und um die Maßstäbe handelt, welche an die Bedeutung fremder Nationen gelegt werden sollen; er stand nicht im Banne der schönrednerischen Phrase, der frech geschminkten Lüge, deren Herrschaft über Frank- reich trotz aller Revolutionen bis znr Stunde noch eine vollkommen unbeschränkte ist. Er verschloß sich Niemals der Ueberzeugung, daß Frankreich, trotzdem eS in dem Wahne lebte, an der Spitze der Civili sation einherzuschreiten, noch viel, unendlich viel von den Deutschen zu lernen
, mit welcher sich die Negierung der talentlosen Advokaten abquälte, die in ihrer sträf lichen Verblendung der Eommnne die Wege ebneten, deren Partei sie Alle im März dieses JahreS er grissen haben würden, wenn nicht ihr Stolz, der Ehrgeiz und ihr Haß schon am 4. September volle Befriedigung gefunden hätten in der verbrecherischen Usurpirung der Macht, die Frankreich in dem kriti schesten Augenblicke seiner Geschichte ohne Negierung ließ. . . . Und Sie, haben Sie sich übrigens nicht schon selbst gefragt, welchen Dienst
? WaS mich hente in demselben Grade traurig stimmt wie unser Unglück, sind die so srappirenden Symp tome des moralischen und geistigen Verfalles, in dem wir uns befinden, und die Furcht, daß die schreckliche Lehre, welche Frankreich erhalten hat, ihm nichts genutzt haben dürfte. Nur Wenige er- - Herausgegeben von der Wagnev'schen UntmrsllätS--BuH messen die Größe des Uebels und sind sich klar über die Ursachen desselben; die Meisten gehen wieder dieselben Wege wie im Juli 1370, und es scheint, daß Niemand
etwas gelernt hat. Ich erinnere mich hier unserer Unterhalungen von einst, wo wir, wie wir damals sagten, mit einander philosophirten. Ost genug betonten wir, daß eS, um die wesent lichsten Ursachen des moralischen und geistigen Ver falles von Frankreich zu erkennen, nöthig sei, 80 Jahr zurückzugehen und sie einerseits in dem Mangel einer gesunden religiösen Er iehung, andererseits in dem beklagenswerthen Unterricht zu suchen, der allen Generationen, einer nach der andern, ertheilt
aller anderen Länder; verführerische Erzäh lungen, die sich alle nnr auf Frankreich beziehen, als ob AlleS nur um Frankreich gravitirte und als ob eS nur allein auf der Welt wäre. Da die Ver fasser dieser Bücher selbst nur das Produkt einer wesentlich französischen Erziehung sind, und da sie nur eine unvollständige Kenntniß der Geschichte frem der Länder haben, deren Sprache sie nicht einmal verstehen, so folgt daraus, daß wir, die wir diese Bücher lesen und studiren, uns in Anschauungen festrennen