Menzulegen, und er war wert entfernt davon, sie als etwas anderes als eine nette Aufmerksamkeit einer Firma zu empfinden, die er gar nicht kannte. Immerhin lvar er erstaunt, eines Tages anstatt .des fälligen Mahnbriefes ein anderes Papier zu er halten, länglicheren Formates, in der äußeren Form nicht nrehr so höflich und sauber, auf dem ein wenig brutal zu lesen stand: ? „Zahlungsbefehl!" '■ '' Er schüttelte den Kopf, beruhigte sich aber bald and legte das Papier zu den übrigen Papieren, heim
immerhin ztvanzig Mark gezahlt ha ben würde. Im Grunde war Heinrich Gietl von nun an tief traurig. Kam nicht eine gewisse Oede in sein Dasein, nach dem nun weder die Firma Zubeil u. Hegenleger mehr Mahnbriefe schreiben würde, noch auch fernerhin der Besuch des dicken Herrn Kuhlke zu erwarten war? , Aber der liebe Gott meinte es gut mit Heinrich Gietl und schickte ihm eine Ueberraschung. Ungefähr vierzehn Tage nach seiner erfolglosen Pfändung erhielt Heinrich Gietl von der Firma Zu beil u. Hegenleger
wieder einen Brief. „Lieber Herr," schrieben Zubeil u. Hegenleger, „wenn Sie glauben, daß unsere Mittel Ihnen gegen-, über erschöpft sind, so täuschen Sie sich! Schon in hm nächsten Tagen werden wir, beantragen, daß Ihnen das Gericht, den Offenbarungseid abnimmt. Ver- weigern Sie ihn, dann lassen wir Sie einsperren. Sir haben dann sechs Monate Zeit, in Ruhe darüber nach, zudenken, ob es am Ende nicht doch besser ist, Geigen, die man kauft, auch zu bezahlen." „Wie sonderbar," dachte Heinrich Gietl und halte
für ihn ausgewendet hatte. Nun lebte er täglich von einer Mark, die die Firma Zubeil u. Hegenleger für ihn zahlte, damit das Amtsgericht ihn in Haft behielt. ^ Heinrich Gietl fühlte sich wie im Paradies. ! Ein wackerer, dicker Arrestverwalter namens He ribert Mehlhose betreute ihn, brachte ihm frühmor gens Kaffee mit Brot, mittags warmes Essen, abends eine Sirppe und versorgte ihn auch reichlich mit Zi garetten, die Heinrich Gietl von seinen fünfzig Pfen nigen bestritt, die fein biederer Onkel auch weiterhin