Kammereröffnung. Baron, Burian sagt, es sei ihm schwer, dem Gedankengange zu folgen, wo nach Italien für die bloße Möglichkeit, daß Oesterreich-Ungarn künftig ettvas erwerbe, von diesem eine Kompensation aus österreichifch>- ungarischen Gebiet verlange, erklärt aber, daß er, ohne auch nur prinzipiell darauf einzugehen, bereit sei, „in eine Konversation über das Thema einzutreten/' . Am 9. Februar brachte Avarna wieder die Frage zur Sprache, worauf Baron Burian erwiderte, er müsse
Oesterreichs an Italien, die schon bekannt sind: Abtretung des rechten Jsonzoufers einschließlich Gradiska, dann Zusagen bezüglich Triests, die Insel Pelagora wird schließlich auch in Dalmatien als möglich Zession bezeichnet. Aber längst sind in Italien Kräfte am'Werke, in der Regierung und außerhalb derselben, die. durch Zugeständnisse nicht zu halten sind und d i e den Krieg absolut wollen. Der Krieg gegen Oesterreich werde nur ein „Spaziergang nach Wien" sein. Darüber berichtet Baron Macchio nach Wien
- bei dem englischen Botschafter seine Instruktionen holt e", zunächst vorschlug, sei es durch G a ri tz a l d i n e r, sei es durch regelmäßige Truppen einen Einsall zu organisieren, während Baron Sonnino den Plan erwog, mit einem neuen verblüffenden Schriftstück, wie sei nerzeit mit jenem über die Bündniskündigung in Wien hervorzutreten, eventuell die beiden Mit tel vereint anzuwenden. Da der Generalstab noch einen Aufschub von einigen Tagen verlangte, trat Herr Martini im Ministerrat mit Hinweis
Abschluß des Planes noch ver eitelt. Nun folgen die letzten Ereignisse, die mit der Nichtannahme der Demission Salan- dras Zusammenhängen. Das Schwanken des K ö n i g s dauert noch an und sein Zweifel über die militärischen Chancen des Krieges seien, wie Macchio meldet, dadurch gefördert worden, daß General Cadorna, verstimmt durch die den Alliierten zu leistende Hilfe, seine Demission angeboten hat. Am 17. Mai telegraphiert Baron Bu rian an Freihern v. Macchio, er solle den nun mehr festgestellten
Entwurf eines Uebereinkom- mens mit Italien im Einvernehmen mit dem Fürsten Bülow dem Baron Sonmno Mitteilen, und wenn sein Inhalt als genügend bezeichnet würde, weitere Wünsche zur Kenntnis nehmen. Am 18. Mai berichtet Freiherr v. Macchio, daß er den Vertragsentwurf Sonnino vorgelesen habe, der jedoch zu keiner Aeuße- r u n g z u b r i n g e n war und nur sagte, er werde den Entwurf dem Ministerrat vorlegen. Am 22. Mai sendet Baron Burian an Frei herrn v. Macchio folgendes Telegramm: Um un sere