über den früheren in der oberen Fensterreihe be finden, verfinnbilden dieselben Geheimnisse in Sym bolen. An der Eoangelienseite ist unten dargestellt die Heimsuchung Mariens, oben versinnbildet durch einen Stern im Kreuze (Maria der Morgenstern der Erlösung). An der Epistelseite befindet sich am untern Fenster das Bild: die Geburt Christi, am obern Fenster ist die Jungfrau und Mutter dargestellt im Symbole der reinsten Lilie und der blühenden Rosen. — Jede Anpreisung der Produkte unserer Glasmalerei- Anstalt
ist zwar überflüssig, da die Werke selbst den Meister loben, wie jeder sich schon oft überzeugt hat, und hier wieder Gelegenheit hat, sich davon zu über zeugen. Darum sei in dieser Hinsicht nur das be merkt, daß das eine Fenster, die Heimsuchung Mariens darstellend, auf der Wiener Weltausstellung allseitig Bewunderung fand; das andere aber, die Geburt Christi, in ganz gleichem Style gehalten, ihm fast ebenbürtig zur Seite steht. Und auch die oberen Fenster legen ein schönes Zeugniß ab vom besonde ren Fleiße, womit
Hr. Neuhauser bemüht ist, gerade bei den Werken in der Kirche seiner Heimath seine Kunst im schönsten Lichte zu zeigen. Aber hiebei zeigt er nicht blos seine Kunst, sondern auch seine große Opferwilligkeit; denn daö erste Fenster, die Heim suchung Mariens, machte er seiner Pfarrkirche zum Geschenke und regte dadurch manche Andere zu glei chem Opfersinne an; vor Allem Hrn. Joh. Graß- mair, Glockengießer, welcher mit seiner Frau Eli sabeth, geb. Lener, das andere Fenster, die Geburt Christi spendete, die zwei
oberen wurden durch Bei träge verschiedener Wohlthäter bestritlen. So wäre ein schöner Anfang gemacht zur Ausschmückung der ganzen schönen Kirche mit Glasmalereien. Freilich ein großes Werk, wenn man bedenkt, daß die Kirche 33 Fenster zählt, wovon fast alle 60—80 und viel leicht noch mehr Quadratfuß haben, und daß dabei ganz stylgerecht vorgegangen werden soll. Aber wenn nur alle Jahre so viel geschieht, wie Heuer, so wird in einem Decenninm das ganze große Werk voll endet sein und die Wiltauer
Pfarrkirche in dieser Beziehung als ein wahrer Kunsttempel dastehen. Und daß dies geschehen wird, daran daif man viel leicht leine großen Zweisel hegen, denn der Eifer des Hrn. Pfarrers und die Opferwilligkeit seiner Ge meinde ist groß, es sollen ja schon 2 neue Fenster verheißen worden sein. Und was kann es wohl auch für ein schöneres Denkmal für einen gläubigen kunst sinnigen Christen geben, als das Andenken an ihn, seine Freigebigkeit und seine Frömmigkeit zu ver ewigen durch Werke der Kunst