die Ge sinnungen ihrer Landslente, sondern zu ihrer Ehre sei es gesagt, nur ihrer persönlichen Ueberzeugung hier aussprechen, denn die letzten Wahlen haben bewiesen, daß die Herren nicht für Innsbruck, auch nicht einmal für Trient wählen wollten, sie wollir» für oder für Rom wählen
, was ihre politische Ueberzeu gung eben so gut charakterisirt, wie ihre katholische. Die Antwort nun auf solche Anträge noch verschieben, das heißt in meinen Augen gar nichts anderes, als sich dem Höhne dieser Herren noch weiter aussetzen, eS heißt, in der Brust so vieler gutgesinnter Brüder in Südtirol eine Hoffnung nähren, für deren Nichter füllung nicht wir, meine Herren, sondern die Signori in Südtirol Sorge tragen werden. Diese Frage noch ferner verschieben heißt nach meiner Ansicht der Ab- reißungspartei
in Südtirol gegenüber verlangt die Zeit nicht eine Verschiebung, sondern eine ernste Antwort und auch der Regierung gegenüber, denn die Regierung hat eben in Südtirol eine solche Stellung auch nach dem Friedensschlüsse angenommen, die ich nicht charnkterisiren kann, weil mir das Verständniß fehlt. WaS soll man denn sagen, daß seit dem Friedensschlüsse die Regierung ein gehüllt in den dunkeln Faltenwurf ihres Amtsgeheim nisses mit verschränkten Armen dastand vor der ver brecherischen Agitation