Wein an, ich trinke es, er bietet mir noch eins, ich trinke es, vielleicht auch ein drittes, aber ein viertes nehme ich nicht mehr an. Was bin ich also, liebe Kinder? — Nun, was bin ich alsdann, Maxel?" „Besoffen, Herr Lehrer!" In der ersten Religionsstunde ließ der Herr Pfarrer die ABC-Schützen die Gebetlein aufsagen, die sie daheim von der Mutter bereits gelernt hatten. Das kleine Lieschen streckte auch auf und sagte ein Nachtgebetchen her. Dabei Roms ihm aber aufs richtige Wort
erfreuten. Was ihm an Melodien zugeflogen kam. was ihm ein guter Gott in die Ohren fang, das entlockte er der alten Geige. Mit Bewunderung sah und hörte es die Wirtin und stolz schwellte ihr Mutterherz, das längst keinen Unterschied mehr zwischen Mädel und dem Buben, zwischen dem eigenen Blut und dem Ziehsohn kannte. „Aber so kannst du spielen, Bub? Wer hat dir denn das gelernt?" „Pst, pst, Mutter, du darfst es nicht dem Vater sa gen: der Herr Lehrer." „Da sieh einer den Heimlichtuer. Dem werd ichs
aber sagen, daß er mir davon kein Wort verraten hat." „Freut es dich, Mutter, wenn ich schön Geige spiele?" „O, freilich freut es mich. Wenns dich freut, Bub, warum soll es mich nicht freuen? Wer weiß, wofür es gut ist. daß der Herrgott dir diese Kunst ins Herz egeben hat. Aber jetzt leg die Geige im Kasten wie- er in ihr Versteck." „O Mutter!", bettelte er, „darf ich die Geige nicht behalten. Sie singt viel, viel schöner als die vom Herrn Lehrer. Darf ich sie dem Lehrer zeigen?" „Du darfst
werden. Und Resl, ; die Vertraute all seiner kleinen Herzenswünsche und Sorgen, schlich mit ihm die knarrende Treppe hinan, z Sie hatte schon einmal beim Lehrer dem bezaubernden ! Spiel des Bruders gelauscht, das so ganz anders klang als das Spiel des Lehrers, das so ganz andere Töne und Lieder fand, als sie ihrem Ohr vertraut waren. Resl hatte der Mutter den Schlüssel zum Schrank ! abgebettelt, und nun schloß sie mit geheimnisvollem Erwarten das alte schmiedeiserne Schloß auf. Hastig ! griff Geza