Ehrung des besonders in Tirol hochge» Feuilleton. Wrandkättze. Aus den Papieren eines DorfschulmeisterS. Von A. Linden. (II. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Erst hat sie nicht gewollt. Wie wir vorS Haus kamen, saß sie im Garten mit dem kranken Bruder, sie hatte einen ganzen Hausen, weißer Astern und Epheu im Schoß und wollte 'neu Kranz davon machen. Als sie uns kommen sah, stand sie aus, und wie der Hermann zu ihr gieng und sagte, dass er sie znr Königin haben wollt', da war sie so weiß
, wie 'ne Wand; sie wollt' ihm eine Antwort gebcn, aber sie konnt' nicht sprechen, so hat sie gezittert. Sie hats wohl gemerkt, dass es Verspottung sein sollt', das sah sie auch daran, wie die anderen lachten. Da hat sie sich unigedreht und kein Wort gesagt, und ist ins Haus gegangen, und ich konnt sehen, wie sie die Augen voll Thränen gehabt: ich stand am nächsten bei dem Her mann. Der hatS auch gesehen und gieng ihr nach ins Haus, und weil ich sein Adjutant war, gieng ich mit. ES war dem Hermann arg
Ihr»! Ists nicht so, .Herr Reinberg?' „Und da ist der Hermann ganz roth geworden und hat die Augen vor ihr niedergeschlagen. Dann aber hat er ihr die Hand gereicht und gesagt: „Käthe, ich kann nicht lügen, ich willS Dir gestehen auf Deine Frage: ans Uebcrmuth that ichs, und um die anderen, die reichen, stolzen Bauerndirnen zu ärgern. Jetzt aber frag ich Dich im Ernst: Willst Du meine Königin werden? Sieh, ich geb' Dir mein Wort darauf, so wie ich Dich jetzt vor mir sehe, bist Du mir die liebste
von allen, und wenn Du mit den anderen allen zu sammen im großen Kreise vor mir gesessen hättest, keine andere als Dich hätte ich erwählt.' Da sah sie ihn noch einmal so an und ein Helles Feuer brach ans ihren Augen, aber nicht freundlich, nein, böö und zornig; sie richtete sich hoch auf und sah so stolz ans, noch stolzer, als die Prinzessin aus sah, wenn wir auf Posten standen nnd sie an nnS vorbei kam. Der Hermann sagte: „Du bist mir böse, Käthe, und Du hast nicht unrecht, ich will gehen und meine Strafe ists, dass Du mich abweisest.' Darauf
antwortete sie: „Nein, ich will dem glau ben, was Du mir jetzt gesagt hast, ich will Deine Königin werden!' Froh schien sie darüber nicht zu sein, ich glaube, sie thatS aus Trotz; der Hermann aber freute sich. Sie sagte, wir sollten uns ein wenig setzen, dann lief sie in den Garten und fuhr den Johann in feinem Wägelchen herein, gieng in die Kammer und über ein Weilchen kam sie wieder. Sie hatte ihr bestes schwarzes Kleid angezogen und eine Blum' an die Brust gesteckt, und das muss ich sagen